07.11.2023, 16:18 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.11.2023, 16:19 von Kuni.)
Komisch ... ich bin seit nun 5 Jahren "ex Raucher" aber wenn ich an ausgewiesenen Raucherkneipen vorbei gehe, oder solche Raucherkisten auch nur sehe, meldet mein Riechnerv diesen widerlichen, kalten Nikotingestank auch ohne daß meine Nase tatsächlich gereizt worden wäre. Schon komisch wie das Hirn nicht vergisst
PS: Wir alle hatten vermutlich schon mal solche Kisten auf dem Tisch. Eine A77 in dem Zustand würde ich noch nicht mal geschenkt nehmen geschweige denn anfassen und auch meine Traumgeräte müßten richtig, also wirklich richtig billig sein, daß ich mir das nochmal antue
Ich hab dem jetzt einfach mal geschrieben dass es nicht günstig ist sondern einfach dreist.
Wenn das hier einige machen werden, denkt der vielleicht um - oder ist zumindest genervt
08.11.2023, 20:51 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.11.2023, 21:02 von janbunke.)
So, eine 3-stündige Auseinanderbau- und Bref-Aktion habe ich hinter mir.
Das Ding sieht doch schon wieder ganz nett aus.
Die Wickelteller mußte ich neu lackieren.
Was ich bereits sehen konnte, die Zählwerksriemen sind gerissen und müssen neu.
08.11.2023, 20:51 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.11.2023, 20:57 von havox.)
Da gehen die Ansichten immer etwas auseinander - ich würde sagen, die sind zwar schon deutlich benutzt, aber trotzdem wirst du mit diesen Köpfen noch über lange Zeit einwandfreie Aufnahmen machen können.Erst wenn der Einschliff eine quadratische Form erreicht hat (6mm), haben die Revox-Köpfe die Verschleißgrenze erreicht.
Und dran denken, die Rifa-Entstörkondensatoren rechtzeitig zu erneuern, sonst ersetzt du ggf. den Nikotingestank durch einen anderen, der mindestens genauso widerlich ist
(08.11.2023, 20:25)janbunke schrieb: Was sagen die Revox Kenner? Tonköpfe noch gut?
Da habe ich schon schlimmere gesehen, die immer noch die Spezifikationen eingehalten haben.
Ich sage immer, solange sich die Maschine noch problemlos einmessen lässt, haben die Köpfe ihre Grenze auch noch nicht erreicht.
Diese jedenfalls würde ich ordentlich sauber machen, die Justage überprüfen, die Maschine neu einmessen und noch viele Stunden zufrieden Musik aufnehmen und abspielen.
Die rar zu findenden Viertelspurköpfe haben schon einigen Einschliff, aber die Verschleißgrenze noch nicht erreicht.
Leider erkenne ich leichten Trapezeinschliff. Also entweder so lassen oder Köpfe läppen und dann die Einstellung korrigieren.
Einfache Einstellungskorrektur empfehle ich bei diesem Einschliff nicht, da das Band nicht mehr im Einschliff läuft und es dann Dropouts gibt.
08.11.2023, 21:31 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.11.2023, 21:34 von Micha94.)
Alleine schon aufgrund der Optik ist es eine MK IV.
Und eine recht späte dazu, da schon die moderne Geschwindigkeitsregelung mit 2 ICs (NE555 + nicht mehr beschaffbares) verbaut ist.
Also auf jeden Fall eine der letzten Maschinen nach 1975, so schlecht war der Fang trotz Nikotin nicht.
P.S.: Erneuere bitte zumindest die RIFAs. Diese sind ein wahres Geruchserlebnis
09.11.2023, 11:02 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.11.2023, 11:10 von janbunke.)
Natürlich sind alle Birnchen im Eimer.
Die Lichtschranken Birne habe ich schon ersetzt, aber wo bekommt man diese 36 Volt Birnen her?
Bei eBay versteigert einer welche einzeln (wie bescheuiert ist denn das? wieso kein Sofortkauf) https://www.ebay.de/itm/296034194858
Gibts noch eine andere Quelle?
(08.11.2023, 22:29)janbunke schrieb: Ich bräuchte noch NAB Adapter für das Gerät. Welche sind empfehlenswert und taugen was?
...die "normalen" Revox reichen völlig aus und sehen an der A77 auch recht passend aus. Entsprechen denen von darklab.
Persönlich favorisiere ich die Teac, da handlicher und für mich auch optisch angenehmer, aber an der Revox natürlich ein kleiner Stilbruch.
09.11.2023, 21:05 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.11.2023, 21:08 von Steffen87.)
Bei der A77 muss immer einiges raus, da muss man(n) konsequent ausmisten.
Aber sie belohnt einen dann mit besten Ergebnissen, es lohnt sich auf jeden Fall.
Ich bin von der Qualität immer wieder beeindruckt.
(09.11.2023, 12:46)Baruse schrieb: sehe ich ebenso
Alles was größer ist als die originalen Revox, bzw. deren Ableger, sieht an der A77 befremdlich aus
Wirklich … manchmal muss ein bisschen protzen einfach sein.
Vorhin war ich einigermaßen irritiert.
Wenn beide Record Schalter (neben den VUs) aus sind, dann sind die Eingangskanäle und die Aussteuerungspotis vertauscht.
Wenn man dann am linlen Poti dreht, ändert sich rechts die Lautstärke und auch der rechte VU Ausschlag. (und umgekehrt)
Das muß wohl so.
(09.11.2023, 21:08)janbunke schrieb: Vorhin war ich einigermaßen irritiert.
Wenn beide Record Schalter (neben den VUs) aus sind, dann sind die Eingangskanäle und die Aussteuerungspotis vertauscht.
Wenn man dann am linlen Poti dreht, ändert sich rechts die Lautstärke und auch der rechte VU Ausschlag. (und umgekehrt)
Das muß wohl so.
Zitat: "Diese Riesenkelche schauen ja schon gut aus, nur nutzen durch das große Zusatzgewicht unnütz die Mechanik ab."
?????
Dieses zusätzliche Gewicht ist eng um das Zentrum der Drehung platziert. Und das trägt KEINESWEGS zu einer signifikanten
Erhöhung der Fliehkraft bei.
Nur praktisch sind die Kelche bei Senkrechtbetrieb nicht. Anders bei horizontalem Betrieb auf Studiomaschinen, die nicht
nur zum Abspielen (wie bei den meisten Hobby-Tonbandlern) degradiert werden.
10.11.2023, 08:51 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.11.2023, 10:24 von janbunke.)
So, die A77 läuft schonmal wieder und spielt Musik ab.
Nachdem ich jetzt fast alle Elkos getauscht habe, kommen nächste Tage die Trimmer dran. (sind bestellt)
Davon sind schon mehrere komplett auseinandergefallen.
Danach wird eingemessen.
Riemen und Lampen sind ebenfalls geordert.
Ein seltsames Problem hatte ich gestern noch. Ein Kanal lang sehr dumpf, ich dachte zunächst an den Tonkopf und war schon frustiert.
Dann habe ich die Wiedergabeverstärkerplatinen untereinander getauscht und siehe da, der Fehler wanderte auf den anderen Kanal mit, also Elektronikproblem.
Es war der Kondensator C801 (330pF). Daß so ein Kondensator defekt ist, hatte ich noch nie.
Den 1600µF/3V Elko auf den Platinen tausche ich noch aus. Da mußte ich erst was passendes bestellen. https://www.reichelt.de/de/de/elko-axial...2.html?r=1
Noch eine Frage:
Ich habe jetzt so gut wie alle Elkos rausgeschmissen, nur die dicken Motorkondensatoren noch nicht. Sollte man da auch rangehen?
Vielleicht messe ich mal die Werte durch.
Auffällig sind die Motoren aber nicht. Es läuft und spult alles so wie es soll.
Oft läuft bei den Motorkondensatoren die Dichtungsmasse aus und versaut die Laufwerkssteuerung da drunter. Das ist eigentlich der Hauptgrund, warum man die austauschen sollte. Messtechnisch sind die meistens in Ordnung.
10.11.2023, 11:38 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.11.2023, 12:15 von janbunke.)
... und es riecht trotz intensiver Reinigung immer noch nach Raucherkneipe.
Ich habe sogar alle Platinen ausgebaut und gereinigt, außer der der frontseitigen Schalterplatine. Das ist ja eine Strafe an das Ding ranzukommen.
10.11.2023, 12:12 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.11.2023, 12:13 von Micha94.)
Die Motorkondensatoren auf jeden Fall erneuern. Die Dichtringe der Kondensatoren verhalten sich gerne wie die Riemenpest und lösen sich auf.
Im Falle der MK IV ist in den ITT Kondensatoren nur relativ harmloses Öl den älteren Frako Typen ist aber PCB haltiges Öl.
Das ist nicht nur krebsfördernd sondern hat auch noch einen penetrant süßlichen Geruch der sich nur schwer entfernen lässt.
(10.11.2023, 08:31)cisumgolana schrieb: Dieses zusätzliche Gewicht ist eng um das Zentrum der Drehung platziert. Und das trägt KEINESWEGS zu einer signifikanten
Erhöhung der Fliehkraft bei.
Durch das Zusatzgewicht wird auch mehr kenetische Energie gespeichert, die die Bremsen in Wärme und Verschleiß umwandeln...
