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Hallo zusammen,
ich besitze eine Technics RS 1500 (2-Spur) und möchte nun Eure Meinungen hinsichtlich der optimalen Bandgeschwindigkeit bei Aufnahmen von CD oder Plattenspieler wissen.
Vielen Dank vorab für Eure Meldungen.
Gruß
Stefan
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19,05cm/s
bei 38,1cm/s ist höchstens für besondere CD's vertretbar, da hier der Preis/min und das Rauschen leicht ansteigen.
Thomas
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Hallo Stefan,
sieh Dir mal den Frequenzgang für diese Maschine an:
Gesamtfrequenzgang:
bei 9,5 cm/s: 20 - 15.000 Hz, +/-3 dB
bei 19 cm/s: 20 - 25.000 Hz, +/-3 dB
bei 38 cm/s: 30 - 30.000 Hz, +/-3 dB
Den Unterschied zwischen 15.000 Hz und 25.000 Hz hört man (zumindest wenn das Gehör noch einigermaßen intakt ist). Den Unterschied zwischen 25.000 Hz und 30.000 Hz hört wahrscheinlich nur noch ein Hund.
Wenn ich es recht in Erinnerung habe, hört ein Mensch mit gesundem Gehör, Höhen bis etwa 20.000 oder 22.000 Hz, in unserem fortgeschrittenem Alter :oppa: wahrscheinlich nur noch bis 18.000 Hz
Warum die RS-1500 bei 38 cm/s an Bässen verliert ist mir bisher unverständlich, aber offenbar ist das so. Und wenn man sich bei dieser Geschwindigkeit den Bandverbrauch hochrechnet, dürfte die Wahl klar sein.
Aber es soll sogar Leute geben, die das Gras wachsen hören :heildir2:
Gruß, Michael
"Der Abstand zwischen Brett und Kopf wird im Allgemeinen als "geistiger Horizont" bezeichnet!"
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Zitat:Uhu postete
Wenn ich es recht in Erinnerung habe, hört ein Mensch mit gesundem Gehör, Höhen bis etwa bis 20.000 oder 22.000 Hz, in unserem fortgeschrittenem Alter :oppa: wahrscheinlich nur noch bis 18.000 Hz
Das dürfte Wunschdenken sein. Besorge dir eine Testmöglichkeit und erschrick.
Das Drumherum:
Liebe® ...
(Beitragstext s.o.)
LG, Jochen
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Zitat:outis postete
Das dürfte Wunschdenken sein. Besorge dir eine Testmöglichkeit und erschrick.
Erschrecken kann man hier (allein schon über die Institutsbezeichnung und das Thema) :
Fritz-Süchting-Institut für Maschinenwesen (TU-Clausthal): 2.1 Menschliches Gehör
http://www2.imw.tu-clausthal.de/inhalte/...ehoer.html
Da frage ich mich wirklich welchen Sinn es macht mit 38 cm/s aufzunehmen um Frequenzen herauszukitzeln, die sowieso kein Mensch mehr hören kann.
Gruß, Michael
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38 cm/s braucht man eigentlich nur bei unkomprimiertem, percussivem Material. Hat einer schon mal ein Drumset oder einen alten Drumcomputer (zb.Yamaha RX21, ganz harte Nuss!) mit einem Kassettenrekorder aufgenommen? Spätestens dann weiss man wozu hohe Bandgeschwindigkeiten gut sind. Die Vor/Nachechos sind unerträglich. Meiner Erfahrung nach reichen 19 cm/s, auch hinsichtlich der Hochtoneigenschaften der zur erwartenden Aufnahme/Wiedergabequalität völlig aus um eine gut aufgenommene CD zu überspielen, es sei denn, sie enthält das n u r zum Beispiel und als E x t r em oben aufgeführte Programmmaterial. Hat man aber tatsächlich mal so etwas aufgenommen oder zur Verfügung, selbstverständlich dann mit 38 cm/s, kriegt man wieder ganz andere Probleme in der Wiedergabekette. Aber darauf will ich jetzt lieber nicht eingehen.....wer möchte dem könnte ich eine solche kurze Aufnahme (Digital natürlich und Urheberrechlich völlig unbedenklich, es sei denn jemand macht das grosse Geld damit, dann werde ich natürlich traurig sein) zum experimentieren zuschicken.......... Grüsse von Laetitia.
