Ersatz von Antriebsriemen
#6
@ Friedrich Engel:

Die Tips von 1961/62 sind bis auf die letzte abenteuerliche Variante prinzipiell richtig aber zumeist heute nicht mehr empfehlenswert.

Wenn 30-, 40- oder gar 50-jährige Patienten auf dem Tisch stehen dann gibt es nur eine vernünftige Möglichkeit: Ersatzbestückung.
Um einen Rundriemen ohne Montagearbeit, vielleicht auch nur probeweise zu ersetzen gibt es eine Universallösung: Die Federpeese - dazu ist mehr in meinem Beitrag vom 27.April nachzulesen.

Wir sollten nicht auf die Konstrukteure der damaligen Geräte wettern sondern ganz realistisch davon ausgehen, daß ein simpler Antriebsriemen genauso ein Verschleißteil ist wie eine Kontrollglühlampe oder eine Sicherung. Da fällt ja auch niemand aus allen Wolken wenn so ein Teil nach 5, 10 oder 20 Jahren abraucht.

Genauso sehe ich die Problematik der Treibriemen.
Tips für eine Wiederbelebung sind gut und schön aber in meinen Augen bleibt so etwas Murks. Es gibt keine Notwendigkeit solche Fummelei zu praktizieren. Anders gesagt, solange Ersatz möglich ist sollte er bei vertretbarem Preis auch akzeptiert werden. Und was das betrifft kenne ich nur ein Negativbeispiel: UHER report 4000.

Was die im Artikel angesprochene "komplizierte Montage" betrifft so kann das m.M. nach kein Argument sein. Jedes Tonbandgerät ist ein in sich kompliziertes Präzisionsgerät. Sowohl was die Mechanik als auch die Elektrik betrifft. Laienhafte Eingriffe in die Elektrik haben den Vorteil, daß sie oftmals wieder reversibel sind wohingegen eine unsachgemäß vermurkste Mechanik schnell in Richtung Schrottkiste tendiert da es kaum noch beschaffbare Neuteile gibt.

Wer also meint, über das entsprechende Fachwissen UND die erforderlichen Meß- und Prüfmittel zu verfügen kann sicher jede Reparatur erfolgreich abschließen. Wo diese Voraussetzungen nicht gegeben sind gehört viel Mut dazu eine intakte Mechanik zu zerlegen um sie anschließend wieder korrekt zusammen zu bauen und ggf. neu zu justieren. Allerdings sind die mir bekannten deutschen und tschechischen Bandgeräte größtenteils so konstruiert, daß ein Riemenwechsel mit minimalstem Aufwand an Meß- und Prüfmitteln erfolgen kann.

Ein unschätzbares Hilfsmittel für jeden Selbermacher ist eine Digitalkamera mit der die einzelnen Arbeitsschritte systematisch dokumentiert werden können. So sollte sich jedes Detail des Ausgangszustandes wieder herstellen lassen.
Ich mach das auch gelegentlich bei seltenen Geräten von denen ich keine Reparaturunterlagen besitze und fahre ganz gut damit. So lassen sich vor allem die Lagefixierungen von frei verlegten Kabeln gut reproduzieren.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
[Kein Betreff] - von MGW51 - 27.04.2004, 22:59
[Kein Betreff] - von Frank - 27.06.2004, 13:15
[Kein Betreff] - von TBS-47-Audioclub - 28.06.2004, 07:03
[Kein Betreff] - von MGW51 - 24.07.2004, 21:52
[Kein Betreff] - von Friedrich Engel - 12.12.2004, 19:52
[Kein Betreff] - von MGW51 - 13.12.2004, 11:59

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste