ich möchte hier Dokumentieren wie ich meine A77 instand setze.
Warnung, das dauert, ich habe ein Jahr veranschlagt, werde hier die Erfolge und Misserfolge zeigen.
Kürzlich erwarb ich über die Bucht eine reVox A77 MK I (sagt zumindest die Seriennummer siehe hier A77 Versionen )
Das ist der Zustand nach öfnnen des Gehäuses.
Das ganze noch ohne Strom, da ich vermutete da sind noch die alten Rifas (Knallfrösche) drin.
Alle Steckplatinen unten, Laufwerksplatine (mit den Relais) und die Kapstanmotor Steuerplatine ausgebaut, Entstaubt und mit Isopropyl gereiningt.
Nun kann man auch die Farbe der Kabel besser erkennen.
Strom angeschlossen, Brücke am Gehäuse (Interlock switch) angebracht, eingeschaltet.
Lampen leuchten (Power und Bandende) Laufwerktasten ohne Funktion.
Relais haben nicht angezogen. Schaltplan studiert, Platine nochmal raus und gemessen.
Schnell kam der Verdacht das etwas mit der Dioden-Logik zwischen Tastern und Relaisspulen etwas nicht stimmt.
Also alle Dioden durchgemessen, eine war "offen", 2 hatten Kurzschluss.
Ich hatte noch Dioden da, also ausgetauscht, Platine wieder rein.
Laufwerk funktioniert nun.
Hi Matti,
das wird sicher wieder interessant. Es habe ja schon einige Forumsmitglieder ausführliche und fachlich fundierte Berichte über die Restaurierung ihrer Revox-Maschinen hinterlegt.
Da ich selbst immer noch mit mir ringe mir so ein Gerät anzuschaffen kann es sicher nicht schaden hier mitzulesen und Wissen anzueignen.
Ich bin auf weitere Berichte gespannt.
Also die Seriennummer deutet wirklich auf MK I (nix) hin. Spätes Modell nach der Änderung des Netzteils und der Laufwerkssteuerung.
Die Bandführung sieht aber wirklich nach MK II aus. Die Bandteller sind allerdings auch mindestens MK III.
Wer weiß, was da schon hin und her getauscht wurde. Eine MK I im Originalzustand zu finden ist gar nicht so einfach.
Danke für eure Infos.
Ich würde die A77 dann mal als Frankensteinmaschine bezeichnen, von allem etwas drin.
Ich lasse mir Zeit um alle Details kennenzulernen, Teile müssen besorgt oder angefertigt werden und das ganze ist eher für die kalten Tage. Im Sommer gibt es andere Projekte.
23.02.2024, 14:09 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.02.2024, 14:13 von Matti-MA.)
Als nächstes ist die Kapstan-Motor-Steuerplatine dran
Hier waren die Leitungen vom Trafo direkt angelötet.
Hier nun mittels 2 poligem Stecker verbunden um die Platine ohne Auslöten herausbauen zu können.
Neue Motorkondensatoren (von Ducati)
Neue Kapstan-Gummirolle
Neue Bremsfedern. Da hatte ich nicht gedacht dass das so einen Unterschied macht.
Und hier noch die Bandteller von der alten Farbe befreit
Und zuletzt noch eine Einschaltverzögerung mit VU Schutz
Hallo Detlef,
das ist ja nochmal eine ganz andere Nummer. Das würde ich mich vllt bei der nächsten A77 wagen.
Bis dahin, ein Stück reparieren, wieder rein und an das nächste erst wenn das vorige wieder läuft.
Nun habe ich ein wenig weiter gemacht.
Capstan Motor läuft zu schnell, auch für 19cm/s.
21V liegen an bei 9,5cm/s
Sensor liefert 50mV mit ca 2,4 KHz, natürlich zu hoch.
Elkos und Poti erneuert. Alle Transistoren, bis auf den Leistungstransistor getauscht.
Den habe ich bestellt, wenn der da ist wird auch der getauscht.
Capstan Motor getauscht ( der alte hatte Lagergeräusche, die sich auch durch Austausch des hinteren Kugellagers nicht beheben ließen). Im liegen war kein Geräusch zu hören aber im Stehen Betrieb.
Nun ist einer mit 2 Sinterlagern drin und der läuft lautlos.
Beide Reel Motoren gegen neuere getauscht und beide dabei mit neuen Lagern versehen.
Bilder folgen demnächst.
Capstan Steuer Platine (Leistungstransistor für Messung ausgelötet) Bypass Kondensator war im Rep. Satz enthalten.
Reel Motoren (mit neuem Gewebeschutz an den Drähten)
Capstan Motor
Na, eigentlich ist das ja eher ein Neubau, was du da veranstaltest! Alle Transistoren und Motoren getauscht? Ich habe schon 50 Revoxe überholt, aber sowas habe ich noch nie gemacht. Wüsste auch nicht, welchen Sinn das haben könnte, außer „Beschäftigungstherapie“.
Aber wenn es dir Spaß macht....
(23.02.2024, 00:54)q-tip schrieb: Wer weiß, was da schon hin und her getauscht wurde. Eine MK I im Originalzustand zu finden ist gar nicht so einfach.
Gruß
Robert
Hallo Robert,
woran machst du das fest, dass eine MK-nix im Originalzustand nicht so einfach zu finden ist?
Sind das Geräte, bei denen wegen des Alters meistens schon jemand rumgebastelt hat?
Ist das eigene Erfahrung?
Eine im Originalzustand aber mit neuen Teilen habe ich neulich verkauft. Nun steht hier noch eine (fast) unverbastelte - da wurde aus unerklärten Gründen der Schalter für die Lautsprecher ausgebaut - und ein Sorgenkind, an dem schon mal jemand erfolglos "repariert" hat...
Das sind - neben den MK III und MK IV Maschinen - Geräte aus einer Zeit, wo es förmlich Maschinen hagelte, als sich rumsprach, dass sie bei mir gut aufgehoben sind.
Gruß
Alfred
Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.
Ja das klingt umfangreich und an der Beschäftigungstherapie könnte was dran sein.
Ich suchte nach einem Capstanmotor und habe alle 3 Motoren in einem Set bekommen.
Da die Reel Motoren neuer waren, habe ich die Lager die ich da hatte in diese eingebaut. Nur einer der Reel Motoren hatte Lagergeräusche, aber ich habe dann lieber 2 gleiche Motoren drin und beide getauscht.
Zur Capstanplatine, dafür habe ich einen Reparatursatz gekauft. Dort waren alle Transistoren, Dioden und Elkos, bis auf den Leistungstransistor drin.
Ein Bypass Kondensator bei einer Steueplatine müsste nicht sein (in einem Signalweg schon eher) aber der war dabei.
Nun warte ich auf den Leistungstransistor aus Irland (Dönberg Electronics), dann geht es weiter.
Gerade die Spulmotoren würde ich nicht tauschen wenn sie in Ordnung sind (und das sind sie eigentlich immer)
denn da ist ein Datum aufgedruckt anhand dessen man den Herstellungszeitraum identifizieren kann.
Aber gut - jeder wie er mag.
Als Leistungstransistor hättest du auch einen BUX85 für wenige cent verwenden können
(23.02.2024, 00:54)q-tip schrieb: Wer weiß, was da schon hin und her getauscht wurde. Eine MK I im Originalzustand zu finden ist gar nicht so einfach.
Gruß
Robert
Hallo Robert,
woran machst du das fest, dass eine MK-nix im Originalzustand nicht so einfach zu finden ist?
Sind das Geräte, bei denen wegen des Alters meistens schon jemand rumgebastelt hat?
Ist das eigene Erfahrung?
Ja, ich hatte vor einiger Zeit gezielt nach einer frühen A77 gesucht, also am liebsten eine 77A.
Das heißt: Graue Kunststoff-Bandteller, obere Gehäusefront glatt, linke Bandführung fest, schwarze VU-Meter... Immer wenn irgendwo eine angeboten wurde, war mindestens ein Teil der Aufzählung gegen eine spätere Version getauscht worden. Ich habe dann aber hier im Forum eine gefunden bzw. gegen eine MK IV getauscht...
Danke Jörg für den Tipp mit dem Transistor.
Ich hatte nach Vergleichstypen gesucht gerne auch in anderem Gehäuse, da hatte ich keine gefunden ?
Zu den Spulenmotoren: die alten haben noch die alte Farbcodierung an den Drähten (braun und grün jeweils mit und ohne schwarzen Strich) und seltsamen Sicherungsringen auf der Achse. Die werde ich evtl. Aufarbeiten wenn die A77 wieder läuft?
Und Robert, an meiner A77 MK1 wurde schon einiges geändert vor meinem Kauf.
Erst mit den Infos hier im Forum merkte ich was alles geändert wurde.
Einiges übrigens auch im Service Manual beschrieben und vllt schon in den 70er oder 80er Jahren gemacht. Meine wurde 1990 auf Scotch 601 eingemessen, laut Beschriftung auf dem Bodenblech.
Das wird dann eine MK1-4 werden.
Viele Grüße Matti
(23.02.2024, 00:54)q-tip schrieb: Wer weiß, was da schon hin und her getauscht wurde. Eine MK I im Originalzustand zu finden ist gar nicht so einfach.
Gruß
Robert
Hallo Robert,
woran machst du das fest, dass eine MK-nix im Originalzustand nicht so einfach zu finden ist?
Sind das Geräte, bei denen wegen des Alters meistens schon jemand rumgebastelt hat?
Ist das eigene Erfahrung?
Ja, ich hatte vor einiger Zeit gezielt nach einer frühen A77 gesucht, also am liebsten eine 77A.
Das heißt: Graue Kunststoff-Bandteller, obere Gehäusefront glatt, linke Bandführung fest, schwarze VU-Meter... Immer wenn irgendwo eine angeboten wurde, war mindestens ein Teil der Aufzählung gegen eine spätere Version getauscht worden. Ich habe dann aber hier im Forum eine gefunden bzw. gegen eine MK IV getauscht...
