Aus dem zweiten Leben einer RdL
#1
Hallo,

Mitte Dezember 2015 habe ich die Royal de Luxe mit der Seriennummer 294 41 21152 von ihrem Erstbesitzer übernommen. Gelegentlich beschäftige ich mich mit dem Gerät, um es benutzbar zu machen für die Wiedergabe und Digitalisierung von Bändern, die ich zwischen 1964 und dem Anfang der 80er Jahre mit einem Uher Royal 784S aufgenommen habe.

Ich habe schon einige Male von dem Gerät berichtet. Zuletzt in dem Thread "Vergleich Aufnahmequalität von RDL vs A77". Da dort jedoch Äußerungen über das Gerät schon als allgemeine Bewertungen der Uher Royal de Luxe mißverstanden wurden, werde ich zukünftig meine Erfahrungen mit der erworbenen RdL hier beschreiben.

Heute habe ich versucht, den Wiedergabe-Frequenzgang bei 19 cm/s für den genormten Bandfluß-Frequenzgang anhand eines Bandes aus der Krefelder Bezugsbandmanufaktur zu messen.
Heute morgen fing ich damit an, den Azimuth zu überprüfen mit der klassischen Lissajous-Figur Methode auf einem Oszillographen. Schon bei 1 kHz war eine geöffnete Ellipse unter 45° zu sehen. Also ziemlich verstellt.
Bei 10 kHz war die Ellipse sogar nach links geneigt.
Mit der Schraube am Wiedergabekopf ließ sich das korrigieren. Er hat allerdings etwas Hysterese, die die Einstellung der geringsten Ellipsenöffnung erschwert. Auch waren Phase, Hüllkurve und Ellipsenöffnung deutlich unruhiger als bei 1 kHz. Da gibt es an dem Antrieb wohl noch etwas zu verbessern.
Als ich dann zur Tat schreiten wollte mit der Frequenzgangmessung, fiel der rechte Kanal aus. Da war also erstmal Fehlersuche angesagt. Schließlich stellte sich heraus, daß die Kontaktleiste des Wiedergabekopfes im Kopfträger keinen sicheren Kontakt macht und offenbar bei der heutigen Hitze besonders indisponiert war. Ich hab versucht, mit Kontaktspray und Kratzen (an der Kontaktfläche) die Situation zu verbessern. Irgendwann schien es wieder zu gehen. Eingebaut, Messung gestartet, rechter Kanal wieder weg. Dieses Spiel wiederholte sich einige Male.
Schließlich gelang mir tatsächlich am späten Nachmittag eine vollständige Messung. Mitten im zweiten Durchgang verabschiedete sich der rechte Kanal allerdings schon wieder.
Falls jemand einen Tip hat, wie man da für sicheren Kontakt sorgen kann (?Verzinnen der Pins der Gegenseite?), würde ich mich sehr freuen.
Die rein elektrischen Frequenzgänge hatte ich schon in Beitrag #89 des anderen Threads gezeigt.
Hier nun die Wiedergabe vom Bezugsband:
   

Der linke Kanal (blau) würde so schon die damalige "HiFi"-DIN 45500 erfüllen: von Bandmitte bis 18/20 kHz ca. 2 dB Anhebung, am unteren Ende ca. 3.5 dB Anstieg bis 20 Hz.
Der rechte Kanal (rot) tut sich da etwas schwerer und steigt um etwa 7,5 dB an. Zum hohen Ende steigt er knapp 4 dB an.
Aber besser erstmal zu zuviel, als schon zuwenig. Da gibt es noch Optimierungs-Potential.
Den Pegel bei 1 kHz hatte ich, wie zu sehen, noch nicht angeglichen.

MfG Kai
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Aus dem zweiten Leben einer RdL - von kaimex - 26.08.2016, 19:02
[Kein Betreff] - von kaimex - 31.08.2016, 10:53
[Kein Betreff] - von reginald bull - 31.08.2016, 12:48
[Kein Betreff] - von kaimex - 31.08.2016, 13:22
[Kein Betreff] - von reginald bull - 31.08.2016, 13:24
[Kein Betreff] - von kaimex - 31.08.2016, 15:55
[Kein Betreff] - von reginald bull - 31.08.2016, 20:31
[Kein Betreff] - von kaimex - 31.08.2016, 22:02
[Kein Betreff] - von reginald bull - 01.09.2016, 14:55

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