16.07.2023, 23:25 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.07.2023, 09:05 von TeslaTyp.)
Moin!
Nachdem ich mich jetzt längere Zeit anderen Themen gewidmet habe steht bei mir ein Magnetophon AW2 auf dem Tisch. Der Koffer ist in einem erbärmlichen Zustand, fällt schon vom bloßen Hinsehen auseinander, aber das Chassis ist eigentlich noch ganz hübsch. Wenn da nur nicht der leidliche Motor wäre…
Der Motor dreht nicht aus eigener Kraft und gibt nur je nach Richtungs- und Geschwindigkeitseinstellung ab und an ein leises Brummen von sich. Also hab‘ ich ihn mal durchgemessen.
Ergebnis:
Daraus schließe ich, dass die Z1-W2-Windung mehr oder weniger ‘nen Kurzen hat.
Hat vielleicht einer von euch noch einen passenden Motor im Angebot? Würde die Gute schon ganz gerne wieder zum Leben erwecken…
Oder hat wer einen Tipp, wie ich den aktuellen Motor wieder ans Laufen kriegen könnte?
Danke schon mal im Voraus
Milan
Ups, versehentliches Doppelposting, bitte einen der beiden Beiträge löschen, ich selbst weiß nicht wie…
Hallo Milan,
aus 831Ohm Wicklungswiderstand kannst du schlecht einen Kurzschluss folgern.
Die anderen von dir angegebenen Widerstandswerte sind auch mehrdeutig.
Hier hilft vorerst erst eimal ein Stromlaufplan der Maschine.
Wenn du den hier einstellst kann man vielleicht mehr herausfinden als gemeinschaftlich herumzuraten.
17.07.2023, 00:30 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.07.2023, 00:33 von TeslaTyp.)
Klar, anbei der Schaltplan.
Meiner (zugegebenermaßen sehr amateurhaften) Ansicht nach kann es nur der Motor sein, denn alle anderen Bauteile vorm Trafo sind laut Multimeter okay.
Ich habe den Motor vorm Durchmessen vom Rest der Maschine abgelötet um die Messergebnisse nicht zu verfälschen. Eigentlich sollten doch alle Windungen den gleichen Widerstand haben, oder?
Ich bin nicht die Signatur, ich putz' hier nur...
(PS: Der Name kommt vom Wissenschaftler, nicht vom Auto)
Milan
17.07.2023, 09:03 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.07.2023, 09:06 von TeslaTyp.)
Ich glaub’ da hab ich das kleine m mit dem großen M verwechselt. Habe grad’ den ursprünglichen Post verbessert.
Drei Windungen haben etwa 8 Megaohm, wobei der Widerstand mit zunehmender Messzeit zu steigen scheint. Spulen sind ja auch auf eine gewisse Weise Kondensatoren, da ist es doch glaube ich normal wenn der Widerstand mit zunehmender Messzeit steigt, oder irre ich mich?
Die eine verdächtige Windung hat konstant 831 Ohm, der Wert steigt beim Messen nicht.
Ich bin nicht die Signatur, ich putz' hier nur...
(PS: Der Name kommt vom Wissenschaftler, nicht vom Auto)
Milan
17.07.2023, 09:14 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.07.2023, 09:22 von Ferrograph.)
Dann sind 3 der 4 Motorwicklungen defekt. 8 MegaOhm ist definitiv eine Wicklungsunterbrechung.
Das ist aber sehr ungewöhnlich dass 3 Wicklungen durchgebrannt sein sollen.
Schau mal bitte ob die Anschlüsse der Wicklungen am Klemmbrett des Motors nicht durchkorrodiert oder durchs Ablöten beschädigt wurden. Das ist Kupferlackdraht, der ist sehr empfindlich.
Die Wicklung mit den 831 Ohm ist die einzig noch verbliebene mit Wicklungsdurchgang.
17.07.2023, 11:09 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.07.2023, 11:28 von TeslaTyp.)
Ich hab’ den Motor jetzt mal zerlegt und alles genauer durchgemessen. Leider stimmen die Bezeichnungen der Adern am Motor nicht mit den Bezeichnungen auf dem Schaltplan überein.
Meine Messergebnisse:
Zwischen W1 und Z1 827 Ohm
Zwischen U2 und X2 330 Ohm
Ich bin alle Aderenden nochmal mit Lötzinn abgegangen, an Kontaktproblemen beim Messen liegt’s also ziemlich sicher nicht.
Alle anderen Adern haben keinen Durchgang zu irgendwas. Glaube der Motor ist hinüber.
Hat zufällig jemand eine Teilespender-AW2 mit intaktem Motor? Oder kennt jemanden der mir das Ding mehr oder weniger günstig neu wickelt?
Ich bin nicht die Signatur, ich putz' hier nur...
(PS: Der Name kommt vom Wissenschaftler, nicht vom Auto)
Milan
Moin Milan
ich hab den kaputten Motor noch der dreht auch noch .
die Wicklung W4 Z4 hat kein Durchgang, ich meine das war zum schnellen drehen des Motors
wenn du ihn haben willst?
ich finde es sehr ungewöhnlich, daß die Motorwicklungen Unterbrechungen haben.
Aus meiner langen Erfahrung mit den AEG-Motoren in den alten Laufwerken kann ich sagen, daß am häufigsten Isolationsfehler aufgetreten sind: entweder Kurzschlüsse zum Gehäuse oder Windungsschlüsse, wenn es tiefer drin in der Wicklung war.
Ich würde empfehlen, die echten Wicklungsenden unter den Isolierhüllen freizulegen und dort zu messen.
Die Motoren waren die ersten polumschaltbaren Motoren aus der Magnetophonschmiede in Hamburg gewesen und haben einen relativ komplizierten Aufbau mit den beiden vier- und achtpoligen Wicklungen in einem Gehäuse.
Ich hoffe für Euch, daß da nur einige versteckte Lötstellen im Lauf der Jahre weggegammelt sind.