01.06.2012, 11:13
Zitat:pebrom posteteEs bedarf gar keiner Gegendarstellung, ein paar Argumente wären schon mal ein guter Anfang.
Hallo 96k,
Deinen Ausführungen kann ich nicht zustimmen, will aber nicht jeden einzelnen Punkt aufgreifen, um meine Gegendarstellung zu machen. Ich würde mich nur in Wiederholungen ergießen, was zum Einen meine Kommetare nicht noch richtiger machen, zum Anderen mitlesende Mitglieder langweilen würde.
Zitat:pebrom posteteMit dieser Aussage lässt sich doch schon was anfangen.
Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt hinsichtlich der Tonabnehmer, daher: ich besitze ein Vinyl Master silver, dass eigentlich schon so perfekt spielt, dass man mit dem doppelten Einsatz -nämlich den genannten 500,-€- oder mehr, nur einen ganz kleinen Prozentsatz an Veränderungen erleben wird. Ob diese Veränderungen dann auch noch hinsichtlich des Klangbildes zu einem postiven Ergebnis führen würden, bliebe dahingestellt.
Aber allein der Nadelschliff hat Auswirkungen auf die Abtastung, die weit über eine Frequenzgangänderung hinaus geht.
Jetzt wäre noch Deine Meinung zum Thema Frequenzweiche interessant ...
Zitat:Michael Franz posteteEine Live-Darbietung von POP-/Rock-Musik über eine Beschallungsanlage ist für mich eigentlich schon eine Reproduktion.
Im Gegensatz zu 96k halte ich ein Konzert durchaus für ein Original. Es weicht zwar von der auf dem Studioalbum vertretenen Version ab - diese ist natürlich auch ein Original, eben ein anderes - aber die Darbietung war ein einmaliges Erreignis, welches stattgefunden hat, mit all seine Höhen und Tiefen und Mängeln.
Natürlich kann man hier argumentieren, daß die Musikdarbietung auf der Bühne nur mit der Hilfe von Technik zustande kommt, sowie die Mischung unter Einbeziehung der vorhandenen PA-Anlage gemischt wird.
Aus nachrichtentechnischer Sicht rollen sich mir dabei aber die Fußnägel. Warum?
Beschallungsanlagen für große Konzerte (Genesis wurde im Thread angesprochen) haben fast immer viele Probleme und Übertragungsfehler, so daß das Ergebnis nichts mit dem originalen Klang von Instrumenten zu tun hat.
Diese Fehler werden nicht aus künstlerischen Gründen in die Mischung eingebaut, sie sind ein Kompromiss zwischen physikalischen Grenzen, Kosten und logistischen Aufwand.
Aus diesem Grund ist dieser Klang für mich kein Original.
Definiert man den Klang der Beschallungsanlage für sich als Original, so wird man mit einem EQ und einer Schallplatte das "Original" nicht annähernd reproduzieren können.
Allein die technischen Limitierungen der Nadeltontechnik und die Dynamikkompression der Aufnahmen lassen dies nicht zu. Es bleibt damit IMHO nur die Vorliebe für basslastige Wiedergabe übrig.
Zitat:Michael Franz posteteWelches im Sinne von HiFi möglichst genau reproduziert werden sollte.
Was Du auf der Live-Platte erhälst, kann davon sehr abweichen und muss nicht unbedingt das Wiedergeben, was Du an Höreindruck in der Erinnerung mit nach Hause nimmst. Obwohl sie weder die Studioverision noch die Live-Version exact wiedergibt ist sie als "Live-Album", als das sie auf den Markt gekommen ist, ebenfalls ein Original.
Zitat:PeZett posteteSorry, da habe ich Dich falsch verstanden.
Da liegt viell. ein Misverständnis vor - ich meinte nicht die Anlage, sondern die "Konserve" (CD). Deren Basspegel sind häufig etwas "dicker aufgetragen".
