Spulenstärke
#1
Hallo liebe Tonbandfreunde,
gestern ist mir ein noch nie bemerktes Phänomen aufgefallen.
Ich hau seit X Jahren eine BASF 18cm auf meine AKAI und stelle fest: Die ist um 0,5 mm stärker als die NAB BASF. Erst dacht ich ich gucke schief, doch das nebeneinander legen gab den Aufschluss. Wie ist das denn möglich und warum? Wenn die 26,5er breiter wäre gäbe es eine logische Erklärung, aber so :? Angemerkt ich habe nur ALU's
Da gibt es doch bestimmt jemanden, der das weiss ;-)

LG Andre
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#2
Warum wäre es logisch, wenn die NAB breiter wäre?

Wie es möglich ist? Die wurden unterschiedlich gebaut! Nein, Scherz beiseite. Soweit ich weiß, sind die Maße der NAB-Spulen genormt, die der 18er-Dreizacks hingegen nicht. Die Unterscheiden sich sogar mitunter in der Konstruktion. Die maxell 18er Metall haben sehr engstehende Flansche, auf jeder Seite ist zudem noch eine Metallscheibe angeschraubt, damit sie überhaupt von der Spulenverriegelung erfasst werden. Für Variocordverriegelung sind die Spulen immer noch zu schmal! Die Uher 18er mit den vier schmalen Löchern ist hingegen so "dick", dass sich die maxell-Spule zwischen die Flansche schieben lässt.

Jemand mutmaßte neulich, dass die deutschen 18er-Spulen auch für Filmprojektoren (Doppel-acht?) geeignet gewesen sein sollen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#3
Hallo Niels,
*Grinsel* und *HÄRRLISCH*
Die Diaprojektor Geschichte klingt einleuchtend. Ne NAB auf 8mm Film gibt es das überhaupt? ;-) Ich hab sogar olle Filme rausgekramt um zu messen, die 18er Kunststoff sind alle gleich stark zur ALU BASF.
Die MAXELL's sind sogar noch 0,2 mm dicker. Komisch.
Nee ist nur mal interessant.

LG Andre
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#4
Zitat:niels postete
...Jemand mutmaßte neulich, dass die deutschen 18er-Spulen auch für Filmprojektoren (Doppel-acht?) geeignet gewesen sein sollen.

niels
Warum nennt man in anglophonen Sprachraum die Spulen mit IEC- Dreizackaufnahmen wohl "Cine reel"? Genau, weil man damals, als die ersten Heimgeräte aufkamen, S8- Doppelflanschspulen für die Bänder genommen hat.

Bei den Studiogeräten wurden -wie bei den ersten Prototypen in den Entwicklungslabors- ja Wickel auf AEG- Kern verwendet.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#5
Helau und Alaaf in die Runde

Ich habe in meiner frühen Jugend ein paar Doppel8 Filme "durchgezogen". Der Projektor hatte für seine Spulenaufnahme einen einfachen glatten runden Stift mit einem Klapphebel am Ende. An dem Hebel befand sich eine Nase, die beim Umklappen in einem der Dreizackschlitze einrastete um die Spule zu arretieren. Vorzugsweise verwendete ich damals einfache Tonbandspulen. Erst später kamen selbstfangende (Super8)-Spulen auf, deren Achsendurchmesser aber stärker (ca, 15mm???) war. Für meinen alten Projektor gab es aber bei jeder Spule einen kleinen Adapter dabei. Heute könnte ich mir vorstellen, dass die schönen Uher-Spulen sich sehr schick auf dem Projektor gemacht hätten. Ich gehe heute auch davon aus, dass die breiteren Spulen eben diesen Doppelnutzen entsprachen. Wundern tut mich dabei nur (Mein Projektor und Kamera waren Japaner) , dass Maxell und co. Spulen exakt für 6,3mm gebaut hatten und nicht für 8mm. Wo doch sicher auch die Japaner begeisterte Hobbyfilmer waren.

Immerhin: 8mm-Hobbyfilmer können so ihre Filme auf jeder beliebigen Bandmaschine zurückspulen ;-) Reverse-guggen gibt es ja da nicht Big Grin

VG
Michael
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#6
Richtig, SUPER-8 Filmspuelen haben einen größeren Lochdurchmesser und passen NICHT auf Bandmaschinen!

NORMAL-8 (vor der Entwicklung DOPPEL-8) Spulen passen hingegen auf die Bandmaschine.

Gruß
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#7
Ganz auf die Schnelle (bin eigentlich beim Packen für eine Reise bis 16.2.): Spulen für Magnetbandgeräte sind genormt in DIN 45 514. Abgesehen vom Durchmesser sind genormt: Gesamtdicke 13,5 mm (muss nur auf der Auflagefläche eingehalten werden), lichte Weite zwischen den Flanschen 8,5 mm. Alles andere ist dem Belieben des Konstrukteurs überlassen, so dass man sich über Abweichungen von 0,5 mm nicht wundern muss.

Was die Abstammung von den Filmspulen angeht: Winckel, Technik der Magnetspeicher, S. 552 (Beitrag H. Schießer, u.a. Normungsspezialist): [Die Spulen] "entsprechen in ihren Hauptabmessungen und der Befestigung den international genormten Spulen für 8 mm Schmal(!)film und besitzen eine Dreizackaufnahme."

Wenn's wieder einmal um solche Sachen geht: in der Regel kann ich in den entsprechenden Normblättern nachschlagen (wenn auch nicht immer in den aller-aktuellsten Ausgaben).

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#8
Ich glaub, das Buch habe ich.

Das ist doch so ein schwarzer Wälzer im harten Einband. Sehr interessantes Buch. Ich habe es von einem Kumpel geschenkt bekommen und der hat es aus der Müülltonne vom SWR in Stuttgart gefischt.

Liebe Grüße
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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