(10.01.2024, 19:44)nick_riviera schrieb: eigentlich um beides, denn auch bei modernen Messgeräten wird so ein Affentheater veranstaltet.
Bei Messgeräten von Grundig oder Hameg gehörten die Schaltpläne zur Bedienungsanleitung dazu und es gab eine Service Abteilung. Wenn man heute vor dem Kauf eines 4000 Euro teuren Rohde und Schwarz Oszilloskops Informationen haben möchte, was ist, wenn mal was kaputtgeht, bekommt man keine Antwort.
Gruß Frank
Abhilfe: Bei arroganten Goldrand-Firmen am besten erst gar nicht kaufen, technisch fragwürdige Elektronik meiden, ökologisch fragwürdige Autotypen (SUV) boykottieren!
Aber auch beim Bezug mancher Ersatzteile / Halbleiter kann´s eng werden. Entweder gibt´s nur China-Plagiate mit zweifelhaftem Inhalt, oder aber der Händler liefert in seinem kaufmännisch unermesslichen Ratschluß erst gar nicht an Privatleute. (Die Nummer hatten wir schon vor Jahrzehnten bei den blöden Thyristor-Zeilenendstufen von Grundigs "Superzuverlässig-Color". Was war das für ein Theater mit den überteuerten Bauteilen).
Fazit ist zwangsläufig: Alternative Beschaffungsmethoden bleiben oft der einzige Ausweg zu einer kostengünstigen Reparatur; Schrottplätze, e-Bucht usw.. Das funktioniert aber nur bei hinreichend großen Serien; ansonsten ist nämlich nicht genügend Ausschlachtmaterial verfügbar. Daher: besser keine neuen Fahrzeuge / Geräte mehr anschaffen! Es sei denn man hat prallvolle Geldbeutel und Freude am Ex- und Hopp. Das können sich bei sinkenden Löhnen, stagnierenden Renten und sinkender Kaufkraft sowie drastisch steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten jedoch immer weniger Leute erlauben. Dies gilt mittlerweile gerade auch für die Jugend! Soll das deren Schlüssel zur Zukunft sein? Eher nicht!
Man kann nur hoffen, das in dieses Geschehen irgendwann mal wieder mehr Nachhaltigkeit und Fairness hineinkommt. Ich fürchte nur, das uns dann allen kein Zahn mehr weh tut... .
Alle anderen Verbraucher werden sukzessive an diese Abzocke gewöhnt: Die nächsten Generationen werden wohl nichts anderes mehr kennen und den Beschiß für normal halten.
Desweiteren ist beim Thema "Recht auf Reparatur" das letzte Wort noch nicht gesprochen: Wie soll denn für den Verbraucher die Ausübung seines Rechtes aussehen? Ist es ein für den Normalverdiener bezahlbares Recht? Oder eines, dessen Wahrnehmung sich dann auch wieder nur der Besserverdiener wird leisten können?? Die Autoproduzenten wissen doch jetzt schon, wie sie die "alten" Karren auch zukünftig schnell und effektiv zugunsten vom Neuabsatz von der Staße kriegen. Es geht ja um Arbeitsplätze!
(Dass dabei auch gern mal der Verbraucher nach Strich und Faden beschissen werden darf, hat der Dieselskandal ja einschlägig bewiesen!) Das alles ist mittlerweile salonfähig geworden und der brave Bürger läßt es sich gefallen... .
Die Preise für so ein massenproduziertes Motorsteuergerät gehören eigentlich auf ein deutlich günstigeres Niveau. Stattdessen werden für solch unterdimensionierte und störanfällige Elektronik im Reparaturfall absichtlich verbraucherfeindliche Summen aufgerufen.
Diese Preise sind Hausnummern und dienen nur dem o.g. Zweck. Daran wird sich nach meiner Ansicht garantiert nichts ändern!
Quintessenz: Das Phänomen zieht sich durch zunehmend mehr technische Lebensbereiche, Beispiele aus anderen Bereichen lassen sich sicherlich anfügen. Ich bleib lieber bei meiner alten Technik - solange ich kann!
Martin
