13.06.2020, 12:30
Hallo,
ich habe mich schon oft darüber geärgert, dass bei der kleinen ASC die Trimmpotis zum Einstellen des Vormagnetisierungsstroms ziemlich unzugänglich hinter der unteren Querstrebe versteckt sind:
Die hinteren sind noch einigermaßen erreichbar, aber nur für 4.76 cm/s, die vorderen "braucht man" öfter, und ohne irgendeinen speziell abgewinkelten Schraubendreher kommt man leider nicht dran. Ich habe zwar versucht, mir mit abgeknickten Zahnstochern oder Wattestäbchen zu behelfen, aber das war auch alles nicht brauchbar. Oder man muss eben jedesmal das halbe Gerät zerlegen und die Strebe abschrauben (Loch reinbohren hat nicht geklappt), was bedeutend aufwändiger ist, als einfach nur die Rückwand abzunehmen.
Außerdem ist der gesuchte Arbeitspunkt ziemlich am rechten Anschlag, also hier am unteren Ende des einstellbaren Bias-Stroms. Ein 10 kHz-Maximum findet man meist nicht, sondern ist bereits auf der abfallenden Seite, wenn der Trimmer am rechten Anschlag ist. Deswegen war es auch wünschenswert, den Einstellbereich zu erweitern. Und wie so oft - die einfachen Potis reichen zwar so ungefähr, aber man kämpft dann doch oft beim Feineinstellen mit dem "Losbrechmoment"... also sind Mehrgang-Spindeltrimmer wünschenswert.
Hier mal der entsprechende Ausschnitt aus dem Schaltplan:
Es geht also um die Widerstände R134 bis R139. Zunächst war ich etwas verwirrt, weil die Einspeisung des Bias hier am "kalten" Ende der Aufnahmeköpfe eingespeist wird. Kai hat mir dann auf die Sprünge geholfen - Danke! L105 und R138+R139 bilden einen Spannungsteiler. Je größer der Widerstand, desto mehr Bias. Damit war klar, dass es zur Vergrößerung des Einstellbereichs ausreicht, die Widerstände R134 und R138 wegzulassen.
Zunächst also mal ausgeräumt:
Der wirksame Teil des Potis war für R135 und R139 also nur bei ca. 600 Ω bis 800 Ω - von insgesamt 10 kΩ. Mit den 2.2 kΩ des Vorwiderstands waren also knapp 3 kΩ wirksam - etwas mehr als die ca. 2.5 kΩ bei R136 und R137. Damit sollten 10 kΩ-Trimmer ohne Vorwiderstand ausreichend Reserven für alle Fälle bieten. An den Spulen habe ich nichts verändert.
Die Spindeltrimmer wollte ich etwas erhöht auf ein Stück Streifenrasterplatine löten, und über den originalen Löchern auf der Platine mit langen Beinchen befestigen. Nur an zwei Stellen habe ich Drähte gebraucht, weil sonst die Platine schwierig zuzuschneiden gewesen wäre. Das richtige Layout zu finden war der aufwändigste Teil der Übung - vielleicht helfen ja die folgenden Bilder, falls es jemand nachbauen will. Zunächst die Übersicht über die relevanten Leiterbahnen (Vorsicht, Farben sind nicht die gleichen wie später):
Das Layout habe ich unkonventionell im Bildbearbeitungsprogramm Gimp gemacht - war in dem Fall einfacher, als ein echtes Layoutprogramm zu verwenden, die Zahl der Knoten war ja übersichtlich klein:
Drei Trennstellen auf einer Leiterbahn waren nötig, die sich bequem mit dem Cutter machen ließen. Auf- und Einbau:
Und schließlich das Ergebnis:
Ich bin bisher voll und ganz zufrieden - viel einfacher einzustellen als vorher; man muss schon einige Umdrehungen kurbeln, um an die richtige Stelle zu kommen, aber besser so als andersrum. Im Gegensatz zu vorher ist die Drehrichtung geändert: Mehr Bias gibt's jetzt beim Drehen nach rechts. Die beiden linken Trimmer sind für 4.76 cm/s, die beiden rechten für 9.5 und 19 cm/s, der linke jeweils links. Möglicherweise kann ich jetzt auch in die Rückwand noch ein passendes Loch bohren, um sie nicht mehr abschrauben zu müssen, nur weil ich auf ein anderes Band aufnehmen will
Als Wermutstropfen bleibt, dass die beiden hohen Geschwindigkeiten nur eine gemeinsame Einstellung haben. Um das zu ändern, hätte man den Schalter ändern müssen, und vielleicht auch ein Relais nachrüsten. Das war mir dann doch zu umständlich. Auch wirken bei dieser Schaltung die Bias-Widerstände auch auf den Aufnahmepegel, so dass man ungewollt immer beides auf einmal verstellt. Das ist etwas blöd, aber auch nicht leicht zu ändern. Einen 100 Ω-Widerstand zum Messen des Bias-Stroms gibt es auch nicht, und ist auch nicht leicht nachzurüsten. Zur Messmaschine wird sie also sicher nicht...
