07.12.2014, 19:11
ich weiß, dass es lange her ist, aber ich möchte trotzdem ein kleines Experiment beschreiben - vielleicht interessiert es ja jemanden:
Man nehme einen halbwegs guten Plattenspieler, in meinem Fall einen Dual 721 mit Shure V15 III. Diesen klemme man an einen halbwegs guten Verstärker an, an den man auch einen HiFi-CD-Rekorder anklemmt. Dann spiele man eine Platte, die man gut kennt, und zeichne diese mit dem CD-Rekorder auf CD auf. Anschliessend rippe man diese CD z.B. mit ITunes und einer Bitrate von 192kBit/s und spiele diese auf einen IPod Classic. Diesen klemme man mit einer Docking Station an den selben Verstärker. Als letztes braucht man nur noch ein Goldohr nach freier Wahl, und dann kann das beginnen, was jeder Fanatiker in irgendeine Richtung hasst wie die Pest - der Blindtest.
Um es kurz zu machen - zwischen Platte und CD gibt es quasi überhaupt keinen hörbaren Unterschied, der IPod klingt geringfügig anders, so, als ob man zwei verschiedene CD-Player im Vergleich hört, man kann aber nicht sagen, dass er irgendwie "digital" klingt. Es ist bisher keinem ( !! ) gelungen, reproduzierbar herauszuhören, was von welcher Quelle kommt. Ich würde mal ganz frech die These aufstellen, dass jede Technologie seit den sechziger Jahren geeignet ist, höchste Klangqualität zu produzieren, genau, wie man mit jeder Technologie den übelsten Trash hinbekommt.
Die "Systemfanatiker", egal, in welche Richtung, merken gar nicht, dass ihre Meinung durch Manipulation erzeugt wird. Die Plattenindustrie hatte in den späten achtzigern ein massives Interesse, die Platte vom Markt zu drängen, und die Kunden wollten sich nicht freiwillig trennen. Ergo stammen die besten CD-Aufnahmen aus dieser Zeit, während es in keiner Vinyl-Epoche üblere Plattenpressungen zu kaufen gab, als kurz vor 1990. Heute im Jahr 2014 möchte die Industrie lieber heute als morgen die CD vom Markt haben, weil sie einen erheblichen Produktions- und Logistikaufwand darstellt, und man sie nicht wesentlich teurer verkaufen kann als den Download, der für die Industrie kaum noch Distributionsaufwand bedeutet. Also geht man für den altmodischen Kunden, der was in der Hand haben will, auf das Vorgängermedium Platte zurück, das noch den Vorteil des besseren Kopierschutzes bietet. Für die Masse pusht man den Download, und für diejenigen, die partout nicht von der CD lassen wollen, remastert man die Aufnahmen so lange, bis sie klanglich unerträglich geworden sind. Viel aussagekräftiger als der Vergleich CD / Schallplatte ist der Vergleich Original CD von 1986 / Remastered CD von 2014 - jeder, der sich mal diesen Vergleich anhört, schimpft danach nicht mehr auf die CD, sondern bekommt eher Mitleid und Wut.
Gruß Frank
Man nehme einen halbwegs guten Plattenspieler, in meinem Fall einen Dual 721 mit Shure V15 III. Diesen klemme man an einen halbwegs guten Verstärker an, an den man auch einen HiFi-CD-Rekorder anklemmt. Dann spiele man eine Platte, die man gut kennt, und zeichne diese mit dem CD-Rekorder auf CD auf. Anschliessend rippe man diese CD z.B. mit ITunes und einer Bitrate von 192kBit/s und spiele diese auf einen IPod Classic. Diesen klemme man mit einer Docking Station an den selben Verstärker. Als letztes braucht man nur noch ein Goldohr nach freier Wahl, und dann kann das beginnen, was jeder Fanatiker in irgendeine Richtung hasst wie die Pest - der Blindtest.
Um es kurz zu machen - zwischen Platte und CD gibt es quasi überhaupt keinen hörbaren Unterschied, der IPod klingt geringfügig anders, so, als ob man zwei verschiedene CD-Player im Vergleich hört, man kann aber nicht sagen, dass er irgendwie "digital" klingt. Es ist bisher keinem ( !! ) gelungen, reproduzierbar herauszuhören, was von welcher Quelle kommt. Ich würde mal ganz frech die These aufstellen, dass jede Technologie seit den sechziger Jahren geeignet ist, höchste Klangqualität zu produzieren, genau, wie man mit jeder Technologie den übelsten Trash hinbekommt.
Die "Systemfanatiker", egal, in welche Richtung, merken gar nicht, dass ihre Meinung durch Manipulation erzeugt wird. Die Plattenindustrie hatte in den späten achtzigern ein massives Interesse, die Platte vom Markt zu drängen, und die Kunden wollten sich nicht freiwillig trennen. Ergo stammen die besten CD-Aufnahmen aus dieser Zeit, während es in keiner Vinyl-Epoche üblere Plattenpressungen zu kaufen gab, als kurz vor 1990. Heute im Jahr 2014 möchte die Industrie lieber heute als morgen die CD vom Markt haben, weil sie einen erheblichen Produktions- und Logistikaufwand darstellt, und man sie nicht wesentlich teurer verkaufen kann als den Download, der für die Industrie kaum noch Distributionsaufwand bedeutet. Also geht man für den altmodischen Kunden, der was in der Hand haben will, auf das Vorgängermedium Platte zurück, das noch den Vorteil des besseren Kopierschutzes bietet. Für die Masse pusht man den Download, und für diejenigen, die partout nicht von der CD lassen wollen, remastert man die Aufnahmen so lange, bis sie klanglich unerträglich geworden sind. Viel aussagekräftiger als der Vergleich CD / Schallplatte ist der Vergleich Original CD von 1986 / Remastered CD von 2014 - jeder, der sich mal diesen Vergleich anhört, schimpft danach nicht mehr auf die CD, sondern bekommt eher Mitleid und Wut.
Gruß Frank