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Ich habe ein Kassettendeck der teureren Klasse mit Doppelkapstan und Pitchcontrol-Regler, Baujahr um 1980 herum. Seit kurzem läuft das Gerät nach dem Einschalten zu langsam. Je nachdem wie lange das Gerät an war, benötigt es einen entsprechenden Zeitraum, um plötzlich abrupt in die richtige Geschwindigkeit zu wechseln. Diese Wartezeit kann eine halbe Minute betragen. War das Gerät dann eine Stunde in Betrieb und wird es aus- und gleich wieder eingeschaltet, wiederholt sich das Spiel: das Gerät fährt zu langsam. Es erholt sich nun jedoch schon nach wenigen Sekunden.
Will man die Sollgeschwindigkeit sofort erreichen, muß man nur kurz den Pitchregler etwas verstellen und zurückdrehen. Der Regler wurde von mir mit Pressluft ausgeblasen und danach mit Kontaktspray mißhandelt, der sollte es nicht sein...
Wo kann ich den Fehler suchen, sofern es nichts ist, daß man löten muß???
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Bei meinem DDR-Kassettendeck "SK3000" trat der gleiche Fehler auf. Nach dem Einschalten lief es erstmal zu langsam. Dieses Gerät hat keinen Doppelcapstan, dafür aber zwei Motoren, einen zum Wickeln und einen für den Capstan. Bei meinem Gerät lag es direkt am Motor, dessen Lager dahin waren. Ein Tropfen Öl brachte vorübergehend Abhilfe, der Motor wurde aber dann gewechselt. Probeweise habe ich den alten Motor mal mit einer Batterie betrieben. Ohne seine "Zuglast" durch den Riemen gab er während des Laufes zirpende Geräusche von sich, die unregelmäßig auftraten und man merkte auch, das der Motor nicht mehr ganz rund lief, wenn man ihn in der Hand hielt.
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Diesesmal ist es ein Problem, welches schon bei der Teac X-1000-R in ähnlicher Form auftrat: der Riemen ist zu schlapp. Die Achse des Antriebmotors verjüngt sich vorne und hinten. Beim Start springt der Riemen nach hinten oder vorne. Wenn er Lust hat, kehrt er in die Mitte zurück und die Sollgeschwindigkeit ist so halbwegs eingehalten, wenn nicht, dann geht's etwas laaaaangsaaaamer.
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Es hat schon so seine Gründe, warum ich von allen Doppelcapstan Geraeten nichts halte. Ich will zwar hier nun keine diesbezügliche Diskussion starten, aber ausser den vielen Problemen, die bei diesen Konstruktionen staendig auftreten, leuchtet mir nicht ein, ein Band, mit 2 unterschiedlichen Geschwindigkeiten zu bewegen. Auch wenn da mit Supermegagleichlauf geworben wird. Das Band muss, wenn das System so laeuft wie es soll, einfach gedehnt werden. Oder es rutscht bei einer der beiden Andruckrollen einfach durch.
So müsste man dann nach einigen durchlaeufen Baender haben, die mehr Spielzeit bieten.
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Hi Semih,
das Revox-4-Motorenlaufwerk hat in dieser Hinsicht aber keinen Kummer bereitet.
Gruß
Bernd
Gruß
Dreizack
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Hallo,
der Doppelcapstan hat den Sinn, jederzeit definierte Bedingungen an den Tonköpfen zu schaffen, wie z.B. jederzeit konstanten Bandzug. Nimm eine MC und schüttel sie hin und her und übertrag das Ergebnis auf ein Spulentonbandgerät ... Und wenn der Doppelcapstan sauber und ordentlich konstruiert ist, ist er nicht anfälliger als ein normaler Capstan.
Gruß
Michael
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Zitat:MichaelB postete
Hallo,
der Doppelcapstan hat den Sinn, jederzeit definierte Bedingungen an den Tonköpfen zu schaffen, wie z.B. jederzeit konstanten Bandzug. Nimm eine MC und schüttel sie hin und her und übertrag das Ergebnis auf ein Spulentonbandgerät ... Und wenn der Doppelcapstan sauber und ordentlich konstruiert ist, ist er nicht anfälliger als ein normaler Capstan.
