Reparatur und Abgleich meines Uher Report Monitor 4400
#3
Reparatur und Abgleich - Fortsetzung:

In Stellung Wiedergabe wurde nun mit Messband der Ausgangspegel eingestellt. Dazu habe ich bei abgespieltem Pegeltonteil (257nWb) auf 470 mV effektive Spannung am Monitorausgang eingestellt.
Es folgte der Abgleich der Instrumente: Dazu wurde in Stellung Aufnahme/Pause Monitor=Source ein 1 kHz Signal in den Radio-Eingang eingespeist und mittels der Aufnahmeregler 775mV am Monitorausgang eingestellt. Nun wurden R114/115 so eingestellt, dass beide Instrumente 0 dB zeigten.
Die Spurlage des Aufnahmekopfes wurde anschließend so abgeglichen, dass hinter Band Phasengleichheit von 1 kHz bis 18 kHz bei 9,53 cm/s in etwa erreicht wurde. Schwankungen der Bandqualität und Dropouts erfordern dabei Beobachtung und Mittelung über eine längere Zeit.

Nun wurde laut Serviceanleitung die „Kompensation“ des HF-Generators eingestellt. Dazu wird in Stellung Aufnahme bei Einstellung auf jeweils eine der beiden Einzelspuren am besten mit Oszilloskop auf minimales Signal am Prüfpukt TPII (über R149) abgeglichen. Dies garantiert später, dass bei Anwahl einer Einzelspur etwa gleicher Löschstrom und Vormagnetisierung herrscht wie in Stellung Stereo. Dann ist mit R148 am Löschkopf (TPIII auf Platine) eine HF-Spannung von 25V (bei 100kHz Löschfrequenz) einzustellen. Dazu empfiehlt sich ein Oszilloskop mit hochohmigem 10:1 Tastkopf, wobei zu beachten ist, dass mit den 25V der Effektivwert gemeint ist, die Spitze-Spitze-Spannung beträgt 25V*2*Wurzel(2) = 70,7 Vss (mein Oszilloskop ist so freundlich, mir den Effektivwert in Echtzeit zu berechnen). Die Abgleichpunkte Kompensation und Löschkopfpegel sollten nach meiner Erfahrung mehr als einmal hintereinander durchgeführt werden (steht so nicht in der Serviceanleitung), da eine gegenseitige Beeinflussung stattfindet. Spätestens nach der 2. Runde sollte das Ergebnis konvergiert haben, d.h. beide Einstellungen stimmen.
Einstellung der Vormagnetisierung: Entgegen der Empfehlung in der Serviceanleitung habe ich diese Einstellung nur bei 9,53 cm/s vorgenommen und anschließend das Ergebnis bei den anderen Geschwindigkeiten kontrolliert. Bei einem Signal, das ca. 75mV am Monitorausgang erzeugt, habe ich die Vormagnetisierung so eingestellt, dass sich bei 10 kHz über Band gemessen (Aufnahme, Stereo, Monitor=Tape) eine geringe Überhöhung des Signals und bei 12,5 kHz etwa der gleiche Pegel ergibt wie bei 1 kHz.
Da keine Möglichkeit besteht, den Aufnahmefrequenzgang zu beeinflussen, stellt die Vormagnetisierung die einzige Möglichkeit hierzu dar. Bei korrekter Bestückung des Gerätes ist so über die Vormagnetisierung ein Arbeitspunkt wählbar, bei dem der Frequenzgang maximal flach ist und die restlichen Bedingungen (geringer Klirrfaktor, wenig Dropouts) weitgehend erfüllt sind.
Nun musste nur noch der Aufnahmepegel eingestellt werden. Dazu habe ich bei 1 kHz Signal einen Pegel eingespeist der am Monotor in Stellung Source ca. 330 mV ergibt und die Regler R119/120 so eingestellt, dass der Pegel hinter Band ebenfalls 330 mV beträgt. Oberhalb -3 dB zeigt sich bei Einspeisen eines 1 kHz Signals beginnende Verzerrung und Kompression (Ausgangspegel kleiner als Eingangspegel), was offensichtlich am relativ hoch gewählten Bezugspegel liegt (0 dB Bezugspegel nur 440 mV s.o.).
Nach dieser Prozedur habe ich die im ersten Beitrag gezeigten Über-Band-Frequenzgänge aufgezeichnet.

Fortsetzung folgt
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[Kein Betreff] - von RevoxIngo - 19.03.2011, 02:01
[Kein Betreff] - von RevoxIngo - 23.03.2011, 21:49
[Kein Betreff] - von RevoxIngo - 23.03.2011, 21:51
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[Kein Betreff] - von RevoxIngo - 23.03.2011, 22:46
[Kein Betreff] - von kesselsweier - 26.03.2011, 00:01

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