Der erste Cassettenrecorder, den ich in die Hände bekam, war ein kleiner Philips. War so breit wie eine Cassette und ca. dreimal so lang. Besonders gut in Erinnerung habe ich die "Ein Tasten Bedienung". War das bei allen Philipsen so?
Ich hab mal gegoogelt und der n3302 entspricht meiner Erinnerung.
Kam der n3302 in einer Tasche ähnlich dieser (ist ein n2203)?
ja, das war bei allen Philips Geräten so.
Dieses übrigens sehr haltbare Laufwerk wurde bis Ende der 70er Jahre noch verbaut. In Kassettenrecordern wie auch in Radiorecordern.
Der 3302 war seiner Zeit voraus. Kompakt und robust mit manueller Aufnahmeaussteuerung, einem kleinen Aussteuerungsinstrument, DIN Lautsprecheranschluß und DIN Buchse zum Anschluß an Radiogeräte oder Überspielungen von anderen Hochpegelquellen.
Der größte Nachteil war lediglich das externe Netzteil.
Die Einknopf Bedienung war zu der Zeit nichts außergewöhnliches.
Sanyo hatte beispielsweise beim M48M einen ähnlichen Kombiknopf auf der rechten Seite des Gerätes
Hast Du vielleicht die Daten zum 3302? Besonders würde mich interessieren, wie's um die Frequenzen steht.
Das Netzteil hatten "wir" damals nicht. Ich glaube es wurden sechs Babyzellen benötigt und die liefen mehr oder weniger oft aus (was dann wohl auch das Ende unseres Exemplars war).
Wenn ich mal über ein gut erhaltenes Exemplar stolpere... Wie sieht's da mit den Antriebsriemen aus? Weichlakritze? Bekommt man noch passende Ersatzteile (müssen nicht original sein)?
zu der Zeit war der Gummi-Zulieferer noch ein anderer ;-)
Ich habe noch keine 3302er mit Riemenpest gesehen, aber wie Du schon schreibst, viele mit versauten Batteriefächern.
Der Gute braucht übrigens ungewöhnlicherweise 7,5 Volt aus 5 Babyzellen.
Auf deinem ersten Bild fehlt das Philips Logo. Das sieht hässlich aus ;-)
Ich habe mein Exemplar kurz unter die Videokamera gehalten ;-)
Ich habe dieses Gerät selber früher gehabt, allerdings irgendwie mit den Jahren verloren. Dieses mir vorliegende, einwandfreie Modell war ein Glücksgriff auf einem Trödelmarkt vor ein paar Jahren. Mit Original Netzteil, der Original Tasche in Bestzustand und dem Original Mikrofon.
Hier die Daten:
Frequenzbereich: 80-10.000 Hz
Gleichlaufabweichungen: <0,3%
Geräuschspannungsabstand: <45 dB
Ausgangsleistung: 0,5 Watt Sinus nach DIN 45324
Nach meinen Unterlagen hieß der "Premieren-Cassetten-Recorder", Funkausstellung 1963 in Berlin, EL 3300. Er hatte einen Übertragungsbereich von 120 Hz bis 6 kHz, einen Wert für die Dynamik hatte man - einem alten "Insulaner"-Song entsprechend - "wohl vajessen in der Eile".
EL 3301 stammt von 1965, ebenso der EL 3302 mit einem Übertragungsbereich von 80-10.000 Hz (na immerhin!)
mein Gerät liegt hier noch offen herum, ich schaue gerne mal nach! Was ich verstehen würde, wenn der Knopf nbicht reingeht (bei gedrückter Aufnahmetaste), das wäre mechanisch blockiert. Aber nicht mehr herausgehen? Kannst Du das noch geneuer erläutern? (Oder jetzt Skype einschalten und im Freitagsabendschat mitmachen... ).
Zitat:esla postete
Aber nicht mehr herausgehen? Kannst Du das noch genauer erläutern?
Gruß Jens
Hallo Jens,
danke für die schnelle hilfsbereite Antwort.
Also: ohne Cassette ging lies sich der "Einknopf" in alle Richtungen bewegen, mit den entsprechenden Laufwerkfunktionen.
Mit Cassette liess er sich vor- oder reinschieben, das Gerät spielt, und jetzt sitzt er bombenfest in der "Abspielen"-Position.
Ich wüsste gerne, wie die Arretierung funktioniert und wie sie normalerweise wieder ausgelöst wird.
ich habe mal ein Bild gemacht, da darf nichts blockieren, bzw, kann es auch gar nicht. Hier mein Bild:
Das zurückziehen bedarf auch etwa der Kraft, die man dazu braucht, um es hineinzurücken. Also erst mal mit etwas "Kraft" versuchen, herauszuziehen. Allerdings nur vorsichtig.
Gruß Jens
EDIT: Bedienknopf beim Fotografieren leider fasch herum aufgesteckt. Sorry.
der erste Kassetten Recorder sah so aus und hatte diese Daten:
Den "Einknopf" musst Du einfach zurückziehen. Die beiden Federn sind die ganze Arretierung des Kopftraegers.
(Ich hab das Bild von Jens mal einfach geklaut)
Solltest Du diese Federn ausbauen, dann kann der ganze Kopftraeger nach Oben bewegt werden, geht aber noch nicht ab, da unter dem Bedienknopf noch ein Federring Steckt.
Vorsicht: Der Kopftraeger laeuft auf 5 kleinen Stahlkugeln. Nimmst Du ihn hoch, sind einiger dieser Kugeln meist gleich verloren.
