Wie sieht eine neue Tonbandmaschine aus?
#1
Nachdem nun überall die Bänderfirmen aus dem Boden spriessen, wurde der Ruf nach neuen, bezahlbaren Tonbandgeräten laut. Ich frage mich, wie HEUTE eine japanische, koreanische, taiwanesische oder chinesische Bandmaschine aussehen würde...und zwar vor allem technisch.

Es hat überall auf dem Gebiet der Elektrotechnik Weiterentwicklungen gegeben. Was würde denn alles in eine heutige Bandmaschine Einzug halten? Wäre eine solche Bandmaschine abwärtskompatibel oder rein digital? Würde eine digitale Aufzeichnung überhaupt Sinn machen?

Philiosophen und Elektriker aller Foren, postet hier! Smile
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#2
Neue OTARI für 5000 EURO haben wir doch bereits:

http://www.otari.com/product/audio/mx_5050b/spec.html
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#3
Also, wenn Bandmaschine, dann muß sie analog und kompatibel sein.

Darüber hinaus würde sie wahrscheinlich wie folgt aussehen:

- Mattsilberne Front, überwiegend Kunststoff; vereinzelte, sehr filigrane, chromglänzende Metallteile.
- Gehäuse in hellem Holz.
- Blau hintergrundbeleuchtetes LCD-Multidisplay (VU-Meter, Zählwerk, "Mode" etc.)
- Elektronisch gesteuertes, recht geräuscharmes Laufwerk.
- Drei relativ kleine Gleichstrommotoren.
- Maximale Spulengröße 26,5 cm, versenkbare NAB-Adapter sind in den Spulentellern integriert.
- Keine Mikrofoneingänge.
- Kein Spurwahlschalter.
- Fernbedienung
- Sehr flache Bauweise, Möglichkeit zur Wandbefestigung.
- Leicht, unter 10 kg.

Ich überlege gerade, ob ich das Gerät haben wollte...
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#4
Die konsequente Weiterentwicklung der Bandmaschinen hat eine Tastatur, einen Monitor, eine oder mehrere Festplatten und die entsprechenden Karten Smile

Auf dem Monitor kann man die Spulen drehen lassen und mittem im Stück das Design wechseln. Ausserdem kann man sich überlegen, ob man mit Revox-, Uher- oder Philips-Oberfläche arbeiten will. Wink

Reizvoll wäre das schon: Es kommen 7 interessante Sendungen aufeinmal, ich starte durch Doppelklick 3 Revoxe, 2 Tandbergs und 2 Uhers, weise jeder diese virtuellen Maschinen an, wann sie was aufnehmen soll und gehe relaxed in den Biergarten. Um das Ganze authentisch zu machen, könnten die Entwickler eine Bandsalat-Automatik einbauen. Andererseits: Digitale Pannen gibt es ja genug Wink
Michael(F)
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#5
Zitat:timo postete
Also, wenn Bandmaschine, dann muß sie analog und kompatibel sein.

Darüber hinaus würde sie wahrscheinlich wie folgt aussehen:

- Mattsilberne Front, überwiegend Kunststoff; vereinzelte, sehr filigrane, chromglänzende Metallteile.
- Gehäuse in hellem Holz.
- Blau hintergrundbeleuchtetes LCD-Multidisplay (VU-Meter, Zählwerk, "Mode" etc.)
- Elektronisch gesteuertes, recht geräuscharmes Laufwerk.
- Drei relativ kleine Gleichstrommotoren.
- Maximale Spulengröße 26,5 cm, versenkbare NAB-Adapter sind in den Spulentellern integriert.
- Keine Mikrofoneingänge.
- Kein Spurwahlschalter.
- Fernbedienung
- Sehr flache Bauweise, Möglichkeit zur Wandbefestigung.
- Leicht, unter 10 kg.

Ich überlege gerade, ob ich das Gerät haben wollte...
...ich glaube auch, dass die Maschine so aussähe. Nur die Gehäusewanne
wäre m.E. aus Kunsstoff, allenfalls aus lackiertem Blech - aber sicher
nicht aus Holz. Ein (überflüssiger) Dolby-Filter wäre vielleicht auch
an Bord (verkauft sich gut und kostet nicht mehr so viel an Lizenz-Gebüren).

Obwohl - die virtuelle Variante von M.Franz kann ich mir auch gut vorstellen
(...wenn es die nicht sogar schon gibt)

PeZett
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#6
Eine moderne Bandmaschine würde für mich so aussehen wie die Geräte, die beispielsweise Tim de Paravicini oder ATR heute anbieten. An der Mechanik muss gegenüber früher nichts mehr verbessert werden, aber viel aufwendigere Elektronik mit deutlich besseren Werten.

Gruß,
Markus
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#7
Dabei müste auch die bezeichnung des Bandmaterials Geändert werden von.... TONBAND in RTR - RW (Reel To Reel - ReWritable) Big Grin
Währe beser Verständlich auf für die Neue Generation, oder?
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#8
Zitat:PeZett postete
Nur die Gehäusewanne
wäre m.E. aus Kunsstoff, allenfalls aus lackiertem Blech - aber sicher
nicht aus Holz.
Ich dachte an dünnes Sperrholz mit hellem Funier, so wie man es auch bei billigen Boxen oder diesen zur Zeit höchst angesagten Retro-Radios findet.
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#9
Zitat:timo postete
Darüber hinaus würde sie wahrscheinlich wie folgt aussehen:
Du hast letztendlich eine Mischung aus GX77 und N7300 beschrieben. (In Hannover stand neulich eine GX77 für 250EUR.) Aber ich finde du hast hier schon 2 Kardinalfehler eingeplant.

1. Gleichstrommotoren haben in TBs nix zu suchen. Da müssen ausschlieslich Asynchronläufer rein, sonst geht das zu schnell kaputt.

2. Spurwahlschalter sind ein absolutes Muss. Wie willst du sonst Mono Aufnahmen machen?
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#10
Moin, moin,

...die Frage ist doch, wer würde sowas bauen / herausbringen?

Wenn ein Heimgerät aus Japan oder Korea käme, dann würde ich Timo zustimmen. Billig und im Design der Mini/Midi-Kompaktanlagen zwecks 2,5 Jahre Laufen und dann Wegwerfen.
An einen Großspuler glaube ich übrigens nicht. Das würde maximal ein 18cm-Gerät. Das Gehäuse wäre flach und es würden, wie bei früheren Super8-Projektoren, die Spulen auf (elektrisch?) ausklappbaren Armen besfestigt. Eventuell mit Schnelladevorrichtung in der Art der Vorlade-Kassetten der Sechziger für mobile Geräte. Eventuell würde auch einfach das schmalere Cassettenband in einer Großkassette verwendet...Damit das Zubehör auch garantiert nur aus einer Quelle bezogen werden kann.

Käme das Teil aus China, wäre die Verarbeitung höherwertig, z.B. mit den von Matze beschriebenen, besseren Motoren. Da wäre dann auch kein Sperrholz, sondern Vollholz und Metall im Gehäuse. Das Material wäre kompatibel aber auch nur 18cm. Der Kosten wegen.

Wenn hingegen ein Europäer sich noch einmal an eine Kleinserie wage würde, dann käme ein Großspuler im klassischen Design dabei heraus. Vielleicht mit Quarz-Kontrolle des Bandlaufes udn digitaler Steuerung von was auch immer. Das MuFo-Display wäre natürlich dabei.

Ich denke übrigens grade an die Retro-Mini-Kameras, die seit einiger Zeit herumgeistern
Das wäre auch denkbar: Ein MP3-Player im B77-Design in Zigarettenschachtel-Größe. Die Spulen-Dummys wären in Wirklichkeit Drehregler für die Titelanwahl und Play bzw. Stop.
Fröhliche Alpträume!

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#11
Zitat:Matze postete
Du hast letztendlich eine Mischung aus GX77 und N7300 beschrieben.
Genau. Bei der Beschreibung ist mir schon aufgefallen, daß Akai mit der GX-77 schon in die gleiche Richtung gedacht hat, allerdings ohne die extremen Sparmaßnahmen. Die Kreuzung mit der N-7300 bringt es dann auf den Punkt.

Zitat:(In Hannover stand neulich eine GX77 für 250EUR.)
Das ist für einen Händler ein günstiger Preis.

Zitat:Aber ich finde du hast hier schon 2 Kardinalfehler eingeplant.
Stop! Es ging nicht darum, wie ich mir ein Gerät wünschen würde, sondern wie ein Bandmaschinen-Neubau meiner Meinung nach aussehen würde. Und da stehe ich dazu: Das Ding hätte Gleichstrommotoren (weil sie verfügbarer und billiger sind als Wechselstromausführungen) und keinen Spurwahlschalter (weil die Zielgruppe so einer Bandmaschine eh kein Interesse an Mono-Aufnahmen hat).

Zitat:1. Gleichstrommotoren haben in TBs nix zu suchen. Da müssen ausschlieslich Asynchronläufer rein, sonst geht das zu schnell kaputt.
Was die Gleichstrommotoren angeht, stimme ich Dir zu (wobei allerdings viele DC-Motoren in Bandmaschinen völlig problemlos funktionieren - z.B. in der bereits erwähnten GX-77).

Aber ob Synchron- oder Asynchronmotoren - macht das in Sachen Langlebigkeit wirklich einen Unterschied?

Zitat:2. Spurwahlschalter sind ein absolutes Muss. Wie willst du sonst Mono Aufnahmen machen?
Ja, so wie eine Schiffschraube am PKW. Wie will man sonst über Wasser fahren? :-)
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#12
hallo aus dem Norden,

es ist zwar jetzt nicht ganz Ernst genommen, aber ich würde die ganze Diskuson vergleichen obwohl es hingt. Seinerzeit hat die Automarke Rover die Produktion vom Minni eingestellt aber als die Verantwortlichen gesehen haben das die Nachfrage so groß war haben Sie den Minni im neuen Aoutfit zwar, aber er wieder gebraut.

Mein Gedanke- Idee möge Sie noch so Kurios sein kann man nicht eine Unterschriftenliste Basteln sich mit den einschlägigen Fachzeitschriften wie Steroplay, Audio etc. und hier im Netz bekannte Seiten die das Thema- Hobby Magnetband, Tonband behandeln anschreiben und die bitten die Liste für ne Unterschriftenaktion auf ihre Homepage zustellen und vielleicht auch selber sich auf eine belebte Straße des jeweiligen Wohnortes zustellen um persönlich für die gute Sache zu werben. Dann sagen wir bis zum Ende des Jahres die Listen Sammeln und die dann z. B. Veröffentlichen respektive alle uns bekannten Firmen die heute und in der Vergangenheit Tonbandgeräte, Tonbandmaschinen hergestellt haben. und auch alle Peripherie Firmen davon in Kenntnis setzen.
Einverstanden das/ der Gedanke setzt eine Logistische, Wirtschaftliche,
Verantwortung, Koordination voraus und viel viel Arbeit aber mal darüber zu Sprechen- Diskutieren sei doch mal Erlaubt.

Gruß
Steffen
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#13
Hallo Steffen!

Wie viele Unterschriften kämen da zusammen? Ich tippe mal auf höchstens 1000.

Bereinigt man die Zahl um die Leute, die sowieso jeden Wisch unterschreiben, den man ihnen entgegenstreckt, bleiben vielleicht 800 über. Von diesen 800 hat die Hälfte mit dem Gedanken "Ich will zwar keine neue Tonbandmaschine, aber ich fänd's gut, wenn wieder welche gebaut würden" unterschrieben (dazu würde ich vermutlich gehören). Von den verbleibenden 400 Kaufwilligen würden, wenn ein Gerät wirklich gebaut würde, noch mal locker 150 abspringen, weil ihnen die Maschine nicht gefällt oder zu teuer ist.

Bleiben rechnerisch 250 Käufer. Dafür wird nirgendwo wieder das Fließband angeworfen.

Gruß,
Timo
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#14
Moin, moin,

Timo schildert das Problem durchaus richtig.

Klenserien sind ja nicht grundsätzlich ein Problem. Ich fotografiere mit einer Kamera (3003), von der Rollei in der regulären Serie nur um fünfhundert Stück gebaut hat. Daraus resultiert aber eben auch der Preis. Die Otari für fünftausend Euro gibt's schon.

Im Bitter-Club hat mal jemand ein Plastikmodell in Kleinserie aufgelegt. Schon das hat hunderte gekostet.

Die Frage bleibt also. Wer würde das Ergebnis bezahlen? Würden unter den "echten" Interessenten dann nicht noch ein Streit über die Ausrichtung (Qualitätsanspruch, Preis, Design) ausbrechen?

Aber um bei der Frage zu bleiben. Die Olimp ist bis in die Neunziger Jahre gebaut worden. Russisch sprechende Mitbürger könnten sich ja der Frage annehmen, ob es das Werk oder zumindest die Pläne noch gibt.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#15
Hallo,

als Neubau erstrebenswert wäre sowas wie die Frida von Lyrec.

MfG

DB
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#16
Hier noch ein paar Sonderfunktionen:

- Einmess Automatik (Erkennt Bandsorte Automatisch und Setzt Einmess Werte Richtig)

- Multispur Tonkopf (Etwas breiter wie normal, mit 2 und 4 Spur in einem Kopf)

- Elektrisch Verstellbare Köpfe und Kopfträger (mit Speicherplätzen)

Ein komplett neues Gerät zu Entwerfen, halte ich für Unmöglich. Noch eher würde es warscheinlich gehen, aus den Teilen und Plänen der Ostblock Geräte neues zu machen, wenn es davon noch was gibt? Die Hauptfrage ist: Kauft jemand so etwas Überhaupt?
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#17
Zitat:Marcel postete
Die Hauptfrage ist: Kauft jemand so etwas Überhaupt?
Genau das ist die Frage. An den tatsächlich angebotenen Neugeräten von Nagra und Otari scheint ja hier in diesem Forum auch kein gesteigertes Interesse zu bestehen. OK, da kommt das Argument mit dem Preis. Aber selbst ein preiswertes Neugerät wird nicht zu dem günstigen Kurs angeboten werden können wie viele gut erhaltene Gebrauchtmaschinen.

Gruß,
Markus
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#18
Zitat:timo postete Das Ding hätte Gleichstrommotoren (weil sie verfügbarer und billiger sind als Wechselstromausführungen)
Äh... Timo.... Der Motor im Lüfter deines PC Netzteils ist im Prinzip ein Drehstrommotor!
Warum? Weil das Ding nur So zuverlässig funktionieren kann. Es ist heute billiger einen bürstenlosen Wechselstrommotor mit eingebautem Wechselrichter zu bauen als noch irgendeinen bürstenfeuernden Gleichstromkrempel zu nehmen, zumindest wenn es auch ein paar Tage halten soll, und nun sag nicht das wäre zu teuer. Dein PC Netzteil kostet keine 50€ und da ist der Lüfter ein Pfennigartikel.
Zitat:und keinen Spurwahlschalter (weil die Zielgruppe so einer Bandmaschine eh kein Interesse an Mono-Aufnahmen hat).
Wieso kein Interesse an Mono Aufnahmen?
Wenn ich perfekten Klang will nehme ich eine CD. Monoaufnahmen sind als Spezialanwendung eine Domäne das TBs. Warum sollte ich KW Sendungen in Stereo aufzeichnen?
Deine anvisierte Zielgruppe hätte wohl nur aus optischen Gründen ein Interesse am TB.
Ich denke an Spezialanwendungen für die es heute noch Sinn machen würde, und da braucht man Spurwahlschalter und Wechselstrommotoren.
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#19
Zitat:Matze postete
Äh... Timo.... Der Motor im Lüfter deines PC Netzteils ist im Prinzip ein Drehstrommotor! (...)
Ist das so? Ich bin ja ahnungslos und halte alles, was von außen mit Gleichstrom betrieben wird, auch für einen Gleichstrommotor. Allerdings hab' ich mich schon mal gewundert, warum in den Dingern immer eine Platine mit elektronischen Bauteilen drin ist.

Zitat:Wieso kein Interesse an Mono Aufnahmen?
Wenn ich perfekten Klang will nehme ich eine CD. Monoaufnahmen sind als Spezialanwendung eine Domäne das TBs. Warum sollte ich KW Sendungen in Stereo aufzeichnen?
Und wer will KW-Sendungen aufzeichnen? Außer Dir, meine ich jetzt?

Akai hat den meisten Modellen schon Anfang/ Mitte der 70er den Spurwahlschalter entzogen. Diese Geräte haben sich trotzdem blenden verkauft. Wäre das so gewesen, wenn die Leute diese Dinger wirklich gewollt hätten? Wohl kaum, oder?

Zitat:Deine anvisierte Zielgruppe hätte wohl nur aus optischen Gründen ein Interesse am TB.
Ja, und für "ernsthafte" Anwender (egal ob sie nun Mono-Aufnahmen machen wollen oder nicht) wäre die beschriebene Spielzeug-Bandmaschine doch eh ungeeignet. Die würden eher zu einer gebrauchten Revox, TEAC o.Ä. greifen oder (wenn die finanziellen Mittel vorhanden sind) noch mal eine neue Otari kaufen.
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#20
Es wurde die Frage aufgeworfen, ob mit einem Volksvoting ein Hersteller zur Wiederaufnahme der Produktion bewegt werden könnte.

Zunächst einmal hat kaum noch einer der Consumer-Geräte-Hersteller die Produktions-Werkzeuge etc.pp. im Schrank stehen. Alle Teile müssten neu designt werden. Lediglich Revox traue ich zu, dass sie 'von heute auf morgen' eine B77 oder PR99 neu auflegen könnten.
Die Kosten wären immens. Heraus käme aber vermutlich nix aktuelles, sondern ein halbherziger Nachbau eines bekannten Gerätes mit bewährter Elektronik, Langeweile pur...
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#21
Man könnte genausogut die Fa. Volkswagen bitten, ein Auto mit Holzvergaser oder Dampfmaschinenantrieb zu bauen.

Das mit der "neuen Bandmaschine" ist ein netter Zeitvertreib, weil es Spaß macht, darüber zu klönen. De facto ist es aber am besten, die Toten ruhen zu lassen. Man tut der Bandmaschine keinen Gefallen, wenn man sie in ein völlig unpassendes Umfeld zurück zerrt wo sie dann wirklich alt aussieht.

Insofern bin ich ganz froh darüber, daß ökonomischen Zwänge uns Neuware vorenthalten.
Michael(F)
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#22
Zitat:Michael Franz postete
Insofern bin ich ganz froh darüber, daß ökonomischen Zwänge uns Neuware vorenthalten.
Im Prinzip seh' ich das auch so. Folgendes fände ich allerdings klasse: Es stellt sich heraus, daß eine von den staatlichen Wirtschaftsplanern lange vergessene Firma in einem abgelegenen chinesischen Dorf seit 25 Jahren in kleinen, aber steten Stückzahlen eine Bandmaschine gebaut hat. Es handelt sich um einen hochwertigen, dreimotorigen Kleinspuler, der auffallende Ähnlichkeiten mit einem Modell eines japanischen Herstellers hat - welcher allerdings längst abgewickelt ist. Für die möglichen Rechtsverlezungen interessiert sich somit keiner mehr. Die vollen Lagerhallen werden nach Europa und die USA abverkauft. Die Geräte kommen zum Preis von 399 Euro in den Handel.

Doch, da wär' ich dabei. :-)
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#23
Zitat:Michael Franz postete
Insofern bin ich ganz froh darüber, daß ökonomischen Zwänge uns Neuware vorenthalten.
Es gibt ja Neuware, wie schon mehrmals in diesem Thread angesprochen.
Aber die hat ihren Preis. Eine preislich sehr günstige, aber trotzdem brauchbare Tonbandmaschine lässt sich einfach nicht realisieren mit geringen Stückzahlen. Es hat ja auch keinen Sinn, denn auch ich würde mir statt eines zweifelhaften Kompromiss-Neugeräts lieber ein solides altes Gerät kaufen und das ggf. aufarbeiten lassen.
Ansonsten passt natürlich eine gute Tonbandmaschine in jedes beliebige hochwertige bzw. professionelle Umfeld, da muss ich Michael Franz widersprechen.

Gruß,
Markus
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#24
Zitat:Markus Berzborn postete
(...) Ansonsten passt natürlich eine gute Tonbandmaschine in jedes beliebige hochwertige bzw. professionelle Umfeld, da muss ich Michael Franz widersprechen.
(...)
Passen tut sie immer, die Frage ist, ob es sinnvoll ist. Ausserdem meinte ich ein UmFELD, dachte also an etwas größere Dimensionen. Bandmaschinen werden heutzutage eher in Kleinstbiotopben gehalten.

In China einen Japan-Klon zu finden halte ich für weniger wahrscheinlich. Die Chinesen, wie auch die Russen, wussten wo sie kopieren mussten und hätten sich in Richtung Schweiz orientiert. Eine Lagerhalle voller geklonter A77 NOS, das wäre was. Wink

Ansonsten gebe ich Markus recht: Alte, bewährte Geräte aufarbeiten lassen, evtl. leicht modifiziert, je nach dem was für einen Vogel, sorry: was für ein Faible man hat und das Ergebnis ist sicher besser, als man es heute neu erzielen könnte.
Michael(F)
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#25
Zitat:Michael Franz postete
das Ergebnis ist sicher besser, als man es heut neu erzielen könnte.
Besser nicht unbedingt, aber sicher billiger. Wink

Gruß,
Markus
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#26
´
Eine neue Bandmaschine wird - egal wie man es anstellt- eine alte Bandmaschine werden.

Gut, die erwähnten Einmeßmöglichkeiten, wäre schön, Multispuroptionen, na ja...

Grundsätzlich ist aber die physikalische Grenze bei Geräten und Bändern erreicht, da ist nicht mehr viel Luft nach oben, selbst wenn Geld keine Rolle spielen sollte. Das Geld spielt aber eine Rolle, eine nicht unerhebliche sogar. Das mag den Profi nicht so sehr interessieren, da die Kosten auf die Produktion umgelegt werden. Ein Heimanwender, wenn er nicht wie wir Liebhaber ist, wird nicht bereit sein, die hohen Betriebskosten zu tragen, von dem Kaufpreis für ein Gerät ganz zu schweigen. (Was mag eine aktuell gefertigte PR99 wohl kosten?)

Die wenigen ernsthaften Interessenten werden von den existierenden Herstellern bedient, oder lassen ihre vorhandenen Geräte aufbauen. So ist kaum damit zu rechnen, dass es noch einmal Heimgeräte geben wird, und selbst für neue Studiomaschinen sehe ich wenig bis gar keine Chancen. Selbst wenn, könnten wir uns das nicht leisten.

Am letzten Sonntag habe ich einen kleinen Mitschnitt gemacht. Die Musiker waren noch jung, so etwa Mitte / Ende Zwanzig. Bandgeräte kannten die nur vom Hörensagen oder als Cassetten. Es kam auch die Frage nach dem Preis für ein Band (hier LPR35 auf 18er Spule) Kommentar: Da kostet der Mitschnitt ja mehr als wir an Gage bekommen.....

Was das Bandgerät (hier eine Nagra, die ja noch gebaut wird) kostet, habe ich verschwiegen.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#27
Zitat:Frank postete
Ein Heimanwender, wenn er nicht wie wir Liebhaber ist, wird nicht bereit sein, die hohen Betriebskosten zu tragen, von dem Kaufpreis für ein Gerät ganz zu schweigen.
Sehe ich auch so, es ist eine Frage des Zielpublikums.
Es gibt zwar Leute, die sich trotz aller Digitaltechnik Plattenspieler für fünfstellige Beträge leisten - die Kaufkraft wäre also theoretisch da - aber erfahrungsgemäß haben die meisten von denen gar kein Interesse am Aufnehmen.

Gruß,
Markus
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#28
Zitat:Michael Franz postete
In China einen Japan-Klon zu finden halte ich für weniger wahrscheinlich. Die Chinesen, wie auch die Russen, wussten wo sie kopieren mussten und hätten sich in Richtung Schweiz orientiert.
Die Russen haben lange europäische Technik kopiert, weil sie nichts anderes kannten. Gerade im Bereich der Unterhaltungselektronik ist ab den 80er Jahren eine klare Abkehr in Richtung Japan zu verzeichnen.

Und China hat sich noch viel früher an Japan orientiert. Als ich 1984 mit meinen Eltern auf Gran Canaria geurlaubt habe, standen überall die Regale voll mit "Made in China"-Kopien japanischer Audio-Geräte, Fotoaparate und Uhren.
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#29
Ich glaube, man kann nur neue Käufer für Tonbandmaschinen begeistern, wenn:
- die Geräte wieder mehr ins öffentliche Bewusstsein gelangen, z.B. durch Präsenz auf Ausstellungen und in Zeitschriften
- sie ein Image in Richtung "hochwertig - exklusiv - cool" bekommen, wie es Analoglaufwerke teilweise haben
- es gut klingendes vorbespieltes Bandmaterial gibt

Gruß,
Markus
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#30
Zitat:Markus Berzborn postete
(...) - sie ein Image in Richtung "hochwertig - exklusiv - cool" bekommen, wie es Analoglaufwerke teilweise haben
(...)
Exact das sehe ich als Leichfledderei an! Mein Interesse geht davon, die Analoge Magnetbandtechnik und deren Geräte vor dem Schicksal des Plattenspielers zu bewahren: Als "cooler" Schicki-Micky-Artikel zu enden.
Michael(F)
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#31
Sieh es nicht als Ende, sondern als neuen Anfang. Man muss alles irgendwie "an den Mann bringen" mit einem geeigneten Marketing-Konzept.
Ich kann nicht nachvollziehen, warum Du Tonband als Medium lieber begraben willst anstatt neue Käuferschichten dafür zu erschließen. Du kannst ja weiter machen wie bisher, Hauptsache ist doch, die Magnetbandtechnik bleibt erhalten und es gibt weiterhin Bänder etc. Davon profitieren wir doch alle.

Gruß,
Markus
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#32
Zitat:Markus Berzborn postete
Du kannst ja weiter machen wie bisher, Hauptsache ist doch, die Magnetbandtechnik bleibt erhalten und es gibt weiterhin Bänder etc. Davon profitieren wir doch alle.

Gruß,
Markus
Gerade das finde ich einen guten Punkt. Vielleicht findet sich irgendwo eine Firma, der es gelingt Ersatzteile zu universalisieren. Das fände ich gewinnbringender - für uns - als neue Maschinen.

Ich habe keine Ahnung ob so etwas machbar wäre, aber beispielsweise würde diese Firma Austauschmotoren herstellen, die sich durch einfache Maßnahmen in viele Geräte einpassen lassen.
Eine Reihe von Tonkopf-"Rümpfen" wird mit typischen Parametern hergestellt, die sich an Montageplatten für bestimmte Geräte befestigen lassen, danach muss nur neu eingemessen werden.

Oder so etwas in der Art.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#33
Zitat:Markus Berzborn postete
Sieh es nicht als Ende, sondern als neuen Anfang. Man muss alles irgendwie "an den Mann bringen" mit einem geeigneten Marketing-Konzept.
Ich kann nicht nachvollziehen, warum Du Tonband als Medium lieber begraben willst anstatt neue Käuferschichten dafür zu erschließen. Du kannst ja weiter machen wie bisher, Hauptsache ist doch, die Magnetbandtechnik bleibt erhalten und es gibt weiterhin Bänder etc. Davon profitieren wir doch alle.

Gruß,
Markus
Da gebe ich Markus Recht.

Warum soll man nicht daraus ein Edelprodukt bezüglich Image machen?
Gewisse Voraussetzungen sind vorhanden. Bandmaterial ist relativ gesehen teuer, Qualität wie Frequenzgang stimmt. Man muß etwas Hand anlegen, bei exklusiven Produkten durchaus gewollt.

Ich kann mir beim Discounter eine Flasche Wein (mit Drehverschluß) kaufen und sie ganz normal trinken.
Ich kann aber auch beim Weinhändler eine Flasche Wein kaufen. Die wird dann mit einem edlen Korkenzieher geöffnet und eventuell vor dem Trinken wird der Wein dekantiert. Natürlich wird er in den passenden Gläsern serviert und es gibt Häppchen dazu, natürlich ausgesuchter edler Käse.
Medizinisch gesehen, gemessen, habe ich in beiden Fällen den gleichen Blutalkoholwert, also gleiches Ergebnis. Letzteres Prozedere hat mir aber mehr Freude bereitet, exklusiv.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#34
Gegen eine neue Bandmaschine hätte ich nichts einzuwenden, auch gegen einen etwas exclusiveren Rahmen nicht, der kommt durch den Preis von ganz alleine. Solagen die Technik stimmt, finde ich das o.K. Allerdings habe ich vor den Lebenswerken der diversen Magnetbandpioniere zu viel Respekt, um mit Freude sehen zu können, daß das Tonband als nostalgisch-cooles Lifestyleobjekt endet.

Ich vergleiche das mal so: Wenn mir Stück von Bach als Klingelton entgegen plärrt, dann ist das auch cool. Man kann es auch als Anfang sehen, denn auf diese Weise steigt vielleicht jemand in diese Musik ein. Trotzdem empfinde ich es immer noch überwiegend als Verschandelung von Kulturgut.

=> dl2jas
Auch den Discounterwein kann man mit Käse und Häppchen verkosten ....
Michael(F)
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#35
Zitat:Michael Franz postete
Wenn mir Stück von Bach als Klingelton entgegen plärrt, dann ist das auch cool.
Findest Du? Ich nicht.
Cool wäre für meine Begriffe z.B., wenn zwei Jugendliche mit einer Nagra und Stax-Kopfhörern ausgerüstet Bach hörend durch die Fußgängerzone laufen würden. Big Grin

Gruß,
Markus
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#36
Nein, das mit dem Klingelton finde ich überhaupt nicht cool. Aber es gilt eben als cool. Zumindest bei manchen Zeitgenossen und aus welchen Gründen auch immer. Cool mag das mit der Nagras und den Stax sein, ich würde mich schon freuen, wenn die Kids überhaupt den Zugang zu dieser Musik finden. Ob mit Nagra oder per mp3 wäre mir, gelinde gesagt, schnurze.
Michael(F)
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#37
Gut, vielleicht können wir uns darauf einigen: Es ist nicht unbedingt cool, aber geil - das mit der Nagra meine ich, nicht den Klingelton. Big Grin

Aber ehrlich gesagt: War Bach nicht schon auch früher, abgesehen von einigen Melodien, die jeder kennt, eher eine Minderheitensache? Wer hörte oder hört sich denn z.B. schon konzentriert die "Kunst der Fuge" komplett an?

Gruß,
Markus
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#38
Zitat:Markus Berzborn postete
Wer hörte oder hört sich denn z.B. schon konzentriert die "Kunst der Fuge" komplett an?
<ignoranz>Fliesenleger?</ignoranz>
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#39
Der war gut. :bier:

Gruß,
Markus
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#40
@timo:

:lachen:
Ich schmeiss mich weg!!!


