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... schon länger suche ich nach einem schönen Aiwa Mini System 22 von 1979. Als ich neulich mal wieder im Netz gewühlt habe, bin ich darauf gestoßen, dass das Aiwa System 22 u.a. auch von Uher als Uher Paco angeboten wurde:
Diese Variante des System 22 war mir bisher völlig unbekannt, obwohl ich schon ziemlich viel kenne. Besonders nett finde ich, dass man scheinbar das etwas klobig anmutende Aiwa-Cassettenteil optisch geglättet hat -oder ist da etwa eine Uher Eigenkonstruktion verbaut ?
Kann jemand sagen, ob diese Anlage in nennenswerten Stückzahlen auf den Markt gekommen ist, oder ob es ein reiner Exot war ? Ist auf jeden Fall ein Set mit einem sehr großen "Haben wollen Faktor", und wenn sie technisch dem Aiwa System entspricht, war das auch qualitativ noch eine ganz andere Ansage als die späteren Plastik-Mini-Systeme.
Gruß Frank
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Die Anlage gibt es auch noch als "Wega Mini Modul 210"
Gruß
Michael
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War die Mini-Anlage von BASF nicht auch baugleich, oder zumindest bauähnlich? Kam m.W auch von Aiwa.
https://www.hifi-wiki.de/index.php/Datei...pekt-1.jpg
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ja und ja, aber sowohl die BASF wie auch die Wega Version waren in Deutschland scheinbar weiter verbreitet als das Aiwa Original, die Uher Version habe ich aber noch nie gesehen, finde sie aber optisch am gelungensten.
Gruß Frank
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(30.09.2023, 23:09)nick_riviera schrieb: die Uher Version habe ich aber noch nie gesehen
Ich habe die Uher Anlage damals in einem Mönchengladbacher Radio- und Fernsehgeschäft in der Ausstellung gesehen,
danach auch nie wieder.
Gruß
Michael
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Den OEM-Zukauf haben wir Mitarbeiter eher als Zeichen des Verfalls denn als Fortschritt betrachtet. Die konkreten Geräte dürften eher nach 1980 herausgekommen sein, also wasche ich meine Hände in Unschuld.
Gruß, Anselm
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(02.10.2023, 05:56)Anselm Rapp schrieb: also wasche ich meine Hände in Unschuld.
Ach, die Anlage ist doch nichts, wofür Uher sich entschuldigen müsste. Ist doch ganz hübsch, und letztendlich hatten die meisten anderen deutschen HiFi-Hersteller zu der Zeit doch auch schon auf Japan-OEM umgestellt.
Einzige Einschränkung: Die Farbe der Uher-Version ist mir für ein HiFi-Gerät zu schrill. Aber das ist ja Geschmackssache.
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(02.10.2023, 08:47)timo schrieb: Ach, die Anlage ist doch nichts, wofür Uher sich entschuldigen müsste. Ist doch ganz hübsch, und letztendlich hatten die meisten anderen deutschen HiFi-Hersteller zu der Zeit doch auch schon auf Japan-OEM umgestellt.
Einzige Einschränkung: Die Farbe der Uher-Version ist mir für ein HiFi-Gerät zu schrill. Aber das ist ja Geschmackssache.
Na ja, Timo, wir waren halt eine Spezialfabrik für Tonband- und Diktiergeräte. Später hatten wir ein größeres Portfolio, und es ging uns schlechter. Wie der Unterhaltungselektronik insgesamt. Verfall?
Gruß, Anselm
Von Anselm Rapp in der Wikipedia auf Deutsch - Selbst fotografiert (Originaltext: selbst fotografiert)., CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.ph...d=20150178
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.10.2023, 09:50 von timo.)
(02.10.2023, 09:05)Anselm Rapp schrieb: Na ja, Timo, wir waren halt eine Spezialfabrik für Tonband- und Diktiergeräte. Später hatten wir ein größeres Portfolio, und es ging uns schlechter. Wie der Unterhaltungselektronik insgesamt. Verfall?
Uher war eine der Firmen, die stark von Tonbandgeräten abhängig waren, wie auch Akai, Tandberg, Dokorder und TEAC. Bei denen allen waren ab Ende der 1970er Jahren, als Tonbandgeräte sich zunehmend schlechter verkauften, die goldenen Zeiten vorbei. Bei sonstigem HiFi waren das halt mehrheitlich Zwerge, die den Sonys und Matsushitas nichts entgegensetzen konnten.
Meiner Meinung nach muss man OEM-Geräte wie die Paco-Komponenten positiv sehen: Wirtschaftlich selbst bauen hätte Uher sowas niemals können. Im günstigen Fall haben sie aber etwas Geld in die klammen Kassen gespült.
Ist alles schade, aber die technische Entwicklung bleibt nicht stehen.