Gruß
Robert
Hallo Robert,
das kann ich verstehen.
Ist frustrierend, wenn man etwas unbedingt haben will und es dann nicht bekommt.
Ich habe übrigens schon bei zwei meiner Bekannten eine MK-nix gesehen, die durch Tausch des Kopfträgers mit Bandführung und durch Ausfräsen der oberen Gehäusefront zur "MK II" gemacht wurde. Der "Täter" war damals übrigens eine mittlerweile nicht mehr existierende Fachwerkstatt in Hannover.
Gruß
Alfred
Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.
(25.03.2024, 19:44)Matti-MA schrieb: Danke Jörg für den Tipp mit dem Transistor.
Ich hatte nach Vergleichstypen gesucht gerne auch in anderem Gehäuse, da hatte ich keine gefunden ?
Frag doch hier einfach nach
Gerade was die Revoxe anbelangt ist hier entsprechend großer Erfahrungsschatz vorhanden
(25.03.2024, 19:44)Matti-MA schrieb: Danke Jörg für den Tipp mit dem Transistor.
Ich hatte nach Vergleichstypen gesucht gerne auch in anderem Gehäuse, da hatte ich keine gefunden ?
Zu den Spulenmotoren: die alten haben noch die alte Farbcodierung an den Drähten (braun und grün jeweils mit und ohne schwarzen Strich) und seltsamen Sicherungsringen auf der Achse. Die werde ich evtl. Aufarbeiten wenn die A77 wieder läuft?
Und Robert, an meiner A77 MK1 wurde schon einiges geändert vor meinem Kauf.
Erst mit den Infos hier im Forum merkte ich was alles geändert wurde.
Einiges übrigens auch im Service Manual beschrieben und vllt schon in den 70er oder 80er Jahren gemacht. Meine wurde 1990 auf Scotch 601 eingemessen, laut Beschriftung auf dem Bodenblech.
Das wird dann eine MK1-4 werden.
Viele Grüße Matti
Hallo Matti,
ich finde es beeindruckend, mit wieviel Eifer du an der Maschine arbeitest und dabei bis in die tiefsten Tiefen vordringst.
Das kann ja nur gut werden!
Weiter viel Erfolg.
Gruß
Alfred
Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.
Anmerkung:
Warum habe ich alle Transistoren getauscht?
Es war klar dass es etwas in der Kette von Hall-Sensor zum Kapstanmotor sein muss.
Dass es nun ausgerechnet der letzte Transistor war?
Den Leistungstransistor hatte ich ausgelötet und durch gemessen. Das Messgerät zeigte 2 Dioden mit je 0,65V an. Ich hatte den Verdacht der Transistor ist defekt, war mir aber nicht sicher.
Als ich den neuen durchgemessen hatte war es klar dass der alte defekt war, hier wurde nun ein Transistor angezeigt, mit entsprechenden Werten.
Super, Matti,
da hast Du ein sehr schönes Maschinchen wieder hergerichtet.
Glückwunsch dazu.
Nur an den Spulen mußt Du noch arbeiten. Die sehen ....... aus
Hallo Matti,
darf ich fragen welchen Leistungstransistor Du im Drehzahlreglprint verbaut und wo Du ihn bezogen hattest?
In der A77 Service-Anleitung wird der Transistor Q205 mit der (Phantasie?)-Bezeichnung RC 411 aufgeführt.
Ich würde den passenden NPN Trans. gerne auch in der TO3 (topfförmigen)-Gehäuseform nehmen, auch wenn die TO 9..
preisgünstiger sein sollten.
Gehe ich recht in der Annahme, dass der Leistungstransistor für beide Drehzahlregelptints der gleiche Typ ist?
V.G.
Jo
17.04.2024, 14:59 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.04.2024, 18:58 von Gyrator.)
(17.04.2024, 14:35)Tonschreiber schrieb: In der A77 Service-Anleitung wird der Transistor Q205 mit der (Phantasie?)-Bezeichnung RC 411 aufgeführt.
Die Phantasieausführung lautet im Schaltbild des Servicemanual RCA411 (handschriftlich) und ein Datasheet gibt es hier!
Grüße
Thomas
PS: Verbaut wurde weiter oben im Bild zu sehen wohl ein 2N3739 ist aber gleichfalls ein abgekündigtes Bauteil, daher schwer zu beschaffen. Da sollte man etwas gängiges nehmen wird sich aber im TO-66 bzw. TO-213AA eher nicht finden lassen.
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!
25.04.2024, 10:37 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.04.2024, 10:40 von Matti-MA.)
Danke für euer Feedback
Ich habe die originale Version des Transostors gekauft. RCA 40318 im TO-66 Gehäuse
Dönberg Electronics in Irland (Dem Namen nach dachte ich zuerst es ist eine deutsche Firma)
Da es eine Mindestbestellmenge gab habe ich noch 3 über.
Bei Bedarf gerne eine PN
Viele Grüße,
Matthias
ach ja in meinem Schaltbild sieht das so aus