Akai - Dummi möchte was wissen.....
#1
Hallo Gemeinde,
mir ist eine Akai - Maschine angeboten worden, von der ich lediglich weiß, daß sie
für 26cm Spulen geeignet, gut funktionierend und zweispurig ist. Welches Modell es ist, erfahre ich erst beim Besichtigen. Das kann schon bald sein, und leider weiß ich von Akai ungefähr so viel wie vom Tiefseetauchen. Habe schon im Internet und in diesem Forum herumgesucht, bin aber nicht sehr schlau geworden. Meine Frage:
gibt es Modelle, die empfehlenswert sind und solche, um die ich besser einen großen Bogen machen sollte? Beispiel: ich würde einem Revox - Neuling vom Kauf einer A700 abraten, aber eine B77 empfehlen. So etwas in dieser Richtung würde ich gerne hören. Preis wurde noch keiner genannt, aber da könnte ich noch etwas herumsuchen. Die Sache ist halt interessant, weil da einer sein Hobby aufgegeben hat und in der Nähe wohnt.
Gruß
Heinz
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#2
Hallo Heinz,
2-Spur-Akais sind recht selten, schon aus diesem Grunde würde ich an Deiner Stelle die Angel auswerfen. Evtl. findet sich bei KaHeRi auf www.tonbandhobby.de etwas mehr Information.
Michael(F)
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#3
Zitat:heinz postete
Hallo Gemeinde,
Hallo Heinz! :-)

Zitat:mir ist eine Akai - Maschine angeboten worden, von der ich lediglich weiß, daß sie
für 26cm Spulen geeignet, gut funktionierend und zweispurig ist.
Sollen wir wetten, daß es eine Viertelspurmaschine ist? ;-)

Wenn es wirklich eine Halbspurmaschine sein sollte, kommen eigentlich bei den 26ern nur drei Modelle in Frage:

- GX-630 Pro, die noch wahrscheinlichste Variante. Ich kenne nur die Viertelspurausführung (also die ohne "Pro") - ein dankbares, robustes Gerät mit gutem Klang, m.E. etwa in der Klasse der A77 oder etwas darüber angesiedelt. Der Preis für die Halbspurversion (wenn sie denn mal angeboten wird) liegt beim Auktionshaus ohne Zubehör zur Zeit bei gut 200 €, vor kurzem war sie noch merklich teurer. Wenn das Gerät funktioniert und der Preis vor diesem Hintergrund realistisch ist: Kaufen.

- GX-400 Pro, sehr unwahrscheinlich. Bei den 400ern hat Akai alles verbaut, was gut und teuer ist, daher lag der Neupreis Anfang/ Mitte der 70er auch jenseits von Gut und Böse (der heute übliche Gebrauchtpreis ist immer noch vierstellig). Wenn Dir dieses Gerät wirklich angeboten wird, hast Du die seltene Chance, eine Rarität zu erstehen. Allerdings wollen über 30 Kilogramm Gewicht und 60 Zentimeter Bauhöhe nicht so recht in den Wohnzimmerschrank passen. (Unser Foren-Mitbenutzer Henreif hat meines Wissens eine.)

- Pro-1000. Seltene Studiomaschine, schließe ich aus.

Man sollte es kaum glauben, aber das waren m.W. schon alle Halbspur-Großspuler, die Akai gebaut hat.

Sollte ich mit meiner Vermutung richtig liegen, daß es sich entgegen der obigen Angabe um eine Viertelspurmaschine handelt, ist es wahrscheinlich eine der folgenden:

- GX-630 D/ DB, gebaut ca. 1975 bis 1978. Grundsätzlich gilt das, was ich oben zur Halbspurversion geschrieben habe. Die "DB" hat integriertes Dolby B. Gebrauchtpreis zur Zeit: ca. 200 Euro für die D, etwas mehr für die DB.

- GX-400 D. Viertelspurversion der GX-400 Pro mit sechs Köpfen und Reverse. Selten, sehr unwahrscheinlich. Gebrauchtpreis: schwankt zwischen 700 bis 1.200 Euro.

- GX-600 D/ DB, gebaut ca. 1973 bis 1975. Vorgängermodell der 630, noch robuster und massiver, aber etwas altmodischer. Hat noch einen riemengetriebenen Capstan. DB heißt auch hier "Dolby". Gebrauchtpreis: Etwas unterhalb der 630.

- GX-620/ 625 D, gebaut nacheinander ca. 1978 bis 1981. Nachfolgemodelle der 630, nur noch ohne Dolby. Die 625 hat gegenüber der 620 ein etwas seltsames Digitalzählwerk (zählt nur die Zeit des Wiedergabe- oder Aufnahmebetriebs mit, keine Verbindung zum Spulenteller). Die 620 hat nach nicht zu durchschauender Logik manchmal einen Pitch-Regler, manchmal nicht - die 625 hat immer einen. Von der 620 und 625 wird nicht selten behauptet, es seien die besten und ausgereiftesten Akai-Bandmaschinen. Die Plastik-Optik ist allerdings Geschmackssache. Gebrauchtpreis: 300 Euro für die 620, etwas mehr für die 625. Die schwarzen Ausführungen sind im Schnitt teurer als die silbernen.

