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Hallo Freunde
Eine Anfrage bei Hans Stellmacher (Radiomuseum Bocket) ergab soviel, daß dieses Gerät aus dem Anfang der 50er Jahre stammen muß. Er riet mir auch, im Forum auf seiner Homepage um Hilfe zu bitten. Dort ist auch ein ähnliches Gerät zu sehen. Vollständig könnte mein Gerät ja auch fast so aussehen.
Ich habe dieses Gerät vor einiger Zeit bei ebay ersteigert. Auf der Deckplatte steht der Firmenname "Brause - Radebeul". Meine Suche im Web ergab, daß es eine Firma Brause in Dresden gegeben hat. Vielleicht ist es ja ein kleiner Zweigbetrieb dieser Firma.
Zur Bandmaschine: Eingebaut ist das Zweimotoren-Laufwerk in einem kunstlederbezogenen Holzkoffer. Neben den beiden Motoren für den Capstan und zum Rückwickeln befindet sich noch die "Elektronik" für diese. Weiterhin sind noch drei Röhren drin, zwei EF12 und eine EL12 mit der entsprechenden Beschaltung. Die Maschine ist mit drei Vollspur-Ringkernköpfen ausgestattet. Leider ist das gute Stück so nicht funktionsfähig, denn es scheint ein zweiter Koffer zu fehlen, der die restlichen Baugruppen und das erforderliche Netzteil enthält. An der Maschine selbst sind an der linken Seite nur zwei eigenartige Anschlüsse. Der Bandtransport ist für AEG-Rohwickel eingerichtet. Die Bandgeschwindigkeit kann von 38 auf 76 cm/s umgestellt werden. Elektrisch wird die Vormagnetisierung durch einen kleinen Drehschalter angepaßt. Mechanisch muß eine zusätzliche Hülse auf der Capstanwelle montiert werden. Ein Bild zu diesem Gerät findet Ihr hier:
Gruß an alle
Gerald
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Endlich habe ich etwas über mein altes Schätzchen gefunden. Bei ebay wurde ich fündig. (der Urheber möge mir verzeihen, daß ich mir das Bild "geborgt" habe) Das Gerät wurde wohl auch unter der Bezeichnung "Model D" geführt. Zumindest weis ich jetzt, wie es vollständig ausieht.
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Was für Funktionen haben eigentlich die Tasten ROAW?
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Laß mich raten:
in der Zeit,als dieses Teil gebaut wurde,hatten viele Geräte keinen schnellen Vorlauf(manche noch nicht einmal einen schnellen Rücklauf)
R chneller Rücklauf
0:Stop
A:Aufnahme
W:Wiedergabe
???
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Lieber Gerald,
dein Posting verwundert mich etwas, denn die hier als Neuigkeiten auftauchenden Dinge, hatte ich dir ja schon vor dem Abschmieren des Servers von Robert Harandts Forum schon einmal in die dortige Galeriekommentare geschrieben.
Im Interneht gibt es auf der (aus München gebürtigen) Seite
http://www.oldtimeradio.de/otr_tonband.htm
(Siehe zu Brause dort auch:
http://www.oldtimeradio.de/otr_verstaerker.htm)
eine Übersicht über die Bandgerätefertiger in der DDR, bzw. der ihr vorausgehenden SBZ, in der auch auf Brause und dein Gerät des Typs D Bezug genommen wird, das nach dieser Liste anfangs der 50er Jahre gebaut wurde, aufgrund der äußerlich engeren Bezüge zur AEG-K4 aber als Konzept wohl noch in die späten 1940er Jahre gehört.
Brause dürte demnach in den späten 1940er Jahren in Radebeul seine Fertigung aufgezogen haben, wobei Radiogeräte offenbar zunächst sein vorrangiges Metier waren. Er scheint aber auch versucht zu haben, die gesamte Magnetbandpalette zu bedienen, denn er lieferte schließlich auch vollprofessionelle Gerät, sowie Verstärker für Rundfunkanwendungen. In diesem Zusammenhang verwundert mich, dass meine RFZ-Bekanntschaften (einer und der mit Abstand kundigste davon war seit 1947 beim Sender Dresden) von Brause so gar nichts wussten. Es muss also wohl Ende der 1950er Jahre aus irgendwelchen Gründen mit dieser Firma (Verstaatlichung?, Tod des Inhabers?) zuende gegangen sein.
Was aber ist 'klassisch' an deinem Gerät, bzw. was fällt auf?
Deine Maschine teilt mit der AEG-K4 (der K7, K8/T8, T9 und M5) die Laufwerkssteuerung über vier Laufwerkstasten, denn der schnelle Vorlauf wurde durch gleichzeitiges Drücken der Halt- und Rücklauftaste bewerkstelligt. Das dürfte sicher auch bei dir so sein. Die Tastenform entspricht auch derjenigen der AEG-Magnetofone bis zur T8, die Reihenfolge jedoch nicht. (AEG: R-A-W-0; außerdem erhielt schon die K7 einen Rangierhebel für die schnelle Bandbewegung.) Mit der K4 gemeinsam hat dein Brause 'D' auch die zentrale Umlenkrolle (deine Bandführung auf den Fotos ist so nicht gemeint), die bei der K4 allerdings zum Führungsstift reduziert ist. Diese Ausstattungen sind jedoch allein zur Kopfschonung beim schnellen Bandtransport gedacht, im Normalbetrieb läuft das Band nicht über die Zentralrolle.
Gewisses Interesse beansprucht auch der Kopfträger, der möglicherweise das Patent der frühen Taumelscheibe gemäß E. Untermann und H. Schießer (676810, Erteilung Mai 1939) anwendet, möglicherweise aber auch gerade nicht anwendet, was erst durch genauere Fotos als die geklärt werden könnte, die du mir vor einigen Monaten zukommen ließest.
Das deiner Maschine eigene Zweimotorenlaufwerk entspricht mit der Rutschkupplung (rechter Wickeldorn) und dem Zusatzgerät (Vor- und Endverstärker) auf dem von dir jetzt hier eingestellten Bild der Bauart der Ferrophone des ebenfalls aus Sachsen gebürtigen, aber bereits seit 1934 'im Westen' ansässigen Max Ihle, der seit 1944 in Marktschorgast zuhause war und sich wohl seit etwa 1947 gemeinsam mit Bruno Woelke mit der Bandgerätefertigung in Oberfranken befasste. Auch Ihle teilte dem Tonmotor die Bewegung des rechten Wickeldornes über eine Rutschkupplung zu. Welcher Bauart ist deine Rutschkupplung?
Nach Heinz Thiele gilt Bruno Woelke als derjenige, der in Deutschland die seit 1935 im Bandgerätebau nicht mehr verwendeten Rutschkupplung zu neuem Leben verhalf, was wohl auf Infos zurückgeht, die Thiele von Woelke selbst erhielt.
Irgendwie muss Woelke ja auch von Berlin nach Gefrees bzw. Münchberg gelangt sein, was über Dresden erfolgt sein kann, vermutlich aber bereits 1944 geschah, als die SS das Magnetbandlabor der Reichsrundfunkgesellschaft von Kosten, Bez. Posen nach Speinshart in der Oberpfalz (30 km südlich Bayreuth) umsiedelte.
Sollten aber dennoch über gemeinsame Wurzeln in der alten Berliner Magnetbandszene hinaus Beziehungen Brauses zu Ihle und/oder Woelke bestanden haben? Die Nähe der Konzepte spricht dafür.
Nach deinem Zeitschriftenfoto mit dem zusätzlichen Vor- und Nachverstärker vermute ich, dass dein Gerät nur einen passiven Eingang (RLC-Netzwerk zur Aufsprechverzerrung) besitzt, wogegen Hf-Generator, Line-Wiedergabeverstärker und die Netzspannungsaufbereitung sich im Hauptgerät befinden, genauso wie bei Ihles Ferrophon-Konzept. Auch die Röhrenbestückungen verraten Verwandtschaften, denn die uramerikanische, vom 'Glossenfaind' gefertigte Röhre 6V6 in der jungen DDR sieht doch etwas eigentümlich aus. Auch Ihle setzte sie für seine Hf-Oszillatoren bis etwa 1951 ein. Andererseits zeigt die Seite 97 von Andreas' Galerie, dass Brause ein sehr eignener Kopf war, denn das russisch beschriebene Gerät dürfte ja auch aus seiner Schmiede kommen.
Interessant wäre jetzt, den Zeitschriftenartikel an Land zu ziehen, dem dein obiges Foto entstammt, denn nach den noch erkennbaren Textresten zu urteilen, wird dein Gerät ja in jener Zeitschrift beschrieben.
Ich würde mich auch über noch genauere Fotos der Tonköpfe, eine Beschreibung der Rutschkupplung, sowie genau Bilder aller Elektronikbereiche herzlich freuen, denn bislang erkenne ich nur die mutmaßliche EL11 (die Aufschrift nährt diese Vermutung).
Insgesamt ist dies als semiprofessioneller Typ anzusprechende Gerät (wie Ihles Ferrophone) eine zweifelsohne hochinteressante Konstruktion in der Umgebung der frühen Bandgeräte nach dem 2. Weltkrieg und illustriert nicht zuletzt auch die anlaufenden Fertigung in der DDR, die sich unmittelbar nach dem Krieg auch Richtung Österreich orientierte, mit dem man ja (Wien) eine gemeinsame Besatzungszone bildete. Die Eltz-Radione-Bandmaschine von unserem Sammlerfreund Franz M. aus Wien könnte ebenso Beziehungen zu der Umgebung deiner Brause-Gurke haben, denn in der Mechanik gibt es Anspielungen ebenso, wie ich nicht ausschließe, dass die Köpfe aus Wien stammten, wo Telefunken schon 1951 ein eigenes Werk für Köpfe unterhielt, was Gründe gehabt haben muss.
Ich fürchte, dass auch die ja sichtlich professionell sorgfältig aufgebauten Bandmaschinen Brauses für den Normalbürger wesentlich zu teuer und dem Rundfunk nicht gut genug waren, weshalb seine semiprofessionelle Linie ebenso sang- und klanglos im Orkus der Geschichte verschwand, wie das auch bei Ihle der Fall war.
Es gäbe noch allerlei mehr zu sagen, was man aber vielleicht bei anderer Gelegenheit nachholen sollte.
Hans-Joachim
Wer kennt dieses Tonbandgerät 24-24F
Hallo,
ich denke mit dieser Mail kann ich einiges erklären.
Ing. H. Brause war ursprünglich Ingenieur bei der Fa. Zeiss Ikon in Dresden.
Er hatte sich dann in den 40er Jahren in seinem Gartenhaus selbständig gemacht.
Anfang der 50er mußte Herr Brause für die DDR Bildaufnahmeröhren im Westen (Schweiz) beschaffen. Bei seinen Dienstreisen knüpfte er Kontakte zu verschiedenen Leuten im Westen.
Im Jahre 1956 verließ er dann über Nacht mit ca. 20 Mitarbeitern seine
Firma in Dresden-Radebeul. Statt persönlicher Dinge hatten seine Mitarbeiter Gerätschaften in Ihrem Gepäck. Mit dem Zug über Berlin verließ man die Ostzone.
Die Firma startete neu am 1. April 1956 in Weikersheim (Baden-Württemberg).
In der Weikersheimer Statdhalle wurden mit der Fertigung von Lohnaufträgen für namhafte Firmen wie Zeiss, Bosch etc. angefangen.
Der Name der neuen Firma war Elektron OHG.
Um das Jahr 1958 produzierte man zuerst Tonbandgeräte für Herrn Neckermann (aus Würzburg stammend - 50 Km nördlich von Weikersheim).
Ab 1961 stieg man um auf Sprachlehranlagen. Erster Kunde war die Bundeswehr, die für die NATO gut ausgebildete englisch sprechende Soldaten benötigte.
Die Firma wuchs sehr schnell und war 1969 mit mehr als 600 Mitarbeiter Markführer im Bereich Sprachlehranlagen.
Auf der Messe Didakta 1968 zeigte Elektron eine Sprachlehranlage mit Monitoren und Kameras. Der finanzkräftige amerikanische Firmenverbund CONRAC wurde auf die Fa. Elektron aufmerksam und übernahm diese 1969.
Es entstand die Fa. Conrac-Elektron GmbH.
In den 70er und 80er Jahre wurden noch das C 3-20 für die Bundeswehr und das Code-A-Phone (Anrufbeantworter) gebaut. Ende der 80er Jahre verließ
man den Tonbandgerätemarkt gänzlich.
Ab 1980 startete man mit hochauflösenden CRT Monitore und produziert heute Plasma- und TFT-Monitore für den Konsumermarkt, für Flughäfen, Bahnhöfe, Industrie, Medizin und Militär.
1998 wurde die Fa. von der Data-Modul AG München zu 100% übernommen.
Der neue Name war dann CONRAC GmbH.
Herr Brause lebt heute hochbetagt mit seiner Familie in Würzburg.
Wolfgang Klein
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Lieber Wolfgang,
herzlichen Dank für diese filmreife Firmengeschichte; mit einigen eingewürfelten Agenten nebst einem zünftigen Schusswechsel wäre wahrscheinlich gar Hollywood dafür begeistern.
Weißt du, ob Brause noch soweit zugänglich ist, dass man sich mit ihm zur Geschichte seiner Bandgerätefertigung in Radebeul und dann in Weikersheim unterhalten könnte?
Hans-Joachim
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Diese Geschichte der Firma ist recht interessant. Denn habe ja noch so ein "Schätzchen" von dem guten Herrn im Keller. das "Elektron". Ist ein einfacher,röhrenbestückter Kleinspuler (max 15cm) in Halbspurtechnik. Interessant wäre es ja wirklich, wenn das alte 24-24F wieder in Gang setzen könnte. Leider fehlt der Verstärkerkoffer. Den wird es bestimmt auch nirgendwo mehr geben. Der Wiedergabekopf jedenfalls scheint noch in Ordnung zu sein. Habe mal direkt die Kopfanschlüsse abgegriffen und an den Mikroanschluß meines Mischpultes gelegt. Wenn man dann ein Band per Handbetrieb durchzieht, gibt es "Katzenjammer", klingt zwar nicht schön aber laut
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Lieber Gerald,
man soll nie "nie!" sagen. Als ich mich auf die Suche nach des Ihle-Maxen Ferrophon IIc machte, sagte mir der erste Biograf Max Ihles, dass das ohnehin schon deswegen scheitern werde, weil es dieses Gerät -reiner Druck- oder Schreibfehler- mutmaßlich nie gegeben habe. Es dauerte wenige Monate, da war es bei Ebay, und ich holte es mir. Allerdings blieb es das letzte, das ich bis heute zu Gesicht bekam. Anderthalb Jahre darauf tauchte der noch erheblich seltenere, zugehörige Vor- und Endverstärkerkoffer für recht kleines Geld -zugegeben: etwas abgegriffen dazu- bei Epay auf, von dem auch noch keiner gehört hatte, denn es gab ihn kaum länger als anderthalb Jahre und das 1949/50 im halbprofessionellen Bereich.
