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Liebe Tonbandfreunde
Nachdem ich nun meine A77 alle von Kopf bis Fuss revidiert habe, kommt das B77 MKI an die Reihe.
Die B77 hat vorläufig ein einziges Problem: Der linke Aufnahmeregler kratzt
über den ganzen Bereich. In
diesem Forum lese ich, dass sowohl das Poti selber als auch ein
Tantal (C10/C21 auf dem Record Amplifier) dafür Schuld sein könnten.
Womit beginne ich bei der Fehlersuche? Wenn es das Poti wäre, würde es dann wirklich über den ganzen Bereich kratzen? Eher Tantal?
Ich habe hier sowohl ein Päarchen nie verwendeter originale Potis als auch passende Elkos für den Tantaltausch. Poti öffnen und reparieren kann ich jetzt auch (A77 lassen grüssen: dort waren es immer die Schleifer, welche nicht eingepackt sind, die "wegozidiert" (abgebrochen) waren und ich habe aus zwei Potis eins gemacht (Holgis Anleitung ist super)).
Gruss Marcel
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05.11.2023, 18:36
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.11.2023, 18:43 von kaimex.)
Wenn ein Kondensator die Ursache ist, kann man an dem Potentiometer eine Gleichspannung messen.
Außer C10/C21 kommen auch C11 & C22 dafür in Frage.
Zweckmäßig dreht man dafür das Potentiometer auf Maximum und versucht Gleichspannung am Hochpunkt zu messen, am besten im Vergleich mit dem nicht betroffenen Kanal. Natürlich ohne eingespeistes Audio-Signal.
Man kann auch einfach das Potentiometer kurzschließen und testen, ob es beim Drehen immer noch kratzt. Wenn nicht, liegt es am Kondensator davor. Wenn doch, vermutlich am Kondensator dahinter.
Wesentlicher Unterschied zwischen Kondensator(und Poti)-bedingtem Kratzen (1) und nur Poti-bedingtem Kratzen (2) ist:
(1): ohne Audio-Signal entstehen beim Drehen Kratzgeräusche durch unkontinuierliche, teils sprunghafte Änderungen der Gleichspannung am Schleifer infolge der Leckströme des defekten Kondensators am sich nicht kontinuierlich genug ändernden Poti-Widerstand. Das ist eine additive Störung (zum Signal, das eigentlich Null sein sollte). Sieht entsprechend aus bei Aufzeichnung und Betrachtung in Audacity.
(2): Mit Audio-Signal und einwandfreien Kondensatoren erzeugt ein schlechtes Potentiometer mit Kontakt-Problemen des Schleifers Unterbrechungen bzw kleine Sprünge im Audio-Signal, also eine multiplikative Störung. Solche Störungen sind lange unauffällig.
Nachtrag: Wenn ein Elko Schuld sein sollte, und der Platz auf der Platine reicht, sollte man ihn durch die heutzutage erhältlichen kleinen MKS-Kondensatoren ersetzen.
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06.11.2023, 22:25
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.11.2023, 22:29 von Marcel Steiner.)
Guten Abend Kai
Ich habe nun beide Potis gewechselt UND C10/C21 als auch C11/C22 ersetzt.
Aber leider kracht es immer noch. Nicht mehr so stark wie früher, aber immer noch. Ein Poti war wirklich defekt. Die neuen Potis sind gut, habe sie gegeneinander getauscht und Problem blieb auf dem Kanal. Wenn ich die Karte Record Amplifier rausnehme, dann kracht es weiterhin.
Was mache ich jetzt?
Gruss Marcel
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Ich glaube durch deine Nennung von C10/C21 bin ich einem Irrtum erlegen, nämlich dass die Rede von R13 & R28 ("Rec Level") auf dem Record Amplifier sei.
Jetzt kommt mir der Verdacht, dass du stattdessen die "Input Level Control" Potentiometer meinst.
Wenn von denen eines kracht, hat es mit C10/C21 und C11/C22 auf dem Record Amplifier natürlich überhaupt nichts zu tun, sondern mit C2 & C14 auf dem Input Amplifier und vielleicht dessen C21 & C12.
Es ist besser, wenn du die Bezeichnungen im Service Manual verwendest als missverständliche Eigen-Kreationen wie "Aufnahmeregler".
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07.11.2023, 02:43
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.11.2023, 11:16 von Marcel Steiner.)
Kai! Es ist 02:43 Uhr. Ich weiss, sehr unvernünftig, aber, das war's! Grossartig! Ganz herzlichen Dank.
Die Sache mit "C10/C21" habe ich von da, sorry für die Verwirrung.
BTW I: Ich habe den "Record Amplifier" 1.177.220-11 und jetzt werde ich grad sowieso alle Elkos, Trimmer, etc. ersetzen. Jetzt revidieren ich sie komplett.
BTW II: Ich konnte sie second hand kaufen und sie war wohl kaum gebraucht. Köpfe sehen aus wie neu. Aber als ich sie geöffnet habe, traf mich fast der Schlag: soviel Staub habe ich noch nie in einer Maschine gesehen.
BTW III: Ich hatte höllischen Respekt, an meiner B77 herumzulöten. Aber das ist ja alles ähnlich wie bei einer A77, sogar viel einfacher, da weniger Kabel.
Gute Nacht
Marcel
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(07.11.2023, 02:43)Marcel Steiner schrieb: Die Sache mit "C10/C21" habe ich von da, sorry für die Verwirrung.
Da hat Holger dann aber sicher "Kratzen" bei Betätigung der Potis/Trimmer R13 bzw R28 auf dem Record Amplifier Board gemeint.
Alles andere wäre in Einstein's Worten "spukhafte Fernwirkung".
Es können immer nur die Elkos (zweite) Ursache sein, über die Leck-Gleichstrom ins Poti fließen kann.
Erste Ursache ist immer die nicht kontinuierliche Widerstands-Änderung des Potentiometers.
Bei intakten Koppel-Kondensatoren macht sich das beim Betätigen nur bemerkbar durch "rauhen" Ton des Audio-Signals.
Ohne Audio bleibt das Poti still/unauffällig.
Bei rein fließendem Leckstrom entsteht Gleichspannung am Poti, die bei Betätigung zur Krach-Wechselspannung wird, egal ob Audio-Signal da ist oder nicht.
Falls du mal eine brauchbare B77 zu Preisen ähnlich denen der A77 sieht, kannst du mir gerne einen Tip geben.
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07.11.2023, 11:29
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.11.2023, 16:48 von Marcel Steiner.)
(07.11.2023, 08:58)kaimex schrieb: Falls du mal eine brauchbare B77 zu Preisen ähnlich denen der A77 sieht, kannst du mir gerne einen Tip geben.
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Tutti ist sehr gut, da hier das Zeugs nicht ersteigert, sondern direkt verkauft wird.
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