Das war meine Bastelei am letzten Wochenende - vielleicht regt es ja zur Nachahmung an. Ich würde es beim nächsten Exemplar wieder machen
Viele Grüße
Andreas
ich habe mich schon oft darüber geärgert, dass bei der kleinen ASC die Trimmpotis zum Einstellen des Vormagnetisierungsstroms ziemlich unzugänglich hinter der unteren Querstrebe versteckt sind:
Die hinteren sind noch einigermaßen erreichbar, aber nur für 4.76 cm/s, die vorderen "braucht man" öfter, und ohne irgendeinen speziell abgewinkelten Schraubendreher kommt man leider nicht dran. Ich habe zwar versucht, mir mit abgeknickten Zahnstochern oder Wattestäbchen zu behelfen, aber das war auch alles nicht brauchbar. Oder man muss eben jedesmal das halbe Gerät zerlegen und die Strebe abschrauben (Loch reinbohren hat nicht geklappt), was bedeutend aufwändiger ist, als einfach nur die Rückwand abzunehmen.
Außerdem ist der gesuchte Arbeitspunkt ziemlich am rechten Anschlag, also hier am unteren Ende des einstellbaren Bias-Stroms. Ein 10 kHz-Maximum findet man meist nicht, sondern ist bereits auf der abfallenden Seite, wenn der Trimmer am rechten Anschlag ist. Deswegen war es auch wünschenswert, den Einstellbereich zu erweitern. Und wie so oft - die einfachen Potis reichen zwar so ungefähr, aber man kämpft dann doch oft beim Feineinstellen mit dem "Losbrechmoment"... also sind Mehrgang-Spindeltrimmer wünschenswert.
Hier mal der entsprechende Ausschnitt aus dem Schaltplan:
Es geht also um die Widerstände R134 bis R139. Zunächst war ich etwas verwirrt, weil die Einspeisung des Bias hier am "kalten" Ende der Aufnahmeköpfe eingespeist wird. Kai hat mir dann auf die Sprünge geholfen - Danke! L105 und R138+R139 bilden einen Spannungsteiler. Je größer der Widerstand, desto mehr Bias. Damit war klar, dass es zur Vergrößerung des Einstellbereichs ausreicht, die Widerstände R134 und R138 wegzulassen.
Zunächst also mal ausgeräumt:
Der wirksame Teil des Potis war für R135 und R139 also nur bei ca. 600 Ω bis 800 Ω - von insgesamt 10 kΩ. Mit den 2.2 kΩ des Vorwiderstands waren also knapp 3 kΩ wirksam - etwas mehr als die ca. 2.5 kΩ bei R136 und R137. Damit sollten 10 kΩ-Trimmer ohne Vorwiderstand ausreichend Reserven für alle Fälle bieten. An den Spulen habe ich nichts verändert.
Die Spindeltrimmer wollte ich etwas erhöht auf ein Stück Streifenrasterplatine löten, und über den originalen Löchern auf der Platine mit langen Beinchen befestigen. Nur an zwei Stellen habe ich Drähte gebraucht, weil sonst die Platine schwierig zuzuschneiden gewesen wäre. Das richtige Layout zu finden war der aufwändigste Teil der Übung - vielleicht helfen ja die folgenden Bilder, falls es jemand nachbauen will. Zunächst die Übersicht über die relevanten Leiterbahnen (Vorsicht, Farben sind nicht die gleichen wie später):
Das Layout habe ich unkonventionell im Bildbearbeitungsprogramm Gimp gemacht - war in dem Fall einfacher, als ein echtes Layoutprogramm zu verwenden, die Zahl der Knoten war ja übersichtlich klein:
Drei Trennstellen auf einer Leiterbahn waren nötig, die sich bequem mit dem Cutter machen ließen. Auf- und Einbau:
Und schließlich das Ergebnis:
Ich bin bisher voll und ganz zufrieden - viel einfacher einzustellen als vorher; man muss schon einige Umdrehungen kurbeln, um an die richtige Stelle zu kommen, aber besser so als andersrum. Im Gegensatz zu vorher ist die Drehrichtung geändert: Mehr Bias gibt's jetzt beim Drehen nach rechts. Die beiden linken Trimmer sind für 4.76 cm/s, die beiden rechten für 9.5 und 19 cm/s, der linke jeweils links. Möglicherweise kann ich jetzt auch in die Rückwand noch ein passendes Loch bohren, um sie nicht mehr abschrauben zu müssen, nur weil ich auf ein anderes Band aufnehmen will
Als Wermutstropfen bleibt, dass die beiden hohen Geschwindigkeiten nur eine gemeinsame Einstellung haben. Um das zu ändern, hätte man den Schalter ändern müssen, und vielleicht auch ein Relais nachrüsten. Das war mir dann doch zu umständlich. Auch wirken bei dieser Schaltung die Bias-Widerstände auch auf den Aufnahmepegel, so dass man ungewollt immer beides auf einmal verstellt. Das ist etwas blöd, aber auch nicht leicht zu ändern. Einen 100 Ω-Widerstand zum Messen des Bias-Stroms gibt es auch nicht, und ist auch nicht leicht nachzurüsten. Zur Messmaschine wird sie also sicher nicht...
Das war meine Bastelei am letzten Wochenende - vielleicht regt es ja zur Nachahmung an. Ich würde es beim nächsten Exemplar wieder machen
Viele Grüße
Andreas