Dann aber hatte der Verkäufer zusätzlich noch einige Werbeblättchen, die das Ding mit den zeitgenössischen Preisen beschrieben....
Das Problem bei deinem Brause ist eher, dass man auf den ostdeutschen Radiobörsen eigentlich ständig präsent sein müsste, um auf einen angebotenen Verstärkerkoffer sofort aufmerksam zu werden, den ja nur wenige als den identifizieren können, als den du ihn suchst, denn viele wird es in der Tat nicht mehr geben und auch nciht gegeben haben. Mein Kollege Gerhard S., kundigster und weltläufigster Mann in der professionellen DDR-Tonszene und 1947 beim Sender Dresden in die Szene eingestiegen, kannte Brause nicht. Und S. kennt 'sonst jeden' und sagt einem das auch.
Prinzipiell weiß man andererseits, was in dem Koffer für deinen Brause drin zu sein hat, Lötkolbenspitze anfeilen hülfe deshalb auch zum Bau einer 'una sancta ecclesia' aus früher Magnetband- und neuzeitlicher IC-Verstärkertechnik. Dazu wäre Herr Brause in WÜ zu fragen, ob er nieder-, mittel- oder hochohmige Köpfe verwendete, denn mit dem Ohmmeter würde ich guten Gewissens an solch alte Individualistenköpfe (?) nicht mehr drangehen. Aber vielleicht hat er ja AEG-Köpfe verwendet, die allerdings entweder einen geeigneten Übertrager oder einen Vorverstärker erforderten.
Aber dann sagt Brauses Gerät mal wieder was.
Hans-Joachim
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Inzwischen besitze ich auch das Buch, aus dem das obrige "geborgte" Bild stammt. "Schallplatte und Tonband" von Hans Sutaner, erschienen im Fachbuchverlag Leipzig 1954. Darin ist das Gerät unter Modell-D auf den Seiten 241 bis 246 mit Schaltplan und technischen Daten beschrieben.
Als ich das Gerät damals bei den "vier bunten Buchstaben" erstanden habe, merkte ich gleich, als es hier ankam. das es nicht vollständig ist. In dem Laufwerkskoffer war allerdings alles vorhanden. Die Bandteller (30cm Durchmesser) und ein leerer Bobbie. Außerdem der mechanische Umrüstsatz für den Geschwindigkeitswechsel von 38 auf 76 cm/s. Es waren eine andere Hülse für den Capstanmotor und eine, etwas kleinere Gummiandruckrolle. Elektrisch wird mit einer Art kleiner Schraube umgestellt, die durch die Deckplatte zugänglich ist. Vermute mal einen kleinen Schalter, der mit dem Schraubendreher betätigt werden muß.
Als ich das Gerät erhielt, fragte ich natürlich beim Verkäufer nach, ob er etwas über die Herkunft, Alter usw., wüßte. Die Antwort war, daß es von seinem Vater stammte, und das dieser damit auch gearbeitet hatte. Auf die Bitte hin, sich nach dem zweiten Koffer unzesehen, wollte der Verkäufer sich auch bemühen und mir Bescheid geben. Leider ist es auch nur beim Bemühen geblieben. Ich habe nie wieder etwas von ihm gehört.
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=> W. Klein
Willkommen im Club und vielen Dank für den gelungenen Einstand.
Der Frage von Phono-Max möchte ich mich mit einer Bitte anschliessen:
- Siehst Du Möglichkeiten, mit dem hochbetagten Herrn Brause in Kontakt zu treten?
- Hast Du Tips, Infos oder könntest Du gar selber etwas in die Wege leiten.
Es wäre sehr schöne, wenn wir diejenigen, die etwas zu fragen haben mit denjenigen in Kontakt setzten könnten, die etwas zu sagen haben.
Michael(F)
Hallo Hans-Joachim, hallo Michael,
als ich meine Lehrzeit 1969 bei Conrac-Elektron startete konnte ich nur noch den Abschiedsbrief der Familie Brause an einer Türe lesen.
D.h. Herrn Brause habe ich nicht persönlich kennengelernt, aber ich habe viele seiner sächsischen Mitarbeiter kennengelernt.
Seit 1996 arbeite ich wieder bei Conrac und habe noch die letzten Mitarbeiter (Jahrgang 1942 + 60 = 2002) aus Dresden in Ruhestand verabschiedet.
Herr Brause hat mit ca. 60 Jahren seinen Doktor gemacht und mit 65 Jahren die Dr. Herbert Brause Stiftung in Würzburg begründet. Mit seiner Stiftung unterstützt er sehr stark die Uni Würzburg wo er auch Professor ist/war.
Die Adresse findet ihr leicht im WWW.
Ich denke Herr Brause ist ein umtriebiger Mensch und wird gerne bereit sein über sein Lebenswerk und seine Technik auskunft geben.
Ein Neffe von Ihm, Manfred Wolf hat in Weikersheim die Elektronikfirma
Wolf Electronic gegründet und produziert Elektronik im Lohnauftrag.
Inwieweit Manfred Wolf Know-How über Tonbandtechnik hat weiss ich nicht.
Ich kenne aber noch den ehemaligen sächsischen Entwicklungsleiter und einige Entwickler die die Tonbandtechnik in Weikersheim auf die Beine gestellt haben.
Bei Conrac gibt es noch ein paar funktionsfähige Bandmaschienen aus Dresden im Keller.
Einige Mitarbeiter von Conrac haben auch noch funktionsfähige Bandgeräte der Neckermann Ausführung aus dem Jahr 1958.
Ich habe leider meine Maschine vor einigen Jahren verschrottet (mit Schaltbild).
Inwieweit noch technische Unterlagen zu den Produkten in unserem Archiv existieren ist mir nicht bekannt. Dazu müsste ich einige Tage im Keller verbringen.
Zu den neueren Sprachlehranlagen (ab 1969) habe ich noch eine ganze Reihe von Dokumenten.
Ich könnte eine kleine Unterstützung von euch gebrauchen. Die Fa. Conrac hat am 1. April 50-jähriges Firmenjubiläum. Ich suche noch ein paar Bilder zu den Rundfunkgeräten, Bandmaschinen und Studioeinrichtungen, die Fa. Brause die im Jahr 1952/54 in Radebeul gebaut hat. Kann mir da jemand helfen?
Falls Ihre weitere Fragen habt, so werde ich diese gerne beantworten.
Wolfgang
Hallo,
wo oder wie kann ich Bilder an die Mails anhängen?
Wolfgang
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Hallo Wolfgang
Kochrezept für das Anhängen von Bildern gibt es hier:
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=1266
falls es damit nicht klappen sollte, melde Dich bitte nochmals.
Zu beachten sind die Größe und die Schreibweise der Dateiendung. Das sind die häufigsten Stolpersteine.
Michael(F)
Hallo,
zu Oktalröhren in DDR-Geräten: die wurden in der DDR selbst hergestellt, das Oberspreewerk hat davon eine ganze Reihe gefertigt. Die Röhren gingen m.W. als Reparationsleistung in die Sowjetunion und wurden auch zur Bestückung des Leningrad-Fernsehers verwendet.
