Als Vorab-Information zu einem geplanten Materialband steht hier der dritte Teil - Kurzberichte der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft, Januar 1943 - zum Download (PDF, 55 MB).
Es geht im Wesentlichen um die Frage, ob aus diesem Forum gut erhaltene Exemplare oder zumindest Hinweise auf diese hochrangige Informationsquelle zu erwarten sind. Für diesen Fall bitte ich, Muster der als "nicht reproduktionsfähig" aufgeführten Bilder (s/w, Halbton, 300 dpi oder besser, auch einzelne Bilder) zuzusenden oder nachzuweisen (meine mail-Adresse folgt dann per PN).
Skeptiker mit Bedenken gegenüber derartigen Publikationen bzw. Vorhaben möchten bitte den letzten Absatz auf Seite 3 lesen.
10.09.2023, 17:17 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.09.2023, 05:41 von Ferrograph.)
Danke Friedrich.
Auch wenn ich leider nichts zu den Abbildungen beitragen kann finde ich diese Beiträge zeitgeschichtlich interessant.
Insbesondere den Beitrag über den Tonschreiber D und das Kleinstmagnetofon R26.
Auf Seite 84 ist sogar eine Stereoaufzeichnung mittels geteilten Kopfes beim Magnetofon beschrieben.
Es ist erstaunlich welches Wissen damals bereits über Akustik und Elektrotechnik bestand.
12.09.2023, 07:54 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.09.2023, 07:59 von Ferrograph.)
Die handgeschichteten und geschliffenen Trafobleche sehen nicht besonders bandschonend aus.
Erstaunlich daß trotzdem eine obere Grenzfrequenz von 10KHz mit den RRG Magnetofonen erreicht wurde.
Interessant ist auch der ab Seite 78 beschriebene und auf Seite 81 abgebildete "neuartige Lautsprecher".
Dessen Konstruktion geht weit über das übliche Prinzip von Breitbandlautsprechern hinaus.
(12.09.2023, 07:54)Ferrograph schrieb: Die handgeschichteten und geschliffenen Trafobleche sehen nicht besonders bandschonend aus...
Hallo Jan, dass könnte man denken. In Wirklichkeit aber setzen die Lamellenblechpäckchen der schüllerschen Ringkerne in der Praxis dem Bandmaterial doch weniger zu. Sämtliche, zeitgenössische Tonbänder die ich mit dem Tonschreiber b über diese (Vollspurköpfe) habe laufen lassen, zeigten keinen sichtbaren Abrieb. Ich könnte mir vorstellen, wenn das eine ernsthafte, systematische Schwierigkeit gewesen wäre hätten sich die AEG-Entwickler bestimmt etwas einfallen lassen.
V.G.
Jo
Ich glaube, diese Problematik war genau anders herum. Die damaligen Tonbänder waren nicht kalandriert und daher nicht freundlich zu den Köpfen, zu sehen am Einschliff der Köpfe. Könnte gut sein, dass das Bandmaterial das härtere von beiden ist.
MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
Ferrograph schrieb:Interessant ist auch der ab Seite 78 beschriebene und auf Seite 81 abgebildete "neuartige Lautsprecher".
Dessen Konstruktion geht weit über das übliche Prinzip von Breitbandlautsprechern hinaus.
Hallo Jan,
ja, und nicht nur der Eckmiller-Bericht zeugt von einem, für 1943, unglaublichen technologischen Wissensstand, z.B. Raumakustik, Antennencharakteristiken, Sende- und Empfängertechnik (FM sei toll, aber die ganzen Bestands-AM-Empfänger?), Fernmeldetechnik (Tonwahl) etc. Und ich musste erst einmal heraussuchen, dass 1 Neper ca. 8,686 dB sind. )
Die Besatzerkapitel sind natürlich traurige, auf gewisse Art wiedereingeholte, damalige Realität, ausdrücklich ohne hier eine Diskussion darüber anstoßen zu wollen.
auf die Schnelle finde ich den Beleg nicht, meine mich aber zu erinnern, dass die Standzeit der Magnetköpfe Mitte der 1940er Jahre bei 500 Stunden gelegen haben müsste. In der Tat spricht das dafür, dass die Magnetschicht der härtere der beiden Partner war. Wenn ich die Quelle finde, trage ich das nach.
Übrigens: aus den "Kurzberichten" ist einiges auch in das bewusste Buch eingeflossen, allerdings sind sie, jedenfalls für den Magnetbandbereich, nicht die einzige Quelle.
12.09.2023, 20:13 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.09.2023, 13:42 von Peter Ruhrberg.)
(12.09.2023, 07:54)Ferrograph schrieb: Interessant ist auch der ab Seite 78 beschriebene und auf Seite 81 abgebildete "neuartige Lautsprecher".
Dessen Konstruktion geht weit über das übliche Prinzip von Breitbandlautsprechern hinaus.
Ein typischer Koaxial-Lautsprecher von 1937, DRP 701662.
Dipl.-Ing. Hans Eckmiller war Leiter des Prüffelds der RRG Zentraltechnik, zeichnete auch für den "Lautsprecherschrank" O15 verantwortlich, war Mitentwickler des ersten Lichtzeigerinstruments (1935).
Seit den 1950er Jahren stand sein Name für solide Qualität bei Flachbahnstellern, Filterbausteinen, Panoramareglern, Hörspielverzerrern etc.
(12.09.2023, 14:56)kesselsweier schrieb: dass 1 Neper ca. 8,686 dB sind
Und warum? Weil man zur Anfangszeit der Fernmeldetechnik mit dem Logarithmus naturalis auf der Basis der Eulerschen Zahl gerechnet hat.
Klugscheißermodus aus ...
Grüße
Peter
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Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. (Konrad Adenauer)
500h Standzeit hatten auch die Köpfe der ersten professionellen 2 Zoll Quad Videorecorder. Das komplette Kopfaggregat musste dann in einem speziellen Luftfrachtkoffer zu RCA in New Jersey/USA geschickt werden. Das Refurbishing kostete $ 4000,- in den 1970er Jahren. Vielen Dank für dein Download Angebot.
MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
vielen Dank für die Bereitstellung dieser umfangreichen Dokumentation. Eigentlich liebe ich schönes Wetter, aber nun hoffe ich, daß es nach diesem Wochenende schnell regnerisch und kalt wird. Damit ich endlich mal genug Zeit und Muße habe, mir dies alles in Ruhe durchzulesen. Eine wahre Fundgrube ! Danke nochmal.