- GX-635/ 636/ 646 D/ DB, gebaut nacheinander ca. 1978 bis 1984. Technisch verwandt zur 620, aber mit sechs Tonköpfen und Reverse für Aufnahme und Wiedergabe. Die 646 unterstützt bereits EE-Band. Der Unterschied zwischen 635 und 636 beschränkt sich weitestgehend auf die Optik (die 635 hat die etwas seltsam aussehende "Bohrplatten"-Kopfblende, die bei der 636 wieder einer ansehnlicheren konventionellen Ausführung weichen mußte). Die 635 und 636 gibt es als "DB"-Versionen mit Dolby B, die 646 nicht. Gebrauchtpreise: 300 bis 400 Euro für die 635 und 636, 450 bis 600 für die 646.

- GX-747(dbx), gebaut ca. 1981 bis 1984. Hochgezüchtete Version der 646. Es gibt verschiedene Ausführungen mit/ ohne LED-Pegelanzeigen und dbx. Gebrauchtpreise: 1.200 bis 1.600 €.

Zu den Preisangaben: Sind jeweils auf ein gut erhaltenes, funktionstüchtiges Modell ohne Zubehör bezogen. Wenn die Akai-NAB-Adapter dabei sind, ist ein Aufschlag von bis zu 50 € gerechtfertigt, denn so teuer wird das Paar normalerweise gehandelt. Auch Akai-Spulen und Abdeckhauben erzielen hohe Preise.

Zur Zuverlässigkeit: Bei allen Akais solltest Du auf einen guten Zustand der Andruckrolle achten, Ersatz ist bekanntermaßen nicht einfach zu beschaffen und (wenn verfügbar) meist unverhältnismäßig teuer.

Bei der 630 soll es vereinzelt Probleme mit ausfallenden Elkos und defekten Capstanmotoren geben. Das wird aber zahlenmäßig m.E. gerne dramatisiert.

Alle Reverse-Geräte (also 635, 636, 646, 747) erfordern nach Jahren des Betriebs oft ein bißchen Wartung, weil der Reverseschieber oxidiert oder verschmutzt und in einer Laufrichtung ein Kanal nur noch dumpf wiedergegeben wird. Das ist allerdings kein Drama und an einem Bastelnachmittag auch von mäßig geübten Schraubern zu bewältigen. Eine Reparaturanleitung ist auf der Seite von Karl-Heinz Rittersen zu finden, auf der auch die meisten hier erwähnten Modelle in Wort und Bild vorgestellt werden.

Ich habe eine GX-600 DB, eine 630-DB, eine 635-D und eine 636-DB besessen, letzte neun Jahre lang. Es gab keinen einzigen Ausfall zu beklagen. Zu diesen Geräten kann ich also jedem Interessenten einschränkungslos raten.

So, nun bin ich mal gespannt, was Dir da angeboten wird. :-)

Gruß,
Timo
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#4
Ach so, eine wichtige Information hatte ich noch unterschlagen: Das Prefix "GX" in der Modellbezeichnung deutet bei Akai darauf hin, daß das Gerät mit Glasferritköpfen ausgestattet ist. Bei den Großspulern darf man das generell voraussetzen - die einzigen Ausnahmen sind ein paar hierzulande so gut wie nie anzutreffende Uralt-Geräte wie X-300 und X-330.
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#5
Vielen Dank, das wird mir weiterhelfen. Ich fasse das so auf, daß es keine 'no go' - Geräte für mich gibt, die ich meiden müßte. Und wegen der Anzahl der Spuren habe ich den Verkäufer am Telefon ausdrücklich gefragt. Vielleicht hat er auch 'zwei in jede Laufrichtung' gemeint; das wird sich rausstellen. Bin gespannt.
Danke und Gruß
Heinz
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#6
Zitat:heinz postete
Und wegen der Anzahl der Spuren habe ich den Verkäufer am Telefon ausdrücklich gefragt. Vielleicht hat er auch 'zwei in jede Laufrichtung' gemeint; das wird sich rausstellen.
Genau darauf wird es meiner Meinung nach hinauslaufen. Der Blick in das Bandmaschinen-Angebot eines bekannten Auktionshauses reicht, um zu merken, daß viele Leute die Begriffe "Zweispur" und "Vierspur" auf die Zahl der gleichzeitig nutzbaren Spuren beziehen. Daher bevorzuge ich auch "Halbspur" und "Viertelspur" - wenn man danach fragt, geben die Leute immerhin meist gleich zu, daß sie es nicht wissen. ;-)

Und bei Akai ist Halbspur wirklich sehr, sehr selten - anteilmäßig wird das irgendwo im Bereich von 1 bis 2% liegen.

