23.02.2016, 19:51
Yoski,'index.php?page=Thread&postID=186562#post186562 schrieb:Das würde bedeuten, dass das Programm nur ca 1dB lauter sein muss, um von 3% auf 5% Klirr zu kommen. Da frage ich mich glatt, wieso so viel Aufhebens um den Unterschied in puncto Klirr zwischen professionellen und Amateurequipment gemacht wird.Der Klirr steigt bei Amateurgeräten mit der gleichen Geschwindigkeit an. Bei Studiobandmaterial liegt aber aufgrund der dickeren Magnetschicht der Einsatzpunkt (also der Aussteuerungspegel) meist höher. Ab 38 cm/s ist es außerdem mit der Höhenaussteuerbarkeit nicht mehr so kritisch, da die Wellenlängen entsprechend größer sind.
Auch kenne ich Amateurgeräte, welche die hohen Magnetisierungpegel von High-Output Studiobändern wie dem SM900 weder aufzeichnen noch verzerrungsfrei wiedergeben können. Da klirren dann Verstärker, bevor das Band die Chance dazu bekommt. Und solche Verzerrungen stören aufgrund der höheren Harmonischen erheblich mehr als der kubische Klirrfaktor, der ohnehin in nahezu jedem Signalspektrum erscheint.
Yoski,'index.php?page=Thread&postID=186562#post186562 schrieb:Und wer früher im Studio und besonders in Live-Situationen die 3% kategorisch einhalten wollte, der ist um den Einsatz eines Limiters nicht gekommen, was immer suboptimal ist.Livemitschnitte vorwiegend von sog. klassischen Aufführungen waren eine meiner Spezialitäten bereits in der Analogzeit - und sind es immer noch -, und einen "automatischen Tonmeister" (aka Limiter) verwende ich dabei schon aus Prinzip nicht, habe aber oft hart an die Aussteuerungsgrenzen gehen müssen, um aus einem Magnetband wirklich alles herauszuholen, wozu es imstande war.
Dass dies gewisse Übung verlangt, will ich gerne zugeben, und was hier an Partiturkenntnis und Vorausschau vonnöten ist, kann bislang keine Software und kein (angeblich) intelligenter Limiter der Welt leisten. Von daher wird der Tonmeister also nicht überflüssig werden. (Was dagegen bei Sendungen heutzutage meist geschieht, darüber möchte ich lieber den Mantels des Schweigens decken, es würde mir sonst zu deprimierend.)
Zu berücksichtigen ist auch, dass analog erzeugte Verzerrungen von Signalimpulsen praktisch nicht wahrnehmbar sind, wenn sie nicht länger dauern als 10 ms. Auch aus diesem Grund hatte spätestens seit den 1950er Jahren die Anzeige von Quasi-Spitzenspannungsmessern für analoge Zwecke - gleich welche Bauart - eine sog. Integrationszeit von jenen bewussten 10 ms eingebaut.
Digital ist in diesem Punkt wesentlich heikler, weil es überhaupt keinen Übergangsbereich gibt. Wie Digital eben so ist: "Ganz oder gar nicht", und 2 bis 3 Samples können völlig ausreichen, damit die Ohren bluten.
Grüße, Peter
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Peter
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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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