@alle:

Also, am Baggersee zu liegen mit einem spielenden TK2400 zieht schon einige Kommentare von anderen Badenden an. Aber irgendwie isses doch geil und auch cool. Confusedmoke:

Wozu aber eine neue Bandmaschine? Ich sehe das ganz pragmatisch: Wer würde das Ding Kaufen? Egal ab 399,- oder 5000,- EUR. Die Leute (die große Mehrheit) hat doch kein Interesse an so einem Gerät. Für die Meisten zählt, dass es Funktioniert - also Musik wiedergibt - und es zum "Wohnstil" passt. Möglichst einfach müssen die Geräte heute sein. Was ist einfacher? Einen MP3 Stick oder eine CD/DVD voll mit Musik in ein entsprechendes Gerät stecken oder ein Tonband aufzulegen? Geschweige denn sich Stundenlang mit dem Aufnehmen eines 1100m Bandes zu beschäftigen! Eine MP3 CD ist in 5min. gebrannt.

Von daher sehe ich keinen Sinn ein neues Gerät auf den Consumermarkt zu werfen. Im Profisektor kann das anders sein, aber hier fehlt mir der Einblick.
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#41
Um das Tonband wieder in aller Munde zu bringen bräuchte man denke ich entweder einen Hollywood Film oder einen berümten Schauspieler, der einen neuen Trend eröffnet. Das BMX-Rad ist ja auch nur durch ET berühmt geworden und hält sich bis heute. Neue Vorbespielte Bänder mit Musik aller Art währen eigentlich sinnvoller als neue Geräte. Das Problem dürften nur die vielen Spurlagen sein, die es gibt. Ich denke nicht, das alle die noch ein Gerät von Opa besitzen, wissen ob das zwei oder Vierspur, Mono oder Stereo ist.
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#42
War denn wirklich das Tonbandgerät, je in aller Munde und damit weit verbreitet im Sinne von wirklich hohen Stückzahlen?

Wenn ich mich an meine eigene Kindheit und Jugend zurückerinnere (Jahrgang 61), so waren unter meiner Generation immer der Kassettenrekorder das Thema, das Tonbandgerät hatte hier keinerlei Attraktivität. Dies gilt erst recht für die heutige Zeit.

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
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ESC
ESC Diva
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#43
Moin, moin,

das ganze ist doch eine ziemlich abgehobene Diskussion. Es ist nicht absehbar, daß eine Maschine für einen Massenmarkt produziert werden würde. Das liegt in niemandes Interesse, weil ein Gerät mit Mechanik mehr Produktionsaufwand bedeutet, als ein MP3-Plyer, der sich schließlich gut verkauft. Insofern können wir uns eigentlich die Diskussion um "cool" und "Denkmalschutz" ersparen.
Wenn eine Maschine auf den Markt kommt, dann wäre es eine für "uns". Eine Kleinserie

Heute eine Bandmaschine zu bauen, ist kein generelles Problem. Die Vorprodukte wie Motoren, Tonköpfe, Instrumente etc. sind am Markt verfügbar. Sämtliche elektronsichen Bauteile und Schalter ebenfalls.
Selbst den Aufwand, gerätespezifische Gehäuseteile zu fertigen, könnte man durch die Verwendung einer Rahmenbauweise mit glatten Metallflächen reduzieren. Wenn man denn will.
Für die Bestückung von Platinen einer 100-Stück-Auflage gibt es Dienstleister, die das maschinell machen. Bei solch einer Auflage sind dann auch Spritzguß-Formteile kein Problem mehr.

Was bleibt, ist die Entwicklung der Elektronik und die Abstimmung des ganzen. Das könnte z.B. im Rahmen einer Semesterarbeit einer Universität erfolgen. Den Professor beschwatzen, eine kleine Spende für die Uni, damit der Aufwand bezahlt ist, und wir haben den Prototyp einer neuen Bandmaschine.

Wie gesagt: Die Herstellung eine Bandmaschine ist kein Problem. Die Frage ist eher, wer legt dafür die hunderttausend Euro Vorkosten für die erste Serie auf den Tisch, und warum solte er es machen?
Für eine Firma Sony lohnt sich der Aufwand nicht. Ein Firma Fehrenbacher hat nicht die notwendige Entwicklungskapazität/-motivation (böse Unterstellung). Für die Resteks dieser Welt ist das Risiko zu groß. T+A, immerhin Hersteller eines Tapedeck, großer Plattenlaufwerke und Röhrenverstärker, könnte passen. Wenn die Abnehmer garantiert sind. Sind sie das?
Was bliebe ist ein Selbstbau-Projekt, vielleicht mit Hilfe von jemandem wie Eben. Aber auch so jemand will bezahlt werden.

Scheitern wird das Ganze, weil wir weder die Kaufverträge vor Produktionsbeginn zeichnen, noch bereit sind, vor Entwicklungsbeginn die Maschine zu bezahlen.
Scheitern wird das Ganze auch, weil wir uns kaum einigen werden, wie die Maschine aussehen und ausgestattet sein soll und was sie kosten darf.

Oder?

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#44
Den Massenmarkt können wir getrost vergessen. Denkbar wären höchstens Kleinserien, auf die Beine gestellt von einzelnen Enthusiasten ohne finanzielle Interessen. In anderen Bereichen gibt es so was.
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#45
Zitat:joerg721 postete
Denkbar wären höchstens Kleinserien, auf die Beine gestellt von einzelnen Enthusiasten ohne finanzielle Interessen. In anderen Bereichen gibt es so was.
Du meinst sicher so etwas wie den Sequencer von Niessen oder die Geräte von Axel Hartmann. So was lässt sich aber wahrscheinlich wirklich nur "nebenbei" realisieren - ich kann mir kaum vorstellen, dass man davon leben kann.