Klobürsten werden wieder wie neu, wenn man sie mit in die Spülmaschine gibt.
Ja, 19 ist optimal, gutes Band, gut eingemessene Maschine und gute Aussteuerung vorausgesetzt.
Irgendwelche Frequenzgangangaben mit +- soviel dB bei irgendeiner Geschwindigkeit sind gelinde gesagt unbrauchbar. Ein Graph wäre schon aufschlussreicher, und ein reiner Wiedergabefrequenzgang noch besser.
Oftmals (insbesondere bei Cassettenrecordern) gaukeln nämlich die Hersteller einem sonstwas vor, das einen miesen Wiedergabefrequenzgang durch zu niedrige Vormagnetisierung bei der Aufnahme halbwegs geradebügelt...
Und was die Ohren angeht, im Alter von 20 habe ich noch 18k gehört, mit 40 warens noch 15k, heute (50) ist bei 11k Zappen...
Trotzdem hat 38 nach wie vor seine Berechtigung, Frequenzgang ist nicht alles.
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Die sog. Leistungsreserve was auch den Frequenzgang und nicht nur die Dynamik angeht, ist ja auch höher, man hat einfach noch mehr Druck und alles klingt noch präsenter, man hat eben noch mehr Reserven. Egal was man hinterher, ich spreche ja sozusagen aus produktiver sicht, also über eigene Aufnahmen, ja was man hinterher mit den Aufnahmen macht, sei es im PC oder mit richtiger Hardware - es wird immer besser sein, natürlich, ist ja auch die doppelte Bandgeschwindigkeit! Für eine, jetzt kommt der Punkt, f e r t i g editierte Aufnahme reichen, wenn man gut aussteuert das die Höhen nicht versumpfen 19 cm/s gut aus. Ihr solltet mal das von mir beschriebene kleine Experiment ruhig einmal ausprobieren, es hinterlässt wirklich einen Eindruck. Grüsse Laetitia.
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Im Studio beim Rundfunk hatte man ja grundsätzlich die 38er Geschwindigkeit eingestellt - hier musste ja viel geschnitten werden! Das ist bei 38 cm/s komfortabler und einfach präziser, auch wenn das heute keine rolle mehr spielt. Im Musikstudio oder Hörspielstudio brauchte man sie einfach wegen der Qualität. Bei letzterem wurde ja auch oftmals im overdub also dem Playbackverfahren von einer Maschine zur anderen kopiert und dabei von einer anderen hinzugemischt, da war die höhere Qualität einfach usus. Ausserdem wurde ja auch hier wieder geschnitten. Beim Rundfunk waren Bandpreise und Verbrauch auch egal. Grüsse Laetitia.
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Das die Technics bei 38 cm/s weniger Bass macht kommt mir spanisch vor! Bei 19 cm/s nach Nab wird auch noch in den Tiefen entzerrt. Vielleicht stimmt bei der hohen Geschwindigkeit die Entzerrung nicht mehr , weil Bauteile schwach sind und es zu Phasendrehern kommt und sich die Tiefen etwas auslöschen. Ausserdem gehen die Signale ja einen anderen Pfad, schon allein wegen der anderen Bandgeschwindigkeit, kenne die Technics aber Schaltungsmässig gar nicht....vielleicht isr das ein Ansatz......Grüsse Laetitia.
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Hallo Michael!
Der Grund für den (nicht wirklich) "schlechteren" Frequenzgang im Bassbereich sind sogenannte Kopfspiegelresonanzen. Diese treten vor allem bei den höheren Bandgeschwindigkeiten 38 und 76 cm/sec im Tieftonbereich auf und erzeugen einen etwas welligen Frequenzgang im Bassbereich. Gemessen am insgesamten Klanggewinn gegenüber niedrigeren Bandgeschwindigkeiten ist dies aber zu vernachlässigen.
