Moderne Autotechnik – Fluch oder Segen?
#14
Moin, moin.

@ Jens. Da hast du natürlich recht, aber ich würde es andersherum aufzäumen. Mit der Fahrweise hat der Fahrer viel Einfluss. Mit ausgeglichenem Fahrstil ist man fließend unterwegs und betreibt den Motor deutlich wirtschaftlicher.
Aber im DIN-Mix?
Die Leute, die ich mit neuen Autos kenne, treten gerne mal ins Gas. Und hier in der Großstadt hetzen sie alle von Ampel zu Ampel. Da braucht es sicher mehr, als 5 wie dich, um einen Schwachmaten auszugleichen. Und wenn die dann typischerweise noch die unvernünftigen Autos fahren......
Moderne Autos in Verbräuche zu treiben, die exorbitant über der Werksangabe liegen, ist recht einfach. Früher hat man es kaum geschafft, die Werksangabe um einen Liter zu erhöhen, bei Autos über 2 Litern Hubraum und Automatik vielleicht 2.
Das zeigt schon, wie die Motoren in ihrer Auslegung an die Verkehrsverhältnisse angepasst sind.
Wenn man die moderne Leistung nicht ausnutzt, schafft man was. Da leistet der Motor tatsächlich (siehe Leistungskurve) aber auch nur wenig PS. Die Nennleistung und die Leistung, wo der maximale Drehmoment anliegt, liegen aber doppelt und dreimal so hoch. Wenn du dann die Drehzahl abliest, sind die Unterschiede beträchtlich. Man bedenke, daß der Gemischbedarf - platt gerechnet - Bohrung x Hub x Drehzahl x Zeiteinheit ist.
Da kommt ein ganz schönes Mehr zustande.

Das würde - auch platt - erklären, warum die Flottenverbräuche solange konstant blieben. Die Unterschiede im Verbrauch, ob Heizer oder Souverän, waren nicht sehr unterschiedlich. Die heutigen Konstruktionen lassen diese Schere aber viel weiter aufklappen. Und da die Masse Mensch lieber unvernünftig ist.......

@ Frank. Geil, du bist noch zu ASU-Zeiten Käfer gefahren.
Du schreibst da was wichtiges. Die richtige Einstellung hatte tatsächlich nichts mit den Vorgaben zu tun. Deshalb waren die wenigsten überhaupt richtig eingestellt. Den "Könner" habe ich deshalb auch betont. Den Schraubendreher zum ausfummeln, hat er mir erspart. Der hielt aber auch den Werkstattrekord. Kopfdichtungswechsel am Golf 1 in 11, irgendwas Minuten. Waren alles Leute, von denen man was lernen konnte und durfte.

Zum B-Kadett. Eben. Es war wirklich nur drin, was sinnvoll war und das durchdacht. Das war ja die Ausgangslage.
Unseren "Luxus" haben wir noch in das Blech der Tür montieren können :-) , da die Türpappen ja nicht bis an die Ränder reichten.
(Ich hab irgendwo noch ein Foto von unserem Bluesmobil. Das muß ich mal posten)

@ Klaus. Dein Auto wird aber auch recht gesund bewegt. Stell dir vor, du müßtest immer nur nach Farmsen zur Arbeit.

Was Rost anbetrifft, sind die heutigen Autos unzweifelbar besser.
Man könnte aber auch ein altes Auto fitmachen und mit modernen Lacken ebenso haltbar schützen (eigentlich noch besser). Da ist die gute Schweißbarkeit des Kadett B (und natürlich auch andere) ein großer Vorteil.
Frontmaske, Kofferraumboden, Schweller rundum und ein paar Stellen im Motorraum konnte man ordentlich und für länger gedacht, an einem Wo-Ende in der Selfe schaffen. Hat mit Blech unter 300,- DM gelegen, inklusive neuem Auspuff von Matthies.

Bei den Kilometerleistungen wundere ich mich, da ich sowas in letzter Zeit öfters mal höre. Vielleicht ist da was in Vergessenheit geraten. Wenn ich dann sage: erinnerst du dich noch an deinen alten XXX? Was hatte der runter? -Ja stimmt. -Und dein alter YYY? -Ja, stimmt auch, usw.
Unsere ersten Autos hatten alle über 150 tausend gelaufen. Und mit denen haben wir dann noch Europa entdeckt. Rost konnte man machen, wichtig war das Herz. Der Kadettilac hatte fast 180.000 und war absolut fit. Mein Passi hatte 175.000 runter und Motorschaden. Ich hab dann ´ne Tauschmaschine mit 120.000 eingebaut. Mein Nachfolger konnte den noch weiter verkaufen. Käfer: 150.000 +. /8 Diesel: 280.000, hatte im Winter etwas Startschwierigkeiten, die neue Ringe erfordert hätten. 123 Diesel: 8 mal um die Uhr. Mit Schnellglühkerzen alles fein (mein BW-Taxi).
Unabhängig davon war damals die als normal angesehene Laufleistung 200.000. Für uns Gebrauchtfahrer war die Frage nur, wieviel drüber? Lohnt es sich nur, ihn einmal über den Tüv zu schweißen, oder kann ich den lange fahren, vielleicht 300.000?

Ging auch kürzer. Früher gingen ja nicht gleich alle Lampen an. Kantsteinbastler, Aldi-Öl Gineten und stramme, nicht nachgestellte Ventile haben Auswirkungen gehabt.

Ein geflügeltes Wort aus der Zeit, wo Rost erstmalig kein Thema mehr war, ist:
Beim alten konns´te die Maschine in 2 Karosserien einbauen, heute bauen wir 2 Maschinen in eine Karosse. Das ist jetzt nur andersrum.

Ich muß wirklich mal die Fotos suchen, Arnulf.
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