Nebenbei gesagt halte ich die DDR-6V6 für die optisch gefälligste Variante.
MfG
DB
Hallo,
ich habe mir heute mal Zeit genommen und mir im Keller die blaue Studiomaschine von Brause genauer angesehen.
Auf den Kondensatoren habe ich Juni 1955 gefunden. Wenn man bedenkt, das Herr Brause bereits am 1.April 1956 in Weikersheim mit seiner neuen Firma startete, ist das schon erstaunlich.
Ich denke Herr Brause hat "dunkle Wolken" über seinen Betrieb heraufziehen sehen und hat schnell den Entschluss gefasst die Ostzone zu verlassen.
Wenn man dann noch bedenkt, dass er bereits nach 2 Jahren die Produktion von Tonbandgeräten für Neckermann durchführte, ist dies zur damaligen Zeit kaum vorstellbar.
Ich habe bei ebay ein paar Bilder gefunden, die RFT Geräte zeigen, denen man den Ursprung des Produkts der Fa. Brause ansieht.
Es ist anzunehmen, dass die Reste der Fa. Brause in Radebeul in einem VEB eingegliedert wurden.
Wolfgang
Edit: Bildadressen berichtigt (Timo)
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Lieber Wolfgang,
gemäß der nachfolgenden Liste, die ich mir schon vor geraumer Zeit einmal aus dem Netz gesichert hatte, ist bei Brauses in Dresden aber in auffälliger Übereinstimmung mit deinen Angaben 1955 offenbar recht eindeutig Schluss gewesen. Außerdem wusste einer meiner Kollegen, der schon 1947 beim Sender Dresden angefangen hatte und in der professionellen DDR-Tonhierarchie sehr weit kam und ansonsten ein wandelndes Lexikon ist, nichts von Brauses Eskapaden im nahen Radebeul. Nachdem Brause offenbar ja auch Studiogerät lieferte, fällt derlei durchaus auf. Man scheint also von ihm nach seinem dramatischen Abschied im Staate der Dichter und Bauern auch nicht mehr gesprochen zu haben...
http://www.oldtimeradio.de/otr_tonband.htm
Dass damals beim Sender Dresden unter den Tonverantwortlichen Gerhard Probst als Toningenieur tätig war, der es von der Tonverantwortlichkeit bis zum stellvertretenden DDR-Postminister brachte, erwähne ich als Kuriosität nebenbei. Tonmann in der Politik...
Herzlichen Dank für deine Bilder, denen aber der Blick auf die Tonköpfe fehlt. Wäre es daher möglich und nicht zu unbescheiden erbeten, dass du dich noch einmal in die bewussten Kavernen hinabbegibst und die Kamera auf die Tonköpfe hältst?
Ansonsten besteht kein Zweifel, dass das Geraldsche Gerät oben und 'deine' Bandgeräte aus derselben Schmiede stammen...
Hans-Joachim
Hallo Michael(F),
warum werden meine Bilder nicht angezeigt,
wie z.B. das Bild https://tonbandforum.de/bildupload/001.jpg ?
Wo ist der Fehler?
Ich würde gerne die nächsten Bilder sichtbar darstellen!
Mit freundlichen Grüssen
Wolfgang
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Zitat:W.Klein postete
Wo ist der Fehler?
Hallo Wolfgang!
Der Fehler (wenn man so will) ist das Leerzeichen im Dateinamen. Am besten, Du ersetzt Leerzeichen vor dem Hochladen der Bilder durch Unterstriche. Ansonsten kannst Du alle Leerzeichen im Dateinamen bereits hochgeladener Bilder in der img-Sektion auch durch "%20" ersetzen, also nicht...
Code: [img]https://tonbandforum.de/bildupload/brause tb1955a.jpg[/img]
... sondern...
Code: [img]https://tonbandforum.de/bildupload/brause%20tb1955a.jpg[/img]
Habe das oben mal geändert. :-)
Gruß,
Timo
Du must den befehl [img] vor den link und am ende Setzen. Der img am ende mus noch ein / davor haben ( /img) auch in rechteck Klammern.
(timo war Schneller).
Hallo Timo, hallo EinarN
das mit den Leerzeichen habe ich mir schon gedacht.
Ok bei den nächsten Bildern werde ich's berücksichtigen.
Wolfgang
Hallo Hans-Joachim,
ich habe die Tonköpfe fotografiert.
Eine Typenbezeichnung konnte ich nicht erkennen.
Kannst Du mir erläutern, was Du aus dem Bild erkennst oder sammelst Du nur Bilder?
Das Brause LBD4 Baujahr 1955 (Magnettonbandlaufwerk) wurde aus VEB Teilen zusammengebaut. Z.B. Röhren aus dem VEB Röhrenwerk Erfurt.
Alle Teile sind ziemlich klobig.
Man sieht dass bei den späteren VEB Geräten die Tonkopfabdeckung kleiner ist. D.h. man hat andere Tonköpfe eingesetzt.
Bei den Elektron (Neckermann) Geräten aus dem Jahr 1958 hat man bereits auf einen Papst Außenläufer-Antriebsmotor (42V AC) umgestellt.
Die Kombiköpfe waren von der Fa. Bogen und der Löschkopf von der Fa. Woelke.
Diese Teile wurden dann auch beim SLG10 (1960 - 1974) eingesetzt.
Bei den Elektron Geräten wurden sämtliche Teile in Eigenfertigung erstellt,
einschließlich Wickelgüter.
Wie beim LBD4 wurden die Bedientasten des SLG10 mit Federnkontaken realisiert. Die Tastenkappen wurden ursprünglich aus ALU gefräßt und später in Kunststoff gespritzt (mit abriebfester Einlage).
Tonköpfe, elektronische Bauteile (Röhren, Halbleiter, Wid., Kon. etc), Motoren, Zählwerke usw. wurden selbstverständlich zugekauft.
Man hatte aber auch eine eigene Motorenfertigung um 1970 mit ca. 100 Mitarbeitern, die Motore für Siemens im Lohnauftrag produzierten.
Wolfgang
Tonköpfe Brause LBD4 1955:
Elektron/Neckermann 1958:
Elektron SLG10:
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Wollte auch noch ein paar Bilder von meiner Maschine hochladen. Obwohl ich eingeloggt bin und auch die Sache mit dem Leerzeichen und der Bildgröße beachtet habe, klappt es nicht. Wie es geht, weis ich ja, "Upload" - Bild suchen, und wenn ich dann auch "Uploaden" klicke, kommt die Meldung: Nur registrierte User können Bilder hochladen" Selbsverständlich sind es zugelassenen Dateiformate, in diesem Falle jpg. Dies ist hier zwar nicht ganz richtig plaziert, kann ja wieder gelöscht werden, wenn das Problem behoben ist.
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Lieber Wolfgang,
es kam so, wie ich es im Stillen bereits befürchtet hatte: Die Köpfe des LBD4 von 1955 stammen nicht aus einer volkseigenen Fertigung, sondern als Spitzkeilköpfe früherer Bauform von Max Ihle aus Marktschorgast. Frühe Kunde dieser Köpfe allerdings ist auch schon im Staate der Dichter und Bauern aufgetaucht, wobei dazu einiger Zweifel daran besteht, dass die dann nötige Bauteilwanderung von West nach Ost erst nach der 'Wende' geschehen sein kann, weil es sich bei jener Kunde um einen zeitgenössischen Fachzeitschriftenartikel handelt....
Ihle teilte mit Brause die sächsische Herkunft -Sachsen neigen ja offenbar auch außerhalb der Heimat zur Gruppenbildung-, war aber -politisch up to date- ab 1934 in Nürnberg zu finden, wurde dort 1944 privat und mit seiner Firma ausgebombt, ging daher nach Marktschorgast, in dessen Nachbardorf Gefrees wenige Monate später von Berlin kommend auch Bruno Woelke Quartier nahm. Bei ihm rührt die Übersiedlung wohl aus der zunehmend sprengstoffhaltingen Luft Berlins (er war freier Mitarbeiter bei Loewe-Opta in Berlin-Stehtnix, äh -Steglitz, taucht aber immer wieder auch in der Umgebung der AEG auf), sondern auch der Übersiedelung des Magnetbandlabors der RRG (h. J. von Braunmühl) von Kosten, Bezirk Posen nach Speinshart, Oberpfalz im Spätherbst 1944.
Woelke hatte zu dieser Zeit als unmittelbare Patente oder patentwürdige Ideen die Omegaumschlingung, ein Kompandersystem und natürlich die berühmt berüchtigten Spitzkeilköpfe in petto, die sich in der ersten Bauart durch Max Ihle auch in der LBD4 finden.
Ab 1946 zog Ihle in Marktschorgast ein Gewerbe auf, das dann spätestens ab 1947 teilweise in eine nicht uninteressante und sicher auch von Woelke abhängige Bandgerätefertigung überging, die aber mit dem 30. Juni 1957 und einer Übersiedelung nach Kulmbach endete. Max Grundigs größtes Tonbandgerätewerk der Welt hatte diesem feinmechanisch ambitionierten Betrieb seine Grenzen aufgezeigt, nahm aber mit Vergnügen die kundigen Mitarbeiter der Magnetbandsparte Ihles auf. Die prominentesten Beispiele waren der Werksleiter Ihles und die Leiterin der Tonkopffertigung. "Maxen gewechselt" nannte das Alfred Austerlitz, der ebenfalls dem Clan zugehörte.
Die Spitzkeilköpfe wurden bei Ihle zum patent- und vermarktungsfähigen Produkt fortentwickelt, weshalb in der Anmeldung neben Woelke auch der Werksleiter Lösche, Ihle selbst und ein etwas glückloser Entwickler elektromechanischer Rechenmaschinen im Ihle-Clan namens Feiler auftauchen. Übrigens entstand im Auftrage der Zentraltechnik des NWDR der Prototyp der Hallplatte Walter Kuhls, später EMT 140, bei Ihle in Marktschorgast etwa zu der Zeit, in der Brause am LBD 4 baute.
Abweichend von Ihle baut Brause die Köpfe in einen AEG-mäßig massives MU-Metall-Schirmgehäuse ein, das diese hochohmigen Köpfe ungleich wirkungsvoller gegen Brummeinstreuungen schützt, als die einfache Blechabschrimung nach Ihle. Als Folge davon dreht Brause die Einbaulage um 180°, befestigt die Kopfbodenplatten an der Decke der Abschirmtöpfe, die deshalb recht sorgfältig gefertigt worden sein müssen. Damit muss Brause die Spaltlage auch von oben her einstellen, ähnlich wie das heute noch von der Revox-G36 und Vorgängern geläufig ist.
Übrigens kann man bei etwas gutem Willen und einiger Sachkenntnis das Firmenzeichen Ihles an der Flanke des Wiedergabekopfes ganz links erkennen.
@ Gerald: Sehen die Köpfe deines Gerätes ebenso aus oder sind das solche der AEG-Bauart Eduard Schüllers?
Die Elektron SLG10 orientiert sich ja intern durchaus nicht uninteressant an den Breschen, die die A77 schlug.
Man muss wohl doch noch einmal nach Würzburg, denn diese Weiterungen tunken unseren Radebeuler ja doch geradezu zentral in die deutsche Magnetbandgerätegeschichte, in der ich ihn nun nicht gerade angesiedelt hätte, als Gerald sein erstes Foto von seinem Gerät im Nachbarforum einstellte.
Hans-Joachim
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=> Gerald
bis das Problem gelöst ist - ich mache den MichaelB nochmals darauf aufmerksam - bitte den gleichen Weg wie das letzte mal (per e-mail an mich).
Michael(F)
Hallo Hans-Joachim,
danke für deine ausführlichen Informationen zur Geschichte der Magnettonköpfe.
Ausser bei den Neckermann Geräten wurden bei allen Sprachlehrgeräten (SLG)der Fa. Elektron die Kombiköpfe immer in MU-Metall (Vakuum-Schmelze, Hanau) eingebaut.
Angefügt habe ich noch ein Dokument aus der Conrac Firmenzeitschrift Horizons aus dem Jahre 1969, in dem Herr Brause seinen Weg von 1956 bis 1969 beschreibt.
Nach 1969 beschäftigte sich Dr. Brause mit dem Thema Medien.
Vermutlich durfte er nach dem Firmenverkauf durch den Conrac Vertrag technisch nicht mehr aktive werden.
Ich denke Herr Brause hatte rechtzeitig das technische Ende von Sprachlehranlagen erkannt (1980 Ende). Grund war auch das nicht vorhandene Umfeld (nur staatliche Abnehmer) für ein derartiges Produkt, weshalb sich Herr Brause dann in einer anderen Ebene angaschierte.
P.S. Dipl. Ing. Brause hat auch noch 3 Patente zwischen 1964 und 1967 erhalten, die sich mit Sprachlehranlagen (Tonbandgeräte) beschäftigen.
Wolfgang
Auszug aus Conrac Horizons 1969:
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Diese Köpfe sind eindeutig von der Bauart Schüller-AEG, also Ringkerntypen. Der Mu-Metallschirm ist zwar ähnlich wie bei LBD4 angelegt und nicht wie bei den RRG-Geräten der Zeit bis zur K4, die auch Mu-Metallblechtöpfe kannte. Erst ab der K8 (ggflls. bis vermutlich ab K7) stieg AEG auf die massiveren Schirmungen um.
Brause hat sich also mit der Fertigung des LBD4 hier in Weikersheim neu orientiert. Dies musste auch Änderungen an ursprünglichen Elektronikkonzeptionen mit sich bringen, weil die alten AEG-Köpfe niederohmig waren, was die Anpassung von deren sehr niedriger Impedanz an die sehr hohe nachfolgender (Röhren-) Verstärker durch einen Übertrager voraussetzte, wogegen Ihles Köpfe auch für seine professionelleren Geräte hochohmig waren und daher auf den Übertrager verzichten konnten.
Hans-Joachim
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Der Metallblock, in dem die Köpfe eingelagert sind, sowie die Schließklappe fühhen sich an, wie Gußeisen. Sie sind auch ziemlich schwer. Ich würde ja gern mal an die entprechenden Kontakte der Buchsen Netzspannung anlegen, um zu sehen, ob es die Maschine wenigstens mechanisch tut. Das gute Stück ist mir aber viel zu schade um es dadurch vielleicht kaputt zu machen. Ein Bild hat Michael wohl vergessen, (Danke fürs hochladen) das mit den verschiedenen Capstanhülsen und Andruckrollen. Die müssen getauscht werden um die Maschine mechanisch auf die gewünschte Geschwindigkeit umzustellen. Elektrisch geschieht das mit der schon, an anderer Stelle erwähnten, "Stellschraube" in der Nähe des linken Bandtellers.
