Pegelfrage(n) Behringer-Mischpulte.....
#31
Einen herzlichen Dank an Ulrich für das Beisteuern der schon sehr detaillierten Prinzipschaltungen, die ich in dieser schönen, einheitlichen Form nicht auf meinen Platten hätte. Man sieht, meine ich, worauf ich oben abziele.

AmImax grundsätzliche Einwände gegen 'diese Art Pulte' teile ich, denn diese Dinger glänzen tatsächlich dadurch, dass viel zu viele, oftmals sehr spezielle, allgemein aber nicht verwendbare Funktionen in ein viel zu enges Konzept gepresst werden, ohne dass dazu erklärende Worte verloren werden, die gerade bei der Behringer-Klientel überaus wichtig wären. Das führt dann aus der Sicht eines praktischen Anwenders nur noch zu einer Fülle von 'kontraproduktiven Kompromissen', die alles und nichts unmöglich machen.

Was ich nicht teile, sind die Anmerkungen zum Rauschen. Seine Unweigerlichkeit und die sehr engen Korridore, die uns in dieser Frage die Dauer des Unknalles seligen Angedenkens (?) hinterlassen hat, habe ich wortreich in einem entsprechenden Thread vor geraumer Zeit hier im Forum dargelegt und das unter der Beigabe der Beziehung zwischen Verstärkung und prinzipiell erreichbarem Geräuschspannugnsabstand (Stichwort: "Ideal rauschfreie Anlage" nach ARD 3/5).

Das Problem bei der Rauscherei sind für den normalen Praktiker in der Regel die zu geringen Wandlerempfindlichkeiten üblicher (dynamischer) Mikrofone, namentlich im Betrieb an Eingängen, die letztendlich doch schon für die Empfindlichkeiten von Kondensatormokrofonen ausgelegt sind. Dass da ein Hersteller sein Ding am liebsten so dreht, dass er zumindest optisch mit günstigen Werten im Geräuschspannungsabstand dasteht, --- wer könnte es ihm in einer Welt verdenken, die betrogen sein will.

Mikrofonverstärker -ich darf daran erinnern, dass ich mit Paul Zwicky ganze Nachmittage über seine Mikrofonstufen der analogen Studer-Pultreihe 900 gesprochen habe- sind gerade bei hohen Verstärkungen durch die Bank nicht so unterschiedlich, dass man um die hereinzuholenden dreieinhalb dB Aufhebens machen müsste. Es kommt darauf an, die von Programm und Wandler geforderte und im Verstärker technisch mögliche Betriebsdynamik optimal aneinander anzupassen. Es geht also zentral um die keineswegs triviale, optimale Anpassung von Verstärkung und Austeuerbarkeit angesichts eines gegebenen Mikrofontyps. Nur so ist eine rauscharme Aufnahme möglich.
Das elektrothermische Rauschen eines Widerstandes (auch eine Schwingspule ist ein solcher) ist ohnehin von nichts und niemanden eliminierbar, es sei denn, man ließe die Musiker am absoluten Nullpunkt musizieren. Aber da werden die betriebsbedingt etwas dagegen haben.

Dies aber belastet Thomas ja bei seiner Anwendung eher nicht, so dass das Behringer-Ding ihm sicher bei angemessenem Einsatz(!, analoge Pulte sind generell ein Kapitel für sich) gute Dienste leisten kann. Und dabei kann man ihm ja als Forengemeinschaft helfen.

Hans-Joachim

P.s.:
Zur Anzeige von Übersteuerungen von Kanälen und Knotenpunktverstärkern:

Im Verlauf meines Studiums in den 1970ern lernte ich kein einziges Pult kennen -das waren dann aber professionelle Pulte, für die richtig Geld abzudrücken war-, das schon mit einer Aussteuerungswarn-LED in jedem Zug aufwartete. Ich darf auch daran erinnern, dass es in dieser Zeit keineswegs Standard war, einen Knotenpunkt mit Stromsteuerung ("0-Ohm-Technik") voraussetzen zu dürfen. Man behalf sich bezüglich der Aussteuerbarkeit der 'Züge' dadurch, dass man anhand der mit dem Pult ausgelieferten und hoffentlich seitens der Nutzer ausreichend verinnerlichten Pegeldiagramme gelernt hatte, wie weit man einen Kanal- und/oder Summensteller 'abziehen' durfte, ehe man damit zu rechnen hatte, bei Erreichen der Vollaussteuerung am Ausgang des Pultes die Verstärker vorher irgendwo ins Clipping getrieben zu haben.

Vorausstzung dafür ist aber die Existenz eines sauberen (also zutreffenden) Pult-Pegeldiagramms in den Bedienungsunterlagen, das man bei Behringer -und noch weit darüber hinaus- natürlich vergeblich sucht. Übrigens besaß auch Paul Zwickys legendär hoch aussteuerbares 169/269 vom Ende der 1970er auch noch keine Kanal-LEDs, die eine Übersteuerung der Vorstufe warnend anzeigten. Dafür gibt/gab es aber ein Handbuch mit allen nötigen Infos, dessen Lektüre noch heute mit Gewinn lesbar qualifiziert in die Probleme der Mischpulttechnik einführt. Dafür (neben manchem anderen) war allerdings ein Studer-Preis zu erlegen, für den einige Dutzend 1604 erwerbbar gewesen wären.
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