Gruß
Michael
Der Doppelcapstan wurde für Kassettenrekorder entwickelt, um den Andruckfilz in den Kassetten überflüssig zu machen. Diese Filze sind verschleißanfällig und beeinflussen den Frequenzgang negativ. Nakamichi-Geräte haben den Filz beim Abspielen deshalb vom Kopf weggedrückt. Bei den Doppelcapstangeräten, die das nicht machen, ist diese Antriebsart überflüssig.
Gruß,
Michael/SH
Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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Zitat:mash posteteDer Doppelcapstan wurde für Kassettenrekorder entwickelt, um den Andruckfilz in den Kassetten überflüssig zu machen. Diese Filze sind verschleißanfällig und beeinflussen den Frequenzgang negativ. Nakamichi-Geräte haben den Filz beim Abspielen deshalb vom Kopf weggedrückt. Bei den Doppelcapstangeräten, die das nicht machen, ist diese Antriebsart überflüssig.
Das denke ich nicht. Studer/Revox hebt den Andruckfilz auch nicht ab (was technisch auch extrem aufwendig ist, weil die Metalllasche regelmäßig schmäler als das Band ist und die Vorrichtung dann um das Band herumgreifen müsste) und in den Präzisionsmeßcassetten der BASF ist ebenfalls ein Andruckfilz eingebaut.Ich weiß jetzt nicht, woher diese Aussage kommt, könnte mir aber ein gewisses Marketinginteresse einer bestimmten Firma dahinter denken.
Gruß
Michael
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Zitat:MichaelB postete
Zitat:mash postete
...
Bei den Doppelcapstangeräten, die das nicht machen, ist diese Antriebsart überflüssig.
...
Ich weiß jetzt nicht, woher diese Aussage kommt, könnte mir aber ein gewisses Marketinginteresse einer bestimmten Firma dahinter denken.
Gruß
Michael
Mag sein, aber was soll der linke Capstan, wenn die Bandandruckkraft vom Filz verursacht wird?
Es gab allerdings mal transportable Geräte mit zwei gegenläufig rotierenden Schwungscheiben. Die waren recht unempfindlich gegen Taumelbewegungen. Ob die auch zwei Capstanachsen hatten, weiß ich nicht, wäre konstruktiv dann auch recht aufwändig.
Beim Uher CR 210 wurde pro Laufrichtung immer nur eine z.Zt. Benutzt.
Gruß,
Michael/SH
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Ein paar Dnge sollten wir nicht aus dem Blickfeld verlieren:
Zum einen ist der Doppelcapstan älter als mit dieser Technik ausgestattete Cassettenrecorder und hatte unrsprünglich ggflls. vom MC-Laufwerk abweichende Aufgaben zu erfüllen, die uns hier aber nicht interessieren.
Zum anderen soll der Doppelcapstanantrieb beim Cassettenrecorder nicht primär den Bandandruck am Tonkopf verbessern (oder so etwas), sondern die unerfreulichen Einflüsse des Cassettengehäuses/der Cassettenmechanik von den Tonköpfen fernhalten. Über die Stetigkeit des Bandlaufes hatte sich der 'Erfinder' der Compact-Cassette Jan Schoenmakers vom Philips-Werk in Hasselt, Belgien nämlich seinerzeit (1961/62) eher wenige Gedanken gemacht, weil ihm bezüglich des Cassettenrecorders noch jegliche Perspektive auf ein HiFi-Gerät hin abseitig erscheinen musste. Als die HiFi-Möglichkeiten allerdings da waren, erwies sich die 'durchschnittlich' erzielbare Laufqualität des marktgängigen (aber dem Zugirff des Laufwerksherstellers entzogenen!) Cassettenangebots als eines der engen Nadelöhre.
So wurden seit den frühen 1970er Jahren bei Philips in Hasselt und noch bis in die 1990er Jahre hinein bei BASF (Dr. Ulrich Harten) vielfältige Versuche zum und Untersuchungen am Bandlaufverhalten bestimmter Cassetten durchgeführt, die mir teilweise vorliegen, teilweise aber auch in Büchern und Aufsätzen publiziert sind. Die Zusammenhänge, die man dabei aufdeckte, lassen einen neuerlich über den kometenhaften Aufstieg und den darauf folgenden, er-folg-reichen Einschlag des Cassettenverfahrens in der HiFi-Szene staunen. Man hatte eigentlich nur Probleme; und trotzdem ging's.
Hans-Joachim
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Der Doppelcapstan-Antrieb war keineswegs das Privileg der Kassettentechnik, es gab schon in den frühen 60ern professionelle Studiomaschinen mit dieser Antriebsart.
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