Kopfhörerverstärker Qualität B67
#5
Lieber Johann,

zurück und mit den laufenden Ansprüchen meines Privatlebens im Reinen äußere ich mich zu deiner Sache "wie folgt":

Ich halte es für schlichterdings ausgeschlossen, dass du einen Verstärker besitzen solltest, der beim Umgang mit deinem AKG 240 DF irgendwie ins Treten kommen sollte. Die Probleme -sollten sie wirklich auftreten- liegen/lägen allemal woanders, es sei denn, du drehtest ein granatenmäßig danebenrutschendes Ding, nütztest also den (natürlich) "ultimativen", angesagten, szenegängigen, Röhrenverstärker mit dem derzeit "besten Eigenklang" mit einem Ausgangswiderstand von 5 kOhm. Tja dann ...., ---, .... sollte einen nichts mehr wundern.

Ansonsten gelten auch hier zunächst die klassischen Probleme des Kopfhörerwesens -das ist bezüglich unseres Gehöres gleich noch unnatürlicher/abenteuerlicher als das Wesen der zweikanaligen Lautsprecherstereofonie-, weshalb auch für sie dieselben Einwände bestehen: Es ist ein Wunder, dass unser Ohr dieses Angebot als halbwegs akzeptabel deutet.

Wundern, Grundsatzdebatten führen?
Das wollen wir nicht, wissen aber warum. "Od'r?":

Der AKG 240 DF ist nach meinem bescheidenen Wissen ein halboffener, irt-diffusfeldentzerrter Hörer mit 600-Ohm-Kapseln, 0,25 % Klirrfaktor (wahrscheinlich K3) mit einer Belastbarkeit von 200 mW. Diese Maximalbelastbarkeit wird damit bei einer Amplitude von 10,9 V erreicht, womit der Hörer wohl noch nicht hochgeht, aber sein Spezifikationsfeld zu verlassen beginnt. Frequenzgangangaben von Kopfhörern sind ein problematisches Feld und werden von mir bei hochwertigen Hörern am liebsten in obigen Problemsektoren abgelegt, weil man sie weder allgemeingültig messen noch allgemeingültig hören kann. Wer's nicht glaubt, mache 'mal was mit B+Ks "künstlichem Ohr". Ich gebe mich daher mit der Aussage zufrieden, dass der 240 DF ein schöner Hörer ist.

Damit wissen wir, was der Verstärker können sollte. Diese Ansprüche sind eigentlich ohne irgendwelche Aufstände auf Feld, Wald und Flur einzuhalten. Was sollte also bei deinem Phönix-Rheinrohr-per-aspera-ad-astra (oder wie die Maschine heißt) schlecht, nicht gut oder unbrauchbar sein?

Der Ausgangswiderstand des mit dem 240 DF zu verwendenden Verstärkers sollte nicht über 100 Ohm liegen, der Verstärker einen Klirrfaktor um/unter 0,1 % besitzen und bis etwa 5,5, 6 V liefern können. Dann bleibst du außerhalb der Gefahrenzone für die Systeme und kommst bei VA in den Spitzen ohne Begrenzung bis ca. 120 dB SPL (nicht (A)!). Das hört man in der Regel sowieso nicht ab, weil einem die Ohren zu lieb sind.
Derlei kann nun fast jeder Verstärker, dessen Ausgangsstufe 24 bis 35 V Gleichspannungsamplitude zur Verfügung stehen (also auch ±12 bis 17,5 V).

Jetzt B67:
Die Kontrollverstärker professioneller Magnetofone dienen ledglich -nomen est omen- Kontrollzwecken, also einer Klärung: "Is' 'was da oder is nix da." Weitergehende Ansprüche sind ausgeschlossen, denn man dreht die Quäker normalerweise schnellstens wieder zu. Das gilt auch für viele Kopfhöreranlagen in selbigen Geräten. Insofern würde ich mir immer sehr ruhig überlegen, ob und warum ich 'so etwas' in Bandgeräten überhaupt nütze. Die Bedürfnisse der Liebhaber (und ihrer Familien heute) sind natürlich etwas eigenes, waren aber nicht Gegenstand der Planungen der Bandgeräteentwickler im Jahre des Heiles 1978-1981.

Welche B67 hast du? MKI, MKII? Was hängt hinten dran? Sind da schon ein Mischpultabhörpunkt, Dolby A, TelcomC4, und/oder ein Mischpulteingang parallel versammelt, oder arbeiten die Ausgänge unbelastet?
Der mit dem Line-Ausgangsverstärkerausgang identische Kopfhöreranschlusspunkt beider Versionen der B67 liegt über einen 100-Ohm-Schutzwiderstand direkt am Linienausgangsverstärker des Bandgerätes also letztlich parallel zum Ausgangsübertrager, der bei der B67 um 8,5 dB hinauftransformiert. Nachdem der Geräteausgangswiderstand zu 50 Ohm definiert ist, der 100 Ohm Serienwiderstand den KH-Ausgang schon an die obere, tolerierbare Grenze schiebt (also 500 bis 600 Ohm-Hörer voraussetzt), kannst du unter Wahrung eines phasenrichtigen Anschlusses bei nicht verwendeten Ausgängen durchaus auch hinter den Übertragern hören. Du hast dann einen um 8 dB höheren Abhörpegel. Das Einstecken des Hörers führt aber in jedem Falle zu einem mehr oder minder deutlichen Geräusch, weshalb man sich überlegen muss, ob bei Beteiligung Dritter die Kopfhörerverwendung immer opportun ist.

Du hast aber am Standard-Kopfhörerausgang der B67 zwangsläufig genau das, was die Kiste auch sonst zu bieten hat. Mehr geht nicht.

"Od'r?"

Hans-Joachim
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