Zitat:PeZett posteteKannst Du mir mal einen Titel als Beispiel (WAV-Datei mit PCM) zur Verfügung stellen?
Wie schon geschrieben: man nehme eine Klassik-CD, drehe auf "gehobene Zimmerlautstärke" und vergleiche dann mit einer U-Musik-CD (SEEED ist ein schönes Beispiel). Dann wird man hören, was ich meine.
Zitat:Ralf B posteteDas kann sie ohne die Originaldynamik und ohne Mehrkanalton auch gar nicht sein.
Wenn Ihr schreibt, der Höreindruck eines Livealbums ist nicht so gut wie der Höreindruck des Konzertes selber, dann ist demzufolge das Livealbum eine für den Hörer nicht befriedigende Kopie des Konzertes.
Zudem ist der originale Klang oft gar nicht gut.
Zitat:Ralf B posteteFür mich ja, sofern noch deutlich Dynamik vorhanden ist.
Ist denn überhaupt eine Live-Platte,-Kassette oder ein Live-Band eine befriedigende "Hörwiederholung" eines Konzertes?
Die BluRay "New Blood" von Peter Gabriel macht mit der 5.1 PCM-Tonspur schon Spass, auch wenn es für meinen Geschmack deutlich mehr Dynamik sein könnte.
Adele - "Live at the Royal Albert Hall" ist dagegen langweiliger Klangbrei in 5.1.
Zitat:Ralf B posteteGute Frage, gute Antwort!
Höre jetzt schon 30 Minuten in "Neutralstellung" - geht auch gut, aber die Bässe klopfen ganz schön auf den Bauch.
Könnte übrigens auch sein, daß die Reduzierung der Bässe ein Zugeständnis an die Problematik "ruhestörender Lärm im Plattenbau" war, die nun so in den
Hörgewohnheiten hängen geblieben ist....??!!
Hältst Du durch oder sind die Bässe wieder rausgedreht?
Tiefe Frequenzen spürt man ab einer gewissen Lautstärke. Das ist normal und gut so.
Zitat:niels posteteDas ist die Differenzierung zwischen persönlichem Geschmack und objektiver Qualitätsbeurteilung. MichaelF hat es schön beschrieben. Wer am EQ drehen will, kann das gerne tun, kommt aber bei den hier genannten Beispielen dem "Original" nicht näher.
Wie MF andeutete: Wichtig ist es, von Anfang Klarheit der Begriffe herzustellen. Dat ischa nu bei son Thema wie "Sound" höchst diffizil.
Matthias hat das Problemfeld sehr schön beschrieben.
96k ist Neutralitäts-Hardliner. Tatsächlich, so habe ich es im Telefongespräch mit ihm erfahren, gibt es auch bei ihm mehr als 0 und 1 (=ist Mist, =klingt neutral).
Anders sieht es z.B. bei der Einmessung eine Kinoanlage aus. Hier muß am EQ gedreht werden, da die Lautsprecher hinter der Bildwand stehen und der Höhenabfall durch diese kompensiert werden muß. Dies geschieht aber nicht nach Gehör oder Gefühl, sondern durch Messungen mit definierten Testsignalen.
Diese Korrektur bringt zwar beim Frequenzgang eine Annäherung an das Original, erzeugt aber einige andere Fehler.
Zitat:niels posteteIn diesem Zusammenhang wurde auch von "Kinosound" gesprochen. Ich glaube hier gibt es eine völlig falsche Einschätzung von den Anforderungen die heutiger Filmton an ein Beschallungssystem stellt. Das würde aber nun wirklich OT.
Für leider komplett daneben halte ich die Aussage: "Noch nie habe ich aus so einem kleinen Kasten so einen fanastischen, naturgetreuen Sound gehört !
Der kleine Brüllwürfel bringt mein Büro zum beben mit seinen 25W und das wo ich den Bassregler schon zur Hälfte runtergedreht habe und die höhen sind Kristallklar"
Gruß
96k