25.06.2015, 14:37
Auf jeden Fall muss hier aber der Hinweis gegeben werden, dass du mit einer alten Bandmaschine ein Gerät erwirbst, das mindestens 35 Jahre auf dem Buckel hat! Und damit sollte es klar sein, dass man damit nur dann wirklich glücklich wird, wenn die Maschine grundüberholt ist. Das heißt, es sollten alle Elektrolytkondensatoren und Entstörkondensatoren getauscht werden, sowie die zur Korrosion neigenden Einstellregler, meist auch die Gummiandruckrolle und die Motorbetriebskondensatoren. Von den Teilekosten (bei Selbsteinkauf) liegt das alles zusammen so bei 70-80 Euro. Daraus folgt, dass du für eine bereits professionell überholte Maschine 500-800 Euro veranschlagen musst. Eine unrestaurierte schlägt mit 100-250 Euronen zu Buche.
Ganz wichtig ist aber, dass die Revox nach dem Überarbeiten neu eingemessen wird. Damit erst wird der Frequenzgang und die Pegelverhältnisse korrekt auf die verwendete Bandsorte eingestellt! Dies ist absolut notwendig und nicht etwa ein optionales Vorgehen! Andernfalls hast du hinterher Pegelunterschiede von 8 dB und im linken Kanal sind die Höhen doppelt so stark wie rechts.... (nur mal so als Besispiel) ?(
Wichtig ist auch der Zustand der Tonköpfe, weil es die neu nicht mehr gibt. Aber Gott sei Dank sind viele der A77 nur relativ selten gelaufen und gepflegt worden, so dass man sehr oft Maschinen findet, bei denen der Abnutzungsgrad gering ist. Gemessen wird dabei die Breite des Bereiches der Tonköpfe, der vom vorbei laufenden Band abgeschliffen wurde, der sog. Kopfspiegel. Die Revodurköpfe, die seit der A77 Mk II eingebaut wurden, halten etwa 8000 Betriebsstunden. Nach dieser Zeit beträgt der Schliffspiegel ca. 6 mm.
Mit anderen Worten: damit du mit der Kiste noch ein paar Jahre Freude hast, sollten die Köpfe nicht mehr als 3 mm Spiegel haben. Gebrauchte, gute Köpfe sind zwar relativ häufig zu finden, aber nach dem Wechsel ist auf jeden Fall wieder eine Neueinmessung fällig.
Zu den Bändern: aufgrund der technischen Vorgaben der Revox (und fast aller anderen Heimstudiomaschinen), insbesondere des Bandzuges, ist es empfehlenswert Langspielband zu verwenden. Dieses ist auf einer 26,5er Spule 1100 m lang und läuft bei 19 cm/s ca. 93 Minuten. Als einziges heute noch hergestelltes Band kommt da das RMG LPR 35 in Frage, das früher von BASF/Emtec gefertigt wurde. Das gibt es in drei Konfektionierungen: als Rohwickel auf NAB-Kern, auf Kunststoffspule und auf Aluspule. Die preisliche Staffelung ist in dieser Reihenfolge ca. 30,-/35,-/55,- €.
Kleinere Spulendurchmesser als 18 cm sollte man auf diesem Gerät nicht fahren, da es keine Bandzugregelung hat. Gegen Ende des Bandes wird ansonsten der Bandzug zu groß.
Beim Kauf von Rohwickeln musst du eine Spule haben, auf die du es umwickeln kannst. Novodurspulen sind für die Maschine besser, da leichter, verziehen sich nicht und sind preiswert. Aluspulen brauchen sog. NAB-Adapter, beanspruchen die Wickelmotoren etwas stärker und verbiegen/verziehen sich leichter. Dafür sehen sie geil aus.
So, nun muss ich meine Beratung erst mal beenden, denn Frauchen möchte mit mir einkaufen fahren.
Viel Spaß mit dem neuen Hobby
Holgi
Ganz wichtig ist aber, dass die Revox nach dem Überarbeiten neu eingemessen wird. Damit erst wird der Frequenzgang und die Pegelverhältnisse korrekt auf die verwendete Bandsorte eingestellt! Dies ist absolut notwendig und nicht etwa ein optionales Vorgehen! Andernfalls hast du hinterher Pegelunterschiede von 8 dB und im linken Kanal sind die Höhen doppelt so stark wie rechts.... (nur mal so als Besispiel) ?(
Wichtig ist auch der Zustand der Tonköpfe, weil es die neu nicht mehr gibt. Aber Gott sei Dank sind viele der A77 nur relativ selten gelaufen und gepflegt worden, so dass man sehr oft Maschinen findet, bei denen der Abnutzungsgrad gering ist. Gemessen wird dabei die Breite des Bereiches der Tonköpfe, der vom vorbei laufenden Band abgeschliffen wurde, der sog. Kopfspiegel. Die Revodurköpfe, die seit der A77 Mk II eingebaut wurden, halten etwa 8000 Betriebsstunden. Nach dieser Zeit beträgt der Schliffspiegel ca. 6 mm.
Mit anderen Worten: damit du mit der Kiste noch ein paar Jahre Freude hast, sollten die Köpfe nicht mehr als 3 mm Spiegel haben. Gebrauchte, gute Köpfe sind zwar relativ häufig zu finden, aber nach dem Wechsel ist auf jeden Fall wieder eine Neueinmessung fällig.
Zu den Bändern: aufgrund der technischen Vorgaben der Revox (und fast aller anderen Heimstudiomaschinen), insbesondere des Bandzuges, ist es empfehlenswert Langspielband zu verwenden. Dieses ist auf einer 26,5er Spule 1100 m lang und läuft bei 19 cm/s ca. 93 Minuten. Als einziges heute noch hergestelltes Band kommt da das RMG LPR 35 in Frage, das früher von BASF/Emtec gefertigt wurde. Das gibt es in drei Konfektionierungen: als Rohwickel auf NAB-Kern, auf Kunststoffspule und auf Aluspule. Die preisliche Staffelung ist in dieser Reihenfolge ca. 30,-/35,-/55,- €.
Kleinere Spulendurchmesser als 18 cm sollte man auf diesem Gerät nicht fahren, da es keine Bandzugregelung hat. Gegen Ende des Bandes wird ansonsten der Bandzug zu groß.
Beim Kauf von Rohwickeln musst du eine Spule haben, auf die du es umwickeln kannst. Novodurspulen sind für die Maschine besser, da leichter, verziehen sich nicht und sind preiswert. Aluspulen brauchen sog. NAB-Adapter, beanspruchen die Wickelmotoren etwas stärker und verbiegen/verziehen sich leichter. Dafür sehen sie geil aus.
So, nun muss ich meine Beratung erst mal beenden, denn Frauchen möchte mit mir einkaufen fahren.
Viel Spaß mit dem neuen Hobby
Holgi