27.11.2004, 11:49
Zitat:Frank posteteUnd zumindest bei Uhren halte ich das für genau so fragwürdig wie bei Bandmaschinen.
Swiss made ist ein Qualitätssiegel, ob für Uhren, Taschenmesser oder Audioelektronik.
Ja - wenn man fünfstellige Euro-Beträge in eine Uhr investieren will, landet man zwangsläufig bei den Schweizern (oder seit ein paar Jahren vielleicht wieder bei den Marken aus Glashütte), aber das tun nun mal sehr wenige Leute. Maßstab für mich ist: Wo kaufe ich, wenn ich eine solide, alltagstaugliche Mechanik-Armbanduhr will und bereit bin, einen Betrag zwischen knapp 100 und 250 Euro zu investieren? Mir fallen zu diesem Thema drei Marken ein: Seiko, Citizen, Orient (letzte ist in Deutschland leider fast nur bei eBay oder über Versandhändler erhältlich). Da hat man reichhaltige Auswahl und kriegt erstklassige Qualität. Investiert man den gleichen Betrag bei einer "bürgerlichen" Uhrenmarke aus der Schweiz, gibt es erstens nur sehr wenige Modelle von eher unbekannten Marken, die optisch sicher nicht jedermanns Sache sind. Vor allem aber: Ührchen, denen man wirklich an jeder Stelle anmerkt, daß gespart wurde (Springdeckel statt geschraubtem Boden, Plexiglas statt Mineralglas, klapperndes Faltblecharmband, zweifelhafte Wasserdichtigkeit...). Und auch in Sachen Zuverlässigkeit sehe ich die Seiko- und Miyota-/ Citizen-Uhrwerke zwei bis drei Ligen über den preiswerten ETA-Werken aus der Schweiz.
Ich will keinem seine Schweizer Uhr madig machen, aber für Legenden bezahle ich nur ungerne Aufpreise. Und auch das Thema "Fertigung in Niedriglohnländern" kehrt sich um, wenn man im Auge behält, daß z.B. Seiko die hochwertigeren Uhren noch komplett im Stammwerk in Japan fertigt, während so manche Uhr (und auch die Werke), die einen Schweizer Namen trägt, inzwischen in Osteuropa hergestellt wird.