Umspulen bei Uher 4400IC funktioniert nicht!
#6
Hallo Wolfgang

Ich weiß jetzt nicht, ob dieses 4400 IC schon besprochen wurde. Wenn ja, solltest Du zukünftig Altbeiträge nochmals verlinken.

Die Vorgehensweise ist eigentlich immer die gleiche. Da häufigster Fehler, ist zuerst die Stromversorgung zu prüfen. Liegt hier was im Argen kann das auch das Laufverhalten insgesamt beeinflussen. Eine Aussage über die Batteriekontrolleanzeige oder darüber ob beim Einschalten der Instrumentenbeleuchtung die Geschwindigkeit weiter absinkt, fehlt noch.

Gestrichen, da Du mir telefonisch Auskunft gegeben hast. Stromversorgung ok, Batterieanzeige ok, fällt nicht ab.

Die richtigen Schrauben zur Befestigung der Brücke für das Antriebsrad sind solche mit Kragen. Zusätlich gehören Messingunterlagscheiben dazu.
Durch die Verwendung anderer Schrauben ist der Gleichlauf gefährdet, ich glaube aber nicht, daß die Laufgeräusche hier ihre Ursache haben. Das Gummi der Antriebsräder (Capstan ist nur die Tonwelle selbst) verhärtet mit der Zeit.

Die Verhärtung kann man bei Erfahrung durch Druck mit dem Fingernagel prüfen und damit feststellen, ob sich weitere Maßnahmen lohnen. Ansonsten hast Du einen Briefbeschwerer wie Anselm.

Versuch kochen: Eine halbe Stunde in eine Emulsion von 30% Glyzerin und 70% Wasser bei ca 70° C legen. Abtrocknen, einbauen und eine weitere halbe Stunde bei FF oder FR laufen lassen.

Versuch abschleifen: Das aber erst, wenn oberes nicht funktioniert. Achse mit Klebeband abkleben. Vorsichtig in Bohrmaschine einspannen und gleichmäßig anschmiergeln. (Bitte keine vehementen Proteste, das ist die ungenaueste und gefährlichste Methode, wie wir wissen.) Anschmiergeln heißt möglichst das urprüngliche Profil beibehalten und nicht zuviel wegschleifen.

Klappt das nicht, muß höchstwahrscheinlich ein anderes, nicht verhärtetes her. Die Antriebsräder lassen sich unter den Geräten tauschen. Auch wenn ich das nicht täte, kann man das eines Ur-4000 in ein Monitor einbauen, wenn man einen Kragen abschleift. Umgekehrt, also das eines Monitor in ein Ur-4000 einzusetzen geht ohne Änderung.

Es ist denkbar, das ein Vorbesitzer bereits einen Tausch vorgenommen hat. Wenn das aktuelle Antriebsrad aus einem älteren Modell stammt, kann es eine Delle durch unsachgemäße Lagerung haben. Dies ist dann der Fall wenn der Geschwindigkeitwählhebel vor längerer Einlagerung nicht in die Ausgangslage gebracht wurde. Nur selten noch durch obere Methoden zu verbessern. Man kann eine Delle "rattern" hören, je höher die Geschwindigkeit um so deutlicher.

Neue Antriebsräder gibt es zur Zeit nicht. Auch NOS-Antriebsräder können hart sein.

Wippen sind tauschbar, ob auch beim Ur-4000 weiß ich jetzt nicht. Meist jedoch nicht nötig, wie Cisumgolana richtig feststellt.
Schlimmstenfalls müßen die Sinterlager geölt oder die Friktionskappen erneuert werden. Neue Friktionsgummikappen hast Du aufgezogen. Dazu wird normalerweise nichts ausgebaut auch die Wippe selbst nicht.

An vielen Stellen am Report werden Einstellungen durch Verbiegen von Laschen, Lappen oder Stützstreifen vorgenommen. Du hast dort möglicherweise die Andruckfedern für den Vor und Rücklauf verbogen. Eigentlich verbiegt man (nur wenn nötig!!!) die Stützstreifen dahinter, siehe SM.

Die Wippe muß in Ruhestellung waagerecht zum Gehäuse sein. Die Abstände und wie man die Friktionen prüft kann ich nicht besser als das SM schildern. Wenn dann mal die Rede von 0,1mm an einer Stelle, an der man nicht messen kann, ist, reicht auch eine optische Einstellung mit dem Maß "ziemlich eng" Wink

Gerissene Bandteller lassen sich reparieren, wenn man es kann. Das aber nicht in ein paar Minuten. Zum Glück kann man neue wieder kaufen (SDS Consult)

Schwacher Bandzug:

Ausgeleierte Riemen können den Bandzug verschlechtern. Meist sind es jedoch andere Ursachen.

Wenn die bearbeitete Wippe wie im SM vorgesehen funktioniert, würde ich mir den linken Teller mit Komparator vornehmen.

Zuallererst messe ich mit einer kleinen Billigwasserwaage ob die Teller
gleich hoch und richtig im Bandlauf (Klarsichtband) liegen. Vergleiche also mit dem Gehäuse an geeigneter Stelle.

Daß der Teller gerissen ist, kann je nach Ausmaß auch auf den Bandzug wirken. Der Riß vergrößert den Umfang des Tellers, das Komparatorseil gibt ihn bei FF nicht genügend frei. Wie gesagt kann, muß nicht. Drückt man den Komparator (wenn man das anschließend wieder zusammenbauen kann, ist ein Ausbau besser) nach rechts sollte der Teller ohne Zählwerksriemen bei händischem Dilldoppantrieb nachlaufen. Das Achsspiel sollte ca 0,2 mm sein. Ich baue die Teller meist aus, um sie zu reinigen und die Lager nachzuölen. Dabei ist insbesondere auf die oben und unten befindlichen Teflonscheiben und deren jeweilige Anzahl zu achten. Es wurden auch unterschiedlich dicke Unterlegscheiben verwendet. Mit der Zeit lernt man den Komparatorhebel schnell und "freihändig" einzustellen, anfänglich geht es mit SM.

Natürlich kann auch der Motor selbst oder ein Defekt an der Motorsteuerung Ursache des schwachen Bandzuges sein. Im Leerlauf ohne Belastung (Riemen ab) sollte der Motor ca 70 - 100 mA ziehen. Erste Maßnahme ist Motorachse auf beiden Seiten zwischen Riemenrad und Gehäuse mit Ölspender (zBsp Roco 10906) leicht ölen, Gerät auf die jeweilige Seite stellen und im Betrieb das Öl nach unten in das Achslager laufen lassen. Wenn du jetzt die Stromaufnahme erneut mißt, wirst Du eine geringere Stromaufnahme als Verbesserung messen.

Zuletzt gibt es eine Menge mechanischer Ursachen, die den Banzug beeinflußen. Die Beiträge von Peter und Wolfgang zeigen einige auf.

Um das messtrechnisch einzugrenzen, brauchst Du die Federwaagen gemäß SM.

Gruß
Frank

Den Hinweis darauf, daß man das, was man vorab bestmöglich dokumentiert hat, im Anschluß einfach nachvollziehen kann spare ich mir. Rolleyes
Ich muß ne Pause machen.
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Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
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