Da meine gerade gekaufte A77 auf allen 4 Netz-/Bandgeschwindigkeitseinstellungen nur auf 19cm/s läuft, habe ich mir den Schalter mal näher angesehen.
Wenn ich von Stellung „Aus“ auf 9,5cm/s (Großspule) schalte, wird der mechanische Schieber, der quer durch das Gehäuse läuft betätigt. Schalte ich auf „Aus“ zurück, geht er wieder in seine Ausgangslage zurück. Bei allen anderen Schaltereinstellungen wie weiterschalten auf 9,5 Kleinspule, umschalten auf 19 Großspule und weiterschalten auf 19 Kleinspule wird der mechanische Schieber nicht betätigt.
Frage:
Sind diese Abläufe richtig, oder liegt hier der Fehler?
Bevor ich den Schalter zur näheren Begutachtung ausbaue, möchte ich erst eure Hilfe in Anspruch nehmen.
Gruß
Wolfgang
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Hallo Wolfgang,
Der lange Schiebeschalter auf der Hauptplatine betätigt nur
die verschiedenen Entzerrungen für die zwei Geschwindigkeiten.
Deine Beschreibungen des Schalters sind genau richtig.
Wenn der Capstanmotor ( Tonmotor ) nur mit einer
Geschwindigkeit läuft, dann liegt das m. E. an defekten Elkos,
- oder am defekter Leistungstransistor, - oder am defekten Trimmer
der Tonmotorsteuerungsplatine.
Diese Platine befindet sich unterhalb des Trafos.
Nach dreißig Jahren wären solche Ausfälle nicht ungewöhnlich.
Heribert
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Hi Wolfgang,
habe mir soeben Deine wirklich tollen Bilder angeschaut.
Es ist wohl eine MK III mit schwarzer Frontplatte unten?
Sie sieht ja sehr sauber aus, die Flachstecker sind noch nicht
korrodiert. Verbastelt sieht sie auch nicht aus.
Aber : Tonmotorsteuerplatine, drittes kabel von rechts sollte
eigentlich rot sein ( AE 1 ).
Dieses Kabel von der Schalterplatine kommend besorgt die
21 V, die nötig sind, um die Tonmotorregelung auf 9,5 cm/s
zu schalten.
Besitzt Du die Schaltungsunterlagen und vielleicht auch noch
ein Multimeter ???
Wenn ja, dann schalte den Power-Knebel auf 9,5 ,
+ des Multimeters ( Spannungsbereich 30 oder 50 V - !!! )
an die AE 1 , - an Masse.
Dort müssen 21 V Gleichstrom anliegen.
Heribert
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Lieber Wolfgang,
den Hinweisen Heriberts ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Dem braunen Kabel muss aber nachgegangen werden.
Auch mir fiel der intern perfekte Zustand des Gerätes auf, dazu erhältst du in einem privaten Mail ein paar Hinweise meinerseits. Andererseits ist dein Fehler bei einer A77 des Alters der deinen eigentlich Standard. Es wäre angesichts der Qualität der bei Revox verbauten Elkos fast ein Wunder, wenn deine Tonmotorregelplatine wirklich noch regeln würde. Eben das tut sie nicht, was zumeist auf defekte Elkos zurückzuführen ist. Bitte sieh' dir in deinem Falle die Elkos C 209-212 hinsichtlich Schlusses oder Taubheit (Keine Kapazität mehr) an. Überdies haben wir Tonmotorregelplatinenprobleme hier im Forum mehrfach diskutiert.
Die Tonmotorregelplatine wurde nach der Zeit der deinen modernisiert und praktisch unverändert bis zum Ende der B77-Zeit gebaut. Auf den Schaltzeichnungen der neueren Version befinden sich einige Oszillogramme mehr, die sinngemäß bei gewisser fachlicher kompetenz auf die (übrigens von der B62 stammenden) Altversion zu übertragen sind und weitere Einblicke in die Funktion eröffnen, als sie über das Material zur A77 möglich sind.
Hans-Joachim
Hallo Heribert,
Deine Anweisungen befolgt.
Mit folgendem Ergebnis: -42,7 V.
