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Ich brauch eure geschätzte hilfe bei meinem neu erworbenen Mischpult.
Leider habe ich keine Bedienungsanleitung für das Soundcraft D-Mix 1000.
Im Internet habe ich die Anleitung nur in English gefunden, eine Deutsche Anleitung ist mir lieber falls hier jemand aushelfen kann.
Bei der Englischen Anleitung sind auch nicht alle Anschlüsse beschrieben, es sei denn es sind welche nachgerüstet worden am Mischer
Es geht um zwei XLR Anschlüsse die hinten links sitzen ( von der Front her betrachhtet ), daneben sitzt ein XLR für Mikro, daneben die beiden Master XLR Ausgänge.
Da es sich um XLR Buchsen handelt gehe ich davon aus das es sich um zwei Eingänge handelt, wenn ich richtig liege dürften es zwei zusätzliche Eingänge für Mikro sein ? alles andere funktioniert bestens, auch die Jumper habe ich gefunden für Plattenspielerbetrieb und diese umgesteckt.
Alle Funktionen kenne ich noch nicht, vielleicht hat jemand ein paar Hinweise für mich, Beispielsweise die CUE Tasten , Aux Send, usw.
Gruß an alle
Oldie 54
In der Ruhe, der Musik und meinen Bandmaschinen liegt die Kraft!!!
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Lieber Oldie,
das Pult ist ja ein ziemlich aufwendiges DJ-Pult (Modulbauweise), das sich durch den modularen Aufbau natürlich auch für Modifikationen anbietet, weil man nicht mit einer Riesenkiste auf die Drehbank, unter die Fräse oder die Standbohrmaschine muss.
Sollte die beiden XLR-Buchsen nicht irgendwie beschriftet sein, ein ebenfalls erkennbar zusätzlicher Schalter fehlen, riecht das sehr nach Umbau. Nachdem du das Modul herausnehmen kannst, könnte das eine oder andere Foto ggflls. schon hilfreich sein. Ich vermute hinter deinen Zusatzbuchsen einen entweder nachgerüsteten Insertpunkt (z. B. für einen Stereoeingang, da dieser beim D-1000 offenbar kein Insert hat) oder einen Ausgang der vor dem Kanalfader liegt. Verfügt die Buchse über Stifte oder über Hülsenkontakte?
An einen weiteren Mikrofoneingang (dann hätten die Zusatz-XLRs Hülsenkontakte) kann ich aber kaum glauben, weil dann auf jeden Fall ein zusätzlicher Verstärker, zumindest aber ein externer Umschalter eingebaut worden wäre.
Dass die Mikrofon-Eingänge des D-1000 Phantomspeisung besitzen, weißt du hoffentlich, denn deren 48 V blockieren beim Einstecken eines unsymmetrisch beschalteten, dynamischen Mikrofones dessen Membranbewegung notfaalls bis zur Beschädigung der Schwingspule.
Intern lässt sich diese Speisespannung durch eine demontable Brücke abschalten, sollte sie überhaupt anliegen, was aber mit jedem Vielfachmessinstrument zu messen ist.
Gemäß Blockschaltbild hat der monofone Mic-Line-Eingangszug den erwähnten Insertpunkt (Stereojackbuchse) zur Einfügung irgendwelcher Bearbeitungsgeräte (hier wohl am ehesten einem Limiter oder Kompressor), ein abschaltbares Filter und einen Cueing-Abhörpunkt.
Cueing kann gemäß englischem Sprachgebrauch mehrerlei sein, ist hier aber ein Abhörpunkt vor dem Kanalschiebesteller. Man kann via Cueing, also bei geschlossenem Steller abhören, was vor dem Steller ansteht. Dafür muss natürlich die Cue-Taste im entsprechenden Kanal gedrückt werden. Das Cue-Signal wird ausschließlich auf den DJ-Kopfhörerverstärker gegeben und gestattet zudem, die Aussteuerung vor den Fadern (exakt die Stelle der Peak-LEDs der Vorstufen) präziser zu erfassen, so dass man Übersteuerungen der Vorstufen auf die Spur kommt, ehe man den Steller aufzieht.
"Aux" bezeichnet einen monofonen Hilfskanal, der in vereinfachter Weise (also ohne Panpot und Routing) auf eine eigene Sammelschiene und von der ausgehend über den Ausgang Aux-Send auf ein weiteres Bearbeitungsgerät (künstlicher Hall oder so etwas) gelegt werden kann. Diejenigen Eingänge, die für dieses Bearbeitungsgerät dann einen Beitrag liefern sollen, werden an den Aux-Send-Pots diesem Beitrag entsprechend aufgedreht. Der zugehörige Summensteller "Aux-Send" befindet sich im Summenmodul. Eine gennauere Messung des Auxpegels ist über den "Monitor Selector" im Summenmodul möglich.
Den Abgriffort für das Auxsignal kann man in den Eingangsmodulen intern so umstecken, dass es entweder vor dem Kanalsteller oder nach ihm abgenommen wird. Die Stellung des Kanalfaders bleibt "pre fader" also unberücksichtigt, während sie "post fader" Einfluss auf den Aux-Steuerpegel nimmt. Die letztgenannte Stellung überwiegt in der Praxis deutlich. "Pre fader" wird nur in Ausnahmefällen verwendet.
Ich denke, dass es das im wesentlichen war, was dich beunruhigte.
Hans-Joachim
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Hallo Hans Joachim
ich danke dir für deine Hinweise die mir weiter geholfen haben, das mit der Phantomspeisung war mir bekannt, alles andere waren wertvolle Hinweise, so auch die bitte eines Fotos.
Ich habe eines der beiden Module ausgebaut und meine Frage hatte sich von selbst erledigt da img]https://tonbandforum.de/bildupload/DSC00621.jpg[/img]
auf der Platine steht, D-Mix 1000 Micro Amp.
img]https://tonbandforum.de/bildupload/DSC00618.jpg[/img]
die beiden rechten Anschlüsse waren gemeint. Hier noch ein Foto des gesamten Mischpults von der Frontansicht, die beiden linken Module haben hinten die Mikro Eingänge die zusätzlich nachgerüstet worden sein müssen.
img]https://tonbandforum.de/bildupload/DSC00612.jpg[/img]
Gruß Peter
In der Ruhe, der Musik und meinen Bandmaschinen liegt die Kraft!!!
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Hallo Hans Joachim
mit meinen Fotos hat nicht funktioniert, hier der zweite Versuch der hoffentlich funktioniert.
Das Mischpult ist übrigens hervorragend.
Ich denke es ist um viele Klassen besser als das Behringer das in der engeren Wahl stand.
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das letzte Foto, Sorry war eins zwei mal dabei
Oldie54
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So wie es aussieht, lieber Peter, sind das die ganz normalen Mikrofoneingänge.
Durch die Pultanlage in Kassettenbauform ist es bei diesem Msichpultkonzept möglich, die jeweiligen Kassetten nach Bedarf (also Line Stereo oder Mikrofon) zu erwerben und einzustecken. Der Rahmen wurde so gebohrt, dass in jder Eingangskassettenpotition jeder Kassettentyp eingesetzt werden kann. Es ist demnach vermutlich zulässig, sämtliche Kassettenpositionen mit Mikrofoneingängen oder Lineingangskassetten zu bestücken bzw. jede beliebige Kombination vorzusehen.
In dieser Variabilität sehe ich den größten Vorteil dieses Pultes, der allerdings sicher wegen des erheblichen, mechanischen Aufwandes auch mit allerlei Geld zu bezahlen war. Der nächste Vorteil ist die große Reparaturfreundlichkeit eines solchen Aufbaues, von dem ich oben in anderem Zusammenhang allerdings schon sprach.
Qualitativ könnten angesichts des vermutlich hohen Preises (er war ja eh' schon wurscht...) noch etwas hochwertigere Schiebesteller verwendet worden sein, was ich aber nicht weiß. Die Elektronikkonzepte jedoch sind begrenzt, so dass das Blaue vom Himmel schwerlich herunterzuholen ist. Insofern willst du mir nicht verübeln, wenn ich dir bezüglich der diversen Klassen, die du den Kollegen Behringer distanzieren möchtest, still und leise widerspreche.
Behringers Problem ist letztlich der 'Taschengeldpreis', der vom Käufer nicht direkt verlangt, sich mit dem ganzen Theater um solch ein Gerät herum auseinanderzusetzen. Man nimmt das Gerät 'so' mit, und wenn es nicht so will, wie man selbst, dann war's halt 'das Ding'.
Und dem ist eben meist nicht so. Wenn man sich klar macht, wie eng auch der Übertragungskanal zwischen Mikrofon und Ausgang des Mikrofonverstärkers in einem Pult ist, wie sündhaft teuer die letzten 5 dB Betriebsdynamik namentlich im Hinblick auf niedrigere(!, also nicht etwa hohe) Verstärkungen sind, fallen die Unterschiede zwischen Studer und Behringer, Soundcraft und Rane, Neumann und Telefunken vergleichsweise gering aus.
Daran ändern nebenbei auch 28 und 32 Bit, Fließ- und Festkommaberechnungen neuester, digitaler Technologien nichts. Das thermische Rauschen eines Widerstandes, mit dem man recht bald kollidiert, ist für Chinesen und Engländer, Amerikaner und Europäer gleich.
Befasst man sich mit diesem Thema genauer, überrascht es einen fast, dass es "rauschfreie Aufnahmen" geben soll. Gerade auch dies Problem fordert dann neuerlich dazu auf, die gesamte Übertragungskette der Audioübertragung im Auge zu behalten, damit man nicht an einer Stelle unsinnig (weil erfolglos) viel verlangt, was an anderer Stelle derselben Kette zwangsläufig wieder maskiert, überdeckt und in den Orkus gekippt wird.
In der Betriebstechnik des Rundfunks wurde dazu immer auf eine Grafik Bezug genommen, die die Rauschverhältnisse unter fast idealisierten Bedingungen darstellte (jeder Betroffene hatte die im Kopf): Superlative jedoch waren da nicht zuhause, trotz der sündhaft teuren Verstärker (nahe an der physikalischen Grenze), die man dort verwendet(e).
Wenn dich diese Grafik interessiert, poste und diskutiere ich sie gerne.
Hans-Joachim
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Natürlich, Hans Joachim ,interessieren mich details wie beim Rundfunk gedacht und gearbeitet wurde da dieses Pult auch dort benutzt wurde und ich keinen Einblick in die Betriebstechnik des Rundfunks habe und hatte.
Die Wahl auf dieses Pult ist mir relativ leicht gefallen da ich es zu den Maschinen die ich dort erworben habe zu einem zehntel vom Preis ,was ich für das von mir ausgewählte Behringer hätte bezahlen müssen, bekommen habe.
Die Potis sowie auch die Schieberegler laufen sehr leichtgängig ohne kratzen oder Ausfälle, einzig störende Tatsache ist das riesige leicht brummende Netzteil.
Mit meinen Behringer Mixer 1602 bin ich auch zufrieden wie ich schon erwähnt habe, da es sich aber um einen sehr kleinen Mixer handelt fehlt mir hier der Eingang für Plattenspieler sowie die damit verbundene Funktion eines Equalizers da alte Schallplatten zum teil sehr dumpf wiedergegeben werden.
Das von mir ausgesuchte Behringer 2442 ist natürlich von den möglichkeiten her besser da bei dem Soundcraft zum Beispiel keine Sub Gruppen schaltbar sind, bei den verwendeten Bauteilen bin ich allerdings davon ausgegangen das sie beim Soundcraft besser ,wenn auch älteren Datums sind.
Das Behringer kann ich mir immer noch zulegen, sollte ich unzufrieden sein, noch kenne ich mich mit dem Soundcraft in keiner weise richtig aus, dafür brauch ich noch einige Zeit um alles zu testen.
Vielleicht kann ich zu testzwecken ein Behringer 2442 bekommen, dann werde ich mich entscheiden.
Der erste Eindruck beim Soundcraft war sehr zufrieden stellend.
Gruß
Oldie 54
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Lieber Peter,
nicht dass du mich falsch verstehst: Ich will bewusst weder in die eine noch andere 'kommerzielle' Richtung argumentieren; es geht mir lediglich darum, die schon sehr bald zugreifenden prinzipiellen, naturgesetzlichen Engpässe bei der Rauscherei auf Mikrofonebene anzusprechen. Mit Linesignalen gibt es ja gewöhnlich keine Probleme.
Gegen das Rauschen bei der Mikroübertragung ist nur ein relativ brauchbares Kraut gewachsen, nämlich das des Mikrofones mit höchster Empfindlichkeit. Bedenkt man nämlich, dass 1 µbar (= 0,1 Pa) bereits 74 dB linearen (also nicht A-bewerteten) Schalldrucks ("SPL") sind, kann man sich lebhaft vorstellen, dass ein beachtlicher Teil alltäglichen 'Lärms' da deutlich drunter liegt.
Hochempfindliche dynamische Mikrofone wandeln mit 0,2 mV/µbar, liefern also bei differenzierter Sprache in vernünftiger Einspracheentfernung durchaus normal noch deutlich weniger (20-30 dB!), nämlich 0,02 mV oder darunter. Das auf einen halbwegs vertretbaren, betriebsbrauchbaren Pegel zu bringen, setzte Verstärkungen von 80-90 dB voraus.... Das ist nicht zu beherrschen, weil das thermische Rauschen eines Widerstandes im Eingang eines Mikrofonverstärkers (oder im Mikro selbst) je nach Messverfahren zwischen -118 und -130 dB liegt. Und diese Werte sind bereits beachtlich idealisiert und daher in der Praxis nicht erreichbar, weil der thermische Rauschpegel physikalisch bedingt (mehr als ein [1] Widerstand im Übertragungsweg) immer darüber liegen muss. Verstärkt man obige Werte um 80 bis 90 dB nach, erreicht man ("je nach Messverfahren"!) Geräuschspannungsabstände zwischen 28 und 50 dB bereits nicht mehr, weil die Werte für das thermische Rauschen ja eine real nicht erreichbare Grenze darstellen. Verschlechterungen zwischen 1 und 5 dB sind daher absolut normal. Der beste Mikrofonverstärker, den ich kenne, wurde von Dr. Götz Corinth aus Mainz im privaten Labor auf eine minimale "Rauschzahl" regelrecht hingezüchtet und erreicht deshalb eine schlicht legendär kleine Verschlechterung von lediglich 0,7 dB. Dieser vergleichsweise aufwendige, also teure Verstärker ist aber nicht im Handel.
Der Ausweg des Kondensatormikrofones mit einer Empfindlichkeit von 10-30 dB über der des dynamischen Mikros ist der einzig verbleibende, bis heute aber noch immer relativ teure.
Übrigens kommt man auch mit einem Kondensatormikrofon an die obigen Grenzen, was schon zur analogen Zeit zur der manchen unerwarteten Erfahrung führte, dass der Rauschpegel eines Mikrofonsignals (meist bei differenzierter, hochwertiger Sprache im hochwertig isolierten Sprachstudio) über dem des analogen (unkodierten!) Magnetofons lag/liegt. Um dieses Rauschen zu maskieren, half/hilft man sich mit einem Trick: Man nimmt ein Raumgeräusch in irgendeinem dafür geeigneten Raum auf und mischt es mit dem Mikrofonsignal zusammen, womit das Rauschen von dessen Nachverstärkern teilweise verdeckt wird.
Zudem darf man nicht vergessen, dass die Mischung zweier gleich hochwertiger Kanäle -ähnlich wie bei Mehrkanalabmischungen ab Band- den Rauschpegel gundsätzlich um wenigstens 3 dB anhebt. Hat man also 25 Mikros laufen und gleichzeitig offen, kann man damit rechnen, dass der Rauschpegel gegenüber einem einzelnen Mikro um 5 x 3 = 15 dB ansteigt. Bei 16 Mikros sind es immer noch 4 x 3 = 12 dB, bei 4 Mikros auch bereits 6 dB. Dies Problem entspannt sich zwar zu noch größeren Mikroanzahlen hin (64 Mikros führen zu 8 x 3 =24 dB Verschlechterung), doch ist das naturgegeben ein schwacher Trost.
Liest man in einschlägigen Foren die Rauschgeschichten der Teilnehmer, so müsste die Physik aus den Angeln gehoben werden, um all das Geschreibene für bare Münze nehmen zu können.
Generell hat man darauf zu achten, dass die optimalen Betriebsbereiche der Mikroverstärker dort liegen, wo sie die Empfindlichkeit des Mikros erwartet. Dann kann man bei einem einzelnen Kondensatormikro mit etwa 75 bis 85 dB rechnen.
Hans-Joachim
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