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Ein Uher PACO Türmchen ist mir vor etwa 10 Jahren mal angeboten worden. Da ich aber schon zu dem Zeitpunkt mehr "Türmchen" besass, wie die Burg Elz, habe ich mich (weitestgehend) darauf beschränkt, das mit zu nehmen, was ich auch vorher auf der Kaufliste hatte (ok, ok, ...ein paar Boxen sind noch hinzu gekommen). Ansich finde ich diese Mini-Anlagen ja ganz putzig und die schrille Farbe des PACO Türmchens war ja zu der Zeit wirklich hip!
Zitat:...Später hatten wir ein größeres Portfolio, und es ging uns schlechter. Wie der Unterhaltungselektronik insgesamt. Verfall?...
Die Frage ist ja immer "...trotz des größeren Portfolios" oder "...wegen des größeren Portfolios".
Wie Timo schon schreibt: OEM ist keine Schande und muß auch nicht zwangsläufig zum wirtschaftlichen Kollaps führen. Gemessen an der Unternehmensgröße (Akai Hifi war deutlich kleiner, als Sony, Philips oder andere "Riesen"... ) konnte z.B. Akai recht lange im Hifi-Sektor überleben.
Gruß
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Hier wird eine Anlage ohne Tapedeck zu einem ambitionierten Preis angeboten:
https://www.willhaben.at/iad/kaufen-und-...705932139/
Gruß
Michael
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(03.10.2023, 12:10)PeZett schrieb: Gemessen an der Unternehmensgröße (Akai Hifi war deutlich kleiner, als Sony, Philips oder andere "Riesen"... ) konnte z.B. Akai recht lange im Hifi-Sektor überleben.
Aber auch nur, weil ihr finanzkräftiger Eigner Mitsubishi sie kräftig unterstützt hat. Viele Akai-Geräte ab Mitte/Ende der 1980er Jahre waren ja keine Akai-Entwicklungen mehr, sondern kamen von Mitsubishi/Diatone. Und in Japan wurden sie ja auch als A&D (Akai & Diatone) vertrieben.
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(03.10.2023, 13:30)Spitzenwitz schrieb: Hier wird eine Anlage ohne Tapedeck zu einem ambitionierten Preis angeboten:
https://www.willhaben.at/iad/kaufen-und-...705932139/
sowas kaufe ich nicht mehr, nicht wegen dem Preis, sondern wegen dem fehlenden Tapedeck.
Neulich hat es ein amerikanischer Dual Restaurierer in einem Video erstmals auf den Punkt gebracht - er hat sinngemäß gesagt, dass man technisch fast alles wieder hinbekommt, die Geräte müssen aber unverbastelt, komplett und optisch "clean" sein.
Der Vorteil am Sammeln ist ja, dass an nichts das Leben dranhängt. und dass nichts so selten ist, dass es nicht irgendwann mal auftaucht.
Was das schämen angeht, finde ich auch, dass man sich mit dem Aiwa System 22 nicht zu schämen braucht - das war so um 1980 herum sicher eine der besten Mini Anlagen, die es gab, wenn nicht sogar der Urvater aller Micro Audio Systeme. Mich hätte nur interessiert, ob Uher noch konstruktive Änderungen vorgenommen hat, denn das Tape in der Uher Anlage wirkt auf den Fotos optisch glatter als das etwas zerklüftete Aiwa Original.
Gruß Frank
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(04.10.2023, 06:15)nick_riviera schrieb: Neulich hat es ein amerikanischer Dual Restaurierer in einem Video erstmals auf den Punkt gebracht - er hat sinngemäß gesagt, dass man technisch fast alles wieder hinbekommt, die Geräte müssen aber unverbastelt, komplett und optisch "clean" sein.
Das ist der Grund, warum ich immer wieder in allen Foren schreibe, dass mir nur Geräte ins Haus kommen, die mindestens eine Schulnote 2+ im optischen Erhaltungszustand haben.
Ausnahmen bilden hier nur extrem seltene und besonders hochwertige Exemplare zum entsprechend niedrigen Preis.
Gruß
Michael
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04.10.2023, 11:17
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.10.2023, 11:20 von cisumgolana.)
Hallo!
Bei mir bleiben fast immer die Gebrauchsspuren der Jahrzehnte erhalten.
Teilweise auch Geräte, die Andere nicht einmal zur Teileentnahme nutzen
würden (Stichwort: UHER Report & "Salzfaßfund").
Aktuell habe ich in den letzten Tagen ein UHER Report 4004 (im eigenen
Saft, mit starker Korrosion im Inneren) erhalten. Das habe ich wieder zum
Laufen gebracht. Es wird weder gereinig, noch aufbereitet. Auch die falschen
Bedienknöpfe bleiben so!
Es wird vielmehr dem Besucher unseres Museums im nächsten Jahr als
Kontrast zu meinem UHER Report 4004 (bestens gepfegt) aus Ersthand
in der Ausstellung stehen.
Gruß
Wolfgang
PS.:
Makellose Geräte sind extrem selten, und haben oft keine Geschichte, die sie
erzählen (könnten). Für mich darum nicht besonders interessant. Außer sie
passen in mein Beuteschema.
