20.10.2011, 11:33
Zitat:niels posteteNach kurzer und somit oberflächlicher Recherche läßt sich feststellen, das es bei den deutschsprachigen Produzenten wahrscheinlich Revox war, die als erste Aluspulen auf ihren Geärten zeigten, und das ab 1970. Bis 1969 sind in den Prospekten auf der A77 noch Plastikspulen zu sehen.
Im Heimbereich waren wohl bis zu Beginn der 70er Jahre Kunststoffspulen der Standard. Eine gestalterische Auslegung der Geräte auf Metallspulen scheint mir erst ab diesem Zeitpunkt wahrscheinlich.
Es könnte sein, dass die Metallspule mit dem weltweiten Auftritt japanischer Bandmaschinen "in Mode kam". Diese mit ihren schweren, polierten, martialisch anmutenden Metallfronten sind in den mir zur Verfügung stehenden Prospekten immer nur mit Metallspulen zu sehen - und das ohne jede Einfärbung. Es mußte glänzen. Allerdings startet meine kleine Prospektsammlung erst ab 1970, aber es erscheint sehr wahrscheinlich, dass dieser Trend über Japan bzw. USA nach Europa gekommen ist.
Zitat:Ralf B. posteteDiese Aussage trifft ja auch unbedingt auf Kunststoffspulen zu.
... daß die Alus von Anfang an in das Gesamtdesign der Maschine einbezogen wurden.
Speziell bei der Revox A77, auf der ja bei Revox erstmalig Metallspulen zu sehen waren, gefallen die Kunststoffspulen sehr. Die Oberflächenstruktur und Farbe dieser Plastikteile ist identisch mit der Abdeckung auf der Maschine unterhalb der Wickelteller. Revox achtete darauf, daß es vom Look her paßte.
Die Aluspulen korrespondieren bei der A77 wiederum sehr gut mit mit dem Alu-Look von Dreh-Knöpfen, Tastern und vor allem der Alu-Klapp-Abdeckung über den Tonköpfen.
Revox war ja dann der erste (?), wo man aus diesem Grund die Aluspulen in verschiedenen Farben (eloxiert) auf den Markt brachte. Geräte dieser Marke waren im Frontbereich vor allem immer in schwarz-grauen Farbtönen gehalten, von daher paßten auch andere Farben ganz gut. Von den fernöstlichen Herstellern ist mir keiner bekannt, der in den Anfängen Metallspulen auch in anderen Farbtönen angeboten hätte.
Zitat:Remanenz posteteDem muß man unbedingt zustimmen. Plastikspulen waren fast immer in irgendeiner Form zumindest leicht deformiert. Das war einer der Gründe, warum ich mit dem Kauf der A77 ab 1975 sehr oft Aluspulen einsetzte. Dieses Gerät war von Werk aus auf Metallspulen eingestellt (also auf schmale Spulen), so daß das Band immer am unteren Teller der Plastikspulen schabte. Einige meiner Bänder aus den Mittsiebziger Jahren haben deshalb beträchtliche Deformationen erlitten.
... Ursprünglich hatte es mit der Qualität der Plastikspulen zu tun. Diese neigten gerne zum Verzug, so das teilweise der äußere Rand der Plastikspule am Band schliff.
Um Geld zu sparen, wurde ab 1979 bei den Spulen mit den übelsten Deformationen kurzerhand ein Bandteller abgeschliffen. Ein gewagtes Unternehmen bei einem BASF DP26, aber mit einiger Übung trotz stehender Bandmaschine praktikabel. Zumindest eine besondere Art des freitragenden Wickels. Große Spulen wurden fortan nur in der Aluausführung angeschafft.
Zitat:AmImaX posteteBesonders bei 26er-Spulengrößen läßt sich auch bei den Revox-Geräten eine Reduktion der Wärmeentwicklung beim Einsatz von Metallspulen feststellen. Bei den direktangetriebenen Motoren sorgen diese doch für eine wesentlich besser Wärmeableitung.
... das die maschine im liegendbetrieb reichlich wärme nach oben abstrahlt, wo sich dann ja die spulen drehen. ... Die liegende A77 hingegen wird kaum warm ...
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut