Telefunken M15a Wiedergabe geht nicht.
#51
Beim Ausbau der Andruckrolle (und überhaupt immer bei Telefunkens) auf allfällige Unterlegscheiben achten und genau notieren wieviele „oben“ und wieviele „unten“ eingebaut waren.

Grüße, TSD
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#52
(27.05.2024, 16:54)Magnettonmanni schrieb: eigentlich zählst Du für mich zu den Erleuchteten  Idea

Etwas weniger Weihrauch bitte  Cool

(27.05.2024, 16:54)Magnettonmanni schrieb: Sag es bitte nicht weiter ...

Bestimmt nicht, auch wenn wir hier unter uns sind Big Grin
Mich beschäftigt trotzdem noch: Was meinst du mit "Präzisionshände"?
Ach, nebenbei: Sagt dir der Name Jürgen Dahl (nicht Roald oder Arnim Dahl) etwas?



(27.05.2024, 17:45)Tondose schrieb: Beim Ausbau der Andruckrolle (und überhaupt immer bei Telefunkens) auf allfällige Unterlegscheiben achten und genau notieren wieviele „oben“ und wieviele „unten“ eingebaut waren.

Kann allerdings auch vorkommen, dass da schon mal jemand dran rumgemurkst hat. Da hilft dann nur noch, die Beilagscheiben so auszusuchen, dass das Band mittig über die Andruckfläche der Rolle läuft.
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#53
Hallo Peter,

ich denke, daß Du dich in Deinen Glanzzeiten mit Präzisionsmechanikern auf Augenhöhe hättest "unterhalten" können.
Und Holger Strohm hatte ebenfalls ein großes Geschick bei mechanischen Arbeiten mit hoher Genauigkeit, obwohl das auch nicht sein Beruf war.

Beim Namen Jürgen Dahl leuchtet es ganz schwach im Dunkel der grauen Zellen, aber ich bekomme keinen Zugriff. Die Birne wird alt und wenn da was war, ist das wohl schon lange her.
Wenn es möglich ist, setze mich doch bitte in die Spur, es interessiert mich vermutlich sehr.

Bezüglich der M15A lese ich hier natürlich weiterhin hoch interessiert mit, denn das Glück mit meinem Laufwerk muß ja nicht von Dauer sein.

Viele Grüße
Manfred
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#54
(27.05.2024, 22:04)Magnettonmanni schrieb: ich denke, dass du dich in deinen Glanzzeiten mit Präzisionsmechanikern auf Augenhöhe hättest "unterhalten" können.

Das habe ich auch, und zwar gründlich.

Reines Buchwissen wurde mir auf die Dauer langweilig, und das Rad zweimal zu erfinden kam mir wie reine Zeitverschwendung vor. Außerdem lernte ich schneller aus den Fehlern anderer als aus meiner eigenen Betriebsblindheit. Also schlug ich schon recht früh, unbefangen und vergleichsweise angstbefreit bei den besten Experten ihres Fachs auf, nach dem Motto "Frechheit siegt". Was konnte mir schon passieren? Bestenfalls dass wirkliche Fachleute - sofern sie gerade nichts Besseres zu tun hatten - zur Abwechslung etwas über die Faszinationen ihres beruflichen Lebens erzählen konnten und sich möglicherweise sogar darüber freuten, dass jemand sich so wissbegierig für die Hauptthemen und ungelösten Spezialfragen ihres Nischendaseins interessierte, ja für sie brannte und wie ein trockener Schwamm alles Neue begierig aufsaugte.

Ich erinnere mich beispielsweise noch wie gestern an die einzige Aufgabe, die den Toningenieur-Studenten 1981 in der Abschlussklausur der beiden Raumakustik-Semester gestellt wurde. Der Professor war - selten genug, aber genau meine Wellenlänge - ein ausgefuchster Praktiker, der seine Studenten nicht mit so beeindruckenden wie nutzlosen Linienintegralen oder wellentheoretischer Raumakustik quälte. Er unterrichtete genau das, wovon er wusste, dass es Praktiker für ihre Arbeit brauchen können, und dies auf eine Weise, die Halbtote am Samstagmorgen um acht Uhr zu neuem Leben hätte verhelfen können. Diese Art Integrität, Bescheidenheit bei zugleich umfassender Expertise hatte ich bereits durch meinem Vater kennengelernt und bei diesem Professor ebenso hoch geschätzt und respektiert.

Zurück zur Raumakustik-Abschlussklausur. Die einzige Aufgabe bestand daraus, die schwimmbadähnliche Akustik eines leeren Raums von ca. L 20 x B 13 x H 9 m in die für einen Hörsaal umzugestalten (was bedeutete: mittl. Nachhallzeit nach damals geltender DIN 18041 1 s bei 1 kHz mit Toleranzschlauch 10 %, zwischen 125 und 8000 Hz leicht abfallend), sämtliche sinnvollen und realisierbaren Mittel und Wege zur effektiven Schallschluckung, -führung und -streuung zu berücksichtigen, wobei den Kandidaten alles zur Verfügung stand, was man hätte brauchen können: komplette Formelsammlung, Eigenschaften der gegebenen Raumbegrenzungsflächen, Absorptionstabellen, Nachhallschriebe mitsamt Anlegelineal, Taschenrechner - kurzum das volle Luxusprogramm. Auch Verständnisfragen waren erlaubt und erwünscht, schließlich lieferten sie dem Professor schon im Vorfeld mehr Informationen über Wissensstand und Lösungsversuche der Kandidaten.

Von den maximal vorgesehen 180 Minuten benötigte ich etwa 35. Den Rest der Zeit verbrachte ich in der Cafeteria, um auf die anderen 18 zu warten.

Diejenigen meiner Kommilitonen, die solch grundlegende, maßgebliche und hilfreiche Fachaufsätze der Nachkriegszeit wie die von Helmut Haas ("Über den Einfluss eines Einfachechos auf die Hörsamkeit von Sprache", Acustica 1951) oder Walter Kuhl ("Das Zusammenwirken von direktem Schall, ersten Reflexionen und Nachhall bei der Hörsamkeit von Räumen und bei Schallaufnahmen", RTM 1965) entweder nicht kannten oder nicht ausreichend verstanden hatten, glaubten tatsächlich, ich hätte die Aufgabe geschmissen, rechneten sich aber selbst stundenlang in die Wallachei, ohne allerdings zu einem annähernd plausiblen und verwertbaren Resultat zu gelangen. Der systematische Kardinalfehler beim Lösungsansatz war immer derselbe und führte unweigerlich in eine Sackgasse. Das war exakt die Lektion, die hinter der Klausuraufgabe steckte, wie mir der Professor bestätigte, als ich ihm in einer stillen Stunde von meinem Verdacht erzählte. (Vielleicht kommt ja der eine oder andere in dieser erlauchten Runde dahinter, oder habe ich die eine oder andere notwendige Information vergessen? Gehört vielleicht auch gar nicht in dieses Forum...)

(27.05.2024, 22:04)Magnettonmanni schrieb: Und Holger Strohm hatte ebenfalls ein großes Geschick bei mechanischen Arbeiten mit hoher Genauigkeit, obwohl das auch nicht sein Beruf war.

Die war auch notwendig für meinen Eigenbau extrem rauscharmer Großmembran-Kondensatormikrofonkapseln, um zu Beginn der digitalen Aufzeichnungstechnik den Raumanteil in größerer Entfernung von der Schallquelle einzufangen, ohne dass die damaligen Mikrofone aus Industiefertigung die Aufnahme rettungslos verrauschten.

(27.05.2024, 22:04)Magnettonmanni schrieb: Beim Namen Jürgen Dahl leuchtet es ganz schwach im Dunkel der grauen Zellen, aber ich bekomme keinen Zugriff. Die Birne wird alt und wenn da was war, ist das wohl schon lange her.

1976 ist das Jahr, aus dem beide Aufsätze im Anhang stammen. Was mich damals an diesem Autor - Niederrheiner wie ich - vom ersten Absatz an beeindruckte, war seine Klarheit, Unbeirrbarkeit, umfassende, solide Kenntnis der Materie und nicht zuletzt ein geschliffener Scheibstil, der in meinen Augen davon zeugte, dass der Autor auch ein wenig über den Dingen stand. Das fanden einige meiner politisch linksgerichteten bis anarchistisch orientierten Freunde durchaus unangemessen, womit sie allerdings mehr über sich selbst offenbarten als einem untadeligen Experten erfolgreich an den Karren fahren zu können.


Angehängte Dateien
.pdf   Jürgen Dahl - Auf Gedeih und Verderb - Kommt Zeit, kommt Unrat (1976).pdf (Größe: 269.27 KB / Downloads: 20)
Grüße
Peter


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#55
und wie hast du es nun gelöst ?
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
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#56
(27.05.2024, 17:22)Micha94 schrieb: Mir fällt noch etwas wichtiges zur Capstaneinheit ein. Nach einer Standzeit von 20 Jahren würde ich es dringend empfehlen dem Gleitlager einige Tropfen Öl zu verpassen.
Hierzu befindet sich an der Seite der Tonwelleneinheit ein kleines Loch welches genau für diesen Zweck vorgesehen ist. Geeignet ist Sinterlageröl wie z. B. Isoflex PDP65.

Wenn du den Riemen herunternimmst und das Schwungrad kräftig anstößt sollte dieses zumindest kurz nachlaufen.
Sollte das Gleitlager ausgetrocknet sein wird das ganze schwergängig und man kann auf Dauer einen Lagerschaden riskieren.

Im unteren Teil der Tonwelleneinheit befindet sich noch ein Kugellager, dies unterliegt auch einem Verschleiß, kann nach Telefunken Anweisung aber nur im Werk getauscht werden.
Bei meiner Einheit habe ich das Lager selbst getauscht, ob es sich negativ auf den Rundlauf auswirkt kann ich nicht sagen. In der Praxis konnte ich keine Probleme feststellen.

Ein Tausch wird auch nur bei Schwergängigkeit der Tonwelle oder starker Geräuschentwicklung wirklich notwendig sein.

Danke, super hilfreich werd ich mir besorgen. Ja mir is vorher aufgefallen, dass der Riemen nicht rundläuft. Wenn ich jedoch den Capstanmotor leicht nach oben drück schaut die Sache viel besser aus. Das werde ich auch noch angehen. Und hätte noch wer einen Tip wie ich die Tonköpfe am besten reinige?

(28.05.2024, 05:47)reginald bull schrieb: und wie hast du es nun gelöst ?

Also falls du die Andruckrolle meinst, die hab ich noch nicht gelöst. Hatte irgedwie kein gutes Gefühl. Ich lass die daweil. Ich mach noch den Capstanmotor dass der Riemen wieder "Rundläuft" und die Tonköpfe möchte ich noch reinigen. Dann möchte ich mal nen Probelauf mit nem neuen Band machen, weil ich schraub bei dem Teil die ganze Zeit herum und weiss eigentlich nicht was Sache ist weil ich kein Band habe.
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#57


Hier sieht und hört man das Problem:
Anscheinend sitzt der Capstan nicht gerade auf der Befestigung. Wenn ich mit der Hand den Motor leicht hochdrücke, sieht man wie sich der Riemen relativ gerade positioniert und viel ruiger und leiser läuft.
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#58
Hallo, der Capstanmotor ist mit 3 Bolzen mit Gummis federnd gelagert.

Löse vorsichtig die Mutter unter dem Kragen des Tonmotores, bei der auch das schwarze Massekabel aufgelegt ist. In Deinem Video die obere. Mutter nur lösen, nicht abschrauben!
Dann die Kontermutter (über dem Kabelschuh) Richtung Bolzen, als vom Motor weg, drehen. Müßte 7,5 Schlüssel sein.
Jetzt die Mutter unter dem Kragen des Tonmotors langsam/vorsichtig anziehn, Motor sollte dabei laufen. Riemen beobachten, sollte mittig laufen.
Wenn ok, Kontermutter über Kabelschuh wieder anziehen.
Ggf. muß man das mehrfach wiederholen, evtl. auch an den anderen beiden Bolzen. Ich würde aber immer nur einen lockern.

Viel Erfolg
Viele Grüße,

Matthias
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#59
(28.05.2024, 08:04)MatthiasB. schrieb: Hallo, der Capstanmotor ist mit 3 Bolzen mit Gummis federnd gelagert.

Löse vorsichtig die Mutter unter dem Kragen des Tonmotores, bei der auch das schwarze Massekabel aufgelegt ist. In Deinem Video die obere. Mutter nur lösen, nicht abschrauben!
Dann die Kontermutter (über dem Kabelschuh) Richtung Bolzen, als vom Motor weg, drehen. Müßte 7,5 Schlüssel sein.
Jetzt die Mutter unter dem Kragen des Tonmotors langsam/vorsichtig anziehn, Motor sollte dabei laufen. Riemen beobachten, sollte mittig laufen.
Wenn ok, Kontermutter über Kabelschuh wieder anziehen.
Ggf. muß man das mehrfach wiederholen, evtl. auch an den anderen beiden Bolzen. Ich würde aber immer nur einen lockern.

Viel Erfolg

Ok danke der 7,5 Maulschlüssel Smile wer hat ihn nicht
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#60
(28.05.2024, 08:04)MatthiasB. schrieb: Löse vorsichtig die Mutter unter dem Kragen des Tonmotors, bei der auch das schwarze Massekabel aufgelegt ist. In Deinem Video die obere. Mutter nur lösen, nicht abschrauben!

Genau. Foto dazu:

   

(28.05.2024, 08:04)MatthiasB. schrieb: Dann die Kontermutter (über dem Kabelschuh) Richtung Bolzen, als vom Motor weg, drehen.

Das bedeutet im Uhrzeigersinn, wenn man von unten auf den Capstanmotor schaut, d.h. auf die elektrischen Anschlüsse. Die Maschine sollte dabei waagerecht stehen.

(28.05.2024, 08:04)MatthiasB. schrieb: Müßte 7,5 Schlüssel sein.

Genau genommen ein 7 mm Gabelschlüssel. Es vereinfacht die Prozedur, wenn man zwei davon im Vorrat hat.

(28.05.2024, 08:04)MatthiasB. schrieb: Jetzt die Mutter unter dem Kragen des Tonmotors langsam/vorsichtig anziehn, Motor sollte dabei laufen. Riemen beobachten, sollte mittig laufen.

Bei der gezeigten Abweichung sollte etwa eine halbe Umdrehung ausreichen.

(28.05.2024, 08:04)MatthiasB. schrieb: Wenn ok, Kontermutter über Kabelschuh wieder anziehen.

Bitte nicht bombenfest, sonst verändert sich die eben gefundene Justage wieder (Gewindespiel).

(28.05.2024, 08:04)MatthiasB. schrieb: Ggf. muß man das mehrfach wiederholen, evtl. auch an den anderen beiden Bolzen. Ich würde aber immer nur einen lockern.

Dem Rat kann ich mich nur anschließen.
Grüße
Peter


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#61
Danke Peter.
Viele Grüße,

Matthias
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#62
(28.05.2024, 06:23)PhillyFlazh schrieb: Und hätte noch wer einen Tip wie ich die Tonköpfe am besten reinige?

Telefunken empfiehlt Spiritus. Manchmal nehme ich den schon früher erwähnten Walzenreiniger oder Waschbenzin, bei losem Bandstaub kann auch eine trockene Reinigung ausreichen. Auf keinen Fall scharfe Lösungsmittel verwenden, Aceton z.B. ist der Tod der Spalteinlage (schreibt Kudelski).
Grüße
Peter


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#63
(28.05.2024, 05:47)reginald bull schrieb: und wie hast du es nun gelöst?

Im Moment möchte ich denjenigen, die sich vielleicht selber an einer Lösung versuchen wollen, nicht vorgreifen. Mich interessieren vielmehr die verschiedenen Ideen und Ansätze, die hier möglicherweise ans Tageslicht kommen.

Manchmal erlebe ich, dass interessiert Suchende Bedenken haben, sich mitzuteilen, z.B. weil sie sich nicht blamieren möchten. Ich kann versichern, dass ein Bloßstellen von Menschen (besonders Lernende) das Letzte wäre, was mir jemals in den Sinn käme, nicht zuletzt weil ich aus eigener Erfahrung als langjähriger Tutor und Dozent genau weiß, was das mit jemandem machen kann, der mehr oder weniger vorsichtig tastend eine bislang womöglich unbekannte und/oder schwierig erscheinende Frage oder Aufgabe zu lösen versucht.





(28.05.2024, 09:00)MatthiasB. schrieb: Danke Peter.

Anytime thumbup
Grüße
Peter


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#64
Ich würde die für Absorber in Frage kommenden Flächen ermitteln (erstmal alles außer Boden), dann den Herrn Sabine und seine Formel befragen, welchen Absorptionskoeffizienten ich bei dieser Fläche brauche, ein Material mit passendem oder höherem Koeffizienten und Frequenzverlauf suchen und das gleichmäßig im Raum verteilen.
Dabei ignoriere ich vollständig das Problem von Reflexionen, weshalb ich ziemlich sicher bin, es mir zu einfach gemacht zu haben Smile

Vorschlag: Könnte ein Admin dieses Raumakustikthema in einen passenderen Bereich verschieben? Ich finde das sehr interessant, nicht nur, weil ich bei uns im Verein eine Raum ähnlicher Größe (aber halber Höhe) akustisch verbessern möchte.
Oder Peter postet die Fragestellung nochmal woanders?

Michael
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#65
(28.05.2024, 09:33)Peter Ruhrberg schrieb: Manchmal erlebe ich, dass interessiert Suchende Bedenken haben, sich mitzuteilen, z.B. weil sie sich nicht blamieren möchten.

Hallo Peter,

du sprichst da ein leider sehr verbreitetes Problem an. Es ist vielen Menschen nicht bewusst, dass gar keine Antwort schlimmer zählt als eine falsche Antwort. "Bevor ich etwas falsches sage, sage ich lieber nichts" hört man leider viel zu oft. Ich weiß nicht, wie so eine Haltung entsteht.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#66
(28.05.2024, 14:22)Übertrager schrieb: Ich würde die für Absorber in Frage kommenden Flächen ermitteln (erstmal alles außer Boden),

Ich hätte vielleicht noch erwähnen sollen, dass eine Längsseite des Raumes komplett durch Fenster eingenommen wird.

(28.05.2024, 14:22)Übertrager schrieb: dann den Herrn Sabine und seine Formel befragen, welchen Absorptionskoeffizienten ich bei dieser Fläche brauche,

Naheliegend. Ironischerweise ist das genau der Ansatz, den alle Kandidaten gewählt hatten, die selbst nach drei Stunden der Lösung keinen Schritt näher kamen.

1) Wieso landet man mit der empirisch ermittelten Sabine'schen Näherungsformel ...
RT60 = k · V / A = 0,163 · V / A
[RT60 = Nachhallzeit (d.h. die die der Schalldruckpegel benötigt, um auf −60 dB abzuklingen) in s
V = Raumvolumen in m³
A = gesamte äquivalente Schallabsorptionsfläche in m², d.h. die Summe aller einzelnen Raumbegrenzungsflächen mit ihren jeweiligen Schallabsorptionsgraden]
... im Niemandsland (oder Labyrinth, wie man will)?
(Diese Frage wurde in der Vorlesung theoretisch und praktisch eingehend erörtert, was guten Unterricht kennzeichnet.)

2) Was wäre ein geeigneterer Lösungsansatz?

(28.05.2024, 14:22)Übertrager schrieb: ein Material mit passendem oder höherem Koeffizienten und Frequenzverlauf suchen und das gleichmäßig im Raum verteilen.
Dabei ignoriere ich vollständig das Problem von Reflexionen, weshalb ich ziemlich sicher bin, es mir zu einfach gemacht zu haben Smile

Hier stimme ich dir in allen Aussagen zu. Grund dafür sind hauptsächlich die erwähnten Pionier-Arbeiten von Haas (später populär geworden als "Haas-Effekt", https://de.wikipedia.org/wiki/Haas-Effekt) und Kuhl.

(28.05.2024, 14:22)Übertrager schrieb: Könnte ein Admin dieses Raumakustikthema in einen passenderen Bereich verschieben? Ich finde das sehr interessant, nicht nur, weil ich bei uns im Verein einen Raum ähnlicher Größe (aber halber Höhe) akustisch verbessern möchte.
Oder Peter postet die Fragestellung nochmal woanders?

Variante 1 wäre mir lieber, wenngleich der unmittelbare Anlass und Kontext für meine kleine Story dadurch verloren ginge, es sei denn, in dem verlegten Thema würde ein Link zu diesem Thread eingefügt werden.
Grüße
Peter


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#67
(28.05.2024, 14:55)bitbrain2101 schrieb: "Bevor ich etwas Falsches sage, sage ich lieber nichts" hört man leider viel zu oft. Ich weiß nicht, wie so eine Haltung entsteht.

Aus meiner Erfahrung bin ich mir ziemlich sicher, dass ein allmählicher Verlust (oder Ablegen) angeborener kindlicher Neugier, von Lust zum Lernen und Experimentieren mit der Aussicht, damit möglicherweise coram publico krachend zu scheitern, mit unserem "normalen" Erziehungsparadigma vor allem in Schulen anderen (Aus-)Bldungsstätten zu tun hat, das von Lernenden meistens verlangt, eine als richtig vorgegebene Antwort widerspruchslos zu schlucken und bei passender Gelegenheit wieder auszuspucken, statt sich - auch z.B. in Arbeitsgruppen - wirklich in Themen zu vertiefen, bereit zu sein, Fehler zu machen und fähig zu werden, aus der Einsicht eigener Fehler zu lernen, ohne sich dafür schlecht zu fühlen (denn Lernen und Fehler machen werden ein Leben lang Geschwister bleiben, die die Chance haben, lebenslang gemeinsam zu reifen).

Dies geschieht zum Beispiel dadurch, dass Fehler mit "Strafen" aller Art beantwortet werden, seien es schlechte Noten, gegenseitiges Hänseln, sich über den anderen erheben, was auf die Dauer dazu führt, dass Lernende anfangen zu glauben, Fehler zu machen wäre das Schlimmste, was einem widerfahren könnte. (Damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich spreche hier ausdrücklich nicht von Verbrechen oder dergleichen.)
Dabei ist es genau umgekehrt: Sobald jemand ernsthaft, unablässig, unbefangen und angstfrei arbeitet, sich nicht darum schert, was andere denken oder sagen (könnten) und auf diese Weise kontinuierlich seine Gaben entdeckt und schult, wird er ziemlich sicher das werden, was man landläufig Genie nennt, oder besser gesagt, sein bereits vorhandenes, oft latentes Genie wird mehr und mehr nach außen hin sichtbar werden. Wer lediglich alles "richtig" machen will, nicht darauf vorbereitet ist, Fehler zu machen, auf dem Holzweg zu sein, grandios zu "scheitern" etc., wird kaum jemals irgend etwas Ursprüngliches, Neuartiges - auch Schöpferisches - eigenständig entdecken, entwickeln und präsentieren können. Wahrscheinlicher ist es, dass er immer wieder und immer mehr damit beschäftigt sein wird, seine individuelle Vorstellung von "Richtig" gegen alle "Angriffe" von außen zu verteidigen und dabei möglicherweise übersieht, dass das Richtige von heute nicht selten der Witz von übermorgen ist.

Sehr hinderlich für das Verständnis von Naturvorgängen ist nicht nur die Überbewertung bestimmter, mit Siebenmeilenstiefeln modernster Techniken erzielter Teilerkenntnisse, sondern auch das notorische Herumschleppen alter, längst zu eng gewordener Schuhe.
Früher einmal entwickelte und aus gewissen Gründen während eines bestimmten Zeitraums als zutreffend bewertete Vorstellungen werden anschließend oftmals wie ein Dogma vertreten und verbreitet. Meist von einer besonders geachteten und bewunderten Autorität in die Welt gesetzt, halten sich diese Ideen bisweilen jahrhundertelang.
Solange diese Theorien Modelle die Realitäten zutreffend und umfassend beschreiben, ist dagegen nichts einzuwenden. Da das aber eher selten der Fall ist, werden die meisten Theorien mit der Zeit zu einem immer schwerer zu tragenden Hemmschuh, der ganz vorn am meisten drückt. Nicht von ungefähr stammt die Erkenntnis, dass die wahre Größe und Bedeutung einer Theorie oder eines Modells daran zu erkennen ist, wie sehr und wie lange sie zukünftige Forscher daran hindert, irgendetwas zu tun, was diese Theorie oder dieses Modell womöglich ins Wanken bringen könnte.
Grüße
Peter


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#68
Hallo Peter,

mein Vorschlag basierte auf der Annahme eines (theoretischen) Raums mit gleichen Absorptionskoeffizienten der Teilflächen. Dann kann man die aus der Summe rausziehen und danach auflösen.
Sobald eine wesentliche Fläche einen anderen hat, scheitert diese Vereinfachung - in unserem Fall an der Fensterfront.

Für eine bessere Lösung muß ich auf eine Eingebung warten, das kann dauern. Wink

Der Fall wird meinem übrigens immer ähnlicher, nur haben wir auch noch zwei Querseiten mit Spiegeln, was genau zu dem Sprachverständlichkeitsproblem führt, das der Herr Haas untersucht hat (vor allem, wenn sich der Sprecher bewegt).
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#69
Hallo Michael,

(28.05.2024, 16:26)Übertrager schrieb: mein Vorschlag basierte auf der Annahme eines (theoretischen) Raums mit gleichen Absorptionskoeffizienten der Teilflächen. Dann kann man die aus der Summe rausziehen und danach auflösen.
Sobald eine wesentliche Fläche einen anderen hat, scheitert diese Vereinfachung - in unserem Fall an der Fensterfront.

Das ist eine der unvermeidlichen Folgen des Ansatzes, der den missglückten Versuchen zugrunde lag.

(28.05.2024, 16:26)Übertrager schrieb: Für eine bessere Lösung muß ich auf eine Eingebung warten, das kann dauern. Wink

Ich hoffe, es eilt dir damit nicht mehr als mir Wink


(28.05.2024, 16:26)Übertrager schrieb: Der Fall wird meinem übrigens immer ähnlicher, nur haben wir auch noch zwei Querseiten mit Spiegeln, was genau zu dem Sprachverständlichkeitsproblem führt, das der Herr Haas untersucht hat (vor allem, wenn sich der Sprecher bewegt).

Da wird man zugunsten mehr oder dicker Vorhänge vielleicht auf die eine oder andere womöglich schöne Aussicht verzichten müssen ...

Grundsätzlich kann ich mich solchen Aufgaben meist erst dann als wirklich gewachsen bezeichnen, wenn ich einen Raum "live" erlebt habe und weiß, worauf er akustisch konkret optimiert werden soll, denn auch und gerade in der Raumakustik gilt der leidgeprüfte Satz: Wenn Rechnung und Messung übereinstimmen, ist - öfter als einem lieb ist - beides falsch.
Grüße
Peter


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#70
Und wenn man einfach die Fenster alle öffnet, sofern das möglich wäre....
Viele Grüße,

Matthias
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#71
Ja, dann muß man auch nicht so auf Superqualität bei den Mikrofonen achten!
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#72
Also:
hab tatsächlich noch nen verosteten 7er Schlüssel gefunden und die Schraube nachgezogen.
Ergebnis: Viel besser, das Schleifgeräusch ist weg und er läuft ziemlich mittig. Zwar nicht ganz rund aber wie gesagt viel besser. Hier das Video:




Heart
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#73
(28.05.2024, 18:46)PhillyFlazh schrieb: Ergebnis: Viel besser, das Schleifgeräusch ist weg und er läuft ziemlich mittig. Zwar nicht ganz rund, aber wie gesagt viel besser.

Noch besser wird man es kaum hinbekommen, das hängt u.a. von der Qualität des Riemens ab.
Hat die Maschine waagerecht gestanden? Auch das neue Video gibt für mich noch keine eindeutige Antwort auf diese Frage.
Ansonsten: Chapeau!
Grüße
Peter


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#74
(28.05.2024, 18:10)MatthiasB. schrieb: Und wenn man einfach die Fenster alle öffnet, sofern das möglich wäre....

Eine schöne Idee, sofern Wetterverhältnisse und Umweltgeräusche es erlauben.

Übrigens hat Sabine genau auf diese Weise seine Näherungsformel ermittelt. Er erkannte, dass ein offenes Fenster einen idealen Absorber mit einem frequenzunabhängigen Absorptionsgrad von 1 bildet, folgerichtig gab er bereits zu Anfang seiner Forschungen die Absorptionsfähigkeit schallschluckender Materialien in "Quadratmeter offenes Fenster" an.
(Wallace Clement Sabine, "Reverberation", in: Collected Papers On Acoustics. Harvard University Press, Cambridge 1923, S. 39)
Grüße
Peter


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#75
(28.05.2024, 19:00)Peter Ruhrberg schrieb:
(28.05.2024, 18:46)PhillyFlazh schrieb: Ergebnis: Viel besser, das Schleifgeräusch ist weg und er läuft ziemlich mittig. Zwar nicht ganz rund, aber wie gesagt viel besser.

Noch besser wird man es kaum hinbekommen, das hängt u.a. von der Qualität des Riemens ab.
Hat die Maschine waagerecht gestanden? Auch das neue Video gibt für mich noch keine eindeutige Antwort auf diese Frage.
Ansonsten: Chapeau!

Also jetzt gerade steht sie gerade. Aber sie ist in der letzte 15 Jahren mit mir ein paar mal umgezogen mit mir also machmal liegend und manchmal stehend. Und wie sie damals betrieben worden ist im Jahre 2004 kann ich nicht sagen...
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#76
(28.05.2024, 19:23)PhillyFlazh schrieb: Also jetzt gerade steht sie gerade.

Zu meinem Verständnis: Bedeutet "gerade" waagerecht oder senkrecht?
Grüße
Peter


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#77
(28.05.2024, 19:23)Peter Ruhrberg schrieb: Er erkannte, dass ein offenes Fenster einen idealen Absorber mit einem frequenzunabhängigen Absorptionsgrad von 1 bildet

Daher die Erfindung der Doppelfenster: Das äußere gegen den Fremdschall, das innere, offenstehend, für die Akustik.

(Ich bin albern, Verzeihung.)
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#78
(28.05.2024, 19:54)Tondose schrieb: (Ich bin albern, Verzeihung.)

Wär' mir gar nicht aufgefallen Cool

Auf meinem ersten Gymnasium ("altsprachlich mit neusprachlichem Zweig") fielen meine naturwissenschaftlichen Interessen auf äußerst unfruchtbaren Boden. Entweder war für mich der Unterricht stinklangweilig, unterforderte mich maßlos oder wurde so staubtrocken abgehalten, dass mir dagegen "Lawrence von Arabien" wie eine Oase vorkam - und mit viel Glück alles gleichzeitig, was ich in der Summe für eine Beleidigung meines Intellekts und Vernachlässigung meiner Interessen und Fähigkeiten ansah.

Folglich begann ich zuerst in "Naturkunde" (so hieß das damals), später auch in fast allen anderen Schulfächern meinen eigenen Beschäftigungen nachzugehen: irgendwelche einfach durchzuführende Experimente, für mich interessante Lektüre, oder einfach nur Schals, Socken und Pullover stricken.

Dafür wurde mir nach kurzer Zeit "Narrenfreiheit" zugestanden (was ich nebenbei als Auszeichnung empfand), nachdem sämtliche "Eintragungen ins Klassenbuch" nichts gefruchtet hatten, ich jedoch den Unterricht weder störte noch ihm nicht folgte.

Speziell in Physik versuchte ein Lehrer nach dem anderen, mich aufs Glatteis zu führen, indem sie beispielsweise mich in einem Moment, wo ich augenscheinlich in etwas anderes vertieft war, ganz unvermittelt, mitunter in barschem Tonfall, nach etwas fragten, was entweder gerade Thema war oder als Frage im Raum stand bzw. vorhersehbar war.

Da kamen sie allerdings bei mir genau an den Richtigen, denn nachdem ich regelmäßig wie aus der Pistole geschossen die erwartete Antwort gegeben hatte und nebenbei kurz andeutete, was ich vom erwartbaren Unterrichtsverlauf hielt (was natürlich zu neuem Ärger führte), machte ich in wenigen Worten klar, warum mich das Thema nicht interessierte und warum ich mich gerade jetzt womit real beschäftigte.

Ging es im Unterricht beispielsweise um die Zusammenhänge zwischen Weg [m], Zeit [s], Geschwindigkeit [m/s], Beschleunigung [m/s*2], Ruck [m/s*3] und Knall [m/s*4], befasste ich mich damit, kleine Löcher in Seiten meines Exemplars von "De bello Gallico" zu stechen (um den Zusammenhang zwischen Vergrößerung und Tiefenschärfe näher kennenzulernen), Schaltpläne von Röhrenradios zu zeichnen (ich meinte, die Ideen der Konstrukteure auf diese Weise besser nachvollziehen zu können), oder - ein paar Jahre später - mich mit grundlegenden Erkenntnissen und Vorstellungen des 19. Jahrhunderts zu beschäftigten (z.B. die Idee des Inertialsystems, die Maxwellschen Gleichungen, der Nachweis elektromagnetischer Wellen durch H. Hertz, die Lorentzkontraktion, und last but not least - als experimentum crucis - die hinreichend genaue Bestimmung der Lichtgeschwindigkeit durch A. Michelson und besonders E. Morley und die daraus folgende Widerlegung der sog. Äthertheorie), die nach zahlreichen revolutionären Gedankengängen Jahrzehnte später (1905) zwangsläufig zur speziellen Relativitätstheorie führten.

Die Situation änderte sich für mich zwar spät (in der 11. Klasse), dafür umso einschneidender mit dem Wechsel auf ein naturwissenschaftliches Gymnasium und dem Einstieg in den Physik-Leistungskurs, der frisch aus der Taufe gehoben worden war. Endlich fühlte ich mich "zu Hause", wie ein Fisch im Wasser, niemand fand meine scheinbar seltsamen Ideen und Beschäftigungen lustig, albern, zwecklos etc.

Das ist unter anderem das, was ich andeuten wollte, als ich schrieb, dass ich aus eigener Erfahrung als langjähriger Tutor und Dozent genau weiß, was Bloßstellen mit jemandem machen kann, der mehr oder weniger vorsichtig tastend eine bislang womöglich unbekannte und/oder schwierig erscheinende Frage oder Aufgabe zu lösen versucht.

Das war mein Wort zum Mittwoch.
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#79
(28.05.2024, 19:28)Peter Ruhrberg schrieb:
(28.05.2024, 19:23)PhillyFlazh schrieb: Also jetzt gerade steht sie gerade.

Zu meinem Verständnis: Bedeutet "gerade" waagerecht oder senkrecht?

Also im letzten Video ist sie stehend aber ich glaube, dass ich sie liegend betreiben werde.

Weiss zufällig wer Ersatz für die Schaumstoffmatten die ich entfernt habe auf der Rückseite der oberen Frontplatte. Geht da Gummi oder Korg ?
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#80
(29.05.2024, 01:44)PhillyFlazh schrieb: Also im letzten Video ist sie stehend, aber ich glaube, dass ich sie liegend betreiben werde.


Soweit ich mich entsinnen kann, empfiehlt Telefunken, die M15 A um höchstens 30° zu neigen. Wenn du deine Maschine umlagerst, kann es sein, dass aufgrund des Eigengewichts des Motors und dessen elastischer Befestigung die Justage des Riemenlaufs wiederholt werden muss.



(29.05.2024, 01:44)PhillyFlazh schrieb: Weiss zufällig wer Ersatz für die Schaumstoffmatten die ich entfernt habe auf der Rückseite der oberen Frontplatte. Geht da Gummi oder Korg ?


Diese Matten dienen der Schalldämmung, es hilft also alles, was dazu beiträgt. Ich habe sie zwar noch nicht ausprobiert, aber meine erste Idee wären Anti-Dröhn-Matten. Eine erste Suche im Internet förderte das hier zutage:

https://www.fugendichtband24.de/Spezial-...x-20cm.htm
Grüße
Peter


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#81
(29.05.2024, 02:13)Peter Ruhrberg schrieb:
(29.05.2024, 01:44)PhillyFlazh schrieb: Also im letzten Video ist sie stehend, aber ich glaube, dass ich sie liegend betreiben werde.


Soweit ich mich entsinnen kann, empfiehlt Telefunken, die M15 A um höchstens 30° zu neigen. Wenn du deine Maschine umlagerst, kann es sein, dass aufgrund des Eigengewichts des Motors und dessen elastischer Befestigung die Justage des Riemenlaufs wiederholt werden muss.



(29.05.2024, 01:44)PhillyFlazh schrieb: Weiss zufällig wer Ersatz für die Schaumstoffmatten die ich entfernt habe auf der Rückseite der oberen Frontplatte. Geht da Gummi oder Korg ?


Diese Matten dienen der Schalldämmung, es hilft also alles, was dazu beiträgt. Ich habe sie zwar noch nicht ausprobiert, aber meine erste Idee wären Anti-Dröhn-Matten. Eine erste Suche im Internet förderte das hier zutage:

https://www.fugendichtband24.de/Spezial-...x-20cm.htm


Das ergibt Sinn dann werd ich sie liegend betreiben vl hat sich echt der Motor leicht nach unten geneigt weil sie aufrecht stand.
Ich werde jetzt noch die Tonköpfe reinigen und auf das Tonband warten. Ich glaube mehr kann ich momentan e nicht machen ausser zu hoffen, dass ich nicht nen 70 kilo schweren Briefbeschwerer zu Hause stehen hab.
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#82
(29.05.2024, 11:25)PhillyFlazh schrieb: Ich glaube mehr kann ich momentan e nicht machen ausser zu hoffen, dass ich nicht nen 70 kilo schweren Briefbeschwerer zu Hause stehen hab.

Wird schon werden, im schlimmsten Fall sind es nur 53 Kilo Angel
Grüße
Peter


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#83
Hier nochmal ein RIESEN Dankeschön an alle für die ganze Hilfe.
Normal sollte man die Finger lassen von den Platinen der Elektronik und der Mechanik wenn man ein Laie ist.
Meistens wird man dann in einem Forum mit Fachleuten auch dauernd darauf hingewiesen manchmal auch beleidigend wenn man solche Fragen stellt wie ich.
Hier wurde mir aber Stück für Stück weitergeholfen.

Hier noch ein Tip für alle anderen Bastler die nicht vom Fach sind aus meiner Perspektive:

An so komplexen Maschinen hat meistens alles einen Grund wie und was wo eingestellt ist allso denkt 3 mal darüber nach wenn ihr was verstellt sei es auch noch so trivial.
Macht Notizen und Fotos wie was zusammengebaut war
Fragt lieber nach wenn ihr euch nicht sicher seid
Wenn ihr Bauteile messen wollt (gilt natürlich nicht für alle) lötet sie lieber aus und baut ggf. eine Testschaltung auf als in der Maschine zu messen wenn man keinen Plan hat wie man ein Messgerät richtig bedient.
Checkt immer Stecker und Verbindungen
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#84
(29.05.2024, 11:58)PhillyFlazh schrieb: Hier nochmal ein RIESEN Dankeschön an alle für die ganze Hilfe.

Da nich für.

(29.05.2024, 11:58)PhillyFlazh schrieb: Normal sollte man die Finger lassen von den Platinen der Elektronik und der Mechanik, wenn man ein Laie ist.

Alternativ: Fragen, denn wie soll man sonst herausfinden, ob nicht irgendwo Hilfe angeboten wird?

(29.05.2024, 11:58)PhillyFlazh schrieb: Meistens wird man dann in einem Forum mit Fachleuten auch dauernd darauf hingewiesen, manchmal auch beleidigend, wenn man solche Fragen stellt wie ich.

Das ist einer der Gründe, warum ich mich so lang und breit ausgelassen habe darüber, wo und wie solches Verhalten möglicherweise entsteht. Wenn ich solche Reaktionen bekomme, wie du sie beschreibst, egal aus welchem Anlass, sage ich mir gerne: Was Paul über Peter sagt, offenbart meistens mehr über Paul als über Peter.

(29.05.2024, 11:58)PhillyFlazh schrieb: Hier wurde mir aber Stück für Stück weitergeholfen.

Ich finde, dafür ist so ein Forum da.

(29.05.2024, 11:58)PhillyFlazh schrieb: An so komplexen Maschinen hat meistens alles einen Grund wie und was wo eingestellt ist, also denkt 3x darüber nach, wenn ihr was verstellt, sei es auch noch so trivial.

thumbup

(29.05.2024, 11:58)PhillyFlazh schrieb: Macht Notizen und Fotos, wie was zusammengebaut war.

thumbsup
Am besten auch , wie Potis, Trimmer oder sonstige Einstellelemente ursprünglich justiert waren.

(29.05.2024, 11:58)PhillyFlazh schrieb: Fragt lieber nach wenn ihr euch nicht sicher seid

Manchmal frage ich auch dann nach, wenn ich mich sicher fühle, denn gerade dann ist es gut möglich, dass ich etwas Entscheidendes übersehen habe.

(29.05.2024, 11:58)PhillyFlazh schrieb: Wenn ihr Bauteile messen wollt (gilt natürlich nicht für alle) lötet sie lieber aus und baut ggf. eine Testschaltung auf als in der Maschine zu messen wenn man keinen Plan hat wie man ein Messgerät richtig bedient.

Das würde ich ohnehin tun, da die Umgebung der Originalschaltung nicht selten die Messergebnisse verfälscht.

(29.05.2024, 11:58)PhillyFlazh schrieb: Checkt immer Stecker und Verbindungen

Ein Rat, den man nicht oft genug wiederholen kann, denn gerade das wird immer wieder gerne vergessen, vielleicht gerade, weil es so selbstverständlich ist (oder scheint).
Grüße
Peter


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#85
(27.05.2024, 17:22)Micha94 schrieb: Mir fällt noch etwas wichtiges zur Capstaneinheit ein. Nach einer Standzeit von 20 Jahren würde ich es dringend empfehlen dem Gleitlager einige Tropfen Öl zu verpassen.
Hierzu befindet sich an der Seite der Tonwelleneinheit ein kleines Loch welches genau für diesen Zweck vorgesehen ist. Geeignet ist Sinterlageröl wie z. B. Isoflex PDP65.

Hallo Micha und Mitleser,

wozu das Loch, oder sage wir lieber: die Öffnung, seitlich am Capstanlager der M15A dient, kann ich nicht sagen und möchte auch nicht mutmaßen. Aber daß damit das Sinterlager geölt werden kann, halte ich für schlecht möglich: das Sinterlager befindet sich weit oberhalb dieser Öffnung (wenn man die Maschine in waagrechter Position betreibt), und daß das Öl dann nach oben bis ins Lager kriechen soll, halte ich für unwahrscheinlich. Daß die Oberflächenspannung des Öls so groß ist, daß sich das Öl dank kapillarer Kräfte nach oben ins Lager zieht, kann ich mir nicht wirklich vorstellen.

Es gibt mehrere Ausführungen für das Sinterlager des Capstan: teilweise ist es oben offen, so daß man einfach nach einiger Zeit einen Tropfen Öl ins Lager geben kann (sparsam, z.B. mit Hilfe eines Sparölers). Andere Ausführen haben oben eine Schleuderscheibe aus Kunststoff, die man mit spitzen Fingern abziehen und dann die oben geschilderte Aktion durchführen kann.

Wenn man Öl in die seitliche Öffnung gibt, fürchte ich, läuft das an der Tonwelle nach unten zum Rillenkugellager, das dieses Öl nicht braucht...

Viele Grüße

Frank
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#86
Ich weiß tatsächlich nicht, was für eine Öffnung gemeint ist, dazu bräuchte ich ein Foto.
Nicht dass etwa Öl im Frequenzgeber bei der Schwungscheibe landet ...

Nebenbei: Im SM der M15 A gibt es eine Passage, wo beschrieben wird, wie das Kugellager der Schwungscheibe gewechselt werden kann. Ist aber nicht unbedingt was für totale Anfänger. Steht in meinem Exemplar unter Punkt 3.5.18.
Grüße
Peter


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#87
Hallo Peter,

ich vermute, Micha hat dieses Loch gemeint:

   

Hier in der Ausführung eines Capstans mit Schleuderscheibe...
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#88
(29.05.2024, 17:01)Frank Stegmeier schrieb: Hallo Peter,

ich vermute, Micha hat dieses Loch gemeint:



Hier in der Ausführung eines Capstans mit Schleuderscheibe...

Genau das hab ich gemeint, die Öffnung ist auch bis zur Welle durchgängig.
Nach Überholung meiner Einheit habe ich diese seitlich gehalten und dort Öl eingefüllt.

Hat funktioniert. Wie es in Betriebslage aussieht, kann ich gar nicht sagen.
Aber wofür sollte die Öffnung den sonst sein, wenn nicht dafür?
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#89
Zur Entlüftung beim Einschieben enger Passungen? Oder zum Druckausgleich bei Temperaturschwankungen?
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#90
   
Das ist ein Bild von der hinteren Adeckung der Karten die vordere Abdeckung sieht gleich aus.
Fehlt da etwas oder liegt die Abdeckung nur so locker in den löchern mit der Plasitkmutter?
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#91
(29.05.2024, 19:23)Tondose schrieb: Zur Entlüftung beim Einschieben enger Passungen? Oder zum Druckausgleich bei Temperaturschwankungen?

Ist das aus einer frühen SN? Ich kann mich an eine solche Öffnung nämlich nicht erinnern, und in meinen Maßzeichnungen finde ich auch nichts.

Was ist eine Schleuderscheibe? Das Wort ist mir ganz neu ...



(29.05.2024, 19:26)PhillyFlazh schrieb: Fehlt da etwas oder liegt die Abdeckung nur so locker in den löchern mit der Plasitkmutter?

Das ist normal. Diese Anordnung zieht sich von selber fest, wenn man die Schraube im Uhrzeigersinn dreht. Wie genau das funktioniert, darum habe ich mich nie gekümmert. Hat den Vorteil, dass keine Teile verloren gehen.
Grüße
Peter


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#92
Hallo Peter,

welcher Wortschöpfer das Wort "Schleuderscheibe" verbrochen hat, weiß ich nicht. Hier jedenfalls ein Auszug aus der Ersatzteilliste :

   

   

Viele Grüße

Frank
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#93
Für was sind eigentlich die Bananenstecker vorgesehen?
   
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#94
(30.05.2024, 11:16)PhillyFlazh schrieb: Für was sind eigentlich die Bananenstecker vorgesehen?

Die Brücke zwischen beiden verbindet 0 V der Elektronik mit dem Metallchassis (Masseverbindung). Normalerweise ist diese geschlossen, es gab aber auch Studios, wo die Masseverbindungen und die 0 V Verbindungen getrennt gehandhabt wurden, da die Chassis mit der Schutzerde verbunden sind und bei größeren Studiokomplexen sich trotz symmetrischer Leitungsführung sehr leicht Brummschleifen oder andere Störfrequenzen in den Audiozügen bilden können.
Grüße
Peter


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#95
So leute:

Das neue Band ist heute angekommen...

Erstmal die guten Nachrichten:


Das erste mal schneiden und kleben mit dem Vorband hat geklappt
Das Umspulen mit 180 Grad Drehung hat auch geklappt
Alles läuft soweit ruhig und nichts ist abgeraucht

   

Hab jetzt mal was aufgenommen:
Der linke Kanal hört sich soweit gut an ich kann jetzt rein subjektiv keine Geschwindigkeitsschwankungen raushören. Es hört sich auch alles sehr ähnlich an wie das was ich aufgenommen habe nur mit etwas weniger Pegel.
Der Rechte Kanal ist sehr leise und höhenlastig.

Hier ein Bild:
unten ist das was bei der Software rausgeht 
oben was vom Wiedergabekopf ankommt am Interface
   

Hier die Einstellung der Karten, also ich hab da jetzt noch nicht herumgedreht

   

Nochwas ich hatte ja zuvor das bespielte Band von der M36 drauf. Da war die Wiedergabe fast gleich auf beiden Kanälen. Deshalb denke ich es hat was mit der Aufnahme zu tun.
Und ich hab die AV Karten getauscht und nun ist das Problem auf der anderen Seite. Also ich vermute entweder ist eine Karte defekt oder falsch eingestellt?
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#96
tausche doch mal die Karten wann der Fehler mit wandert
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#97
(31.05.2024, 11:34)sensor schrieb: tausche doch mal die Karten wann der Fehler mit wandert
Hey, danke für die Antwort.
Ja der Fehler wandert hab ich unten geschrieben
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#98
(30.05.2024, 09:52)Frank Stegmeier schrieb: Hallo Peter,

welcher Wortschöpfer das Wort "Schleuderscheibe" verbrochen hat, weiß ich nicht. Hier jedenfalls ein Auszug aus der Ersatzteilliste :





Viele Grüße

Frank

Die Schleuderscheibe hat die Aufgabe, wenn während des Betriebes und überhaupt überschüssiges Öl aus dem Lager austreten sollte, kriecht es an der Scheibe lang und wird durch die Zentrifugalkraft weg geschleudert und kommt so mit nicht an das Band und die Andruckrolle.
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#99
So wies aussieht Problem behoben.
Kurzschluss auf einer Platine
Hier beide Karten
   

Der rote hatte einen Kurzschluss
   

Neuer rein den ich rumliegen hatte
   

Nun sieht das ganze so aus:
   

Langsam gehts vom Briefbeschwerer zur Bandmaschine
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Daumen Hoch  Smile
Gruß Ulf

TF-Berlin
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