Ersatzteilpreise -Spiel ohne Grenzen?
#1
Hallo,

so richtig schön wird es immer, wenn man mal ein Original-Ersatzteil benötigt, von der Andruckrolle über den Treibriemen bis zum Tonkopf. Das heißt, sofern es noch Originalteile gibt. Für Tandberg zum Beispiel gibt es welche und ich frage mich, ob diese Leute eigentlich überhaupt keine moralischen Grenzen kennen. Da habe ich heute einen simplen kleinen Kippschalter, 2 x um mit Mittelstellung, bekommen. Es handelt sich um den Play-Modus-Schalter (left/right/stereo). Normalerweise kosten solche Schalter, in heute noch gebräuchlicher Bauform, um die 1 bis 3 Euro. Umso erstaunter war ich, als mich der Postzusteller zur (Nachnahme-) Kasse bat: sage und schreibe 20 Euro sollte ich für dieses Prachtstück von Schalter löhnen! Man sollte sich ausnahmsweise vor Augen halten, dass das 40 DM wären, wenn es diese denn noch gäbe! 40 DM für einen Schalter, der in dieser Bauform im Elektronikhandel nicht erhältlich ist und bei dem daher nach dem Grundsatz verfahren wird: "Ich habe das Teil und du willst es haben. Also zahl was ich will, oder du kriegst es nicht!" Grenzt sowas nicht bereits an den Tatbestand des Nepps? Kann man da wirklich noch sagen "Schön, dass es noch Ersatzteile für meinen Hobel gibt, da zahle ich gern etwas mehr dafür!"? Ein Riemensatz für Uher report, original, für 25 Euro? Drei lächerliche dünne Gummibänder! Ist da nicht irgendwo eine Grenze überschritten? Und: sind wir noch normal, diese Preise zu bezahlen? Ein Aufnahmekopf für die Tandberg TD 20 für satte 200 Euro? Und das bei einem Sammlerwert der Maschine von etwa 300,-! Auch wenn ich damit nichts an den unverschämten Preisen ändere, musste ich mir darüber mal Luft machen. Puh!

Was meint ihr dazu?

Gruß Holger
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#2
Hallo Holger!

Auch wenn ich mich über solche Preise auch ärgere, kann ich sie dann bei genauerer Überlegung doch meist nachvollziehen. Bedenke, daß TB-Ersatzteile oft Jahre oder gar Jahrzehnte im Lager liegen, bis sie verkauft werden. Das verursacht nun mal in vielerlei Hinsicht Kosten. Im unglücklichsten Fall werden Teile sogar nie verkauft, aber verursachen trotzdem über einen langen Zeitraum Kosten, die irgendwie aufgefangen werden müssen.

Dafür, daß die Firmen heute 25 € für einen Schalter verlangen, kann ich ihnen folglich keinen Vorwurf machen. Da ärgere ich mich mehr darüber, daß sie nicht gleich genormte Teile verbaut haben, bei denen die Ersatzteilversorgung über allgemein zugängliche Quellen sichergestellt ist (wobei natürlich auch das aus geschäftlicher Sicht nachvollziehbar ist).

Gruß,
Timo
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#3
Hallo Holger,

leider ist es heute so, dass es eben nicht mehr als notwendige Service Leistung angesehen wird, Ersatzteile noch über Jahre zu lagern und bereitzustellen.

Es ist inzwischen üblich geworden, dass jeder Unternemensteil Gewinne einbringen muß.

Der Service ist somit heute ausgelagert und muß selbständig Gewinne einfahren. Somit werden die Ersatzteile jedes Jahr für das sie noch angeboten werden teurer.

Die Verwendung handelsüblicher genormter Bauteile hätte die Unternehmen auch von vielen Problemen der Ersatzteilvorhaltung befreien können. Allerdings können die Konsumenten ihre Geräte auf diese Weise viel länger nutzen, da der Hersteller selbst ja keinen Einfluß mehr auf die Länge der Ersatzteilversorgung hätte.

