UHER Universal S export
#9
Hallo Frank,

mein Gelaber in #7 bezog sich vor allem auf die Frage, welche Bauteile durch einen Defekt dem Hör-/Sprechkopf schaden könnten. In diesem Zusammenhang habe ich C3 und C20 erwähnt. Damit wollte ich nicht sagen, daß die anderen für korrekte Funktion unkritisch sind. Heiße Austauschkandidaten in alten Röhrengeräten sind all jene Kondensatoren, die ein Signal vom hohen Potential einer Anode zum niedrigen Potential eines Steuergitters der folgenden Röhre weiterleiten. Das sind in Deinem Gerät C7, C8, C13 und C17. Auch C5 könnte problematisch sein.

Daß Du einen Trenntrafo benutzt, ist zwar löblich, beruhigt mich aber nicht restlos. Das Universal S hat ja einen ordentlichen Netztrafo, die Schaltung ist also bereits potentialmäßig vom Netz getrennt. Ungefährlich ist sie dennoch nicht. Du hast sicher schon gesehen, daß an C24 im Betrieb 300 Volt anliegen. Die Anodenspannung der EL95 liegt bei ca. 270 Volt. Also bitte nicht (wie Du es vielleicht von Deinen Reports gewohnt bist Wink ) bei laufendem Gerät mit bloßen Fingern die Drähte sortieren, vor allem, wenn Du gleichzeitig das Chassis berührst... Aber Du kriegst das schon hin.

Aus meinem Gelaber in #7 ging vielleicht nicht klar hervor, was nun meine Schlußfolgerung für die Ursache der Kopfdefekte ist.
Also:
Bei allen Geräten, bei denen bei Wiedergabe der Hörkopf über einen Kondensator ans Steuergitter der ersten Röhre angeschlossen wird, sehe ich bei Wiedergabe keine Gefahr für den Kopf, es sei denn, der Kondensator ist durchgeschlagen, was aber sehr selten vorkommt. Bei Aufnahme wird die Nf mittels Kondensator an einer Anode entnommen. Bis zum HSK kommt aber mindestens noch ein Widerstand von mehreren hundert Kiloohm, manchmal ein zweiter Kondensator. Das sollte den Gleichstrom über schadhafte Kondensatoren (deren Isolationswiderstand dann meist immer noch im Bereich einiger –zig Megohm oder darüber liegt) ausreichend begrenzen, um den Kopf zu schützen. Bleibt noch die Hf. Bei jenen Modellen, bei denen eine EC92 als Hf-Generator arbeitet, wird die Hf von der Anode über einen Trimmer an den Kopf geführt. Eigentlich sind diese Trimmer eher unverdächtig. Aber vielleicht hat Uher einen Typ verbaut, der nicht langzeitstabil ist. Das sollte man sich mal anschauen. Beim Universal S kommt die Hf von der Anode der EL95. Sie wird über C31 an den Löschkopf und dann weiter über den Trimmer C26 an den HSK geführt. C31 könnte Leckströme durchlassen, aber der Trimmer sollte als weitere Barriere dienen. Keine Ahnung, wie hier der HSK kaputtgehen kann.

So, damit erst mal genug zu diesem Thema. Die Meinungen der geschätzten Mitforianer würden mich allerdings schon interessieren.

Gruß
TSF
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Nachrichten in diesem Thema
UHER Universal S export - von frank1391 - 03.01.2014, 19:53
[Kein Betreff] - von frank1391 - 07.01.2014, 19:49
[Kein Betreff] - von TSF - 07.01.2014, 20:44
[Kein Betreff] - von frank1391 - 07.01.2014, 23:03
[Kein Betreff] - von frank1391 - 15.02.2014, 12:43
[Kein Betreff] - von PSMS - 15.02.2014, 14:33
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[Kein Betreff] - von TSF - 15.02.2014, 18:58
[Kein Betreff] - von frank1391 - 15.02.2014, 19:41
[Kein Betreff] - von frank1391 - 17.02.2014, 10:18

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