Was mich sehr wundert ist, daß Technics, als nahezu einziger Hersteller, sich offensichtlich traut, diese Problematik anhand der angegebenen technischen Daten auch zuzugeben. Prinzipiell hat dieses Problem nämlich jede schnellaufende Maschine.
Edit: Siehe http://forum.studerundrevox.de/viewtopic.php?f=24&t=590
MfG
Wolfgang
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@Stefan,
vom Grundsatz her wären 19 cm/s die beste Geschwindigkeit hinsichtl.
"Kosten/Nutzen"-Relation... ...zumindest für den von Dir geschilderten
Zweck (= Aufnahmen von LP/CD). Von der LP darfst Du ohnehin keine
25 kHz erwarten - da bist Du theoretisch mit dem Höhenfrequenzgang der
RS jenseits von Gut und Böse. (38 braucht´s also nicht dafür...)
Soweit die Theorie... ...das ist bei anderen vergleichbaren Maschinen
übrigens nicht anders. Der Unterschied zwischen 9,5 und 19 ist indes immer
deutlich hörbar (so denn die Ohren noch einigermassen das tun, was
man von ihnen erwartet). Da spielt die Spurlage (1/4 oder 1/2) übrigens
keine Rolle! Die Vorteile der 1/2-Spur-Maschine liegen woanders aber
nicht im Frequ.-Gang.
Da Deine RS praktisch aber ein paar Jahre auf dem Buckel hat und ihr
Zustand (sei er noch so gut...) möglicherweise nicht mehr der Werks-
Spezifikation entspricht (und auch nicht mehr dahin gebracht werden
kann...), empfehle ich Dir, es auszuprobieren.
Bestmögliche Justage und Einmessung vorausgesetzt kannst Du
einen marginal hörbaren Unterschied zwischen 19 und 38 cm/s feststellen
(oder auch nicht) und dann entscheiden, was es Dir wert ist. Dabei
sollte aber Rauschen nicht ausser Acht gelassen werden , wie Thomas
schon anmerkt.
Gruss
Peter
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Liebe Leute,
lasst doch mal die Diskussion der Frequenzgänge: die werden aus gutem Grund bei einer Aussteuerung von -20 dB unter Bezugspegel gemessen, nicht etwa bei Vollaussteuerung - da macht nämlich die Höhenaussteuerbarkeit nicht mehr mit, das Band wäre bei mittleren und hohen Frequenzen längst in der Sättigung. Daher ist die Höhenaussteuerbarkeit das vielleicht entscheidende Kriterium bei der Wahl der Bandgeschwindigkeit (in Abhängigkeit von der jeweiligen Aufgabe: lasst mal einen software-Spektrumanalysator auf eine der Aufnahmen los, die ihr überspielen wollt!). Mache sich jeder einmal die Mühe, auf Datenblättern die Höhenaussteuerbarkeit bei verschiedenen Bandgeschwindigkeiten zu vergleichen (das kann fast unabhängig vom Bandtyp sein): je höher die Bandgeschwindigkeit (je größer die Wellenlängen bei der höchsten geforderten Frequenz), desto größer die Höhenaussteuerbarkeit. Dank der dann auch günstigeren Entzerrung (= geringere Anhebung der hohen Frequenzen) ist auch das Rauschen niedriger, so man bei 76 cm/s mit 17,5 µs, bei 38 mit 35 µs und bei 19 cm/s mit 50 + 3180 µs entzerrt. Wird sowohl bei 38 wie bei 19 mit 50 + 3180 µs entzerrt, dürfte in der Tat das Rauschen bei 19 cm/s etwas günstiger sein.