Da in vielen Fällen jedoch auch einfach Teile speziell für den Hersteller beschriftet werden, dürfte es oft gar nicht so problematisch sein, Ersatzteile aufzutreiben. Das einzige Problem ist, dass wir einfach nicht wissen, welches Teil verwendet wurde. Da zahlen wir dann viel Geld für ein Orginal Bauteil, obwohl das Standard IC im Versandhandel für wenige Cent zu bekommen ist. Leider fehlt hier das Wissen darüber, da sich auch die Service Manuals über normale Bauteilebezeichnung ausschweigen.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#4
Alte Ersatzteile sind wirklich ein Problem!

20 Euro mit Bearbeitung und Nachnahme für einen Originalschalter finde ich schon recht korrekt, sogar günstig!
Überlege mal, was eine Arbeitsstunde kostet. Eine Arbeitsstunde kostet den Arbeitgeber etwa 20 Euro, durchschnittliche Arbeitskraft, z.B. mit Lehre Verkäufer Einzelhandel.
Die Arbeitskraft nimmt die Bestellung entgegen, geht ins Lager und sucht in alten verstaubten Kartons nach dem lange nicht mehr bestellten Ersatzteil, schreibt eine Rechnung und packt es ein. Das kostet einiges an Arbeitszeit, stupide Verwaltung.
Ziehe jetzt mal die ganzen Kosten für die Bestellung eines Originalersatzteils ab, dann ist das Originalersatzteil nicht mehr wesentlich teurer als ein halbwegs ähnlich aussehender Schalter.
Nur der paßt dann, man muß nicht stundenlang irgendwas als Substitut zurechtbasteln, was ja sogesehen auch wieder Geld kostet.

Ich war eigentlich recht froh, einen Satz Originalriemen für Uher Report Monitor zu bekommen, der etwa 35 Euro gekostet hat. Aber wirklich Originalersatzteile mit den original orangenen Schildchen mit den Ersatzteilnummern Aufdruck Uher.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#5
@Holger,


Deine Atemnot beim Empfang der Sendung kann ich verstehen - die
Argumente der nachfolgenden Beiträge aber auch...

Bedenke: man muss nicht total beknackt sein, um "Oldtimer" zu unter-
halten (TBs sind auch Oldtimer), aber es erleichtert die Sache ungemein.

Ich stelle mir für meine Lieblingsmühlen mittlerweile Schlachtgeräte
in die Ecke...man weis ja nie...

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#6
Möchte mich der Meinung von dl2jas anschließen. Die Bevorratung (Lagerhaltung) der E-Teile verursacht ebenfalls Kosten (Gebäudeunterhaltung, Mieten, Energie, Versicherungen, Ausstattung, Lagerist, Inventur), die in die Preise einkalkuliert werden müssen.

Insoweit halte auch ich den Preis für den Originalschalter für noch akzeptabel. Andererseits freue ich mich, wenn noch Original-Ersatzteile verfügbar sind.
Gruß
Dreizack
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#7
=> hannoholgi
Wer VOR der Bestellung nach dem Preis fragt (incl. Versandkosten) der braucht beim Bezahlen nicht zu schlucken, denn es steht ihm ja frei statt der O-Teile ein paar lächerliche Gummibänder sowie einen 3-Euro-Schalter aus dem Electronic-Discountmarkt von "um die Ecke" zu verbauen. Die notwendigen Fachkenntnisse zur Bestimmung der Substitute sind dabei vorausgesetzt. Ich würde dann auch nicht mehr zum Friseur gehen. Mehr als 10 Euro für das bisschen Schnipp-Schnapp, dabei kann man ja gar nix dafür daß die Haare wachsen und deren Sammlerwert tendiert in der Regel gegen Null!
Michael(F)
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#8
Zitat:Ich würde dann auch nicht mehr zum Friseur gehen
[Bild: mf.jpg]

Das ist aus Sicherheitsgründen nicht zu empfehlen: dürfte ausgesprochen schmerzhaft enden, wenn so eine Spule beim schnellen Umspulen einmal zupackt... Wink

Bei eBay gibt es viele seltene und begehrte und somit teure Geräte, die eigentlich überteuert sind. Dort sieht man den Preis, beim Ersatzteildienst muss man ihn halt erfragen...
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#9
Zu dem Thema folgende Story:

Mir ist -aus eigener Doofheit- an meiner Revox B 77 HS der Kippschalter für Aufnahme rechter Kanal abgebrochen. Eine Anfrage bei Revox ergab einen E-Teil-Preis von rund 20 Euro plus rund 7 Euro Versand. Auch hier handelt es sich um einen simplen Kippschalter, aber halt Revox-like.

