"Neue" AKAI GX 635D "klopft"
#1
Hallo!

Seit vorgestern kenne ich dieses tolle Forum und habe schon stundenlang über Euer Wissen und Hilfsbereitschaft gelesen, und fast alles, was ich über die Akai GX 635D finden konnte. Ich heisse Michael, komme aus Potsdam und bin seit etwa 4 Wochen von dem "Vintage-HiFi"-Virus befallen.
Fing alles an mit der eher zufälligen Anschaffung eines Denon DP-59L Plattendrehers, der mich so begeisterte, dass ich nach weiteren Pretiosen aus vergangener Zeit suchte. Ich fand noch einen Kenwood L-D1 CD-Player in Mint-Zustand, der seit 2 Wochen hoch und runter läuft und mich und meine Frau verzaubert. Ein passender Kenwood L-A1-Amp ist aus Holland unterwegs zu mir und vorgestern habe ich mir eine langgehegten Traum erfüllt: eine Bandmaschine Akai GX 635D.
Aus 1.Hand, 32 Jahre alt, optisch wie aus dem Schaufenster, wunderschönes Stück! Dazu noch 7 26,5er Tapes, verschiedene Hersteller (Sony, Revox, TDK..steht jedenfalls auf den Aluspulen (Revox Plastik). Alle angebl. nur einmal bespielt, so jedenfalls der Erstbesitzer, der einen sehr seriösen Eindruck macht.

Dann der Frust und der Grund meines Posts hier:
Ich lege ein Band ein, Kopfhörer in die Buchse und starte das Teil, voller Erwartung der wunderbaren Genüsse, die da jetzt kommen sollen...DENKSTE!
Nachdem ich das krachende und knarrende und kratzende Poti des Volumereglers bewegt habe, kommt aus den Kopfhörern nur ganz dumpfe schrecklich klingende Musik völlig ohne Höhen, wie aus dem Keller! Okay, denke ich, muss sicher mal justiert werden. Also erst mal mit der Mechanik spielen, schneller Vorlauf, Stopp, Rücklauf, Play forward, Play rewind...usw. Leider begannen damit die Probs: nach anfänglich schnellem Spulen (vor oder zurück, egal) werden die Spulen nach etwa 15 Sekunden immer langsamer und man merkt, wie sich der Motor/die Motoren quälen. Nachdem ich STOPP gedrückt habe und wieder START, spult die linke Spule zwar ab, die rechte aber nicht auf! Ich erkenne selbst als Laie, dass der Spannungshalterarm hakt, das Band quasi dran hängenbleibt. wenn ich ihn manuell freimache, klappt es wieder. Keine Gleichlaufschwankungen, läuft auch durch im Normallauf, beim schnellen Spulen aber wieder die Einbremserei durch die beiden Spannungsarme, die langsam aber stetig in Richtung "Standby" gezogen werden. So: wenn ich die beiden Spannungsarme (heissen hoffentlich so?) jeweils mit den Händen nach aussen (kurz vor LOCK) halte, spult die Maschine wie einst im Mai. Lasse ich die Spannungshalter los, bremsen die sofort den Vor-Rücklauf ein bis fast Stillstand...ich war verzweifelt!! Kaputte Maschine gekauft, so ein Ärger!! FRUST!!
Mit Wattestäbchen und Alkohol (für Stäbchen und Mann ;-)) alle Teile, die vom Band berührt werden, gesäubert...und tatsächlich war da recht viel Abrieb drauf, auch auf den Spannungshaltern war dicker schwarzer Abrieb, ebenfalls auf den Tonköpfen und Andruckrolle und Capstanwelle!! Rückwand ab und reingesehen, sehr sehr sauber alles, sieht aber nicht nach frisch gemacht aus, sondern stand wohl wirklich immer im geschlossenen Glasrack des Erstbesitzers! Fast Staubfrei!! Kontaktspray sehr sparsam aufs Volumepoti, Schaltergestänge auf Freigängigkeit geprüft wie hier gelesen..alles macht einen perfekten Eindruck!
Voller Freude das Prachtstück wieder unter Strom gesetzt, Band rein (das selbe wie zuerst auch) und START! Hey: Plötzlich kommt richtige Musik aus dem Kopfhörer!! Das Poti kratzt nicht mehr, ich jubele!! Mann, bin ich gut!! Big Grin Ich spule: geht! Aber nicht lange: nach 20 Sekunden wird das band wieder langsamer, sowohl vor wie auch zurück! Mit den weggehaltenen Spannungshaltern wieder schnell wie Sau! Ich drücke nochmal PLAY und wieder kommt der Klang aus dem Keller!!! Sad Sad Sad Das gibt's doch nicht!!

Und was sehe ich: an den ordentlich gesäuberten Stellen der Mechanik und der Köpfe wieder fetter Abrieb!! Nach 2 Tagen Magnetophon-Forum ahne ich, dass es sich hier um das Phänomen der "Schmier-oder Klebebänder" handeln könnte. Aber sollte das auch die Spulmechnik so beeinflussen, dass die Bremsen zugehen????? Man merkt dem Band nicht an, dass es klebt....

Ich nehme ein anderes Tape, das meine Frau noch in der Kinderkiste ihrer Jugend hatte: 13cm ORWO...ich spanne das ein und Holla die Waldfee: es läuft und läuft und spult und spult und klingt (Xeisse, aber nur weil schlechte Aufnahme, hat aber Höhen!!!!) Ich kann das Tape stoppen, starten, vor und zurück..die Maschine läuft wie sie soll und die Spannungshalter stehen ohne zu wandern an einer Stelle (Mitte)...ich bin so happy! Da hat also wirklich ein "Sticky Tape" die Akai so eingeschnürt, dass ich schon an Motorschäden und was weiss ich noch dachte!! Hatte mir schon den Anruf beim (Ebay-)Verkäufer vorformuliert...Gangster, Betrüger usw usw...wäre das peinlich gewesen!! :eek: Hey, wie kann es sein, dass ein minderwertiges oder "verdorbenes" Band sowas bewirkt?? Und: wie kann ich feststellen, welche meiner übrigen 6 Tapes okay oder nicht okay sind?? Abspielen??? Oder gibt es andere Möglichkeiten, das festzustellen? Hab mir natürlich noch gestern Abend bei DarkLab neue Bänder bestellt...will mir ja nicht die AKAI versauen..

Sorry für die megalange Einführung, aber ich verspreche, künftige Beiträge werden kürzer. Aber ich dachte mir, dass es evtl. noch andere Neueinsteiger gibt, die verzweifelt sind und doch erst mal prüfen sollten, ob die spinnende Mechanik nicht doch von solch einem Tape herrührt!!!

Trotzdem noch ein Problem und die Bitte um Hinweise: beim Abspielen/Aufnehmen in Forward-Richtung höre ich ein regelmässiges leises Klopfen aus Richtung Andruckrolle/Capstanwelle, das bei schnellerem Abspielen (19,5 cm) doppelt so schnell wird wie bei 9,5 (etwa Sekundentakt!). Halte ich einen Finger an die Nabe der Andruckrolle, spüre ich das Klopfen auch. Die Rolle hat auch einen leichten "Schmiss" an einer Stelle, neue Rolle und neuer Antriebsriemen sind auch schon bestellt. Komisch: das Klopfen ist NICHT, wenn ich in die andere Richtung abspiele/Aufnehme!! Also tritt nur bei "Forward" auf. Wenn ich bei geöffneter Rückwand an der Wicklung des (Capstan?)-Motors (der zentral Sitzende) wackele, hat es da minimales Längsspiel, etwa 1/2 mm...klingt so ähnlich wie das Klopfen..
Aber wenn es das Lager wäre, müsste das dann nicht in beide Richtungen Geräusch machen?? Vielleicht weiss jemand Rat!

So, das reicht! Nochmals Sorry für die lange Rede, aber wollte mir das mal vom Herzen schreiben :-))

Einen schönen Sonntag allen Foristi hier!! Gruss Michael
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