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Anmerkung: Kopfspiegelresonanzen treten im Bereich um 20-30Hz auf, Resonanz bedeutet aber nicht unbedingt Tiefenabsenkung. Um das zu hören braucht aber auch Lautsprecher die das wirklich übertragen,nicht nur auf dem Papier. Übrigens treten diese Resonanzen bei jeder Maschine mehr oder minder auf. Und in dieser Leistungsklasse sollten die Resonanzen so zu vernachlässigen sein das man es nicht bemerkt, sondern wirklich nur auf dem Frequenzschrieb. Das sind auch die kleinen früh enstzenden Ausläufer am unteren Frequenzbereich. Grüsse Laetitia.
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Vielleicht bin ich zu genügsam, möglicherweise ist mein Gehör nichts mehr wert (der letzte Hörtest beim HNO-Arzt zeigte mir, dass ich gerade noch so in der Lage bin, bis 14kHz zu hören).
Jedenfalls mache ich meine Überspielungen von Platte und von CD´s meistens auf 9,5 cm/s in Stereo-Halbspur. Zur 19er-Geschwindigkeit höre ich ehrlich gesagt keinen Unterschied. Verwendete Geräte: meistens Uher RdL und Revox A und B77.
Allerdings habe ich in den Siebzigern sehr oft meine Aufnahmen von Mittelwelle auf ein Viertelspur-Mono-Gerät gemacht. Daher bin ich wahrscheinlich schon resistent gegen "den guten Ton"...
Mit fröhlichem MW-Gezwitschere
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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Manchmal ist es ja auch die Atmosphäre die es ausmacht, auch das nicht perfekte übt seine Reize aus, höre immer noch gern nachts Mittelwellenradio. Oder Schellackplatten übers Röhrenradio. Und wenn Du dann sowieso noch die Originale hast, dann ist es nicht so schlimm. Habe mal auf meinem alten Philips Röhrentonbandgerät in Viertelspur / Mono eine gute Musiksendung aufgenommen, zum testen, dann fand ich aber die Musik so gut das ich mir ein paar Platten besorgt habe, irgendwie höre ich aber das Band vom Gefühl her lieber, obwohl alles dumpf in Mono aus dem eingebauten Lautsprecher kommt, mit anderer Musik ist es wieder anders herum. Übrigens gibt es 60 Jährige Studioprofis die auch nicht mehr so gut oben hören oder noch weniger, es kommt ja nicht auf die obere Grenzfrequenz an, sondern es gibt ja noch so etwas wie die Klangfarbe. Das kann der HNO nicht messen. Wenn Du einen Fehler wie 18khz Dauerfieps feststellen willst, dafür gibts ja noch Analyzer, den kann man noch zur seelischen Unterstützung hinzuziehen, auch Leute die noch 17khz hören ,schadet der beiläufig kritische Blick auf den Frequenzanteil nicht. Dann gibt es ja noch die Konditionierung ! Für Tinituspatienten gibt es ja die Möglichkeit " Ihren " Ton zu finden und genau diesen auf sich wirken zu lassen, irgendwann nehmen diese Patienten diesen Ton gar nicht mehr war. Ganz klar eine Konditionierung! Also vorsicht vor der Mitelwelle! Ich selbst habe an einer Hörspielpassage so lange geschnitten und sonst was gearbeitet bis ich überhaupt nicht mehr verstanden habe was da gesagt wurde, die Psychoakustik ist auch noch im spiel. Grüsse Laetitia.
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Liebe Laetitia,
ohne dein Anliegen des bewussten im Blickfeldbewahrens dessen, was wichtig ist, hier madig machen zu wollen (es ist auch meines; Agfas Bandpapst F. Krones wurde seinerseits nicht müde, darauf hinzuweisen), sehe ich aber doch Notwendigkeiten, auf ein paar Kleinigkeiten in deinem Statement Bezug zu nehmen, weil sonst begrifflich vielleicht das eine oder andere Gefahr läuft, in den Graben zu fahren:
So wissen wir seit Sauveurs Beschreibungen 1700/1701 (er übrigens soll taubstumm gewesen sein) und seit Fouriers Théorie analytique de la chaleur (1822), dass Partialtöne, also die Elemente der Klangfarben etwas mit der oberen Grenzfrequenz eines 'Generators' oder 'Vermittlungssystems' zu tun haben. Beschränkungen dieser Grenzfrequenz führen damit zu Klangfarbenveränderungen. Dabei allerdings sollte man sich füglich Gedanken dazu machen, was wie unter welchen Umständen warum zuverlässig übertragbar ist, was nebenbei nicht mit einer elektrischen Wandlung oder Übertragung, sondern bereits mit der Anordnung des Rezeptors (gleichviel, ob das ein Ohr oder eine Mikrofon ist) in einem Raum oder in einem reflexarmen Schallfeld, also der Primärwandlung zu tun hat.
Der Gedanke, eine Übertragung auf 10 kHz Bandbreite zu beschränken, wie es die Reichsrundfunkgesellschaft seit den späten 20er Jahren zur Richtschnur ihrer Forderungen an die Geräteindustrie erhob, ist nicht so abseitig, wie das aus der heutigen, ihrerseits zur Abartigkeit tendierenden Warte erscheinen mag.
Betrachten wir nämlich das Verhalten der meisten Musikinstrumente des Abendlandes, so zeigen uns gerade sie in besonders anschaulicher Weise, was für das menschliche Gehör an erfassbaren Signalen immer (!) wesentlich war, und von wo an das Erfassbare warum langsam auszulaufen beginnt. Dazu sei angemerkt, dass Schlaginstrumente nur eine, zugegebenermaßen sehr, sehr alte, aber auch nicht sehr variabile Instrumentengruppe bilden.
Weiterhin sind die Leistungen, die heute der analogen Platte in grober, nur mit purer Unkenntnis erklärbarer Überschätzung ihrer technisch sehr begrenzten Möglichkeiten und umso dramatischeren Engpässe nachgerühmt werden, ohne eine Frequenzgangbeschränkung ebensowenig denkbar wie die analoge Magnetbandaufzeichnung.
Dass Rundfunk und Schallplatte (hier meine ich die LP nach Blumlein und Rhein) sich im wesentlichen und über Jahrzehnte auf den Frequenzbereich zwischen 40 Hz und 15 kHz beschränkten und beschränken konnten (übrigens Voraussetzung der Multiplexstereofonie!), hat mit dem Verhalten der Musik entlang den Prinzipien der abendländischen Mehrstimmigkeit, oder -physiologisch-technisch ausgedrückt- mit den von Eberhard Zwicker zusammenfassend beschriebenen Mithörschwellen unseres Gehörs zu tun, ohne die weder Johann Sebastian Bach noch Gustav Mahler, die Beatles oder John Cage der menschlichen Kultur mehr oder minder akzeptables hinterlassen hätten.
Mit dem bedeutenden Psychoakustiker Eberhard Zwicker (und seinen Vorläufern H. L. F. von Helmholtz, Ferdinand Trendelenburg, Walter Weber oder seinen Erben in Gestalt von Jens Blauert oder Günther Theile) sind wir allerdings beim zweiten Fingerzeig, den ich zu deinem Text oben geben möchte: Psychoakustik heißt zwar so, hat mit Psychologie (darauf rekurrierst du stillschweigend) allerdings vergleichsweise wenig zu tun. Psychoakustik -in Deutschland eine recht alte der neuzeitlichen Naturwissenschaften- ist die Wissenschaft von der Auswertung der auf den Rezeptor ausgeübten akustisch physikalischen Reize (in Pegel, Spektrum und interauralem Verhalten) durch den menschlichen Intellekt. Dieser Vorgang folgt den physiologischen und mentalen Möglichkeiten des Gehörssinnes, die bis heute sehr gut und nun auch tatsächlich sehr vollständig (also soweit man gehen kann) beschrieben sind. Man kann lediglich die Genauigkeit der Aussagen steigern, überraschende Einsichten sind einstweilen nicht mehr zu erwarten. Interessant dabei ist, dass die Identität jener Gehörswahrnehmung über alle Kulturen frappiert und beispielsweise auch bezüglich des alters- und berufsbedingten Gehörsverlsutes ebenfalls über alle Kulturen, menschlichen Rassen und Sprachen de facto und seit Jahrzehnten direkt vergleichbaren Gesetzmäßigkeiten folgt.
Das zeigt sich letztlich auch darin, dass abendländische Musikprinzipien zwar weltweit zur Instrumentenbautechnik und Sammlung von musikalischen Ideen 'gewildert haben', heute aber die Welt kulturell in die Zange nehmen, weil mit ihnen entlang der Möglichkeiten des menschlichen Gehöres (und damit der Psychoakustik) für den großflächigen Durchschnitt der Menschheit trotz begrenzbaren(!) Anspruches am meisten anzufangen ist.
Psychoakustik ist also eine physikalisch/physiologische, damit letztlich mathematische Wissenschaft, bei der für psychologisch/soziologisch/etnologische Individualinterpretation wenig Raum bleibt.
Eines fällt mir noch zur "Mittelwelle" und der mit ihren Möglichkeiten erreichbaren 'Wahrnehmungsqualität' ein, ist dann aber auch 'das Letzte', was ich zum Besten gebe:
Amerikanische Nachrichtenoffiziere mit entsprechendem Hintergrund stellten in den letzten anderthalb Kriegsjahren anhand der Mittelwellensendungen des "Großdeutschen Rundfunks" und ihrer 3,5 bis 4,5 kHz betragenden Bandbreite (bei 35 dB Geräuschspannungsabstand, hüstel) regelmäßig fest, dass man bei der RRG offenbar ein sehr hochwertiges Schallspeicherverfahren besitzen musste, das "wie live klang, aber nicht live war": Es war dies der praktische Kontakt mit dem Hf-Magnetofon, dessen älteres Geschwister allerdings bereits sieben Jahre zuvor in den USA gewesen war und nach Studium der Funkschau vom Juni 1941 auch international hätte bekannt sein müssen.
Wahrnehmungsschwellen liegen tatsächlich oft da, wo man sie nicht erwartet.
Hans-Joachim
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Zitat:PhonoMax postete
Amerikanische Nachrichtenoffiziere mit entsprechendem Hintergrund stellten in den letzten anderthalb Kriegsjahren anhand der Mittelwellensendungen des "Großdeutschen Rundfunks" und ihrer 3,5 bis 4,5 kHz betragenden Bandbreite (bei 35 dB Geräuschspannungsabstand, hüstel) regelmäßig fest, dass man bei der RRG offenbar ein sehr hochwertiges Schallspeicherverfahren besitzen musste, das "wie live klang, aber nicht live war":
Es kam den Amerikanern sogar unheimlich und gespenstisch vor. Der Führer konnte offenbar an mehreren Orten gleichzeitig sein. War er soeben noch in Berlin, hält er nur wenige Minuten später eine Rede in München.
Daß das Magnetband-Aufzeichnungen gewesen sind, war damals nicht jedem klar bzw. nicht jeder wußte, daß es so etwas überhaupt gab.
Wieder ein äußerst lesenswerter Beitrag, Hans-Joachim, danke.
Viele Grüße,
Manuel
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´
Frequenzbereich hin und her - man darf nicht aus den Augen verlieren, "wo die Musik spielt" und was die Instrumente abgeben. Bei Grundtönen ist da schon nicht viel oberhalb von 15 kHz, und die Obertöne sind, wenn überhaupt, mit sehr geringem Pegel vorhanden. Zudem spiegeln die Herstellerangaben nicht immer die wirklichen Verhältnisse wieder. Wenn man nicht grade ein Konzert für 4 Hundpfeifen und Ultraschallgerät aufzeichnen möchte, braucht man keine 30 kHz. Wobei es nicht viele Mikrofone gibt, die das noch aufnehmen können...
Beispiel: Bei der Telefunken M15A wird bei 38 cm/s der Frequenzbereich von 60 Hz bis 16.000 Hz angegeben, das erscheint eher schwach. Die Abweichung beträgt dabei +/- 1 db. Das bedeutet nicht, dass die M15A 17 kHz nicht mehr packt, 20 kHz sind sicher auch kein Problem, aber für den deutschen Rundfunk (Hauptabnehmer der Telefunkens) ist alles über 15.000 Hz nicht mehr von Interesse. Legt man die zulässige Toleranz für ein beliebiges Gerät mit +/- 6 db fest, kommt man auf (Prospekt)Werte die sehr beeindruckend, aber ebenso realitätsfern sind.
Manche Hersteller waren bei den Angaben eher vorsichtig, gaben Mindestwerte an, die auch unter ungünstigsten Umständen erreicht werden, andere haben solange gemessen, bis alle Toleranzen zur "guten Seite" ausschlugen und höchst beeindruckende Zahlen in den Prospekt gedruckt.
Da bei der Halbspur- Technics das Rauschproblem zumindest bei nicht- klassischer Musik keines sein dürfte, sollten 19,05 cm/s allemal ausreichen.
Ich selber verwende für Überspielungen von käuflichen Tonträgern meist die 19,05 cm/s, nur bei Aufnahmen lasse ich möglichst mit 38,1 cm/ rennen, hauptsächlich vor dem Hintergrund der Nachbearbeitung. Das Rauschen ist hier geringer, die paar Hertz die oben noch kommen sind mir weniger wichtig. Interessant ist eher, das bei einer eventuellen analogen Kopie die Verluste weniger stark auffallen.
Frank
Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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Zitat:Frank postete
Bei Grundtönen ist da schon nicht viel oberhalb von 15 kHz, und die Obertöne sind, wenn überhaupt, mit sehr geringem Pegel vorhanden. Zudem spiegeln die Herstellerangaben nicht immer die wirklichen Verhältnisse wieder. Wenn man nicht grade ein Konzert für 4 Hundpfeifen und Ultraschallgerät aufzeichnen möchte, braucht man keine 30 kHz. Wobei es nicht viele Mikrofone gibt, die das noch aufnehmen können...
An Grundtönen ist da, lieber Frank, tatsächlich nicht mehr viel, nämlich gar nichts, da es sich mit ihnen nämlich schon sehr viel eher aufhört. So bildete c³ nicht nur über Jahrhunderte die Klaviaturgrenze vieler Tasteninstrumente, sondern markierte auch den Ort, den eine Sängerin notfalls, ein Bläser (Trompeter), ja auch ein Geiger in der Hofkapelle Jean-Baptiste Lullys so gerade noch ohne Stirnrunzeln erreichen wollten.
In der Regulärlage (der Instrumentenbauer spricht von der Äqual- oder orgelbauermäßig von 8-Fuß-Lage) drückt sich der Ton c³ bei einem Stimmton von 440 Hz für a1 um 1050 Hz herum. Hotteterre, der dem Vernehmen nach nicht ganz daneben Flöte spielte (, baute und für sein Instrument auch glänzend komponierte), kämpfte sein Lebtag darum, den französischen Opern-Stimmton seiner Zeit auf 370 Hz (!) für a1 abzusenken, womit c³ auf etwa 880 Hz gefallen wäre. Die Orgelbauer definierten bis weit ins 19. Jahrhundert hinein eine Pfeifenlänge von 1/8', die etwa 4 kHz entspräche, aus handwerklichen und akustischen Gründen gleichermaßen als "Baugrenze". So hoch endende Register jedoch werden vom Musiker schon längst nicht mehr in der klingenden Tonhöhe musikalisch genützt, sondern nurmehr als Klangfarben, also als 'diskrete' Realisationen von Partialtönen eingesetzt. Erreicht eine Pfeifenreihe jene "Baugrenze", repetiert sie traditionell, springt also eine Oktave abwärts, in baulich und klanglich unkritischeres Terrain.
Unter diesen Umständen kann man Geräuschspektren bis zum siebten, achten, ja zehnten Partialton recht differenziert erfassen, das heißt, die Empfindsamkeit für Klangfarben und Mischungsfähigkeitserwartungen bei Ensembleklängen sehr weit treiben. Signale bis 10 kHz sind noch nicht so kurzwellig, dass man sich bezüglich ihrer Übertragbarkeit nur noch auf den reinen Zufall verlassen darf. Darüber hinaus wird es aber sehr schnell sehr viel enger.
Mikrofone, die oberhalb von 20 kHz lebendige Praxis entfalten, gibt es natürlich, jedoch kämpfen sie mit einer Fülle eigener Probleme, die zusätzlich zu den oben angesprochenen akustischen Schwierigkeiten des Hochtonschallfeldes angegangen werden wollen. An sich ist das aber ein aussichtsloser Kampf um nichts und wieder nichts, weil musikalisch ebendort auch klangfarblich nichts mehr geschieht, was der Großteil der Hörer noch hörte.
Fast profan polternd wird man auf diesen Umstand aufmerksam gemacht, wenn man so manche Aufnahme analysiert, die "selbstverständlich" mit Bandbreitenerweiterung bis 50 kHz, so genannten Spitzenwandlern mit höchster Auflösung produziert wurde ("darunter fangen wir gar nicht erst an!"). Dass in solcherart Opera dann nicht weniger als drei (!) verschiedene Monitore im Aufnahmespektrum ihre Trittsiegel um 15 kHz herum hinterließen, wurde aber ohne Bedenken hingenommen. Mir ist unter diesen Voraussetzungen die 'zitierte' Aussage aus dem Booklet nur eines: Peinlich. Aber jedes Kamel benötigt eben sein eigenes Nadelöhr.
Ohne gezielte Fragen nach einem Warum, Wieso, Wofür mit tragfähigen Antworten sind schnell (und heute durchwegs unverstandene) Forderungen aufgestellt, deren Erfüllung man leider zu oft gar nicht kontrollieren kann, weil dazu neben der betriebsnotwendigen Einsicht (Weichware) noch immer (und natürlich bis auf weiteres!) die entsprechenden Wandler -die Lautsprecher nämlich- als Hartware fehlen. Mit Kopfhörern lässt sich zwar oft mehr machen, was dann aber die aufwendig auf die Lautsprecherwiedergabe hingebastelten 'stereofonen Erscheinungsbilder' der Aufnahmen ruiniert. Dass überdies unser Gehörssinn seinerseits schnell und lehrreich 'dicht macht' (der Klirrfaktor des menschlichen Ohres überschreitet beispielsweise im Nu ein Prozent und reicht bis gegen 10 Prozent hinauf), sollte man sich auch immer vor Augen(?, Ohren!) halten, um sich mit dem eigenen, monstranzengleich vorangetragenen Anforderungsspektrum nicht vor sich selbst lächerlich zu machen.
Dieters Frage vom Anfang ist eine der wesentlichen in der professionellen Musikproduktion und -reproduktion, zumal die Engpässe nicht nur hier zu gewärtigen sind.
Hans-Joachim
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Hallo Hans-Joachim, ich stimme Dir natürlich vollkommen in Deinen Breiträgen zu. So weit wollte ich gar nicht ausholen, vielmehr sensibillisieren das es noch andere Faktoren jenseits von Frequenzgängen und Klirrfaktoren gibt. Ausserdem sind dies natürlich Gegebenheiten die sich nicht wegdiskutieren lassen. Ich zb. reagiere ganz intuitiv auf Klang und Güte, trotzdem finde ich Deine ergänzungen auch ganz ganz wichtig, also bitte, bitte weiter so, ja? Zur Kofhörerdiskussion kann ich nur sagen, bei Aufnahmen vor dem Mikrophon ja, zum Abhören nein, klingt ganz furchtbar hinterher. Der DT990 löst ganz toll auf, hat aber verglichen mit einem neutralem Monitor viel zu viel Höhen. Wie die da hingekommen sind........ Grüsse Laetitia.
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