Ich habe lange hin- und herüberlegt, mich dann dazu entschlossen, den Kauf erst mal aufzuschieben, denn die Funktion des Schalters ist nach wie vor gegeben.

Aber ich denke, wenn´s mir wirklich darauf ankäme, würde ich den Schalter kaufen. Und letzten Endes bin ich froh, dass ich ihn heute (noch) neu kaufen kann.

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#10
Hallo Freunde !

Bestimmte Defekte löse ich ohne Originalersatzteile. Ein Riemenset mit 150 Riemen unterschiedlicher Längen hat mit schon oft geholfen. Ein kaputter Netzschalter wird tot gelegt (Optik bleibt erhalten) und das Gerät mit einem Zwischenstecker mit Ausschalter für die Steckdose ersetzt. Kostet dann nur 1 € und geht genauso. Meine B77 hat 3 abgebrochene Kippschalter. Was solls, geht auch so. Auch Schlachtgeräte im Keller geben schon manchen Schalter etc. her. Man muss halt ein wenig imrovisieren, wenn man viele Geräte hat und nicht den finanziellen Ruin erleiden will.
Aber auch nagelneue Geräte sind halt alt: ich hatte ein neues Grundig TK1400 gekauft. Allerdings sprang vom Spurwahlschalter gleich eine Feder raus und die nötige Plastikarrietierung gleich mit. Das Material war halt eben alt, wenn auch ungebraucht. Und DAS dürfen wir vor allem nicht vergessen: es sind alte Geräte ! Wer weiß, ob der Ausschalter an unserem 1000 € LCD Fernseher überhaupt 20 Jahre lang hält...

Gruß,

Ralf.
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#11
Zitat:kreiserdiver postete
Wer weiß, ob der Ausschalter an unserem 1000 € LCD Fernseher überhaupt 20 Jahre lang hält...
Ich denke auch, die Langlebigkeit mancher Tonbandmaschinen wird von heutigen Produkten mit Sicherheit nicht mehr erreicht.
Gerade bei älteren Tonbandmaschinen aus den 70ern sehe ich wirklich gute Aussichten, dass diese auch noch in 100 Jahren laufen bzw. repariert werden können, da sie noch sehr übersichtlich und mit diskreten Bauteilen aufgebaut sind. Da braucht man im Regelfall gar keine spezifischen Ersatzteile, es sei denn jemand hat mutwillig oder versehendlich etwas beschädigt oder verbastelt.
Bei neueren Geräten, die schon verstärkt auf ICs setzten wird es vermutlich eng mit Ersatzteilen. Einen Transistor wird man als Vergleichstyp wohl auch in weiter Zukunft noch bekommen. Ob das für die meist kundenspezifischen Spezial ICs zutrifft mag ich mal zu bezweifeln.
Wie dem auch sei, man wird auf die Dauer sowieso nicht drum herum kommen, auch mal Geräte zu schlachten, um an Ersatzteile zu kommen, so weh es auch manchmal tut. Immerhin tun das viele Anbieter jetzt schon und bieten massenweise Ersatzteile aus Schlachtgeräten an. Es bleibt natürlich jedem selbst überlassen diese Ersatzteile sich über die Jahre einzeln je nach Bedarf von diesen Anbietern für gutes Geld zu kaufen oder sich gleich ein günstiges Schlachtgerät zuzulegen, um dann für die nächsten Jahre versorgt zu sein.
Jeder halbwegs technisch versierte wird vermutlich letzteres vorziehen, ich im Übrigen auch. Für einen vollkommen unbedarften dürfte die Ersatzteilfrage eher zweitrangig sein. Für ihn ist in erster Linie ein guter Reparaturservice wichtig. Ein solcher wird auch mit einer schwierigen Ersatzteillage fertig. Klar, dass die Kosten für einen professionellen Service weitaus höher liegen, als der finanzielle Aufwand für eine Eigenreparatur mit Hilfe von Schlachtgeräten. Aber er hat halt keine große Auswahl und muss die Preise bezahlen. Schließlich gehören Tonbandmaschinen wegen der Kombination aus Mechanik und Elektronik schon zu den aufwendigeren Geräten. Ein Tonbandreparatur bzw. die benötigten Ersatzteile haben auch früher schon viel Geld gekostet. Nur war man damals vielleicht eher bereit das zu zahlen, da die Geräte vergleichsweise teuer waren. Da man heute viele Geräte gebraucht teilweise für einen Bruchteil des damaligen Neupreises bekommen kann (es gibt Ausnahmen), sitzt das Geld vielleicht nicht so locker. Klar erscheint dann ein simpler Schalter für EUR 25,-- teuer, wenn man das ganze Gerät schon für unter EUR 100,-- bekommen kann.
Wenn man es mit dem damaligen Neupreis (Tandberg 10XD) von DM 2998,-- vor über 30 Jahren vergleicht erscheinen die EUR 25,-- gar nicht mehr so übertrieben, vorausgesetzt der Schalter ist wirklich neu und nicht aus einem Schlachtgerät. 1975 hätte sich vermutlich keiner über einen Schalterpreis von DM 10,-- bis 15,-- aufgeregt, was aufgrund der Teuerung in Laufe der letzen 30 Jahren durchaus hinkommt.
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#12
Irgendwie kann ich Holger auch sehr gut verstehen.
Gerage die wenigen Anbieter für Ersatzteile und auch Zubehör sowie Verbrauchsmaterialien haben immer nette Massenware im Angebot, welche in Ihrer Preisgestalltung für meine Begriffe schon Nachvollziehbares verlassen.

