09.11.2022, 07:51 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.11.2022, 07:52 von Linus.)
Hallo!
Ich nutze in meiner Digital-Analogkette als zentrales Element den RME ADI2-Pro. Ein hervorragender USB DA/ADC u.a. wegen der angenehmen Eigenschaft das Ausgangspegel und Eingangsempfindlichkeit präzise eingestellt werden können, so dass Messungen recht genau stattfinden können.
Vor einer Messung teste ich immer die Kette direkt über Ausgang/Eingang des DA/ADC, geschaltet über eine Funk LAP-2 Schaltmatrix, einfach um zu sehen das alles in Ordnung ist.
Hier ergibt sich aber in letzter Zeit ein Pegelabfall von -0,6dB bei 20 Hz, der ab 100 Hz vorbei ist. Siehe Bild
Man kann in dem ADAC einen EQ nutzen, der ist aber inaktiv.
Jetzt frage ich mich, wo der Pegelabfall herkommen kann. Laut den Spezifizierungen sollte da gar nichts abfallen. Ich habe den Funk LAP-2 herausgenommen, keine Veränderung. Ich habe mit einem anderen USB DAC den Eingang des RME ADI-2 Pro getestet, alles linear.
Gibt es Audiotreiberprobleme mit dem Audiotester?
Das Gerät ist gerade bei RME zur Überprüfung und die sagen sie finden nichts.
Bind gerade etwas ratlos. Was könnte denn noch eine potentielle Fehlerquelle sein?
09.11.2022, 08:41 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.11.2022, 08:44 von uk64.)
Ich sehe da nichts ungewöhnliches und schon gar keinen Fehler. Es hat meist was mit der Eingangsimpedans zu tun. Soundinterfaces haben in der Regel einen Auskoppelkondensator, die Einganbgsimdedanz bildet mit diesem kondensator einen Hochpass. Macht man die Eingangangimdenanz noch niedriger verschiebt sich die Grenzfrequenz noch weiter nach oben, macht man sie höher rutscht sie nach unten.
Zu mal ist der -3dB Punkt in der Grafik ja noch gar nicht sichtbar und wird sich unter 10 Hz bedfinden.
Dem würde ich ja zustimmen, wenn das schon immer so gewesen wäre. Aber 1.) war das früher eine gerade Linie und 2.) produziert ein anderer hochwertiger DAC eine gerade Linie.
Ich verstehe den Punkt mit 3-dB bei 10 Hz nicht. Anbei die technische Spezifikation des RME ADI-2 Pro
09.11.2022, 09:18 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.02.2023, 15:20 von user-332.)
(09.11.2022, 08:59)Linus schrieb: [...] Ich verstehe den Punkt mit 3-dB bei 10 Hz nicht. Anbei die technische Spezifikation des RME ADI-2 Pro [...]
Da erwarte ich auf keinen Fall -3dB bei 10Hz [...]
Ich denke, Ulrich meint, daß auf Deiner doch sehr gespreizten Skala, wo gerade mal 0,4 oder 0,5 dB Abfall erkennbar sind (by the way: bei welchem Pegel und welcher Ein / Ausgangsimpedanz, siehe U.s Nachfrage), der Wald- und Wiesen und Spezifikations "-3 dB Punkt" noch meterweit unter links vom Schrieb entfernt ist! My 2 digital cents.
Es scheint der unerschütterliche Glauben an Zahlenwerte zu sein, der ohne Einschätzung der Dimension (und wenn es tatsächlich bei einer anderen Messung einmal so war: vermutlich waren die Umgebungsparameter andere) Fragen wie Deine aufwirft und ein derart "einwandfreies" Gerät an den Hersteller zwecks Reklamation einschickt.
Hast Du jemals eine Millivolt-Messung mit einem analogen Voltmeter durchgeführt, ev. sogar "über Band"?
Laut Anleitung kann der XLR Ausgang tatsächlich bis 0 Hz (also Gleichspannung) der Eingang hingegen nicht.
Es können zusätzlich aber auch noch Filter gesetzt werden, die Eckfrequenz von 7 Hz könnten mit dem Schrieb oben übereinstimmen.
Zitat:Digital DC Protection ON, OFF, Filter.Default: Filter.ON erkennt DC im Quellsignal, mutet den entsprechenden ana- logen Ausgang wenn der DC-Anteil zu hoch wird.OFFbleibt die DC-Erkennung aktiv und zeigt eine angepasste Warnung.Die Option Filter beseitigt DC und Infraschall.
..... Filterfügt dem Signalpfad einen speziellen, sanften Hochpass 1. Ordnung hinzu, der keine Ver- zögerung(Latenz), sehr geringe Verzerrung, und geringere Phasenabweichung als Standard- Digitalfilter aufweist. Dieses Filter entfernt absichtlich nicht nur Gleichspannung, sondern dämpft durch seine Eckfrequenz von 7 Hz auch unhörbaren, aber oft zufindenden Infraschall. Das Fil- ter arbeitet in allen Samplefrequenzen, aber nicht im DSD-Modus.
Das ist natürlich alles nur mehr oder weniger nur "geraten".
09.11.2022, 10:16 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.11.2022, 10:19 von Linus.)
Hallo!
Noch ein paar Ergänzungen:
Parallel läuft ein RTW Pegelmesser immer mit und der zeigt den Pegelabfall natürlich genauso an.
Die Alternativmessungen wurden immer zeitnah im gleichen Aufbau gemacht.
Messpegel (wegen der Präzison des RME sehr gut einstellbar): +6dBu=1,55V=0dB auf dem RTW, 0dBu=0,775V und -14dBu=0.155V=-20dB auf dem RTW
Und ja, -0,6dB würden mir bei einer Tondbandmaschine kein Kopfzwerbrechen machen, wirklich nicht. Aber ich bin der Meinung die Messmittel müssen einen Tick genauer sein.
09.11.2022, 10:30 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.02.2023, 15:18 von user-332.
Bearbeitungsgrund: Querverweis angefügt
)
(09.11.2022, 10:16)Linus schrieb: [...] Und ja, -0,6dB würden mir bei einer Tondbandmaschine kein Kopfzerbrechen machen, wirklich nicht. Aber ich bin der Meinung die Messmittel müssen einen Tick genauer sein. [...]
Ich dachte, die RME sei eine "Soundkarte", keine "Meßkarte"... Aber das ändert nichts an meiner analogen Sicht auf die Verzweiflung
Die Angelegenheit wird sich sicher irgendwann in Wohlgefallen auflösen.