Das Kabel AE1 (bei mir oliv statt rot. Scheint auch was verändert zu sein, da ein anderer Kabelschuh im Vergleich zu den anderen aufgesteckt ist) führt zum
mittleren Relais und ist verbunden mit der violetten Ader des Relaisanschlusses.
Auf Seite 80 der Serviceanleitung (download schori.info) ist auch ein handschriftlicher Vermerk bzgl. defekter Geschwindigkeitsschaltung AE1 betreffend.
Aufgrund meiner eingeschränkten schaltungstechnischen Fähigkeiten kann ich mir jedoch keinen Reim daraus machen.
Wolfgang
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Hi Wolfgang,
heijeijei, da sind wir dem Fehler auf der Spur...
Sowas nennt sich nun doch " Verbasteln ".
Jetzt wäre der Stecker AE 1 auf der Haupt(Schalter)platine
zu überprüfen. Stecker abziehen, (falls vorhanden !!!)
und die 21 V dort messen.
Liegt besagte Spannung ( bei 9,5 Powerschalter! ) an,
braunes falsches Kabel vom Relais ablöten und,
falls möglich, neues Kabel AE 1 einsetzen.
Nun könnten die von Hans-Joachim beschriebenen Elkos
auf der Capstanplat. trotzdem defekt sein und die neuen
21 V kurzgeschlossen werden...................
dann würde sich bei AE 1 auf der Capstanplatine möglicherweise
nichts tun..........
..........Sicherung auf der Netzteilplatine könnte durchbrennen !
Aber geh' erst mal Schritt für Schritt vor und berichte !
Sei vorsichtig mit der Netzspannung !!!
Heribert
Hallo Heribert,
hier das Messergebnis o h n e olivfarbenes Verbindungskabel zwischen Tonmotorsteuerungsplatine und Schalterplatine (violettes Kabel zum Relais):
Lötstift AE1 der Tonmotorsteuerungsplatine gegen Masse = -42,7V.
Violetter Kabelanschluß Relais gegen Masse = 0,0V .
Was nun?
Wolfgang
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Hi Wolfgang,
hmmm, gleiche negative Spannung an AE1 ohne Kabel ?
da müßte ich selbst meine Maschine aufschrauben und nachmessen,
was sich da bei abgezogenem Kabel tut.
@ Hans-Joachim:
Wäre Deinerseits noch Hilfestellung möglich ?
Muß nämlich jetzt PC abschalten (melden)
Bis morgen, Heribert
Vielen Dank an alle für die hilfreichen Antworten.
Da viele der Meinung sind, daß defekte Kondensatoren die warscheinliche Ursache des Fehlers sind, werde ich morgen nach Conrad-Elektronik fahren
und erst mal die Elkos auf der Tonmotorsteuerplatine auswechseln.
Da im Conrad-Katalog zig verschiedene Typen angeboten werden und ich nicht weiß welche Spannung an den einzelnen Kondensatoren anliegt, noch die Frage, ob ich bei Kondensatoren für Spannungen bis 40V auf der sicheren Seite liege oder ob die Kondensatoren genau zur anliegenden Spannung passen müssen?
Hab das Forum schon reichlich beanspruchen müssen.
Aber ohne die Hilfe stände ich absolut auf dem Schlauch!
Wolfgang
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Nehme bei den kleineren Kondensatoren welche mit 63 V.
Wenn die aufgedruckte Spannung höher ist, macht das nichts. Achte beim Wechseln auf die Polarität, sonst :mauer:
Andreas, DL2JAS
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Hi Wolfgang,
Damit wir uns nicht mißverstehen:
Das Kabel von der Motorplatine zum Relais
der Laufwerksteuerung hat dort absolut nichts
zu suchen !
Wenn Du die Elkos der Motorplatine erneuert hast,
mußt Du ein neues Kabel vom Anschluß AE 1 der
Schalterplatine zum Anschluß AE 1 der Motorplatine
verlegen.
Die "Schalterplatine" ist die lange, schmale Platine
hinter der unteren Frontplatte, wo die Drehschalter
und die Bedienungspotis aufgelötet bzw. verschraubt
sind, und wo die 7 Audioplatinen aufgesteckt sind.
Die Platine mit den drei Relais nennt sich:
" Laufwerksteuerung "
Viel Glück, Heribert
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Die Trimmer sollten, wie die Kondensatoren auch gegen neue Exemplare ausgetauscht werden. Weiterhin ist natürlich beim Tausch der Elektrolytkondensatoren auf gleiche Eigenschaften zu achten, welche nicht ausschließlich den Angaben von Kapazität und Spannungsfestigkeit genügen.
Die weißen Ovalen (Schiff-Förmigen) C's sollten gegen Tantal getauscht werden, hier kann in der Regel die Spannungfestigkeit geringer ausfallen (etwa 35V), da die weißen Kunstoffovalkondensatoren einfach eine recht hohe Spannungsfestigkeit haben welche hier meist nicht Schaltungsbedingt war.
Thomas
PS: Weiterhin habe ich jedoch bei dem verunsicherten Selbstreparaturversuch kein gutes Gefühl für ein zufriedenstellendes gelingen, so dass ich hier wärmstens das Aufsuchen eines Fachkundigen empfehlen würde.
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Hi Thomas,
Zitat:Gyrator postete
Die Trimmer sollten, wie die Kondensatoren auch gegen neue Exemplare ausgetauscht werden.
Okay, aber man sollte darauf hinweisen, daß ohne Meßgeräte
die neuen Trimmer nicht abzugleichen sind.
Eine Ausnahme bietet die Abgleichung der 9,5 cm/s der Motorplatine
( wenn sie funktioniert ):
Dafür braucht man einen Tongenerator
http://www.esseraudiosolutions.com/ttg_deu.htm ( zum Beispiel )
und gute Ohren:
Vor dem Potitausch 400 Hz Sinus aufs Band aufzeichnen.
Nach dem Potitausch auf einen Kanal des Verstärkers das Band,
und auf dem anderen Kanal den 400 Hz-Ton des Generators abspielen.
Beide Kanäle sollten die gleiche Lautstärke haben.
Sind die Frequenzen nun ungleich, so hört man ein deutliches,
penetrantes Schweben ( Vibrato ).
Nun justiert man mit dem Poti auf "Schwebungsnull".
Hört man kein Vibrato mehr, so ist Frequenzgleichheit
besser als 2 Hz !
Heribert
Guten Morgen Heribert,
Lt. Schaltplan Schalterplatine müßte ich für die Laufwerkssteuerung 3 3/4 eine Spannung von +21V bei AE1 anliegen haben.
Habe aber auf AE1 der Motorplatine -42V anliegen.
Sollte ich Deiner Meinung nach vor dem Wechsel der Elkos diese Kabelverbindung nach Schaltplan ändern?
Guten Morgen Thomas,
Dein Ratschlag ist mit Sicherheit gut gemeint und berechtigt.
Bringe ich die Revox zu einem Fachmann, dann bekomme ich sie nach einiger Zeit warscheinlich in einem zufriedenstellenden Zustand zurück.
Aber ich weiss weiterhin nichts über Technik, Funktionsabläufe usw.
Und gerade da liegt der Reiz, diese kennenzulernen und auch Erfolgserlebnisse zu suchen.
Bei meinen alten analogen Audiobausteinen von Grundig, die ich vor 3 Jahren gegen die Wegwerfelektronik getauscht habe, hat das bisher funktioniert und ich hoffe, daß ich die A77 soweit hinbekomme, daß nur noch Einstellarbeiten durchgeführt werden, für die ich z.Zt. nicht die erforderlichen Meßgeräte habe.
Um das zu schaffen, ist das Forum eine großartige Unterstützung.
Wolfgang
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Hi Wolfgang,
Zitat:wde postete
Lt. Schaltplan Schalterplatine müßte ich für die Laufwerkssteuerung 3 3/4 eine Spannung von +21V bei AE1 anliegen haben.
Das hat mit der Laufwerksteuerung nichts zu tun.
Die 3 3/4 bezeichnet ausschließlich die Tonmotorgeschwindigkeit !
Die Laufwerksteuerung ist nur für die Funktionen der Wickelmotoren
und der Solenoide ( Magnete ) zuständig.
Darum wiederhole ich nochmal:
Dieses violette Kabel hat Dein Vorbesitzer reingebaut ( verbastelt )
und gehört da nicht hin ! Schau mal in den Schaltplan .
Ich weiß nun nicht, was für eine Spannung an AE 1 bei abgezogenem
Kabel der Tonmotorplatine anliegen muß.
Erneuere erstmal die Elkos und messe dann nochmal die Spannung.
Erst dann das neue Kabel einsetzen.
Heribert
Hallo Heribert,
werde dann die Elkos wechseln und mich heute nachmittag noch mal melden.
Wolfgang
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Hi Wolfgang,
noch ein paar Tips:
Du mußt die ganze Einheit : Trafo, Tonmotor - u. Netzeil-
platine ausbauen.
Die drei Schrauben der Tonmotorplatine kriegst Du zwar
vielleicht mit Mühe heraus, aber nicht wieder rein!
Die drei oberen Kabel : gelb, rot und violett der Netzteilplatine
mit Stift etc. markieren, damit Verwechslung nicht passiert.
Die abgezogenen Kabel mit Kreppband umwickeln, damit bei
Einbau der Einheit sie leichter eingezogen werden können.
Auch kannst Du nun mit einem Stift eine Markierung anbringen.
Achte vor Ausbau genau auf die Anschlussfolge des rechten Wickelmotors.
Sie weicht vom Schaltplan meistens ab. Das gilt auch für den Tonmotor!
Beim Wiedereinfädeln der drei Outputstrippen ist Fingerakrobatik angesagt.
Vor der Rausnahme der vier Schrauben des Trafos kann man mit Kordel
durch die Bohrungen des Trafos und der Audioanschlussleiste die schwere Einheit fixieren.
Viel Spaß, Heribert
PS.: Wenn Du schon die Netzteilplatine ausbaust, wäre auch hier ein
Elko - bzw. Trimmertausch machbar.
Hat etwas länger gedauert als geplant, aber die Kondensatoren auf der Tonmotorplatine sind ausgewechselt.
Und Heribert hat bzg. Ein-und Ausbau der Platine nicht übertrieben.
Fazit:
Weiterhin -42V an der TMP-Klemme AE1.
Habe die Kabelverbindung zwischen Relais und AE1 entfernt, sodaß dieser Anschlußpunkt an der TMP unbelegt ist.
Alle Funktionen getestet und Ergebnis: Einwandfrei!! Auch ohne Brücke FBB!!
-----------------------Bis auf Bandgeschwindigkeit 9,5-----------------
Ist schon ein Problem, wenn jemand seine eigenen Schaltungskreationen verwirklicht und es der Nachwelt nicht weitergibt.
Allen einen schönen Abend
Wolfgang
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Mal einfach in's Blaue geraten:
Könnte es sein, daß da jemand die Geschwindkeitsumschaltung fernsteuerbar gemacht hat und der Defekt keiner ist sondern auf dieser Bastelei beruht?
Michael(F)
Wenn das so wäre, Michael, dann müßte ich ja irgendwo ein Empfängermodul finden.
Ich habe noch eine andere Theorie und wollte Euch fragen, ob so etwas bekannt ist?
Die A77 ist ein Einbaugerät und ich gehe davon aus, daß sie in ihren jungen Jahren professionell genutzt wurde.
Hierfür spricht auch, daß auf der Frontplatte verschiedene rote und grüne Punktaufkleber sauber und unterhalb der durchsichtigen Schalter angebracht waren, welche vorgegebene Aufnahme und Wiedergabeabläufe verdeutlichen sollten.
Ist es möglich, daß auch die Bandgeschwindigkeitsschaltung so manipuliert wurde, daß ein "versehentliches Aufnehmen und Wiedergeben" mit Bandgeschwindigkeit 9,5cm/s nicht möglich war?
Da in Studios o.ä. professionellen Bereichen nur mit 19cm/s oder höher gearbeitet wurde, wäre dies doch nicht abwegig. O d e r ??
Gruß
Wolfgang
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Hi Wolfgang,
Freut mich erstmal, daß der Bauteilewechsel geklappt hat.