Ich mag diese Kelche grundsätzlich nicht leiden. Aber das ist ja Geschmackssache.
Ich denke, ich werde mir mal die Adapter von Frank (darklab) besorgen.
Aber erst muß die Kiste komplett fertig gemacht werden. Da ist noch einiges zu tun.
Hey Jan, warte mal mit bestellen.
Ich hab hier noch diese rumliegen, steht Revox drauf, ob Revox drin ist, keine Ahnung.
Die kannst du haben, mit oder ohne Kelche.
Sag Bescheid und sie seien dein.
(10.11.2023, 12:49)Onkel Theo schrieb: Hey Jan, warte mal mit bestellen.
Ich hab hier noch diese rumliegen, steht Revox drauf, ob Revox drin ist, keine Ahnung.
Die kannst du haben, mit oder ohne Kelche.
Sag Bescheid und sie seien dein.
Gruß - Theo
Hallo Theo,
die nehme ich natürlich gerne, weiß nur überhaupt nicht, wie ich's wieder gut machen soll, außer dem obligatorischen Strauß Blumen für die Holde...
Adresse noch bekannt?
10.11.2023, 14:44 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.11.2023, 19:57 von janbunke.)
(10.11.2023, 08:31)cisumgolan schrieb: Dieses zusätzliche Gewicht ist eng um das Zentrum der Drehung platziert. Und das trägt KEINESWEGS zu einer signifikanten
Erhöhung der Fliehkraft bei.
Ich muß als alter Physiker mal meinen Senf dazu abgeben.
Mit Fliehkraft bzw. Zentrifugalkraft habe ich z.B. im Kettenkarussel auf der Kirmes zu tun. Da stehen die Gondeln schön weit ab, weil diese Kraft sie nach außen zieht.
Wenn wir beim Tonbandgerät und den Spulen überhaupt von Fliehkraft reden wollen, dann gleicht sich die Summe der Kräfte ja in der Mitte aus, weil diese gleichförmig nach allen Seiten wirksam sind, somit ist den Lagern das beim Spulen ziemlich Schnuppe, vorausgesetzt das rotierende Material ist ordentlich gewuchtet.
(Deswegen müssen am Auto ja auch die Räder gewuchtet werden, sonst eierts und rappelts ordentlich und die Radlager finden es auf Dauer auch nicht toll)
Was natürlich durch die Kelche etwas erhöht wird, ist das sogenannte Massenträgheitsmoment und somit die Rotationsenergie. Damit müssen die Bremsen dann klarkommen.
Ob das signifikant ist? Ich vermute eher nicht.
zu den Motorkondensatoren:
Ich habe mal nachgemessen. Die Werte scheinen in Ordnung
10.11.2023, 16:40 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.11.2023, 16:13 von havox.)
War sicher die richtige Entscheidung, preislich gut, der Anbieter ist für gute Andruckrollen bekannt und die Zahl der verkauften Einheiten ja auch ganz ordentlich
Und bei mir sind die Comar-Motorkondensatoren meiner A77 Dolby, die ich schätzungsweise vor 8 Jahren oder so eingebaut habe, jetzt am Ende…Erstes Symptom - lockere Wickel nach dem Rückspulen. Zweites Symptom - schwaches Drehmoment, auch im Vergleich zu meiner Halbspur-A77. Und die Messungen bestätigen das - 3,x bzw. 2,x uF statt 5 uF…alles klar.
Allerdings läuft diese A77 seit vielen Jahren täglich zwei Stunden, um NDR Nachtclub aufzunehmen. Da kommt schon ein bisschen was zusammen.
Einen neuen Aufnahmekopf aus meinem Vorrat bekommt sie dann auch noch, vor allem, weil der jetzige einen deutlich trapezförmigen Einschliff hat.
Der Wiedergabekopf ist gut. Insofern sind die Köpfe den Comar-Motorkondensatoren in der Haltbarkeit deutlich überlegen…wer hätte das gedacht.
12.11.2023, 18:23 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.11.2023, 18:25 von Dr. Gonzo.)
(12.11.2023, 14:30)Baruse schrieb: Dieses verlinkte Unternehmen ist als Abzockerbude bekannt.
Das ist derselbe, der die Uher-Kopfträger von SG 562 und Report Monitor mit den Mitsumi-Köpfen ausschlachtet und die Köpfe dann teuer als Technics-Köpfe vertickt.
So, die A77 ist jetzt komplett fertig.
Die Zählwerksriemen und die Motorkondensatoren kamen heute per Post und sind eingebaut.
Die Bremsen habe ich noch gereinigt und justiert. Jetzt läuft sie perfekt.
Mit Doppelspielband BASF DP26 versteht sie sich auch sehr gut. Beste Qualität schon bei 9,5 cm/s