Zum Beispiel Audio-Umschaltboxen werden gerne hier als unschlagbar preiswert dargestellt, obwohl etwas nahezu Identisches anders wo fast zu einem drittel des geforderten Preises erhältlich ist. Derlei Angebote hinterlassen bei mir doch schon einen bitteren Beigeschmack.

Als reales Bespiel möchte ich folgende Angebote zur Schaustellen:


[URL="http://www.reichelt.de/?SID=26eE7@pKwQARoAAAToKKQ84093cb4760f9a58c2771cf007fdd63b;ACTION=3;LA=2;GROUP=ID4;GROUPID=3614;ARTICLE=48457;START=0;SORT=artnr;OFFSET=16']hier[/URL]

und

[URL="http://www.bluthard.de/preise/zubehoer/b-tech/b-tech.htm']hier[/URL]


Siehe Produkt "B24"
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  
ESC
ESC Diva
reVox B251 Revision und Modifikationsliste!
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#13
Die Preise bei Ersatzteilen sind wirklich horrend, von meinem Lehrlingsgehalt habe ich mir vor ca. 6 Jahren einen kompletten Satz Tonköpfe für meine A77 geleistet, allerdings über drei Monate verteilt. Jeden Monat ein Kopf. Das war schon heftig und würde mir auch heute noch weh tun.
Allerdings muss man auch sehen was E-Teile für neuere Geräte kosten, wenn man sie denn kriegt. Ich arbeite in der Elektronikbranche und sehe jeden Tag was Originalersatzteile für neue Geräte kosten. Da wird dann vom Kunden so manches Gerät in die Tonne gekloppt, weil ein simples Teil eben schon einen großteil einer Neuanschaffung kostet.
Ich kann mich da an einen Fall erinnern: Ein Sony CD Player, ca. 2 Jahre alt, hatte defekte Cinchbuchsen. Sony hat für dieses Teil sage und schreibe 49 Euro verlangt!
Ein Zeilentrafo liegt bei ca. 40-80EUR. Billige Röhrenfernseher werden für 80-150EUR verramscht. Also greifen die meisten zum Billig-TV anstatt das eigentlich gute Markengerät zu reparieren - man weis ja nicht was als nächstes kommt.
Ein Satz Kohlen für Elektrowerkzeuge liegt bei 15-30EUR. Ein neues (wenn auch schrottiges) Gerät beim nächsten Baumarkt kostet das gleiche.

Und in den meisten Servicewerkstätten werden Geräte bei denen der Fehler nicht nach 10 Minuten zu finden ist, oder man einen Fehler durch ein wenig Bastelei beheben könnte als unrentabel abgestempelt und verschrottet. Was bei den Kosten die ein solcher Betrieb verursacht auch nachvollziehbar ist. Man muss ja Geld verdienen und dem Kunden gegenüber nachher auch den Reparaturpreis rechtfertigen.

Insofern kann ich die Preise für Jahrzehnte gelagerte E-Teile gut nachvollziehen und bin eigentlich auch eher froh, dass ich für eine 32 Jahre alte A77 noch immer fast alle Teile neu kriegen kann. Heutzutage ist oft schon nach fünf Jahren kein Teil mehr verfügbar und mangels passender Substitute eine Reparatur unmöglich.

Auch über die Ausschlachter die bei ebay unterwegs sind kann ich mich nicht wirklich ärgern. Sie bieten doch oft eine günstige Gelegenheit an ein ansonsten nicht oder nur teuer erhältliches Teil zu kommen. Auch ich habe so schon irreperable Geräte losgeschlagen - in Einzelteilen.

David
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#14
Hallo,

Tatsache ist doch auch: Je geringer die Nachfrage nach Ersatzteilen ist, desto teurer werden sie. Denn schließlich werden TONBAND-Liebhaber immer weniger.

Das ging schon damals bei den Tonbändern so... u. heute sind neue Bänder kaum noch zu bezahlen, bzw., zu bekommen.

Irgendwann waren die wenigen Firmen die neue, originale Ersatzteile produzierten an einem Punkt angelangt, wo deutlich abzusehen war, daß die TONBAND-Ära rapide dem Ende entgegen geht... nur logisch, daß sie dann die Preise anhoben, weil die Nachrage nachlies u. die von Euch genannten Lagerkosten usw., stiegen u. stiegen.

Ich hoffe für Euch, daß es noch ein, zwei Jahre neue, originale Teile geben wird, denn das Ausschlachten von Altgeräten um Ersatzteile zu bekommen u. einzubauen, bleibt ja (wegen der nötigen Kenntnis) nur eine Handvoll von Euch vorbehalten. - - - Und das widerum animiert auch nicht gerade Interessenten, sich mit dem TONBAND-Hobby näher zu beschäftigen.

Gruß, Euer Gunther
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#15
=> Gyrator

Du vergleichst einen Discounter mit einem Fachhändler, und diesen Vergleich kann kein Fachhändler gewinnen, wenn es um den Preis geht.

Letztendlich ist vielen nicht klar, daß der Preis nicht durch die eigene finanzielle Situation und das eigene Wertempfinden bestimmt wird sondern durch den Aufwand des Anbieters.

Ein Fachhändler wird zu einem Preis EINkaufen, der OBERhalb des Discount-VERkaufspreises liegt. Ein Fachhändler bietet durch seine Angebot eine Dientsleistung, die man nicht zu gering achten sollte: Er stellt bereit, was mancher Laie bei Reichelt und Co. gar nicht finden würde. Unter Umständen muss er auch beraten, und nicht jede Beratung führt zum Verkauf.

Bildet man die Differenz zwischen Discount- und Fachhandelspreis, berücksichtigt man die höheren EK-Preise für den Fachhandel aufgrund geringerer Stückzahlen oder wegen der Zwischenhändler und setzt den "Gewinn" in Relation zu den allseits akzeptierten Stundensätzen eines Fachmannes, sei es ein Friseur, ein Waschmaschinenmonteur oder ein Automechaniker, dann erkennt man sehr schnell, daß für den Verkauf eines solchen Artikels nicht allzuviel Zeit verbraucht werden dürfte und daß diese Art von Handel gewiss nicht zu übertriebenem Reichtum führt.

Ein Fachhändler muss eine Bestellung entgegen nehmen, beraten, es abhaken, wenn aufgrund der Beratung nicht gekauft wird, verpacken, versenden, Fragen beantworten, wo denn das Paket bleibt, Raklamationen bearbeiten, weil der Anwender Fehler gemacht hat und evtl. noch der Zahlung hinterher rennen, weil es der Kunde zwar pressant mit der Bestellung hatte aber nicht so eilig mit der Begleichung der Rechnung. Das muss ein Discounter, von der Beratung abgesehen auch, aber hier bringt die Masse Rationalisierungseffekte, die sich ein Fachhändler nicht leisten kann. Ein Discounter leistet sich auch manches an Kundenunfreundlichkeit, was sich ein Fachhändler nicht leisten darf.

