11.03.2005, 22:57
Liebe Mitdiskuonkels (und-tanten),
nachdem Michael Franz anderweitig den Sachverhalt der Anpasssung in der Tontechnik schon thematisiert hat, hier letztlich nur ganz grundlegende Feststellungen:
Die Tontechnik arbeitet seit ihrer Abnabelung von der Gleichstrom modulierenden Telefontechnik (mit konstantem Schleifenstrom) konsequent nach dem Prinzip der Spannungs- und nicht der Leistungsanpassung.
Das heißt, dass der eine Quelle belastende Eingangswiderstand des Folgegerätes (einer Senke, wie das so schön heißt...) wenigstens fünfmal, besser zehnmal so hoch, oftmals noch deutlich höher zu sein hat. Dies war in großen Anlagen schon deshalb nötig, weil Zuschaltungen von Verbrauchern während des Betriebes zu keinen Störungen (Pegelverluste, Knacken) führen durften, was übrigens ein weiteres Argument für die trafogekoppelte (erdfreie) Symmetrie war, da nur bei ihr die Kontakte in jedem Falle gleichspannungsfrei bleiben konnten. Dies Prinzip der Spannungsanpassung gilt natürlich (!) auch für Endverstärker, ja für das öffentliche und nicht eben breitbandige (...) Elektrizitätsnetz, an dessen Frequenz- und Spannungskonstanz hohe Anforderungen gestellt werden.
Jene Bedingung erfüllt man mit möglichst niedrigen Ausgangswiderständen und möglichst hohen Eingangswiderständen, wobei den letztgenannten die Störfestigkeit gewisse Grenzen setzt. Das hieße auf den Kopfhörer übertragen, dass ein 'hochohmiger' Typ (300 Ohm) zweckmäßigerweise von einer Quelle nicht unter 60, besser um 30 Ohm getrieben würde. Ist dies gesichert, kann nichts passieren.
Wenn ein Kopfhörer unter identischen Pegelbedingungen an zwei Ausgängen anders klingt, und man derlei hört, dann 'stimmt da etwas nicht'. Auch wenn der Kopfhörer eine komplexe Last darstellt, ist der Umgang mit ihm keineswegs kompliziert. Man zeige mir dasjenige IC neuzeitlicher Fertigung (das ging alles schon mit 4558, 4136 oder LM301, und seither ist einige Lava den Ätna hinabgeflossen), das einen HD 424, 560 oder 250 unseres guten Fritze Sennheiser nicht hätte ordentlich versorgen können. Von einer Komplementärstufe aus BC107/177 war das noch leichter zu gewährleisten, zumal Wechselspannungsamplituden bis zu 10 Volt aus der Gleichspannungsamplitude von 36 V herauszuholen waren.
Probleme sind sinnvollerweise immer dort abzuholen, wo sie sind, sonst bemüht man sich um ihre Abstellung vergebens.
Hans-Joachim
(der gerade Prof. Rukopp, Geheimrat Bücher, Eduard Schüller, Fritz Voigt, vermutlich Fritz Pfleumer und Friedrich Matthias vom Magnetband reden hörte...)
nachdem Michael Franz anderweitig den Sachverhalt der Anpasssung in der Tontechnik schon thematisiert hat, hier letztlich nur ganz grundlegende Feststellungen:
Die Tontechnik arbeitet seit ihrer Abnabelung von der Gleichstrom modulierenden Telefontechnik (mit konstantem Schleifenstrom) konsequent nach dem Prinzip der Spannungs- und nicht der Leistungsanpassung.
Das heißt, dass der eine Quelle belastende Eingangswiderstand des Folgegerätes (einer Senke, wie das so schön heißt...) wenigstens fünfmal, besser zehnmal so hoch, oftmals noch deutlich höher zu sein hat. Dies war in großen Anlagen schon deshalb nötig, weil Zuschaltungen von Verbrauchern während des Betriebes zu keinen Störungen (Pegelverluste, Knacken) führen durften, was übrigens ein weiteres Argument für die trafogekoppelte (erdfreie) Symmetrie war, da nur bei ihr die Kontakte in jedem Falle gleichspannungsfrei bleiben konnten. Dies Prinzip der Spannungsanpassung gilt natürlich (!) auch für Endverstärker, ja für das öffentliche und nicht eben breitbandige (...) Elektrizitätsnetz, an dessen Frequenz- und Spannungskonstanz hohe Anforderungen gestellt werden.
Jene Bedingung erfüllt man mit möglichst niedrigen Ausgangswiderständen und möglichst hohen Eingangswiderständen, wobei den letztgenannten die Störfestigkeit gewisse Grenzen setzt. Das hieße auf den Kopfhörer übertragen, dass ein 'hochohmiger' Typ (300 Ohm) zweckmäßigerweise von einer Quelle nicht unter 60, besser um 30 Ohm getrieben würde. Ist dies gesichert, kann nichts passieren.
Wenn ein Kopfhörer unter identischen Pegelbedingungen an zwei Ausgängen anders klingt, und man derlei hört, dann 'stimmt da etwas nicht'. Auch wenn der Kopfhörer eine komplexe Last darstellt, ist der Umgang mit ihm keineswegs kompliziert. Man zeige mir dasjenige IC neuzeitlicher Fertigung (das ging alles schon mit 4558, 4136 oder LM301, und seither ist einige Lava den Ätna hinabgeflossen), das einen HD 424, 560 oder 250 unseres guten Fritze Sennheiser nicht hätte ordentlich versorgen können. Von einer Komplementärstufe aus BC107/177 war das noch leichter zu gewährleisten, zumal Wechselspannungsamplituden bis zu 10 Volt aus der Gleichspannungsamplitude von 36 V herauszuholen waren.
Probleme sind sinnvollerweise immer dort abzuholen, wo sie sind, sonst bemüht man sich um ihre Abstellung vergebens.
Hans-Joachim
(der gerade Prof. Rukopp, Geheimrat Bücher, Eduard Schüller, Fritz Voigt, vermutlich Fritz Pfleumer und Friedrich Matthias vom Magnetband reden hörte...)