06.02.2013, 13:07
t_wagner,'index.php?page=Thread&postID=155142#post155142 schrieb:Dagegen ist der Aufwand fuer ein Kassettenproduktion geradezu primitiv.Hallo Torsten,
anscheinend konntest Du meine vorangegangene Aussage nicht richtig einschätzen. Das Einspulen von Pancakes in fertige Cassettengehäuse (Konfektionieren) ist sicher nicht das Problem, das bekommen schon "Kellerwerkstätten" hin.
Aber ein gutes Bandmaterial zu entwickeln und in gleichbleibender Qualität (-> Chargenstreuung) herszustellen ist ein ganz anderes Kaliber. Hier steckte von den 70ern bis in die späten 80er eine gewaltige Ingenieurspower dahinter, die die Cassettenbändchen zu dem machten, was sie am Ende waren. Allein die Technik dazu macht es auch noch nicht, auch das Know How, welches oft schon aus Konkurrenzgründen eben nicht dokumentiert wurde, ist heute nahezu weg. (Apropo: Darunter leiden auch die heute verbliebenen Dampflokomotiven, denn das betriebserfahrene Personal stirbt langsam mit der Zeit aus, die Wissensbasis verkleinert sich drastisch.)
Woher kommen die guten Cassettengehäuse, an deren Qualität viel abhängt? Das ist Präzisionsmaschinenbau, auch alles andere als billig. Soviel zur "primitiven" Herstellung. Denn auf pegelschwankende Leiercassetten mit viel Rauschen und Dropouts kann ich denn auch verzichten, sowas ist nicht mehr marktfähig. Entweder man knüpft an die Entwicklungen von BASF und TDK/Maxell an, oder man läßt es besser sein.
Wäre tatsächlich ein Markt für Cassettentechnik da, warum haben dann alle bedeutenden Hersteller diese Technik erst vor kurzer Zeit aufgegeben? Die Realität zeigt eben, das die Cassetten eher romantische Nostalgieträume sind, sonst würden sie noch hergestellt. Denn die Industrie verschenkt bestimmt keine Geschäfte freiwillig...
Gruß André