Langen 15 Minuten pro Auftrag? So lange sitze ich beim Friseur, und der knöpft mir, wenn ich nicht gerade zum Discount-Schnipsler gehe, um die 15.-- Euro ab.

Wer die Leistungen des Fachhandels aufgrund eigener Kompetenz nicht braucht und die Discount-Quellen zuverlässig kennt, der kann billig einkaufen. Ich bin jedenfalls froh, daß die Fachhandels-Quellen noch nicht ganz versiegt sind und zahle, wenn ich sie brauche, gerne auch mal mehr. Als ich mal Preisvergleiche bei höherwertigem Equipment gemacht habe, also solchen Dingen die man nicht bei Reichelt findet (Funk-Umschalter z. B. ), da war der Fachhandel verblüffend günstig, also nur unwesentlich teurer als die Angebote des Herstellers selber.

Alles in allem ist die Gefahr, abgezockt zu werden, eher geringer geworden. Früher waren die Teile billig, da gängig. Die Versuchung, einen 08/15-Schalter durch seinen Status als Original-Ersatzteil in höhere Preisgefilde zu katapultieren war groß. Da sich die Teile lebhaft drehten, hat sich das auch gelohnt. Irgenndwo Teile nachfertigen zu lassen und das Risiko einzugehen, daß sie doch nicht so 100%ig passen wie die Originale und Probleme verursachen, daß ist heutzutage viel weniger lukrativ als der Verkauf früher.

Ich denke, daß die Service-Leute ihr Brot trotz gestiegener Preise härter verdienen müssen als früher. Ich jedenfalls bin froh, daß es sie überhaupt noch gibt und daß diese Leute noch davon Leben können. Das garantiert den Bestand des Angebots. Wer aus Idealismus etwas anbietet, hört auch auf, wenn er keine Lust mehr hat.
Michael(F)
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#16
Deine Einstellung ist sicher löblich und in Maßen teile ich sie. Jedoch entspricht sie nicht dem Mainstream, sonst wäre in den letzten 30 Jahren über Deutschland keine Discounterschwämme hereingebrochen.

Nicht nur, dass Otto Normali gern auf günstigste Angebot schielt, insbesondere, wenn es um ein und dasselbe geht, er hat auch oftmals nicht das Geld, 2/3 des Kaufpreise dem Fachmarkt zu spenden.

Du hast den Vorteil, bei einem der Anbieter 'um die Ecke zu wohnen' - den habe ich nicht. Für mich sind das 2 Internetangebote, beide beratungsfrei (wegen 10 bis 30 Euro rufe ich da nicht an) und die Gegenstände sind überdies weitestgehend selbsterklärend. Ergo kaufe ich bei Reichelt und lasse mir für den Rest 2 X die Haare schneiden Wink Vielleicht wäre es anders, wenn Herr Bluthard hier in der Gegend residieren würde...

Ps.: nicht jede Firma, die etwas anbietet, hat es auch vorrätig. Dauert der Versand dann 4 Wochen, schluckt man halt die Kröte und freut sich trotzdem über das Schnäppchen, so es denn heil ankommt.
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#17
Klar, ich kaufe auch nicht alles aus Prinzip beim Fachhandel. Wenn ich dessen Dienstleistung nicht in Anspruch nehme, dann darf's auch vom Discounter sein.

Ich wollte nur darauf hinweisen, daß die von den Fachhändlern und Service-Stellen verlangten Preise durchaus ihre Berechtigung haben und keinesfalls nur dem Gedanken an Beutelschneiderei entspringen.
Michael(F)
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#18
Zitat:Michael Franz postete
Langen 15 Minuten pro Auftrag? So lange sitze ich beim Friseur, und der knöpft mir, wenn ich nicht gerade zum Discount-Schnipsler gehe, um die 15.-- Euro ab.
Hm... Ich habe für meine 9mm immer 8,50 bezahlt. Aber jetzt isses teurer, wegen der Mehrwertsteuer.
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