Willi Studer, ein Feind der Bandführungen?
#2
Hallo Nikola,

der komplette Bandlaufbereich incl. Bandführungen ist nur dann richtig justiert,
wenn das Band an Ober- und Unterkante an den Bandführungselementen berührungslos frei läuft.
Der logische Schluß ist, diese Zwangs- Bandführungen wegzulassen und dafür mit Hilfe eines hochwertigen Bandlaufwerkes die Voraussetzungen für perfekten Bandlauf zu schaffen.
Die größte Bandschonung ist zu erreichen, wenn ausschließlich die aktiven Kopfspiegel an der Magnetschicht schleifen.

Professionelle Maschinen, werden bei höheren Bandgeschwindigkeiten und mit mechanisch stabileren Studiobändern bei höherem Bandzug betrieben.
Unter diesen Bedingungen sollte ein stabiler Betrieb über lange Zeiträume möglich sein.
Ein vertikales Führungselement jeweils am Bandein- und Auslauf vor und nach den Köpfen sollte bei Start und Betrieb der schnellen Findung der Ideallinie des Bandes vor den Köpfen genügen.
Wobei diese Führungen nur während Start und Stop eine Aufgabe zu erfüllen haben sollten, solange das Band einwandfrei ist.

Geräte für Heimbetrieb hingegen arbeiten mit niedrigeren Bandgeschwindigkeiten, geringeren Bandzügen und wesentlich dünneren Bändern, um Band und Köpfe zu schonen und den Preis pro Spielzeit niedrig zu halten.
Solange sich dünnere Langspielbänder im fabrikneuen Zustand befinden oder dieser durch optimale Lagerung und Betrieb über einen langen Zeitraum gehalten wird, machen auch diese keinerlei Spurhaltungsprobleme.

Zum Konstruktionszeitpunkt der genannten Maschinen konnte man die durch Lagerung oder schlechte Betriebsbedingungen hervorgerufenen chemischen und mechanischen Veränderungen der Bänder nicht vorhersehen.
Zur Zeit der gewiss umfangreichen Laborversuche traten diese durch Bandverwerfungen entstehenden Tonhöhenschwankungen und Spurhaltungsfehler noch nicht auf, sonst hätte man mit Sicherheit um Abhilfe gesucht und gesorgt.
Da jeder mechanische Einfluß von schleifenden Bandführungselementen auf die anfälligen Bandkanten auf ein Minimum beschränkt bleiben sollte, hat man auch hier nur das Beste gewollt.

Da sich besonders dünne Bänder mit der Zeit krümmen und verwerfen, führen sie besonders bei geringen Bandzügen und niedrigen Bandgeschwindigkeiten zu den bekannten Schwankungen der Tonhöhe und Pegel.
Alterungs- und Verschleißerscheinungen an Antrieb und Bandpfad unterstützen und vergrößern diese negativen Erscheinungen noch.

Die A700 war eine Maschine die beides in sich vereinte, die professionelle und private Anwender zu 100% befriedigen konnte, egal mit welchem Bandmaterial bei welchen Geschwindigkeiten auch gearbeitet wurde.

Man wünscht sich bei Bandgeräten heute oft zwischen jedem Tonkopf und jeder Rolle eine Führung die das Band unter allen Bedingungen in vertikaler Richtung stabilisiert, um problemlos mit oft vorhandenem und z.T. geschädigtem Bandmaterial noch arbeiten zu können.

Natürlich gab es auch Hersteller die diese Vorgehensweise an ihren Maschinen in die Praxis umsetzten.
Studer gehörte wohl nicht dazu.

Gruß, Bernd
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[Kein Betreff] - von Nikola - 09.01.2010, 14:16
[Kein Betreff] - von capstan - 09.01.2010, 20:53
[Kein Betreff] - von uk64 - 09.01.2010, 21:10
[Kein Betreff] - von Frank Stegmeier - 09.01.2010, 23:09
[Kein Betreff] - von Friedrich Engel - 10.01.2010, 10:30
[Kein Betreff] - von uk64 - 10.01.2010, 21:57
[Kein Betreff] - von capstan - 11.01.2010, 11:32

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