Gruß,
Timo
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#7
Confusedad: Ach ja, seufz....
Eine kurze telefonische Nachfrage hat ergeben, daß das Band nach dem Durchlauf gewendet werden kann. Also doch Vierspur. Schade, aber da nützt mir die schönste Maschine nichts. Danke für die Tipps und Erklärungen!
Gruß
Heinz
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#8
Ich sollte Hellseher werden. :-)

Aber mal eine andere Überlegung: Wenn Du keine Viertelspurmaschine willst, dann frag' doch bitte noch mal an, ob sich die Modellbezeichnung irgendwie ausfindig machen läßt (das kann man ja so erklären, daß neben oder unter dem Akai-Logo auf der Tonkopfabdeckung GX und dann eine Nummer im 600er-Bereich steht). Eine große Akai findet doch hier im Forum sicher einen dankbaren Abnehmer.
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#9
Der Verkäufer wird in den nächsten Tagen die Maschine auspacken und die Typenbezeichnung herausfinden. Falls dann Interesse besteht, habe ich die Erlaubnis, seine Telefonnummer persönlich weiterzugeben. Er möchte nicht,
daß seine Nummer öffentlich einsehbar ist. Für Abholung und Zwischenlagerung
würde ich mich bei Bedarf anbieten. Na, dann warten wir mal ab.
Gruß
Heinz
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#10
Es gab insgesamt 5 Akai-Maschinen mit Halbspurtechnik. Die erwähnten 630 Pro, 400Pro und Pro1000. Es gab allerdings noch die 600Pro und die 4000Pro, die kleine 18er Akai als Halbspur. Die GX-630Pro ist im Verhältnis zum Gebrauchtpreis (ca. 200,--) sehr empfehlenswert, da sie Halbspurtechnik mit den verschleißfreien GX-Tonköpfen vereint. 400Pro natürlich absolut Top. Pro1000 ist die absolute Krönung der Akai Bandmaschinenreihe.Fälschlicherweise wird immer die 747 als das AkaiTopmodell dargestellt.
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#11
Hallo Timo,

das ulkige digital Zählwerk der AKAI GX 625 kann ich nicht bestätigen. Es hat zwei Anzeigefunktionen. Es kann ganz normal als Zählwerk anzeigen, dann hat es eine Kopplung mit dem linken Wickelteller und zählt die Anzahl dessen Umdrehungen.

Als Echtzeit-Anzeige hat es natürlich keinen Bezug mehr dazu, dann zählt es nur die Zeit, in der die Maschine auf Wiedergabe läuft.

Beim Einschalten geht die Maschine immer automatisch erst auf normale Zählwerksanzeige, es sei denn, die optionale Spannungsversorgung für den Zählwerksspeicher wird verwendet.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#12
Zitat:rolie384 postete
das ulkige digital Zählwerk der AKAI GX 625 kann ich nicht bestätigen.
Hallo Rainer!

Ich hatte die 625 selber nie. Die Betriebsart als "Stoppuhr" habe ich mal irgendwo in Betrieb gesehen oder davon gehört, das ist mir jedenfalls über die 625 in Erinnerung geblieben. Daß das Zählwerk zusätzlich auch "normal" zählen kann, wußte ich nicht.

Gruß,
Timo
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#13
So, es ist eine GX77 in Silber, also wohl nichts für meine 26cm Bänder in Zweispur.
Dabei sind ca. 20 Bänder unterschiedlicher Qualität; auch ein paar unbenutzte Exemplare sind dabei. Standort ist Kiefersfelden, also ganz tief unten im Süden.
Gruß
Heinz
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#14
Hatte nicht The_Wayne Interesse an einer solchen Maschine? Ich hoffe, er liest mit.
Michael(F)
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#15
Hatte ich mal, nach längerer Diskussion mit Timo hab' ich mich aber dann dazu entschlossen, das ich sowas nicht brauche. Allerdings ist das Aufgrund des Standortes reizvoll. Aber ich hab' das nötige Kleingeld für sowas nicht übrig, da geht z.Z. nichts.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#16
Zitat:The_Wayne postete
Hatte ich mal, nach längerer Diskussion mit Timo hab' ich mich aber dann dazu entschlossen, das ich sowas nicht brauche.
Es ehrt mich ja, daß meine Meinung so viel Gewicht hat, aber die GX-77 hat durchaus ihre Fangemeinde. TBRHeiner hat z.B. eine sehr hohe Meinung von diesem Modell, was ich vom Klang her ja auch durchaus nachvollziehen kann.
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#17
Kann ich nur nochmal bestätigen. Bin mit je einer GX77 in silver und black jedoch schon versorgt.

Ich entsinne mich aber dumpf, dass vor ca. 1/2 Jahr hier mal jemand (es war nicht Wayne) händeringend eine solche Maschine suchte. Evtl. können die Moderatoren sowas feststellen und demjenigen einen Tipp geben?
Frdl. Gruß Michael(G)
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