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Der große Motor ist müßte ein "WKM130-30" sein, wie er auch im "BG19" und "Tonmeister" verwendet wurde.
Hajo
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Laut Schaltbild in dem, schon weiter vorn erwähnten, Buch ist die Bezeichnung des Motors MSM 130-30. Um nun festzustellen, welcher Motor in meiner Maschine steckt. müßte ich sie nochmal aus dem Koffer ausbauen. Vor der Form her ist es aber ein "BG19"-Motor.
Hallo Freunde,
ich habe verschiedene Leute besucht die noch in Radebeul bei der Fa. Brause gearbeitet haben und bei Conrac-Elektron bis zur Rente dabei waren.
Herr Kurt Berger (Jahrgang 1926) war bei Mende (später Nordmende) in Dresden beschäftigt. Wurde von der Stasi 1951 verhaftet und ging 3 Jahre in russische Haft.
Zurück in Dresden wollte Ihn kein staatlicher Betrieb mehr einstellen.
Brause als Unternehmer durfte 10 Mitarbeiter und 10 Lehrlinge haben (hatte er auch). Mit einem Mann mehr wurden Unternehmen verstaatlicht.
Herr Berger arbeitete bei Brause wurde aber offizell bei einer anderen Firma untergebracht.
Herr Berger baute von 1954 bis 1956 in Radebeul die Verstärkerkoffer zum Band-Laufwerk LBD4 zusammen.
Bei meinem Besuch hat er mir gleich ein Bild von diesem Verstärkerkoffer gezeigt.
Ich glaube er hat auch noch ein Schaltbild oder kann es noch zeichnen.
Brause hatte sich 1946 von Zeiss Ikon getrennt. Er war Fernseh- und Rundfunkmeister und hatte noch den Ing. gemacht.
Im Alter von 26 hatte Brause sich selbständig gemacht. Mit Ihm ging der Elektroniking. Wosch und der Feinmechanikermeister Noack von Zeiss-Icon.
Es wurden Tonstudios für den Rundfunk in Berlin geliefert.
Die dt. Reichsbahn wurde mit Zugfunkanlagen beliefert.
Rundfunkempfänger wurden vor 1952 hergestellt.
Ob Kontakte zu Mende/Dresden vorhanden waren ist nicht bekannt.
Es gabe viele Kleinbetriebe in/um Dresden als Zulieferer.
Man baute von 1946 bis 1956 das LBA, LBB, LBC, LBD1 bis LBD6.
Vom LBD4 mit Verstärkerkoffer (1954-1956) wurden 160 Einheiten gebaut.
Die Einheiten wurden in die Volksrepublik (Rot) China exportiert.
Meinen Recherchen ergaben, dass Herr Brause im Prinzip ein hochbegabter
Erfinder war. So war z.B. Manfred von Ardenne ein Kunde von Ihm, den Brause
Gerätschaften für seine Forschungen produzierte.
Seine Geräte für den Semi- und Profibereich hatten von Anfang an 3 Motore.
Im www konnte ich lesen, dass AEG am Anfang Probleme mit dem Bandlauf hatte. Diese Probleme wurden von einem Berliner Schwesterwerk von AEG die Kinoprojektoren herstellten gelöst.
Da Zeiss Ikon auch im Kinoprojektorenbereich tätig war, muß angenommen werden dass auch kowhow über diese Antriebstechnik bei Zeiss-Ikon bzw. Brause vorhanden war.
Vermutlich war Brause nicht im Krieg, sondern im Rüstungsbereich während des Kriegs unabkömmlich (???).
In Weikersheim hatte er zum Beispiel einen Rauchkanal (für Flugzeugsimulation) und ein elektronischen Flugnavigationssstem mit Höhenmesser, Kreiselkompass und künstlichen Horizont für die Schulung von Bundewehrpiloten entwickelt.
Die System wurde aber nicht verkauft.
Zeiss-Ikon hatte Kontakte zu Anschütz (Erfinder des Kreiselkompass) in Kiel.
Zum Neckermann Tonbandegrät 1958 wurde das Quellegerät 1959 mit Drehschalter statt Drucktastensteuerung produziert. In die Neckermann Musiktruhen wurden in Weikersheim zu den Elektron-Bandgeräten auch Körting (frühr Leipzig) Rundfunk-Fernsehgeräte eingebaut.
Bei der Fernsehentwicklung in Deutschland war soviel ich weiss, AEG, Bosch, Loewe und Zeiss-Ikon beteiligt. Ich denke auch hier ist Brause an das notwendige knowhow gekommen.
Viele Zeiss-Ikon Leute waren nach dem Krieg bei Zeiss Oberkochen gelandet. Dort hatte Brause auch die ersten Lohnaufträge erhalten. Der Vorsitzende der Zeiss-Stiftung ist der Ministerpräsident von Badem-Württemberg.
Stuttgart bot H.Brause als Niederlassungsort Fellbach an.
Dies war für H.Brause ungeeignet (zu teuer?) und er entschied sich für das strukturarme Nordwürttemberg.
Im Februar 1956 hatte man noch auf der Leipziger Messe ausgestellt
und sich willig gegenüber dem Arbeiter- und Bauernstaat gezeigt (ein dickes Ablenkungsmanöver!).
Manfred von Ardenne hat das Monitor-Kamerasystem sofort noch auf der Messe für Forschungszwecke gekauft und einen Monat später war die Fa. Brause im Westen.
Herr Brause war ein hochgeachteter Mann, dem 12 seiner Mitarbeiter und 11 weitere Mitarbeiter von 4 Zulieferbetrieben (2-3 Mann Betrieben) samt deren Familien in den Westen folgten. Diese wurden alle in die Fa. Elektron integriert.
Ich denke ich werde auch noch Herrn Brause (86) in Würzburg besuchen.
Da ich nicht der super Tonbandspezialist bin, würde ich mich sehr freuen wenn mir Mitglieder dieser Gemeinde einen entsprechenden Fragenkatalog mailen könnten.
Soweit für heute. Ich könnte noch einige Seiten über das Thema Ing. Herbert Brause schreiben, möchte aber das Thema nicht überstrapazieren.
Wolfgang Klein
Zeitungsbericht Februar 1956:
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Habe neunich bei "1-2-3, meins" dieses Conrac-Gerät erstanden:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?View...%3AIT&rd=1
Da waren auch noch einige Unterlagen dabei. Denke mal, das der guter Herr Brause mit diesem Ding wohl nichts mehr zu tun hatte.
Was mir noch etwas kurios erscheint: Das Logo, welches auf dem Rückendeckel der Begleitpapiere ist, hat irgendwie etwas Ähnlichkeit mit dem Symbol für den Internet-Explorer.
Der Schaltplan für den Verstärkerkoffer ist auch in dem, hier schon genannten Buch enthalten. Wenn ich mich recht erinnere, enthält dieser eine Menge Röhren des Typ EF12.
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Nun dann will auch ich nochwas beisteuern.
Bei der im Posting 015 gezeigten BRAUSE kann ich die Wickelmotore als solche aus dem Elektromotorenwerk Grünhain/Sachsen erkennen. Vermutlich handelt es sich um den Typ MTM 731, ein 10 Watt Synchronmotor mit 1500 Upm und 6,0mm Wellendurchmesser. Der Capstanmotor ist ein aus dem Elektromotorenwerk Hartha stammender MSM130/30 dessen 10mm Welle oberseits mit einem Einsatzstück versehen ist. Dieses ist am aktiven Teil auf 5mm geschliffen und dreht mit 750 Upm. Die Motorleistung beträgt 6 Watt.
Das äußerlich fast identische Pendant, der Motor WKM130-30 wurde im Elektrogerätebau Leisnig gefertigt und war elektrisch nahezu identisch. Äußerlich unterscheiden sich diese beiden Motore am unterschiedlichen Schmierrohr. Bei den Harthaern ist es ein Messingrohr mit oberer Flachkopfschraube verschlossen, die Leisniger sind mit einem dünnen Aluröhrchen, das mit einer Madenschraube dicht gemacht wird ausgerüstet.
Das obere Lagerschild der Harthaer Tonmotoren ist, im Gegensatz zu den baugleichen Leisnigern, stets spanend bearbeitet.
Wenn Motore dieser Bauart als Capstanmotor Verwendet wurden, dann (fast!) immer nur Harthaer! Die baugleichen Leisniger wurden dagegen als Wickelmotor benutzt. Offenbar war die Güte der Harthaer höher.
Zu Zeiten von Brauses Maschine hatten die Harthaer Motore aber längst keine Schnellbremseinrichtung mehr.
@ Gerald
Wenn im SB MSM130-30 angegeben ist, so ist das nicht korrekt. Die Schreibweise mit Bindestrich gab es nur bei den Leisniger Motoren, also den WKM-Typen.
Bilder zu den verschiedenen Motoren nur wenn es gewünscht wird.
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Lieber Wolfgang,
zum von dir oben angeschnittenen Sachverhalt ("Fragen an Brause") ging dir ein persönliches Mail zu. Ich würde mich freuen, wenn du in der Sache etwas deichseln könntest.
Ich beteilige mich nicht ungerne, zumal auch mein DAP1-DAT mit zwei Schoepsen mal wieder das laufen lernen sollte. Dafür setze ich mich auch gerne in den Zug nach WÜ.
Hans-Joachim
Lieber Hans-Joachim,
wo kann ich deine mail finden?
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
PN´s gibts hier:
Schöne Grüße
Dani
Hallo nzgl,
ich habe mich auch gewundert, als ich das Windows Explorer Logo zum ersten mal sah. Das Elektron Logo wurde bereits 1967 eingeführt. Erste Ende der 70er wurde es durch das Conrac Logo ersetzt.
Also wo MS draufsteht ist nicht immer MS drin!
Brause hatte nichts mehr mit dem SLG C3 zu tun.
Bei dem Verkauf von Elektron wurde die neue SLA 440 als fertig entwickelt verkauft. Das System war komplet elektronisch gesteuert und mit einer Unzahl von Möglichkeiten ausgestattet.
Die neue Elektronik mit 120 Transistoren und einigen Flip-Flops (DTL-Technik) machte anfangs technische Probleme. Die Lieferverzögerungen und Folgekosten wurde dem Entwicklungsleiter Ing. Wosch angelastet. Er mußte die Firma verlassen.
Sein Nachfolger wurde Kurt Berger. Er war Entwicklungsleiter von 1970 bis ca. 1986. Unter seiner Verantwortung wurde das C3 entwickelt.
Er war auch maßgeblich bei der Entwicklung der hochauflösenden CRT Monitore (bis 28") bei Conrac beteiligt.
Herr Berger war auch der Mann, der die Videokamera zur 1956er Leipziger Messe
baute und auf der Messe mit M. v. Ardenne sprach.
Meine Aussage dass Herr Brause in der Schweiz Bildaufnahmeröhren beschaffte ist nicht richtig.
Bei den genehmigten Dienstreisen in die kapitalistische BRD besuchte H.Brause regelmässig u.a. die Fa. Dr. W.Heimann in Wiesbaden.
Dort hatte man sich die Resistron Bildaufnahmeröhren beschafft.
Nach der Leipziger Messe zeigte man in der DDR großes Interesse and dem Kameraüberwachungssytem. Um die angeblichen technischen Probleme zu Lösen wurde eine Dienstreise für den Entwicklungsleiter Ing. Wosch beim MAI in Berlin beantragt.
Nach der Genehmigung wurde ein Kleintransporter mit wichtigen Meßgeräten und Equipment beladen. Ziel war es Messungen bei der Fa. Heimann in Wiesbaden durchzuführen.
Ing. Wosch kam natürlich nicht mehr zurück nach Dresden, sondern fuhr nach Weikersheim.
Wie H.Brause zu Dr.W.Heimann kam ist mir nicht bekannt. Es könnte aber mit der Fernsehentwicklung ab 1936 (mit Zeiss-Ikon) zu tun haben.
Wie man im Conrac Horizont lesen kann, starb der Partner von H.Brause Erich Meinhardt bereits 1956 in Weikersheim. Meinhardt war Radio-und Fernsehmeister (wie Brause) mit einem eigenen Betrieb in Dresden.
Er kam mit seinen 5 Mitarbeitern ebenfalls zu Elektron. Meinhardt war ein guter Freund von Brause, vermutlich schon aus der Schulzeit.
In seiner Firma produzierte er Drehkondensatoren in hoher Stückzahl. Damit besteht die Vermutung, dass Meinhardt an die Fa. Mende bzw. an das VEB Funkwerk Dresden (Rundfunkempfänger) lieferte. Es könnte auch sein, dass er von dort kam.
Elektron hatte um 1960 auch Röhrenvoltmeter und Frequenzmesser hergestellt.
Dies könnte durch den Einfluß der Meinhardt Mitarbeiter gekommen sein.
Nordmende stieg ebenfalls 1962 in den Meßgerätemarkt ein.
Man stieg bei Elektron aber auch wieder schnell aus.
Das Ziel von Brause waren Audio-Visuelle System. Angeblich hatte er bei seiner Ditacta Anlage von 1968 bereits einen Videorecorder integriert.
Um dem Schicksal von Mende zu entgehen (1946 Enteignung u. Verstaatlichung)
arbeite man als Handwerksbetrieb. Ein weiteres wachsen seiner Firma ohne verstaatlicht zu werden war nicht mehr möglich. Dies war der Hauptgrund der Flucht.
Wolfgang
P.S. kann jemand meinen Zeitungsartikel etwas verkleinern, damit die Seite wieder anständig ausschaut?
Danke!
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Nein, lieber Dani, dort nicht, da ich kein sonderlicher Freund der foreninternenen Mailanlagen bin. Sie machen bei der Ablage -ich archiviere letztlich meinen kompletten Mailverkehr- mehr Umstand als der Betrieb einer regulären Box.
Dort, in deiner t-online-Box, lieber Wolfgang, hätte sich das Mail befinden sollen, denn "mögen täten wir schon wollen, aber dürfen haben wir uns nicht getraut":
Ich hatte den Text vorhin nämlich nicht abgeschickt, was soeben aber definitiv erfolgreich erfolgt ist. Die Frage dürfte damit aus der Welt sein; nicht aber die Löchrigkeit meines Verstandes....
Hans-Joachim
Sorry, ich hatte nur gelesen "private Mail"
Zitat:W.Klein postete
P.S. kann jemand meinen Zeitungsartikel etwas verkleinern, damit die Seite wieder anständig ausschaut?
Danke!
Ich habs mal in meine Galerie hochgeladen, für volle Größe bitte anklicken
Danke Leute,
ihr seit wirklich nett.
Macht mir der freundliche Herr Jemand noch das Elektron Logo sichtbar.
