29.05.2012, 12:33
Bei fast allen Live-Konzerten (auch Klassik) kommt Beschallungstechnik in sehr unterschiedlicher Qualität zum Einsatz. Oft hat das dort Gebotene keine "Originalqualität", es sei denn man kann ohne den "Sound", z.B. der Festhalle Frankfurt, nicht leben und hält dies für das Original.
Probleme beim "Originalsound" zuhause sind u.a. folgende:
Die Tonträger enthalten nicht die originale Dynamik des Originals (sofern man bei den üblichen Sandwich-Mehrspuraufnahmen überhaupt von einem Original sprechen kann).
Übliche HiFi-Lautsprecher sind nicht in der Lage, einen Frequenzbereich bis 20Hz mit "Originalpegel" zu reproduzieren, sofern sie überhaupt bis 20Hz kommen.
Die Impulswiedergabe vieler HiFi Lautsprecher/Verstärker ist für "Originalsound" viel zu schlecht.
Gute Tieftonwiedergabe ist in kleinen Räumen oft problematisch.
Hinzu kommt, daß das Original nicht "warm", "musikalisch", "weich", "analog" usw. klingt wie das hier und in anderen Foren immer wieder als Qualitätsmerkmal für hochwertige Wiedergabe gefordert wird. Einfach zum Vergleich Schlagzeug, Trompete, Posaune, Klavier, Flügel, Klarinette, Geige usw. im "Original" ohne Beschallungstechnik anhören.
Aber geht es eigentlich nicht um die Illusion, eine ganze Band/Orchester im eigenen Wohnzimmer spielen zu lassen?
Der Tontechniker erzeugt (von den heute üblichen Aufnahmen mit massiver Dynamikkompression mal abgesehen) ein eigenes Kunstwerk, was so reproduziert werden sollte wie es ist. Hierzu wird natürlich eine gute und neutrale Anlage benötigt. Wer bei diesen Illusionen am EQ drehen möchte, kann das gerne machen, bekommt daraus aber kein "Original" zurück.
Eine Anlage sollte man auch immer mit schlechten Aufnahmen testen, da sich Fehler addieren und dann deutlich stören können. Hat ein Lautsprecher bei 60Hz schon einen Pegelabfall von 6dB und wird dann zur Wiedergabe einer Aufnahme mit einem ähnlichen Pegelabfall verwendet, ist man eher versucht, an dem Bassregler zu drehen als bei einer linearen Anlage.
Vielleicht also der Realität mal ins Auge sehen und über eine geeignete Abhöranlage nachdenken.
Auch glaube ich nicht an Optimierung nach Musikrichtung. Ein neutrales System spielt mit jeder Musikrichtung einwandfrei. Und natürlich werden auch bei Klassik "knackige Bässe" und eine einwandfreie Impulswiedergabe benötigt. Wenn ein Lautsprecher angeblich nur für Klassikwiedergabe zu gebrauchen ist, weil angeblich darauf optimiert, dann gehört er IMHO wegen seiner schlechten Impulswiedergabe und schlechtem Bassfrequenzgang auf den Müll. Gleiches ist für auf POP-Musik optimierte Lautsprecher mit Badewannenfrequenzgang und falsch berechneter und zu einfach aufgebauter Frequenzweiche gültig.
Gruß
96k
Probleme beim "Originalsound" zuhause sind u.a. folgende:
Die Tonträger enthalten nicht die originale Dynamik des Originals (sofern man bei den üblichen Sandwich-Mehrspuraufnahmen überhaupt von einem Original sprechen kann).
Übliche HiFi-Lautsprecher sind nicht in der Lage, einen Frequenzbereich bis 20Hz mit "Originalpegel" zu reproduzieren, sofern sie überhaupt bis 20Hz kommen.
Die Impulswiedergabe vieler HiFi Lautsprecher/Verstärker ist für "Originalsound" viel zu schlecht.
Gute Tieftonwiedergabe ist in kleinen Räumen oft problematisch.
Hinzu kommt, daß das Original nicht "warm", "musikalisch", "weich", "analog" usw. klingt wie das hier und in anderen Foren immer wieder als Qualitätsmerkmal für hochwertige Wiedergabe gefordert wird. Einfach zum Vergleich Schlagzeug, Trompete, Posaune, Klavier, Flügel, Klarinette, Geige usw. im "Original" ohne Beschallungstechnik anhören.
Aber geht es eigentlich nicht um die Illusion, eine ganze Band/Orchester im eigenen Wohnzimmer spielen zu lassen?
Der Tontechniker erzeugt (von den heute üblichen Aufnahmen mit massiver Dynamikkompression mal abgesehen) ein eigenes Kunstwerk, was so reproduziert werden sollte wie es ist. Hierzu wird natürlich eine gute und neutrale Anlage benötigt. Wer bei diesen Illusionen am EQ drehen möchte, kann das gerne machen, bekommt daraus aber kein "Original" zurück.
Eine Anlage sollte man auch immer mit schlechten Aufnahmen testen, da sich Fehler addieren und dann deutlich stören können. Hat ein Lautsprecher bei 60Hz schon einen Pegelabfall von 6dB und wird dann zur Wiedergabe einer Aufnahme mit einem ähnlichen Pegelabfall verwendet, ist man eher versucht, an dem Bassregler zu drehen als bei einer linearen Anlage.
Vielleicht also der Realität mal ins Auge sehen und über eine geeignete Abhöranlage nachdenken.
Auch glaube ich nicht an Optimierung nach Musikrichtung. Ein neutrales System spielt mit jeder Musikrichtung einwandfrei. Und natürlich werden auch bei Klassik "knackige Bässe" und eine einwandfreie Impulswiedergabe benötigt. Wenn ein Lautsprecher angeblich nur für Klassikwiedergabe zu gebrauchen ist, weil angeblich darauf optimiert, dann gehört er IMHO wegen seiner schlechten Impulswiedergabe und schlechtem Bassfrequenzgang auf den Müll. Gleiches ist für auf POP-Musik optimierte Lautsprecher mit Badewannenfrequenzgang und falsch berechneter und zu einfach aufgebauter Frequenzweiche gültig.
Zitat:pebrom posteteAua!
Und bevor ich z.B. 500,-€ für einen Tonabnehmer ausgebe, weil der ggf. etwas mehr Höhen oder Bässe macht, drehe ich eine Stufe an einem bestimmten Regler und bin zufrieden. Im nächsten Musikstück kann nämlich genau dieser bessere TA genau zu viel des Guten sein. Und dann...?
Gruß
96k