Wenn man seine A 77 so schätzt wie ich, braucht es
schon was Mut, um einen Aus - und Einbau von Trafo
und Co. auszuführen. Ich hatte dabei einen höheren
Pulsschlag !
Die weitere Fehlersuche gestaltet sich nun schwierig bis
unmöglich via Forum. Es könnten noch einige Fehler
durch die Verbastelung aufgetreten sein.
Wir können alle nur Raten, was der Vorbesitzter eigentlich
bezwecken wollte.
Ich befürchte, durch den Anschluß von AE 1 an Masse
ist einiges " hochgegangen " !?
Kriegst eine PN, Heribert
Beim Überprüfen der Kabelverbindungen lt. Stromlaufplan habe ich eine weitere Abweichung entdeckt.
Lt. SP müßte Kl. AE1 Tonmotorplatine mit Kl. AE1 Schalterplatine verbunden sein.
Rotes Kabel Kl AE1 Schalterplatine geht aber auf die Relaisplatine und zwar auf die Stoptaste und gleichzeitig weitergehend braun zu Pin 2 der Fernbedienungsbuchse.
Könnte dies gleichzeitig der ursächliche Zusammenhang sein, daß,
a: Die Tastenfunktion auch ohne Brücke FBB gegeben ist?
b: Die Bandgeschwindigkeit 9,5 nicht gegeben ist?
Kann leider Stromlaufpläne nicht so lesen, wie manche die Bildzeitung.
Wolfgang
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Hi Wolfgang,
Zitat:wde postete
Könnte dies gleichzeitig der ursächliche Zusammenhang sein, daß,
a: Die Tastenfunktion auch ohne Brücke FBB gegeben ist?
Das kann ich so bestätigen.
Versuche mal, den Originalzustand der Relaisplatine herzustellen,
und entferne mal das rote Kabel von AE 1 - Schalterplatine.
Ist AE 1 an der Capstanplatine jetzt frei, wie Du schreibst,
sind die 9,5 unmöglich.
Bevor aber AE 1 Kabel wieder neu eingesetzt wird, muß die
Platine ( - 42,7 V !!! ) noch gecheckt werden.
Wenn alle " Stricke reißen " , biete ich Dir an, daß ich mal ein
" Auge draufwerfe ".
Heribert
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08.02.2006, 11:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.11.2023, 08:51 von user-332.
Bearbeitungsgrund: Forumsnummerierung korrigiert (nach dem x-ten Umzug...)
)
Ratespiel, drei vierundzwanzigster Teil:
braun, oliv, violett, rot, auch ins Blaue wurde schon geraten. Wie wär's mal mit vorsichtiger Rückkehr zu den Fakten und Artefakten?
Frage 1: (nachdem die Tonmotorplatine ja schon mal draußen war und nun ihren Dienst ja wieder quasirevidiert versehen darf):
Läuft die Maschine tatsächlich mit 19 cm/s oder eher schneller? Wurde das mit einem fremdbespielten Band einmal überprüft?
Frage 2: Egal, wo die mysteriösen -42,748 V herrühren: Bei abgezogenem Stecker AE1 an der Tonmotorplatine (1.077.725, Baugruppe E) und Beschaltung dieses "Meß"-punktes mit einer egalfarbigen "Meß"-strippe an die stabilisierten +21V , z.B. ED1, gelbes Kabel, direkt neben AE1 gelegen (!), muß die Regelung den Tonmotor runterfahren, um ihn mit der niedrigeren Geschwindigkeit zu stabilisieren. Ein Kurzschluß von AE1 gegen Masse darf entgegen der in Beitrag 020 genannten Befürchtung keinerlei negative Auswirkung auf die Baugruppe E haben.
Frage 3: Was wurde als Massepunkt für die Messung verwendet? Einfach das Gehäuse oder z.B. ED2 oder E2 ?
Das Entwanzen der verbastelten Laufwerkslogik ist m.E. ein davon unabhängiges Kapitel.
user332
©DK1TCP
Antwort zum dreiundzwanzigsten Teil.
Maschine läuft exakt mit 19 cm/s. Aufnahmen mit anderem TBG getestet.
AE1 gegen E2 TMP: Drehzahl verringert sich.
Messung AE1 TMP gegen Masse u n d gegen E2 gleich, -43V.
