Klagewelle rollt
#1
Die Klagewelle gegen Tauschbörsianer rollt nun auch in Deutschland. Hier tun sich einige Fragen auf:

1. Die IP-Adressen von DSL-Verwender werden langfristig gespeichert. Nach wie vor ist rechtlich ungeklärt, ob dies seitens der Provider zulässig ist

2. Wie soll überhaupt -ohne Hausdurchsuchung- nachgewiesen werden, dass jemand Musiktitel feil geboten hat?

3. Es müsste der Nachweis erbracht werden, dass tatsächlich der Kläger geschädigt wurde. Soll heissen, wenn jemand 'Abba' bereithielt, jedoch die Deutsche Musikindustrie Kläger ist, jedoch für 'Abba' nicht zuständig ist, kann sie dann überhaupt verklagen?

4. Wie genau/zuverlässig sind die IP-Protokolle der Provider? Kann es da keine 'Versehen' sprich Computerpannen geben?

5. Der Kläger stellt zu einem Zeitpunkt, dem Zeitpunkt, den die wie auch immer gestellte Uhr seines PCs ausgibt, die IP-Adresse des Piraten fest. Spätzer soll dann der Staatsanwalt von z.B. der Telekom die Herausgabe der Verbindungsdaten verlangen. Nehmen wir an, beim Kläger war es 4 Uhr 30. Zu diesem Zeitpunkt zeigte die Uhr des protokollierenden Telekom-Servers erst 4:20 Uhr. Um 4:30 war die IP-Adresse bereits an einen neuen User vergeben, der mit den Tauschbörsen so gar nichts am Hut hat. ---Wie soll das funktionieren? Selbst wenn man Zeiträume erfasst, kann die Abfrage immer nur eine vage Richtung angeben.

Übrigens hat wieder eine Studie bestätigt, dass man mit den Klagewellen den eigene Ast absägt. Wie kann es sein, dass weltweit diese Hetze gegen die Musiktauscher stattfindet? Mittlerweile plappern auch die Zeitungen nicht mehr ohne weiteres nach, was die Musikindustrie ihnen vorweint! Neulich musste die australische Musikindustrie sogar für das Jahr 2003 das beste Ergebnis aller Zeiten verkünden!!! Warum also werden die Tauschbörsianer abgemahnt und verklagt?

Dafür gibt es eine einfache Erklärung: man stelle sich vor, man ist Manager in so einem Musiklabel und hat Scheisse gebaut, das zumindest haben die Hanseln erkannt. Normalerweise ist das das Ende des Jobs. Wenn man aber den schwarzen Peter weiterreichen kann... Bingo!

Nach wie vor plädiere ich für freie Musik! Die Auftritte sollten bezahlt werden, auch die CDs, jedoch nicht das, was da die Tauschbörsianer im Internet anbieten. Die MP3-Mucke ist eh kaum auszuhalten, dient aber als Appetithappen und Auswahlhilfe. Die nun aufkommenden Kaufbörsen der Musikindustrie decken immer nur einen winzigen Teil der Musik ab, da ja weder alle noch die freien Labels dort beliebig spuken dürfen! Ausserdem mangelt es an Bootlegs, Schallplattenaufnahmen u.ä. Smile

Und jetzt kommt ihr...
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[Kein Betreff] - von highlander - 30.03.2004, 20:33
[Kein Betreff] - von highlander - 31.03.2004, 13:09
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