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Ich bin noch nie ein Freund von Extremen gewesen. Meine Geräte müssen nicht wie neu sein, sie sollten aber halbwegs wohnzimmertauglich sein, und wenn Teile fehlen, die man wahrscheinlich nie mehr finden wird wie das Cassettendeck bei der Uher Paco, dann ist das ein Killerkriterium.
Stark verranzte Geräte wie Dein Uher sind museal natürlich interessant, aber nur dann, wenn man die Geschichte auch kennt, die dahintersteckt. Und bei solchen "Geschichtenerzählern" sollte man den Zustand nur konservieren - selbst dann, wenn das Gerät nie mehr spielen wird. Alles andere ist dann nicht mehr museal, sondern nur eine Challenge fürs Ego, wie kaputt ein Gerät sein darf, dass man es trotzdem noch ans Laufen bekommt.
Gruß Frank
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Hallo Frank!
Für mein "Ego" brauche ich das nicht. Aus dem Alter bin ich raus, wo
das mal Thema war.
Ich möchte dem Besucher nur zeigen, wie robust und langlebig technische
Geräte sein können.
Ach ja, die "Reparatur beschränkte sich auf den neuen langen Orginal-Antriebsriemen
(der Alte war gerissen) und eine Reinigung der TK. Nichts, was das Ego empor
hieven könnte...
Gruß
Wolfgang
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(05.10.2023, 14:04)cisumgolana schrieb: Ich möchte dem Besucher nur zeigen, wie robust und langlebig technische
Geräte sein können.
Ach ja, die "Reparatur beschränkte sich auf den neuen langen Orginal-Antriebsriemen
(der Alte war gerissen) und eine Reinigung der TK. Nichts, was das Ego empor
hieven könnte...
Darf ich mal ein bisschen Mit-Stolz (mit all meinen beteiligten Kollegen) einfließen lassen? Die 4002/4 sind aus meiner ersten Zeit bei UHER, und ich erinnere mich, dass es in der Fertigung erhebliche Probleme gab. Und jetzt, sechs Jahrzehnte später, lese ich, dass Riemenwechsel und Tonkopfreinigung genügt, so ein Ding wieder zum Spielen zu bringen.
Gruß, Anselm
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Um nochmal zur Ausgangsfrage zurückzukommen - Es weiß also niemand, welche Stückzahlen von der Uher Paco verkauft worden sind, oder ?
Gruß Frank
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06.10.2023, 07:22
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.10.2023, 07:23 von cisumgolana.)
Hallo Frank!
Gibt es denn überhaupt gesicherte Stückzahlen von irgend einem UHER-Gerät?
Meines Wissens nicht.
Dazu müßte man Einblick in die Produktionsunterlagen von UHER bekommen.
Ob die alle bei der Übernahme durch ATIS nach Bad Homburg gelangt sind?
Und auch wenn, dieser Archivraum ist selbst für Mitarbeiter der Firma ATIS-UHER
nur schwer zugänglich (Aussage eines Mitarbeiters). Und für Externe überhaupt nicht.
Andreas B. und ich versuchen seit Jahren mühsam mit der Sammlung von Serien-
nummern einen groben Überblick zu bekommen. Bisher ist uns das m. E. nur rudi-
mentär gelungen. Für viele Modelle haben wir nur ein paar SN, so daß eine Hoch-
rechnung auf die Gesamtstückzahl reines Kaffeesatzlesen wäre.
Und, um auf Deine Ausgangsfrage zurück zu kommen, für "UHER-gelabelte" Geräte,
wie die "PACO-Anlage" hat sich noch niemand die Mühe gemacht, die SN zu sammeln.
Gruß
Wolfgang
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Falls sich jemand zum Sammeln findet, hätte ich eine SN dafür
Gruß
Rainer
NIVEAU ist keine Hautcreme,
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wird wahrscheinlich keinen Zweck haben mangels Seriennummern ;-) . Ich wollte es doch auch nur wissen, und gar nicht so exakt, sondern nur ungefähr.
Wenn Dein Tapedeck eine orangene Front hat, wäre das doch ein Grund, mal mit dem Anbieter der zugehörigen Anlage in Verhandlung zu treten. Ich denke, die Dinger sind so selten, dass sich so eine Aktion lohnen würde.
Gruß Frank
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Das Deck ist nicht mehr in meinen Händen. War von einem Freund und der hatte die restlichen Teile auch noch. Auch die speziellen Kabel zum Verbinden untereinander.
Das Innenleben unterscheidet sich deutlich von den CR von Uher. Die äußeren Maße entsprachen einem CR240, das war aber schon alles. Damals wusste ich nichts von der Verwandtschaft mit AIWA.
Gruß
Rainer
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ich könnte jetzt eine rote Paco Anlage haben, leider fehlt auch da das Tapedeck. Wie schätzt Ihr die Wahrscheinlichkeit ein, so ein CG305 in rot noch zu finden ? Das Köfferchen könnte man ja selber bauen.
Gruß Frank
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danke. aber das ist die Paco 2. ich meine diese hier:
https://www.hifi-wiki.de/index.php/Uher_Paco
Gruß Frank
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