21.11.2023, 19:01
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.11.2023, 19:37 von Heinz Anderle.)
Gerade wähnt man sich (das muß Österreich sein) wieder in einem italienischen Polit-Polizeithriller von vor 50 Jahren ("Poliziottescho"), wenn ein in einem Lokal heimlich mitgeschnittenes Gespräch mit einem kürzlich verstorbenen und schon länger vom Dienst suspendierten Spitzenbeamten des Justizministeriums über Gepflogenheiten und Gefälligkeiten im Dienste und Dunste der Politik (in Italien gibt es ja die "Democrazia Cristiana" seit den "Mani Pulite" nicht mehr) möglicherweise eine ähnliche Wirkung entfalten könnte, aber die sich hartnäckig haltende Bezeichnung "Tonband" für so eine Audioaufzeichnung amüsiert doch, weil man dann doch sogleich an eine Nagra in der Aktentasche, eine Uher unter dem Tresen, eine Revox im Hinterzimmer oder zumindest einen Walkman mit Aufnahmefunktion denken muß.
Der Enthüllungsjournalist Alfred Worm konnte bei der Aufdeckung des Korruptionsskandals beim Bau des Allgemeinen Krankenhauses in Wien wenigstens mit einer solchen Aufnahme auf Band (vermutlich Kassette oder Diktiergerät) bluffen, indem sein Gegenüber glaubte, das nun alles Gesagte mitgeschnitten worden wäre (was wegen der Hintergrundgeräusche im Kaffeehaus trotzdem unverständlich bleiben mußte), aber das ist nun doch schon mehr als 40 Jahre her.
Tonmitschnitte etwa mit dem Handy haben schon einigen Amt oder zumindest Ansehen gekostet, sei es die Beschimpfung eines Journalisten durch einen hohen föderalen Amtsträger als Borstenvieh, eine Diskussion über die Rasiergewohnheiten einer Olympia-Favoritin im Alpinsport bei einer Sitzung der Anti-Doping-Kommission, oder sei es die Enttarnung eines Pressegroßmoguls - im Format eines Plastikbrillianten aus dem Kaugummiautomaten - als Schwerenöter, und immer wird von einem "Tonband" geschrieben.
(Zugegeben: für die "Magnette" von Stuzzi, das 1957 eingeführte erste transistorierte batteriebetriebene Koffertonbandgerät der Welt, gab es ein Mikrofon zum Mitschneiden von Telefongesprächen. Die Magnette kostete ein kleines Vermögen, wird aber wohl da oder dort wertvolle Dienste geleistet haben, selbst wenn die alte österreichische goldene Regel ernst genommen wurde: "Jedes Schrifterl ist ein Gifterl"...)
Das muß Österreich sein. (Fremdenverkehrswerbung)
ganz abgebrüht und unerschüttert
Heinz
Der Enthüllungsjournalist Alfred Worm konnte bei der Aufdeckung des Korruptionsskandals beim Bau des Allgemeinen Krankenhauses in Wien wenigstens mit einer solchen Aufnahme auf Band (vermutlich Kassette oder Diktiergerät) bluffen, indem sein Gegenüber glaubte, das nun alles Gesagte mitgeschnitten worden wäre (was wegen der Hintergrundgeräusche im Kaffeehaus trotzdem unverständlich bleiben mußte), aber das ist nun doch schon mehr als 40 Jahre her.
Tonmitschnitte etwa mit dem Handy haben schon einigen Amt oder zumindest Ansehen gekostet, sei es die Beschimpfung eines Journalisten durch einen hohen föderalen Amtsträger als Borstenvieh, eine Diskussion über die Rasiergewohnheiten einer Olympia-Favoritin im Alpinsport bei einer Sitzung der Anti-Doping-Kommission, oder sei es die Enttarnung eines Pressegroßmoguls - im Format eines Plastikbrillianten aus dem Kaugummiautomaten - als Schwerenöter, und immer wird von einem "Tonband" geschrieben.
(Zugegeben: für die "Magnette" von Stuzzi, das 1957 eingeführte erste transistorierte batteriebetriebene Koffertonbandgerät der Welt, gab es ein Mikrofon zum Mitschneiden von Telefongesprächen. Die Magnette kostete ein kleines Vermögen, wird aber wohl da oder dort wertvolle Dienste geleistet haben, selbst wenn die alte österreichische goldene Regel ernst genommen wurde: "Jedes Schrifterl ist ein Gifterl"...)
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ganz abgebrüht und unerschüttert
Heinz