01.06.2012, 13:46
Zitat:niels posteteMoin, moin,
...Was ist der "originale Klang eines Instrumentes"?...
schon eben den "originalen Klang" gibt es nicht. Den kann man nur durch Reproduzierbarkeit definieren. Da aber jedes analoge Instrument in dynamischer Weise mit seiner Umgebung und auch seinem Spieler reagiert, kann es einen Klang "von eben" bestenfalls annähernd wiederholen.
Einen "originalen Klang" bekommt man, wenn überhaupt, mit digitaler Klangerzeugung hin, keinesfalls aber mit analogen Instrumenten.
Insofern ist die Reproduktion des "Originals", schon durch das originale Instrument, eine Theorie.
Die besten Möglichkeit das Gezwitscher einer Amsel zu reproduzieren bleibt trotzdem immer noch eine Amsel.
Eine Lautsprecherbox, die üblicherweise ganz anders konzipert ist, als eine Amsel, kann man versuchen auf eine bestimmte Art so zu optimieren, daß sie in der Lage ist die Aufnahme des Gezwitschers einer Amsel annährungsweise zu reproduzieren. Doch umso mehr eine solche Box zur Amsel "wird", desto weniger kann sie Taico-Trommeln.
Da hilft es auch nicht, in Ideologien abzugleiten. Demnächst fangen wir noch an zu vergleichen, wer den Längsten hat. Box natürlich...
Insofern mag ich pebrom's Einlassungen nicht teilen. Einerseits beleidigt er die Zunft der Merhwegeboxen-Entwickler pauschal, andererseits entscheidet er, welche Unzulänglichkeiten Boxen haben dürfen ("... diese Dinger können nicht alles von 20Hz - 25KHz abdecken, das, was sie aber wiedergeben, ist von so großer Güte, dass ich ihnen gewisse Fehler verzeihe zu Gunsten von Dynamik und Natürlichkeit.")
Zitat:pebrom posteteNatürlich gilt, umso weniger Elektronik zwischen Original und Ohr, desto besser. Also weg mit der Konserve und hin zum Livebühne OHNE PA-Anlage.
...die beste Weiche ist keine Weiche, Punkt. ...
Wollen wir das nicht, dann ist mir relativ egal, an welcher Stelle, ob in der Frequenzweiche oder beispielsweise im Verstärker, die Elektronik im Signalweg schlummert. Und den Elektronen auch. Insofern kann ich mit solch Aussage wenig anfangen.
Meine Ohren mögen jedenfalls nicht theoretisieren, an welcher Stelle wie viele Spulen stecken. Sie hören nur...
Zitat:pebrom posteteWen wolltest Du jetzt zitieren? Jon Dahlquist oder Hans Deutsch? Ich nenne die beiden absichtlich, weil ihre Ergebnisse sehr unteschiedlich sind ... und klingen.
... Eine gute Mehrbereichsbox zeichnet sich dadurch aus, dass die verwendeten Chassis von ihren Grundparametern so gut zueinander passen, dass sie in dem vorgesehenen Gehäuse mit einem absolut minimal notwendigen Aufwand an Bauelementen gut klingen. ...."
Herum-zu-theoretisieren, dabei anderen die eigene Meinung und Erkenntnisse als Fakten unterzuschieben, hilft in der Akustik jedenfalls wenig.
Zweifellos gibt es in der Akustik unterschiedliche Ansätze. Und das Gros der Entwickler hat nicht die Aufgabe, die perfekte Box zu bauen, sondern eine, die gekauft wird. Nämlich von denen, die MP3 benutzen und auf digital und immer gleichen Klang stehen. Weil es so schön rummst?
Du hast Vorlieben. Das ist in Ordnung. Ich habe kein Problem zu lesen, wie Du von Deinen Lieblingsboxen schwärmst.
Doch finde ich es, gelinde gesagt, merkwürdig, wenn mir jemand vorschreiben will, was "richtiger" Klang ist ("... sowas klingt immer "tot", wenn vielleicht auch linear"). Und jene als "Vergewaltiger" zu beschimpfen, die etwas anders sehen, halte ich für unangemessen. Denn von jener Art Boxen-Entwickler, die Du hier kritisierst, haben wir auch welche im Forum. Und glaube mir, die sehen diesen Weg als legitim. Und das sehe ich genauso, solange das Ergebnis stimmt.
Also bitte mehr davon:
Zitat:Nicht sezieren, ob die Größenverhältnisse, die Staffelung, die Auflösung etc. bis ins Letzte stimmen, sondern der Gesamtcharakter macht eine gute Box aus.
Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch