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Liebe alle, gibt es eigentlich so eine Art Definition für Superferro-Kassettenbänder? Ich wurde auf auf Hipfreds ICM-Facebookseite gebeten, Superferro zu erklären, muss aber zugeben, dass ich zwar so einige Vermutungen habe, das aber offen gesagt doch nicht so richtig sicher erklären kann... Vor allem habe ich den Verdacht, dass das eigentlich ein ziemlich schwammiger Begriff ist.
Wie würdet Ihr Superferro definieren - auch im Gegensatz zu Ferro?
LG
Manuel
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Also ich würde Superferro wie folgt definieren;
Normal Ferro hat folgende technische Eigenschaften:
MOL 315/400 - maximal +4dB
SOL10k - maximal -3dB
Alles was im MOL mindestens 1dB besser und im SOL mindestens 2,5dB besser ist würde ich als Superferro bezeichnen. Mit dem Grundrauschen wirds schwer. Oft rauschen die Supeferros ja lauter.
Gruß
Lorenz
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Der Begriff Superferro ist meines Wissens nirgendwo standardisiert. Er besagt lediglich, daß ein mit diesem Namen geschmücktes Band höher (lat.: super) in der Hierarchie steht als das jeweilige gewöhnliche Ferro-Band desselben Herstellers.
Oftmals wird erzählt, ein Superferro-Band zeichne sich durch die Beimischung von Kobalt zum Eisenoxid aus. Das mag zwar in einigen Fällen zutreffen, war aber nie Voraussetzung; zudem gab es in den 80er Jahren mutmaßlich auch ein paar Standard-Ferros mit Kobalt.
Die erste Superferro-Cassette war mutmaßlich die TDK SD, wenn auch nicht explizit als Superferro bezeichnet, sondern Super Dynamic. Alle anderen Hersteller brachten dann nach und nach irgendein Super-Modell heraus, das sie ihrem Low Noise- oder LH-Band als bessere, aber auch teurere Alternative beiseite stellten: Maxell UD, Agfa Super, Sony HiFi, BASF LH super. Keine davon arbeitete mit Kobalt. Der Trick, eine bessere Dynamik vor allem in den hohen Frequenzen zu erreichen, bestand hauptsächlich in der Verfeinerung der Eisenoxid-Partikel.
Ausgerechnet die erste mit Kobalt hatte dann einen Namen ohne Super: Scotch High Energy.
Viele Grüße,
Martin
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Ja, so richtig scheint man das nicht festmachen zu können. Ich hatte jetzt auch nochmal die FX mit SOL10k gemessen, da bin ich aber gerade so nicht bis 0 rangekommen. In meiner alten Messung haben 0dB dick geleuchtet. Kann es sein, das sich da vielleicht auch das Band verändert wenn es einmal aufgenommen wurde, bzw. dann auch Luftfeuchtigkeit abbekommmen hat?
Habe dann nochmal ne SOL14k Messung gemacht und war erstaunt, das man mit manchen Bändern da bis -4dB gekommen ist. Selbst das TDK FE mit Life on Record hat da -6dB geschafft, gerade so.
Hatte dann auch mal ne D120 von 88 genommen. Und komischerweise brauchte die in der Einmessung sehr viel BIAS, so 15 Uhr Stellung.
Kann es sein, das der 88er TDK Jahrgang generell nen hohen BIAS braucht?
Um wieder zum Thema zu kommen, also das mit Superferro an technischen Parametern festzumachen ist nur so ne Idee. Vielleicht fällt uns ja noch was anderes ein.
Gruß
Lorenz
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Zitat:Der Begriff Superferro ist meines Wissens nirgendwo standardisiert. Er besagt lediglich, daß ein mit diesem Namen geschmücktes Band höher (lat.: super) in der Hierarchie steht als das jeweilige gewöhnliche Ferro-Band desselben Herstellers.
Martin hat es ganz gut beschrieben... mehr steckt einfach nicht dahinter. Es gibt weder eine bestimmte Rezeptur noch irgendwelche technischen Parameter, die zwingend gegeben sein müssten.
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Aber man muss ja irgendwie eine Bandklasse einteilen.
Gruß
Lorenz
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Vielen Dank für Eure Antworten, ich verlinke das gegenseitig mit hipfreds Facebookgruppe:
https://www.facebook.com/groups/481191722798703
LG
Manuel
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Interessanterweise gab es bei Typ II tatsächlich eine Art Konsens über eine technische Besonderheit der "Super"-Bänder, wenn auch nicht genormt: Chromdioxid Super bezeichnete normalerweise Zweischichtbänder, um sie von den Einschichtbändern ohne Super abzugrenzen. Das galt eine Weile auch für die FeCo-Typ II oberhalb der Standardmodelle: XL II-S, SA-X und UCX-S, um mal die prominentesten Vertreter zu nennen, waren zumindest die ersten Jahre alle doppelschichtig. Im Laufe der Zeit wurde das aber immer mehr aufgeweicht, als einerseits die XL II-S und die UX-S als Einschichtbänder erschienen, später auch die CS II, und andererseits Fuji schon beim Standardmodell JP II mit Double Coating um die Ecke kam. Bei Permaton und Magna wurde auch munter "Super" auf alle möglichen Cassetten geschrieben, ohne daß das unbedingt eine technische Relevanz hatte.
Dann gibt es noch "Super Metals" - das ist eine landläufige Bezeichnung des gemeinen Tapeheads für Typ-IV-Bänder in Voodoo-Gehäusen :-) Also TDK MA-XG, Maxell Vertex, Sony (Super) Metal Master und Denon MG-X.
Viele Grüße,
Martin
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Soweit ich mich erinnere, muss man bei der Definition von "Superferros" zwischen den Markenherstellern und den Konfektionierern (Permaton, Magna...) sowie von ihnen belieferten Handelsmarken unterscheiden.
War das nicht z.B. bei Universum so, daß...
Low Noise = irgendein Fe-Band wechselnder Hersteller
Super Low Noise = Standard-Fe-Band von Agfa oder BASF
... und dann gab es noch eine "Super-Superferro", die das tatsächliche Superferro-Band von Agfa oder BASF enthielt? (Wie hieß sie noch, "Super Dynamic"?)
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Martin... UCX-S ist sicher Dual Layer? Ich habe da noch nie irgendwelche Infos zu gefunden.
Auch unklar isind für mich immer noch viele Superferros wie z.B. TDK AR oder Sony HF-S bei beiden wird kein Kobalt erwähnt.
HF-S wird mit pure Crystal Gamma und die AR mit Non Pouros Ferric beschrieben. Ich denke aber schon, dass zumindest in der AR etwas Kobalt drin ist.
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Gut möglich, daß ich mich mit der UCX-S getäuscht habe. Zumindest die Verpackungsrückseiten geben keinen Hinweis auf zwei Schichten. Dann handelte es sich also nur um ein Einschichtband mit deutlichem Höhenanstieg. Immerhin war Sony damit der erste Hersteller, der dieses Prinzip für Typ II umsetzte und zwei Einschicht FeCo Typ II gleichzeitig im Angebot hatte. Ich hatte mich bisher von dem Frequenzgang zu der Annahme verleiten lassen, das wäre Zweischichtband.
Ja, bei Universum war das ganz speziell. Insbesondere die Unterteilung zwischen LOW NOISE (rot) und HiFi SUPER Low Noise (schwarz), da war die Einteilung auch nach meinem Empfinden so wie von Dir beschrieben, Timo. Die dritte im Bunde nannte sich Hifi SUPER DYNAMIC Special Ferro (gold), da haben alle von mir bisher gesichteten Exemplare ein Agfa Superferro-Band. Die goldene wurde aber kaum gekauft, weil man bekam ja SUPER schon für weniger Geld, nur in schwarz... der Universum-Cassetten-Nutzer mit Universum Mono-Radiorecorder wird den Unterschied auch nicht wirklich gemerkt haben.
Viele Grüße,
Martin
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28.03.2021, 22:16
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.03.2021, 22:16 von 2245.)
Zitat:Dann handelte es sich also nur um ein Einschichtband mit deutlichem Höhenanstieg.
Ich fragte deshalb weil ich es selbst nicht weiß... ich denke beides ist möglich. Was für ein Einschichtband in den UXC-S und auch in den braunen UX-S bis 1987 spricht ist das ziemlich hohe Rauschen einerseits und die guten Werte für den Kopiereffekt. Bei einem Zweischichtband wählt man ja für die obere Schicht besonders feines Pigment. Das verbessert ja bekanntlich das Rauschverhalten, erhöht aber die Kopiereffekte. Der Höhenanstieg der UCX-S ist hingegen ein möglicher Anhaltspunkt für ein Zweischichtband...
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Die Frage ist, ob der Frequenzgang nur einen Höhenanstieg hat, oder auch eine Präsenzsenke. Die geschönten Graphen auf der Verpackung kann man dafür leider nicht heranziehen, aber vielleicht finden wir ja noch einen Meßschrieb in den einschlägigen Zeitschriften.
Viele Grüße,
Martin
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29.03.2021, 17:00
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.03.2021, 17:00 von Matthias_B.)
Der Frequenzgang ist in der "Hifi-Vision" 7 / 86 auf S. 93 abgebildet: keine Senke, eher des Gegenteil, a "Hubbel" von 2 bis 5 kHz, ähnelt dem der Fuji FRII-S.
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Danke! Das würde die Einschichtband-These unterstützen.
Viele Grüße,
Martin
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(28.03.2021, 16:04)Kirunavaara schrieb: Die erste Superferro-Cassette war mutmaßlich die TDK SD, wenn auch nicht explizit als Superferro bezeichnet, sondern Super Dynamic.
Aber die TDK SD war doch Typ II? So steht es zumindest drauf.
https://www.cassettecomeback.com/product...sd-1987-us
Ich wäre jetzt von einem FeCo-Band ausgegangen, das qualitativ zwischen SF und SA liegt.
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Martin meinte die alte SD aus den 70ern, das war eine Typ I... die neuere SD aus den 80ern ist die US Version der SF.
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(17.12.2023, 02:45)2245 schrieb: Martin meinte die alte SD aus den 70ern, das war eine Typ I
Aha, vielen Dank!
Komische Idee, die Bezeichnung später für einen völlig anderen Typ wiederzuverwenden. Aber sei's drum.
Gerade noch mal gegooglet, das müsste sie dann sein:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:...187%29.jpg
Zitat:... die neuere SD aus den 80ern ist die US Version der SF.
Das erklärt dann auch, warum ich die m.W. noch nie in Natura gesehen habe.
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Genau, wobei das blaue Streifenhörnchen schon eine spätere Version von ca. 1973-77 war. Nachfolger war die AD.
Hier die ursprüngliche Version der SD ab 1969:
http://agfabasf.com/catalog/tdk/tdk-1968/
Viele Grüße,
Martin
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