Pegelfrage(n) Behringer-Mischpulte.....
#34
Lieber AmImax,

grundsätzlich sollte man beim 1604 bezüglich einer bereits qualifizierten Abschätzung der Aussteuerbarkeit erfolgreich auf die geräteintern vorhandenen Hilfsmittel zurückgreifen können:

Überwachung der Aussteuerung der Kanalzüge über (Faderstellung und vor allem) PFL, das ja auf den Aussteuerungsmesser gelegt werden kann. Diese Verhältnisse entsprächen unmittelbar denen des oben erwähnten, abartig hoch aussteuerbaren, heute als professionell geltenden 169/269 (den Grund nannte mir Paul Zwicky übrigens dezidiert, denn da gibt es einen der gut in unsere Diskussion passt...). Da kann also schon einmal nichts mehr passieren.

Der Summenzug wird nach Ermittlung der Aussteuerbarkeit des/der 1604-(Null-Ohm-)Knotenpiunktverstärker(s) über die Stellung des bzw. der Summenfader überwacht: Erzielt man bei einer Faderdämpfung, die die Aussteuerbarkeit überschreitet (die dB-Werte sind als Skala aufgedruckt) eine Vollaussteuerungsanzeige, sollte man sich darüber im Klaren sein, eine Übersteuerung verantwortet zu haben.

Im Zeitalter digitaler Mischpulte und deren Fantasie-Knotenpunktdynamiken (32 Bit Festkomma = 192 dB [!!!!] gelten dort heute allen Ernstes als vortsintflutlich) ist es nicht leicht, der Allgemeinheit der Nutzer eine Akzeptanz der auf analogen Knotenpunkten mühselig und keineswegs immer erreichbaren 85-95 dB abzuringen. Analog geht eben eher weniger als mehr. Von den oben erwähnten, prinzipiellen Grenzen der Mikrofonverstärker (und dem Quellrauschen von den Mikros davor) schweige ich.

Nötig wäre/ist, wie bereits angedeutet, immer die Analyse des Gerätes, also die Ermittlung der Aussteuerbarkeiten der Einmgangsverstärker, der Filter, der Knotenpunktverstärker und der Ausgänge. Das lässt sich behelfsmäßig schon mit dem Einsingen eines einigermaßen pegelkonstant gehaltenen Tones, einer akustischen Klirrfaktorkontrolle dieses Signals per Kopfhörer und den internen Aussteuerungsmesseinrichtungen eines Pultes wie dem 1604 besorgen. Nur: Wer leitet den Nutzer dazu an? Der Profi sieht die Stolperdrähte und weiß was er zu tun hat.
Von der wesentlich präzisere Ergebnisse versprechenden Verwendung eines Tongenerators und eines Oszilloskops ist gar nicht zu reden, weil die Behringer-Nutzerfamilie in der Regel solcherart Hilfsmittel gar nicht erst besitzt. Bei deren Einsatz aber müsste man sich nur noch eine tragfähige Strategie überlegen, um mit den eingesetzten Mitteln, ohne Öffnung des Gerätes auf die Übersteuerungsorte schließen können. Dann weiß man Bescheid, und nichts passiert mehr, wenn man etwas Headroom lässt.
Im Gegensatz dazu verdammt der Anbieter den Normalnutzer zur Hilflosigkeit. Ich habe zu Abhilfe so manchem aus dem Laiensegment ins Profilager gewechselten Mischpultnutzer die Lektüre der grundsätzlichen Kapitel aus der Bedienungsanleitung des oben genannten Studer-Kleinpultes ans Herz gelegt, weil da alle diese Fragen knapp abgehandelt werden, um ein Problembewusstsein zu entwickeln.

Mischen verlangt mehr, als nur das Aufziehen von Fadern und das Einregulieren einer Filterung nach gusto. Man muss auf der Hut sein, vom Pult mehr zu verlangen, als es kann. Das grundlegende Schaltungskonzept hat darauf aber zumindest heute fast keinen Einfluss mehr, seit der Operationsverstärker Allgemeingut wurde und im Zuge seiner Fortentwicklung seine Kinderkrankheiten ablegen konnte. Die gewählten, schaltungstopologischen Lösungen sind allesamt miteinander eng verwandt, Unterschiede treten lediglich durch Verwendung von Übertragern oder einen preisbedingten Verzicht auf. Die Betriebsspannungen von 30 bis 38 V werden durch auch bei billigen Pulten in der Regel ordentlich dimensionierte OpAmpschaltungen unter minimalen Pegelverlusten und perfekt gleichmäßigem Clipping so perfekt ausgenützt, dass auch 'irgendwoanders' diesbezüglich nicht nennenswert mehr erwartet werden könnte. Hier beginnen dann eben der Bediener und seine Entscheidungen Weichen zu stellen, die Folgen haben, die unterschiedlich ausfallen können.

Thomas tut gut daran, sich Klarheit darüber zu verschaffen, was das 1604 wirklich kann und wo er dessen Grenzen wann und wie erreicht.

Hans-Joachim
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