Wer im Glashaus sitzt...
#3
Trolle und deren forenspezifische Mutationen sind Gegenstand ausgedehnter wissenschaftlicher Untersuchungen, wobei die Grenzen zwischen Forschen und Forschungsobjekt mitunter verschwinden.

Ich verweise auf den Gastvortrag von Prof. Dr. Ansgar-Troll von der Academie für Abgehobene Ansichten (AAA) hier in unseren Räumen.

Allerdings sind die von Ansgar-Troll verwendeten Troll-Definitionen noch nicht verbindlicher Standard. Das Europäische Institut für Troll-Definition arbeitet gerade am Modell eines Referenztrolls, der zur Beurteilung von Trollproblemen herangezogen werden soll. Verschieden Versionen dieser sog. Test-Trolle sind derzeit im Internet unterwegs und sammeln Daten. Bei der Behörde ist man optimistisch, alle wieder einfangen zu können.

Nicht ganz klar ist, ob Trolle künftig durch das Artenschutzabkommen geschützt werden oder ob das von der Bundesregierung geplante Anti-Diskriminierungsgesetz auch auf diese virtuelle Indentitäten ausgedehnt werden wird. Bei derzeit unklarer Rechtslage empfiehlt der IFaKoMoIF (Internationaler Fachkongress für die Moderation von Internetforen) Zurückhaltung bei der Behandlung von Trollen. Neuesten Untersuchungen zufolge ist es völlig ungefährlich, die Troll-Anteile im Verhalten einer virtuellen Identität zu ignorieren. Dadurch werden evtl. Schäden zuverlässig verhindert, übrig bleiben kann in positiven Fällen sogar ein beachtlicher Nutzwert.

Trolle gelten auch als kurzweiliges, interessantes Studienobjekt, an dem verschiedene Personen verschiedene, neue Seiten entdecken können. Zum Beispiel entdeckt der Eine Subitilitäten da, wo Andere nur den Holzhammer sehen.

Um unüberlegte Reaktionen auf Troll-Aktivitäten zu vermeiden, wird empfohlen, folgendes Gedicht zu sprechen:

Auf Flaschen steht bei flüss'gen Mitteln
man solle vor Gebrauch sie schütteln
dies verstehen wir denn auch,
den zwecklos wär' es nach Gebrauch

Auch gibt es Leute, ganz verstockte,
wo es uns ungeheuer lockte,
sie herzhaft hin- und her zu schwenken,
in Fluss zu bringen so ihr Denken.

Ja - sie zu schütteln voller Wut,
doch lohnt es nicht, das man das tut.
Man lass sie steh'n an ihrem Platz,
samt ihrem trüben Bodensatz.

Hilft auch in anderen als Troll-Fällen. Den Verfasser kann ich leider nicht genau benennen. Eugen Roth? Ich hab's vergessen. Das Gedicht hab' ich in einer Stuttgarter Straßenbahn gefunden. Dort werden im Zuge kultureller Anwandlungen gelegentlich die Wagons mit Gedichten geschmückt. Ich hab's auswendig gelernt, bin mir aber nicht sicher, alle Feinheiten über die Zeit gerettet zu haben.
Michael(F)
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[Kein Betreff] - von wz1950 - 11.03.2005, 15:12
[Kein Betreff] - von StormyMonday - 11.03.2005, 16:15
[Kein Betreff] - von Michael Franz - 11.03.2005, 16:26
[Kein Betreff] - von StormyMonday - 11.03.2005, 17:08
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