Du solltest die Rollen einfach etwas fetten. Aber die Führung des langen hebels unter dem Knopf auch einfetten.
stammen die EL 3300-Daten aus einem Philips-Prospekt (bitte notfalls die Quellenangabe per PN) oder aus einer anderen Quelle? Ich bin vor allem an gesicherter Zitierbarkeit des Dynamik-Werts interssiert, da dieser im mir vorliegenden Philips-Prospekt von 1963 nicht angegeben ist (siehe meinen Beitrag weiter oben).
Mahlzeit zusammen ;-).
So in etwa sah mein erster Kassetterekorder auch aus - Der war aber von Blaupunkt ...
Gab Es das Gerät eventuell von verschiedenen Firmen?
Gerade diese Mechanik mit dem prägnantem Bedienknopf hat mich da sofort dran erinnert.
allerdings meine ich, dass Blaupunkt in Fernost bauen liess. Denn das Bild der Mechanik sieht stark danach aus. Mit Sicherheit hat keines dieser Geraete ein Philips Innenleben, wovon ich beim Telefunken recht sicher ausgehe.
Dann scheint Es ja senerzeit "die Lösung" in puncto Bedienung gewesen zu sein.
Das Teil lief bei Uns "wie bekloppt" - und bis auf den nervigen Bandsalat hin u. wieder klaglos (Von Andruckrollen u. Capstanwellen säubern wollte seinerzeit Niemand Was wissen).
Okay - ich "such´" so Teile icht, aber das ich so eonen Rekorder nochmal zumindest bildlich erblicke ...
Auch in der DDR gab es ein Kassettengerät mit dieser Einhebelbedienung. Es war wohl überhaupt das erste seiner Art, welches damals (1969) im VEB Stern-Radio Sonneberg hergestellt wurde. Eine Besonderheit gibt es noch, es arbeitet mir zwei gegenläufigen Schwungmassen, später nannte man das Anti-Roling oder so ähnlich. Findet man zum Beispiel auch in den Telefunken M300
Das freut mich! :winker: Wieder ein schöner kleiner Kassttenrecorder gerettet.
Wie Semih schon richtig schrieb, war der Philips 3300 wohl der erste Philips-Kassettenrecorder. An den meine ich mich noch erinnern zu können, mein Vater hatte den mal so um 1966 von einem Kollegen für ein paar Tage mitgebracht (an Kassettenrecorder war damals im "Osten" ja kaum zu denken). Das nächste war dann ein nagelneues TESLA "Uran" (mit grottenschlechten Klang und nach kurzer Zeit ausgefallener Geschwindigkeitsumschaltung 4,75 / 9,5 cm/s). Soweit ich es noch weiss, hatte das Ding im Motor eine Fliehkraftsteuerung drin. Gut für den Gleichlauf war das sicher nicht.
es ist ja schon ein paar "Tage" her, aber du sollst trotzdem eine Antwort haben:
EL 3300: 120...6000 Hz
EL 3301: 100...7000 Hz
EL 3302: 80....10000 Hz (wow!)
Auch hat der 3300 noch den Fliehkraft-geregelten Motor besessen, die späteren Modelle hatten eine einfache elektronische Regelung.
Späte 3302 hatten auch schon Silizium im Verstärkerteil.
Die Riemenpest haben alle! Habe gerade einen 3302 (korrigiert, danke Mecki!) für einen Boardkollegen auf dem Tisch. Ich sehe aus wie eine Sau. Und beschmiert habe ich mich auch noch :ugly:.
auch ich habe heute einen gut erhaltenen 3302 für 3 EUR erstanden. Aufgeschraubt - wie erwartet alles versaut mit zerflossener schwarzer Riemenkacke.
Nach halbwegs durchstandener Säuberung bräuchte ich bitte die Maße der beiden Vierkantriemen. Ich habe ein buntes Sammelsurium an solchen und vermute mal, die beiden könnten dabei sein.
Wer weiß etwas genaueres zum EL300x Hör-/Sprechkopf bzw. dessen Verdrahtung ?
Bei Aufnahme wird nur eine Teilwicklung (Mittelanzapfung) benutzt, bei Wiedergabe beide Teilwicklungen.
Und: Wozu dient der Kontakt zu BU2, Pin 6 ?
MfG Jürgen
wahrscheinlich ist die Impedanz der ganzen Kopfwicklung zu hoch-ohmig für den Aufnahmeverstärker & Oszillator. Dann nimmt man eine Anzapfung der Wicklung mit besser passender Impedanz.
An Pin 6 der BU 2 kann man sich die Spannung an dem Fußpunktwiderstand des Kopfes zu Service-Zwecken angucken/messen.
Funktion von BU2, Pin 6 ist leider nirgendwo dokumentiert.
Und, wenn ich die Verbindung so anschaue, ist es dann nicht eine unsinnige Antenne für Störungen ?
MfG Jürgen
Nochmal:
An Pin 6 der BU 2 kann man die Spannung an dem Fußpunktwiderstand des Kopfes zu Service-Zwecken angucken/messen.
Das ist in vielen Philips Service Manuals von Tonbandgeräten so dokumentiert.
JUM,'index.php?page=Thread&postID=236745#post236745 schrieb:ist es dann nicht eine unsinnige Antenne für Störungen
Die Leitung unterscheidet sich diesbezüglich prinzipiell nicht von allen anderen in der Schaltung.
In den vorliegenden SM für EL3300 oder EL3302 ist es nicht dokumentiert.
Aber im SM zum Nachfolger N2204 habe ich es gefunden: Messen/Einstellen der Vormagnetisierung.
MfG Jürgen