Kopfhörerverstärker Qualität B67
#4
Nun, an einem ReVox will ich mich nicht vergreifen, zu schnell ist man hier am Punkt an dem man allseits das Maul verhauen bekommt, und das bin ich leid, sehr leid, überleid.

Aber ich kann dir gerne völlig individuell und ohne auf irgendwas Bezug zu nehmen, rein aus der Sicht des eletkrotechnisch-wissenschaftlich Orientierten ein paar allgemeine wie spezifische Infos zum korrekten und damit wohl klanglich bestmöglichen Betrieb eines Kopfhörers geben.

Ich besitze ebenfalls einen AKG-Hörer, in meinem Fall den AKG K240 Monitor im stolzen Alter von ca. 25 Jahren. Dieser hat wohl im Gegensatz zu deinem (55Ohm-Systeme) noch die 600Ohm-Systeme innewohnend.

Derlei Hörer mit mittel- bis hochohmigen Systemen kann man neben dem Betrieb aus einem recht niederohmigen Spannungsteiler hinter einer Leistungsendstufe auch noch ganz gut über einen Impedanzwandler betreiben. Aber ideal ist das bei Ohm schon nicht mehr, die Dämpfung der eigenschwingungen ist nicht mehr besonders
Um diese zu dämpfen ist es besser ihn viel niederohmiger anzufahren, auch mit meinem 600Ohm-Hörer gehe ich es schlußfolglich niederohmig an, er klingt dann sehr exakt, sauber und für meine Dumbo-Ohren exzellent. Was Päpste, Gegenpäpste, High-Ender und High-Voodooer so in der Welt herum posaunen ist dabei für mich unmaßgeblich.

Ich bemühe mich also bei meinen Verstärkerm darum die Kopfhörer-Ausgänge immer sehr bald auf niederohmige, leistungsverbratende (also leistungsfähige Widerstände benutzend damit es nicht raucht) Spannungsteiler umzurüsten von dem oft nur vorhandenen einfachen hochohmigen Vorwiderstand, der nichts weiter kann als die Dämpfung der Gegen-EMK der Schwingspulen und damit die Präzision der Wiedergabe zu versauen.

Desweiteren arbeite ich bei vielen Anwendungen wo dies obige nicht sinnvoll erscheint, bspw. bei Abhöraufgaben an unbekannt ausgerüstetem Gerät, bei bekannt hochohmigen Ausgängen wie an manchen Mischpulten oder Tonbandmaschinen immer über eine kleine selbstgefummelte Box in der sich zwei winzige Klasse-A(auf AB einstellbar)-Endstüfchen von ca. 200mW Leistung samt einer - den immer und überall gerne störend in Erscheinung tretenden und dann so schnell unauffindbaren Brumm möglichst eliminierenden - Speisebatterie befinden.

Von High-End könnte man bezüglich dieser Endstufen reden, wenn man gerne sowas Sinnloses tut, aber wie gesagt reicht es mir zu wissen, daß das Konstrukt sauber gerechnet ist, gute Bauelemente verbaut sind (nicht irgendein Korea-Billig-Müll der rauscht und zerrt) und den Kopfhörer schön niederohmig "straff an der Leine" hält.

Mir persönlich gefällt dieser Klang über alle Maßen besser als es der teuerste Verstärker mit dem dollsten Markenpracht-Namen aber popeligem Vorwiderstand nach der Endstufe jemals abgeben kann. Den Entwurf zu dem Verstärkerlein kann ich leider nicht so ohne weiteres weiterreichen, liegt er doch im Copyright von Elektor, die bekanntlich rigoros mit UrhR-Verstößen umspringen.

Zu finden ist das Ausgangsprodukt meiner persönlichen Weiterentwicklung in den Halbleiterheften der Achziger, dem Elektor-Buch 304, dem Elektor-Audio-Sonderheft von ca. 1983 und vermutlich auch in einer Monatsausgabe einer Elektor.

Der Aufbau bietet keine Besonderheiten, jeder Elektroingenieur schüttelt den notfalls auch so aus dem Ärmel.
Die Endtransistoren sind komplementär, es reichen europäische 800mW-Transistoren die es sehr rauscharm gibt, der hochverstärkende Treiber mit einem sehr rauscharmen europäischen Transistor arbeitet mit Bootstrapping auf den Lautsprecher, was heißt wenn man den Stecker abzieht ist der Verstärker stromlos und die Batterie wird geschont.
Die unbedingt erforderliche Arbeitspunkt-Stabilisierung erfolgt bei Festeinstellung des Ruhestroms mittels Dioden in unmittelbarem thermischen Kontakt zu den Endtransistoren und - meine Weiterentwicklung dabei - zusätzlich über Stromgegenkopplung der Emitter der Endtransitoren. Somit gibt es nichts zu drehen oder einzumessen, alles geht von alleine richtig und nichts geht kaputt, wenn es mal einen Kurzschluß am Ausgang gibt.

Hoffe ich konnte behilflich sein, auch ohne auf große Namen und dicke Backen zurückgreifen zu müssen Wink
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