Wolfgang
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Hi Wolfgang,
Das hört sich ja gut an.
Dann verlege die Leitung AE 1.
Vielleicht kannst Du auch ermitteln,
ob der Motor die halbe Geschwindigkeit läuft,
mit Testband, Sinustonaufnahme etc.
@user332
danke, war mir nicht sicher, ob die gemessene
Spannung an AE 1 normal ist oder nicht.
Heibert
Gemeinsam sind wir stark!!!!
Herzlichen Dank an alle, die mir dabei geholfen haben, daß meine defekte und verbastelte A77 wieder perfekt funktioniert.
Die Mühe hat sich gelohnt, denn die Maschine sieht optisch aus, als ob sie die letzten 32 Jahre in Watte gehüllt wurde.
Ein glücklicher Revox A77-Besitzer.
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Hi Wolfgang,
Glückwunsch, dann genieße das gute Stück!
Ist es eine 2 - oder 4 Spur ?
Zitat:wde postete
Die Mühe hat sich gelohnt, denn die Maschine sieht optisch aus, als ob sie die letzten 32 Jahre in Watte gehüllt wurde.
Sag' das bitte nicht zu oft, sonst muß ich wieder einen Lappen
rausholen............
Heribert
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08.02.2006, 14:49
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.11.2023, 08:55 von user-332.
Bearbeitungsgrund: " => ' & Anmerkung
)
Hallo Wolfgang & Heribert,
das Ermitteln der 'halben Geschwindigkeit' kann man sich aufsparen, bis der Rest der Problematik aus der Welt ist. Die TMP funktioniert m.E. einwandfrei.
Die gemessenen -43V bei offenem Pin AE1 sind nichts anderes, als das durch D202 gleichgerichtete 1,6 kHz-Signal des Diskriminatorzweiges und damit (bei dieser Urvariante der Capstanregelung) normal.
Nun gilt es herauszufinden, was aus dem 'roten' Kabel, von der Schalterplatine kommend, geworden ist. Auf dem hochauflösenden Photo ist's noch zu sehen (sanft verdrillt mit dem blauen Käbelchen, direkt unter dem Capstan Motor). Dort müssen in den 9,5-er Stellungen des Hauptschalters die +21V zu messen sein. Die Frage ist nun: was tut diese rote Grütze auf der Laufwerkssteuerung? Die Folgefrage lautet: was geht anschließend nicht, wenn diese 'Modifikation' wieder rückgängig gemacht worden ist, wie in Posting 021 bereits angedeutet...
Gruß Pit (u_332)
P.S.: auch das an Masse Legen des Pin AE1 auf der TMP [Ton_Motor_Platine] (bei gezogenem Kabelschuh) schaltet die Geschwindigkeit runter, allerdings nicht vorschriftsgemäß. Die erreichte Endgeschwindigkeit ist 'etwas zu hoch', die Zusatzkapazität C207 wird nicht über die Diode D201 wie vorgesehen definiert an Masse gelegt, sondern parasitär, über knapp drei verteilte Stromwege. So war das von Willi's Konstrukteuren nicht gedacht. Die Auswirkungen auf das Regelverhalten darf in einem eigenen Workshop nachgemessen werden...
P.P.S.: was in Posting 004 mit 'violetter Ader des Relaisanschlusses des mittleren Relais' gemeint ist, erschließt sich mir nicht so ganz. Es gab unterschiedliche Relais im Laufe der Jahre... was den Umbau / Rückbau der Laufwerksteuerung betrifft: hat sich der Vorbesitzer mittlerweile schon dazu geäußert? Man macht so einen Umbau ja nicht 'ohne Not'...
P.P.P.S.: klappt's eigentlich mit der Bandendabschaltung einwandfrei?
Viele Fragen ohne Antworten, so ist das im BMF. Immer schon gewesen. Anmerkung 2023 beim letzten Aufbräumen...
©DK1TCP
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Hi Pit,
Wolfgangs Maschine läuft ja wieder.
Danke für den Hinweis mit dem offenen AE 1
auf der TMP. Man lernt nie aus !
Allerdings brauchte ich bisher diese Spannung
nicht zu messen.
Heribert
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