17.04.2010, 00:21
Lieber Michael,
meine Aussagen sind korrekt, man darf nur nicht mehr hineinlesen, als drinsteht. Der Bandzug der Amateurbandgeräte Willi Studers bis zur A77 (die B77 ist -ebenso wie die PR99- ihr kaum veränderter Weiterbau) wird vor den Köpfen lediglich durch eine fix eingestellte Spannung am rückhaltenden Motor und die Umlenkeinrichtungen des Bandes bestimmt. Jene fixe Spannung wird in Abhängigkeit vom Spulen(kern)durchmesser und der Betriebsfunktion (schneller Bandlauf oder Aufnahme bzw. Wiedergabe) letztlich durch Entscheidung des Nutzers auf unterschiedliche Werte gebracht, die aber nicht durch geräteinterne Einrichtungen verändert werden. Die Anpassung des Bandzuges bzw. seine "Verstetigung" (wie ich das nenne), wird bei Geräten dieses Typs damit lediglich durch die Drehmomenteigenschaften der Motorenbauart bei gegebenen Versorgungsspannungen und die Reibungen an den Umlenkeinrichtungen besorgt.
Hier darf ich vielleicht darauf hinweisen, dass der A77-Konstrukteur G. Besimo uns gegenüber im persönlichen Gespräch dezidiert auf die Feststellung Wert legte, seinerseits habe nie auch nur der Gedanke daran bestanden, dem Einlaufkugellager des Kopfträgers auf der anderen Seite des Trägers ein Auslaufkugellager an die Seite zu stellen. In der Szene wird ja behauptet, dass dieses Auslaufkugellager den Sparbemühungen Willi Studers hochderoselbst zum Opfer gefallen sei. Besimo sagt, das sei nie auch nur Thema gewesen. Und bei der A77 gab es in dem knappen Jahr ihrer Entstehung ("Das haben wir nie wieder geschafft!") allerhand Themen.
Beim Bremsen aus dem schnellen Bandtransport wirken sich die Servobremsen vorteilhaft aus, die im Bandgerätebau seit der Vorkriegszeit Verwendung finden: Schon die K4 hat diese Bandbremsen, bei denen die abwickelnde Seite bestrebt ist, sich festzukeilen, während die Bremse der aufwickelnden Seite praktisch kein Bremsmoment aufbaut. Bei einer solchen Konstruktion ist ein Bandsalat weitreichend ausgeschlossen.
Wem wir die Einführung dieses Bremsentyps in die Bandgerätegeschichte verdanken, weiß ich nicht, werde dem aber nachgehen. Ob sie mit dem Dreimotoren-Laufwerk unseres Dr. Theo Volk (mit Schwächen für das 'schwache' Geschlecht und das Stricken) kam oder gar schon vorher bei den Versuchslaufwerken im Kabelwerk Oberspree erprobt wurde, weiß vielleicht Friedrich genauer.
Der Nachteil der Servobremsen besteht im vergleichsweise langsamen Herunterbremsen der Bandwickel, was im professionellen Segment später dazu führte, dass zumindest die teureren Laufwerke zweierlei Bremsen (Servo- und Blockbremse) erhielten. Ich vermute außerdem, dass auch der so überaus geschätzte Rangierhebel hier eine seiner Ur-Sachen hat, weil er ein sehr elegantes elektrisches Anfahren einer Stelle nebst zielgenauem, 'elektrischem' Bremsen mit nur einem Bedenungsorgan ermöglicht.
Hans-Joachim
meine Aussagen sind korrekt, man darf nur nicht mehr hineinlesen, als drinsteht. Der Bandzug der Amateurbandgeräte Willi Studers bis zur A77 (die B77 ist -ebenso wie die PR99- ihr kaum veränderter Weiterbau) wird vor den Köpfen lediglich durch eine fix eingestellte Spannung am rückhaltenden Motor und die Umlenkeinrichtungen des Bandes bestimmt. Jene fixe Spannung wird in Abhängigkeit vom Spulen(kern)durchmesser und der Betriebsfunktion (schneller Bandlauf oder Aufnahme bzw. Wiedergabe) letztlich durch Entscheidung des Nutzers auf unterschiedliche Werte gebracht, die aber nicht durch geräteinterne Einrichtungen verändert werden. Die Anpassung des Bandzuges bzw. seine "Verstetigung" (wie ich das nenne), wird bei Geräten dieses Typs damit lediglich durch die Drehmomenteigenschaften der Motorenbauart bei gegebenen Versorgungsspannungen und die Reibungen an den Umlenkeinrichtungen besorgt.
Hier darf ich vielleicht darauf hinweisen, dass der A77-Konstrukteur G. Besimo uns gegenüber im persönlichen Gespräch dezidiert auf die Feststellung Wert legte, seinerseits habe nie auch nur der Gedanke daran bestanden, dem Einlaufkugellager des Kopfträgers auf der anderen Seite des Trägers ein Auslaufkugellager an die Seite zu stellen. In der Szene wird ja behauptet, dass dieses Auslaufkugellager den Sparbemühungen Willi Studers hochderoselbst zum Opfer gefallen sei. Besimo sagt, das sei nie auch nur Thema gewesen. Und bei der A77 gab es in dem knappen Jahr ihrer Entstehung ("Das haben wir nie wieder geschafft!") allerhand Themen.
Beim Bremsen aus dem schnellen Bandtransport wirken sich die Servobremsen vorteilhaft aus, die im Bandgerätebau seit der Vorkriegszeit Verwendung finden: Schon die K4 hat diese Bandbremsen, bei denen die abwickelnde Seite bestrebt ist, sich festzukeilen, während die Bremse der aufwickelnden Seite praktisch kein Bremsmoment aufbaut. Bei einer solchen Konstruktion ist ein Bandsalat weitreichend ausgeschlossen.
Wem wir die Einführung dieses Bremsentyps in die Bandgerätegeschichte verdanken, weiß ich nicht, werde dem aber nachgehen. Ob sie mit dem Dreimotoren-Laufwerk unseres Dr. Theo Volk (mit Schwächen für das 'schwache' Geschlecht und das Stricken) kam oder gar schon vorher bei den Versuchslaufwerken im Kabelwerk Oberspree erprobt wurde, weiß vielleicht Friedrich genauer.
Der Nachteil der Servobremsen besteht im vergleichsweise langsamen Herunterbremsen der Bandwickel, was im professionellen Segment später dazu führte, dass zumindest die teureren Laufwerke zweierlei Bremsen (Servo- und Blockbremse) erhielten. Ich vermute außerdem, dass auch der so überaus geschätzte Rangierhebel hier eine seiner Ur-Sachen hat, weil er ein sehr elegantes elektrisches Anfahren einer Stelle nebst zielgenauem, 'elektrischem' Bremsen mit nur einem Bedenungsorgan ermöglicht.
Hans-Joachim