Bei mir klemmts irgenwie wieder!
Ach ja das mit dem Video Recorder kann man unter dem Bild von 1968 lesen!
Wolfgang
Mir san´fertsch´.
Schöne Grüße
Jemand
Hallo TB-Dani,
danke für deinen Support!
Als dankeschön stelle ich nochmals eine Seite vom Conrac Horizontal (1969) in's net.
Unten ist das Firmengebäude, dass im Jahre 2000 abgerissen wurde und heute
ALDI und LIDL daraufgebaut hat. Die heutigen deutschen Marktführer!!!!
Das Zeichen auf dem Dach ist der Hubschrauberlandeplatz von Elektron.
Elektron hatte 1968 eine BELL UH-1.
Die Maschine war auf dem Bundeswehr Heeresflugplatz Niederstetten stationiert.
Eine Privatmaschine beim Militär?
Man kann sich vorstellen in welcher Klasse H.Brause spielte.
Rechts ist ein Bild des Baden-Württ. Wirtschaftsminister beim Elektronbesuch 1969.
Bei diesem Bild bin ich 3m daneben gesessen.
Leider hab ich als kleiner "Stift" nicht mehr auf das Bild gepaßt.
I'm very sad!
Wolfgang
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Da sich die Diskussion hier vom ursprünglichen Thema (Geralds Gerät) weg und in Richtung Firmengeschichte Brause/Elektron bewegt hat, ist es vielleicht gestattet, hier noch ein paar Bilder von einem Elektron-Gerät anzuhängen.
Es ist das Modell EMG94/2, Baujahr 1959, 9,5 und 4,75 cm/s, Halbspur mono, was wohl auch die Typenbezeichnung 94/2 aussagen soll.
Ein schön gestalteter Röhrenkoffer für Spulen bis 15 cm. Leider haben bei diesem Exemplar zwei der drei Knöpfe ihre verzierenden Messingplättchen verloren.
Robuste Mechanik und sorgfältiger, servicefreundlicher Innenaufbau. Antrieb durch Papst-Motor, wie von W.Klein in #021 beschrieben.
Der Ausgangsübertrager stammt offenbar von Elektron. W.Klein hatte ja erwähnt, daß auch Wickelarbeiten durchgeführt wurden. Auf dem Netztrafo konnte ich keine Herstellerangabe finden.
Die Köpfe sehen anders aus als die auf W.Kleins Gerät in #021, das ansonsten – soweit auf seinem Bild erkennbar – diesem hier recht ähnlich ist. Diese Köpfe hier stammen wohl von Telefunken. Der A/W-Kopf scheint mir identisch mit jenem, der im Telefunken Magnetophon KL65 verwendet wurde. Auch der komplette Röhrensatz stammt von Telefunken (EF86, ECC83, EL84, EM84, EC92).
Leider sind alle Plastikteile (Deckplatte und Knöpfe) sehr dünn. Die Deckplatte ist etwas verzogen, die abnembare Abdeckung über den Tasten hält nur noch gerade so, die kleinen Knöpfe sind inzwischen alle gesprungen. Das erweckt beim Benutzer den Eindruck eines Billiggeräts, der so gar nicht zum soliden und sorgfältigen Innenaufbau passen will.
Gruß
TSF
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Also auch von mir nochwas:
Das oben gezeigte Gerät wurde auch unter dem Label Neckermann vertrieben. Es ist völlig identisch mit dem hier gezeigten Teil. Bilder dazu in meiner Galerie.
Die hier wiedergegenenen Eindrückke kann ich so auch bestätigen, wenigstens bis ich mich darüber hermachte, das Gerät instandzusetzen.
Servicefreundlichkeit sieht anders aus!
ich war dem Irrglauben verfallen, man könne das Tastenaggregat ausbauen um die dahinter befindlichen Bauelemente besser erneuern zu können - weit gefehlt!
Es ist wirklich ein Graus, dort etwas löten zu müssen und dabei nichts anderes zu verkokeln.
Das zur Deckplatte gesagte muß wirklich dick unterstrichen werden. Sie schaut wirklich schön aus, von weitem. Als sie neu war wird es auch noch gut gegangen sein aber bald hatte sich das dünne Material derrt durch sein Eigengewicht verformt, daß die Andruckrolle stehenblieb. Darum hatte der Erstbesitzer mit dem Taschenmesser entsprechende Schnitzereien an der weichen Abdeckung vornehmen müssen.
Die Knöpfe schließlich kann man getrost vergessen. Billigstes Polystyrol in kleinstmöglicher Wandstärke - das kann nicht halten.
Das Vorgängermodell wurde noch mit einer Deckplatte aus lackiertem Blech ausgestattet und war insgesamt doch ein Stück primitiver - ohne das abwertend
zu sagen!
Fazit: Dem Kostendruck wurde Metall geopfert um mit Kunststoff und einigen elektrischen Verbesserungen einen vom Markt akzeptierten Preis durchzusetzen, bei dem auch noch was drin blieb. Die kiste wird sicherlich für einige Jahre ihre Besitzer vollkommen zufrieden gestellt haben und wenn wir daran nach über 4 Jahrzehnten etwas reparieren müssen, dann sollten wir daran denken, daß dieses Teil nicht für die Ewigkeit konstruiert wurde aber dennoch eine kleine Ewigkeit ohne Beanstandungen treue Dienste geleistet hat. Seien wir froh, daß solche Geräte noch reparabel sind - heutiger Krempel geht nur noch zum Wegschmeißen.
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Und hier das Vorgängermodell, leider nicht mehr funktionstüchtig, dank der "liebevollen" Verpackung in einem Weinkarton für sechs Flaschen.
Zum Weinen war dann natürlich auch das Ergebnis, was man von außen vielleicht noch nicht einmal so sieht.
Trotzdem habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, das ich noch etwas zum meinem 24-24F erfahre oder irgendwann doch noch den fehlenden zweiten Koffer bekomme.
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Ich möchte noch eins nachlegen:
Hier erstmal ein Bild zum staunen :-)
Es handelt sich hier um den Phasenschieber des 94/2, einen ELKO! Jawohl, das ist ein richtiger Elektrolytkondensator, ein ziemliches Novum bei Netzbetriebenen Bandgeräten. Allerdings, ein normaler Elko geht nicht als Ersatz - er würde explodieren. Wir haben es hier mit einem ungepolten Elektrolytkondensator zu tun, wie er z.B. in der NF-Technik bei Frequenzweichen eingesetzt wird. Nur eben ist hier eine Spannungsfestigkeit von 100 Volt~ DB gefordert. Da kann man also nur schauen, ob man bei professioneller ELA-Technik fündig wird, sollte mal Ersatz nötig sein. Dieses Exemplar hier konnte ich glücklicherweise wieder reanimieren. Ein geringer Kapazitätsverlust muß halt hingenommen werden. Man hört dies recht genau am Motor-Laufgeräusch - wenigstens wenn man dafür ein Öhrchen hat.
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Für die simple Aufgabe einen Motor in Schwung zu halten, sollte es auch hier nicht allzu schwer sein Ersatz zu erhalten.
Z.B. hier: http://www.elektro-kahlhorn.de/index.php/cat/67
PS:
Damit hier jedoch der Schreck über den Preis einen nicht umhaut, lasst gesagt sein, dass es die Teile mit etwas Suchaufwand auch deutlich preiswerter zu erhalten sind. Ich halte hier 5Euro für unterschreitbar.
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