Ein „Meilenstein“ unter den Lautsprecherboxen
#16
Hallo miteinander...

...die von Matthias zuvor geschilderten Eindrücke können meine alten Lauscher
wirklich nur bestätigen. Selbstredend habe ich die Boxen dank Matthias Gastfreundschaft
"nur" gehört - gemessen haben wir nichts. Es sollte doch auch ein wenig geplaudert werden...
...weshalb mein Geschreibsel auch nur Subjektives wiedergeben kann.

Vorweg schicken möchte ich, dass wir natürlich den Lautstärkeregler des Verstärkers bei der
Dahlquist aufgedreht haben, um die Wirkungsgrad-Differenz zur ESS auszugleichen.
Die nachträglich beschriebenen Unterschiede sind also nicht der geringeren Lautheit
gegenüber der ESS geschuldet, sondern tatsächlich bei gehobenem Pegel hörbar.

Zuerst durfte J.Carreras "ran": hier wird der ausgewogene Charakter der Dahlquist deutlich. Während
die ESS die Stimme des Tenors vor das Orchester zu setzen scheint, nimmt die Dahlquist die
Stimme zurück und stellt sie in eine Hörebene mit dem Orchester. Ob nun das eine oder das
andere im Sinne des Tontechnikers gewesen sei, mag man dahin stellen aber man hat auf
jeden Fall den Eindruck, hier würden zwei unterschiedliche Aufnahmen abgespielt, so deutlich
sind die Unterschiede. Nicht dass die DQ10 irgend etwas "verschluckt"... ...sie gibt das gesamte
Spektrum mit (subjektiv empfunden) gleichem Pegel wieder. Das wirkt nicht unbedingt
beeindruckend aber in jedem Falle harmonisch, unangestrengt und unaufdringlich.
Zu bewerten, auf welcher Box mir J.Carreras besser gefiel, schien mir nicht möglich - völlig anders
eben.
Etwas moderneren Zuschnitts die CD von Korn, die natürlich auf Grund ihrer zeitgenössischen
Aufnahmetechnik den Basstreiber mehr herausfordert. Diese Disziplin beherrscht die ESS
logischerweise besser aber deswegen die DQ10 wegschalten mochte man auch nicht.
Beeindruckend war vor allem, dass die Solostimme des Leadsängers gänzlich anders
klang: über die ESS wesentlich rauher und härter als über die DQ10. Es drängte sich auch hier
der Verdacht auf, mit unterschiedl. Aufnahmen zu tun gehabt zu haben... ...war aber nicht!
Was jetzt nun authentischer klingt, wird man wohl nur wissen, wenn man den Sänger
mal live und ohne "Schnörkel" hört.
Dann hörten wir String Thing (Quartett aus Violine, Cello, Bratsche u. Baß... ...wenn ich mich recht
entsinne). Diese auf klassischen Instrumenten gespielten Titel sind teilweise sehr lebhaft... ...weshalb
hier umso deutlicher wurde, dass eine Box der persönlichen Stimmungslage des Hörers entsprechen
kann. Will man entspannt geniessen, hat bei String Thing die DQ10 eindeutig die Nase vorn... ...die ESS
würde dann nerven.
Hat der/die Hörer/in einen etwas "wibbeligeren, munteren" Tag erwischt, darf es auch die ESS sein.
Um unsere Aufmerksamkeit gelegentlich dem Gespräch zuzuwenden, haben wir String Thing dann
aber mehrheitlich über die DQ10 gehört.
Und Katja Ebstein? Ja, das war die Überraschung schlechthin... Hat doch die ESS schon bei der ersten
Hörsession vor einigen Monaten bewiesen, eigentlich eine "Vokal"-Box zu sein (Stimmen liegen ihr...).
Aber K.Ebsteins klare, deutliche, etwas sanfte (aber nicht schwache) Stimme wollte auf der ESS zu sehr
in den Vordergrund und das nervte (mich) gewaltig. Da habe ich ganz schnell auf die DQ10 umgeschaltet
und bin dabei geblieben. Obwohl die zeitgenössichen Aufnahmetechnik der Scheibe, die mit jazzigen
Instrumental-Arrangements K.E. begleitet, doch eher die ESS empfohlen hätte, gefiel mir die etwas "einebnende"
Wiedergabe über die DQ10 mit dieser CD sehr viel besser.

Was habe ich daraus gelernt? Man sollte ein solches Lautsprecherkonstrukt nicht verurteilen, bevor man es
gehört hat. Der vielgescholtene Piezo-HT jedenfalls ist hier dermassen dezent in Szene gesetzt, dass er
überhaupt nicht unangenehm auffällt. Insgesamt ist die DQ10, wie Matthias schon schreibt, eine ausgeglichene,
harmonische Box, mit der sich unangestrengt hören lässt. Spektakulärer "Bombast" ist hingegen nicht ihr
Ding.

Desweiteren wurde (m)eine These mal wieder untermauert, dass es von Fall zu Fall (Musikrichtung, Stimmungslage...)
mal auf der einen , mal auf der anderen Box gefälliger klingt (subjektiv!). Die "Eine" für "Alles" zu finden, ist m.E.
nun mal schwer.

Und (m)eine These, dass die Box immer noch die grössten Einflussmöglichkeiten innerhalb der Wiedergabekette
bietet, hat sich auch wieder mal bestätigt. Bei einem Wechsel der Zuspieler oder des Verstärkers hätten wir wohl
kaum solche signifikanten Unterschiede herausgehört.

Letztendlich bleibt mir, Matthias für den interessanten Abend, die Horizonterweiterung und die Geduld (...es ging bis fast
1:00 Uhr !) zu danken.

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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