Bias
#6
Frank,
diese "Erklärung" wird immer wieder missverstanden - sie diente dazu, die Hifi-Tonaufzeichnung bei VHS verständlich zu machen. Tatsächlich geht die Sache anders herum: die Schicht (Video nur 2 µm!) wird komplett durchmagnetisiert. Für die Wiedergabe ist wichtig , dass bei kurzen Wellenlängen nur die Feld-Beiträge der oberflächennahen Magnetbandschichten nach außen austreten (die "Unterlinge schaffen es nicht"), während die Magnetfelder längerer Wellenlänge auch aus den unteren Schichten nach außen dringen. Mit Bias hat dies also zunächst einmal nüscht zu tun.

Lukas:
die Sache ist ja nicht nur geometrisch dreidimensional. Wir haben es beim Magnetband mit relativ hochkoerzitivem und möglich hoch-remanentem Material zu tun, während Magnetköpfe tunlichst niederkoerzitives, möglichst gering-remanentes Material voraussetzen. Die individuellen Koerzitivfeldstärken der einzelnen Magnetpartikel im Magnetband sind auch noch statistisch verteilt - was im Datenblatt als Hc angegeben wird, ist naturgemäß nur ein Mittelwert. Und diese Partikel durchlaufen allesamt ein relativ kompliziert geformtes Feld vor dem Aufnahmekopfspalt (Streufeld, inhomogen!), von dem man nicht allzu genau weiß, wie es sich unter dem Einfluss der Magnetpartikel verändert. Also: da mache sich mal einer einen Reim drauf ...

F.E.
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[Kein Betreff] - von lukas - 13.08.2012, 15:39
[Kein Betreff] - von Friedrich Engel - 13.08.2012, 20:39
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