12.04.2015, 00:09
Zitat: Was ist denn mit den Chinesen, stellen die kein Magnetband her? Oder ist das qualitativ nicht akzeptabel?Hallo Timo,
dieser Frage stelle ich mir mittlerweile nicht mehr.
China ist doch nichts anderes als die verlängerte Werkbank des Westens.
Alles was den Kapitalisten als zu teuer erschien um es im eigenen Land zu produzieren wurde in die Volksrepublik verlagert.
Immer wieder wird als erstes die niedrigen Lohnkosten als Begründung genannt, auf Qualität wird bewußt verzichtet.
Beim Thema Magnetband sieht es für mich etwas anders aus:
Die Produktion von Magnetband ist sehr Fix-Kosten intensiv (Hohe Investitionskosten bei Anlagen und Maschinen)
Es fängt mit der Produktion der magnetischen Masse an.
Wie weit kann ich die Menge der Masse reduzieren damit sich eine weitere Verarbeitung lohnt?
Optimal ist natürlich eine Menge die für eine 24 Std. Produktion lohnt.
Die magnetische Masse soll gleichmässig auf den Träger gegossen werden, das kostet Zeit die ich irgendwann nicht mehr weiter verkürzen kann.
Neben den Begiessungs-Anlagen habe ich noch den Faktor Zeit bis das Band trocken ist um es auf einen Rolle zu wickeln und dann später zu schneiden.
Wenn das Band geschnitten, konfektioniert und verpackt wurde (ich unterstelle vollautomatisch) geht es ins Lager.
Wenn der Abfluß aus dem Lager nicht stimmt und nur noch auf Lager produziere habe ich die Kosten im Lager aber keine Umsatzerlöse.
Dann habe ich die Möglichkeit meine Produktion zu reduzieren, wenn ich mehrere Produktions-Bänder habe nehme ich sie sukzessiv ausser Betrieb.
Damit sinkt die Produktion der Magnetitmasse und die Kosten der Produktion muß ich auf weniger Menge verteilen.
Die Kosten für die Anschaffung der stillgelegten Produktions-Bänder muß ich auch auf die Produkt-Kosten draufschlagen.
Jetzt kommt die Frage, nimmt der Markt die steigenden Preise an?
Das nimmt er nicht!
Durch Mischkalkulation konnten Kosten im Amateur-Bereich auf die Professional-Sparte umverteilt werden.
Wenn der Professional-Bereich zurück geht oder nicht mehr existiert, bleiben die Kosten im Amateur-Bereich hängen.
Das würde zu steigenden Verkaufspreisen führen, die der Käufer irgendwann nicht mehr annimmt, besonders dann wenn es Alternativen gibt.
Als Produzent von Magnetband habe ich eigentlich nur die Chance günstig an gebrauchte Anlagen zu kommen um marktkonforme Preise zu erzielen.
Siehe Entwicklung BASF - EMTEC - RMG - PYRAL
Wenn wir von China sprechen, vergessen wir gern das es sich nach wie vor um eine Sozialistische Republik handelt, wie die damalige Sowjetunion.
Jetzt kann man ja auch mal darüber nachdenken, wie viele Haushalte in den Genuß eines Kassetten-Recorders gekommen sind.
Ich denke mal in China weniger als in der Sovjetunion, absolut betrachtet.
Damit fällt China als Binnenmarkt für Bänder aus.
Viele Grüße
Volkmar