Gruß,
Markus
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#46
An Leute wie Niessen habe ich dabei gedacht, genau. Oder Anyware Instruments.
Der Hartmann ist/war schon wieder eine Nummer größer, an der Firma war u.a. Hans Zimmer finanziell beteiligt.

Also, gehen tut so was schon, aber davon leben? No way. Die großen, gewinnorientierten Firmen werden meiner Einschätzung nach solche Nischenmärkte nicht bedienen.
Und private Enthusiasten sind vielleicht zu sehr damit beschäftigt, ihr altes Gelumpe am laufen zu halten. Wink
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#47
Was hätte die Neuauflage von Tonbandgeräten für einen Sinn?
Ein Tonbandgerät ist eines der komplexesten Audio-Geräte mit sehr viel Mechanik und erfordert deshalb ganz andere Entwicklungs- und Produktionsschritte als beispielsweise ein MP3 Player, der ja quasi nur aus einer Platine besteht.
Wenn man nun ein neues Bandgerät auflegt muß es entweder ein erschwinglicher Großserientyp werden. Was dabei herauskommt kann ich mir lebhaft vorstellen. Vermutlich wird das der größte Plastikschund, den die Tonbandwelt je gesehen hat. Trotzdem wird so ein Billig- Gerät kaum unter EUR 1000,-- zu bekommen sein. Vermutlich jeder im Forum wird sich darüber
aufregen , dass ein Gerät, welches vielleicht nur für 18er Spulen geeignet sein wird, so teuer ist. Jeder wird hier seine Revox A77, B77 oder seine Akai aufführen, die viel besser verarbeitet ist und für die er nur einen Bruchteil des Geldes bezahlt hat.
Eine exclusive Kleinserie wird für kaum einen von uns erschwinglich sein.
So ein Gerät sollte mindestens die Performence einer Revox C-270 haben und die kostete 1992 schon ca.DM 7000,--, heute wohl mindestens EUR 7000,--.
Ein Gerät von der Verarbeitungsqualität einer Studer 810 wird heute kaum unter EUR 20000,-- zu realisieren sein.
Problem einer Neuauflage dürfte auch sein, dass es eine Vielfalt an noch einwandfrei erhaltenenen Gebrauchtgeräten gibt, die man zu einem Bruchteil des damaligen Neupreise erstehen kann. Und liegt darin nicht auch der Reiz in der ganzen Sache. TOP- Maschinen, die man sich früher nie leisten konnte zu Preisen einer Billig-Plastik-Stereoanlage? Für mich schon.
Wer absolut ein Neugerät will kann sich ja bei Otari ein MX5050 für EUR 5000,-- kaufen. Ein Super-Gerät, welches aber keine Neuentwicklung ist ,sondern auf einem 70er Jahre Modell basiert. Daran sieht man aber in welchen Preisregionen sich eine vollkommene Neuentwicklung bewegen wird.
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#48
Hm, ich werde denn jetzt also mit meiner RS1506, die ich an einem Kettchen ums Handgelenk tragen werde, mich mit Kopfhörern durch den Stadtpark bewegen und "Shine On You Crazy Diamond" hören....

... mal sehen, wie lange mein Arm das mitmacht Big Grin

Ich denke, um das Thema ernsthaft anzufassen,

- wenn es neue Geräte gäbe,
- diese erschwinglich wären,
- diese entsprechend beworben würden,

dass diese auch heute noch gekauft würden - so denn vernünftiges Bandmaterial (bespielt und unbespielt) zu haben wäre. Aus dem zur Zeit als Liebhaberei abgestempelten Tonband könnte ohne weiteres wieder ein Kult werden - auch die jetzigen jungen würden mit gesetztem Alter bei hochwertiger Musik merken, dass Musik vom Band anders klingt als vom mp3-Player und auch der Standard-CD.

Selbst meine Frau hat das gemerkt, als ich ihr eine 18er Spule mit Suzi-Quatro Hits bei 19,05 cm/s auf ein AGFA-Band bespielt habe.

Ich habe die von Einar gekaufte 4515 hier stehen, lasse sie nur ab und an kurz laufen, damit sie nicht "einrostet" - im Wohnzimmer im Normalgebrauch habe ich die 4422 und die Technics - die 4422 werde ich zur nächsten Feier mit ins Clubheim unseres BMW-Clubs nehmen und mal sehen, wie Bauklötze in den Augen der Jungs aussehen Wink

Gruß Norbert
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#49
Zitat:Crazy postete
Hm, ich werde denn jetzt also mit meiner RS1506, die ich an einem Kettchen ums Handgelenk tragen werde, mich mit Kopfhörern durch den Stadtpark bewegen und "Shine On You Crazy Diamond" hören....

... mal sehen, wie lange mein Arm das mitmacht Big Grin

Gruß Norbert
Nimmst du eigentlich eine Kabeltrommel oder einen Akku-Rucksack mit? Big Grin

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#50
Ich weiss nicht, wer auf Neuproduktion gekommen ist. Mein Eingangsposting stellte lediglich die Frage, wie heute ein TB aussehen würde. Ich könnte das weiter einschränken: wie es heute aussehen würde, wenn es nie vom Markt verschwunden wäre oder wenn es heute noch ganz normal wäre, ein TB im Lieferprogramm zu haben. Wie wäre es technisch weiterentwickelt, wie optisch?
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